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Veröffentlicht am 14.10.2024

Letzter Band einer Reihe um den Ort Valentine und das Liebesglück

Sweet Valentine / Liebesglück in harter Schale
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In Valentine haben ist alle Singles die große Liebe gefunden - bis auf Joshua und Mackenzie. Joshua ist Sozialarbeiter, ruhig und wohnt noch bei seinen Eltern, weil das Gehalt kaum zum Leben reicht. Mackenzie ...

In Valentine haben ist alle Singles die große Liebe gefunden - bis auf Joshua und Mackenzie. Joshua ist Sozialarbeiter, ruhig und wohnt noch bei seinen Eltern, weil das Gehalt kaum zum Leben reicht. Mackenzie ist das genaue Gegenteil: sie hat Tattoos und Piercings, ist laut und rebellisch und lässt sich von keinem etwas sagen. Sie führt gemeinsam mit ihrer Mutter ein Hotel in Valentine, aber die beiden verstehen sich alles andere als gut. Nach einem Streit zieht sie kurzerhand bei ihrer Großmutter Elaine ein. Dort arbeitet auch Joshua und hilft Elaine bei allen Belangen. Joshua und Mackenzie treffen nach langer Zeit aufeinander und so unterschiedlich die beiden auch sind, verbringen sie doch immer mehr Zeit miteinander. Können sie mit diesen Unterschieden zusammenkommen und -bleiben?

Ich hatte vorher noch nichts von der "Sweet Valentine"-Reihe gelesen. Es ist wahrscheinlich von Vorteil, wenn man die vorigen neun Bände gelesen hat um die Entwicklung aller Figuren und des Städtchens Valentine mitverfolgen zu können. Das Cover lässt auf einen Wohlfühlroman schließen und ist eher einfach gehalten. Das Buch ist jeweils abwechselnd aus der Sicht von Joshua und Mackenzie geschrieben, was mir gut gefallen hat, da man so einen guten Einblick in die Gefühlswelt der beiden bekommt. Jedoch geht es mir gleich zu Beginn der Geschichte viel zu schnell mit den Ereignissen. Allgemein ist die Handlung sehr rasant und verläuft schnell, so verliert sie oft an Glaubwürdigkeit. Auch die Figuren konnten mich nicht überzeugen, wirken sie oft sehr konstruiert und überzogen.

Der Erzählstil ist einfach und gut, da komplett aus der Ich-Perspektive beschrieben wird, bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle. Mir hat es allerdings an Tiefe der Charaktere gefehlt, aber das ist wahrscheinlich auch dem Genre geschuldet. Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen, es wirkt wenig glaubwürdig. Ich habe gelesen, dass die Autorin die zehnteilige Reihe um "Sweet Valentine" in einem Jahr geschrieben hat, vielleicht hätte ein bisschen mehr Zeit dem Buch gut getan.

Wer einen klassischen Wohlfühlroman mit viel Liebe sucht, wird hier sicherlich auf seine Kosten kommen. Es lässt sich gut weg lesen, wird mir aber auch nicht lange im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Verwirrend und langatmig - konnte mich leider nicht überzeugen

So ist das nie passiert
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Willa ist ein Teenager als ihre kleine Schwester Laika spurlos verschwindet. Sie gibt nie die Hoffnung auf, Laika zu finden. Willa vernachlässigt ihre Beziehungen und ihr Umfeld immer mehr und sehnt sich ...

Willa ist ein Teenager als ihre kleine Schwester Laika spurlos verschwindet. Sie gibt nie die Hoffnung auf, Laika zu finden. Willa vernachlässigt ihre Beziehungen und ihr Umfeld immer mehr und sehnt sich nach einem Familienidyll, das sie so nie hatte. Heute, zwanzig Jahre später, trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, von der sie glaubt, dass es Laika sein könnte. Das zwanglose Essen unter Freunden und Bekannten wird zu einem denkwürdigen Abend, der das Leben aller, vor allem Willis, für immer verändern wird.

Das Cover fand ich ansprechend, weil es so ungewöhnlich war, alltäglich und trotzdem sticht es ins Auge. Leider konnte mich dafür der Inhalt nicht überzeugen.
Die Geschichte wird kapitelweise aus der Sicht von verschiedenen Personen erzählt. An sich eine tolle Ausgangslage, aber hier fängt das Problem an: die unkontrollierten Zeitsprünge ohne Angabe zu Beginn des Kapitels machen das Lesen mühsam. Ich konnte den Beziehungen der Personen und den fehlenden Zeitangaben nicht folgen und musste gerade am Anfang oft zurückblättern und Passagen nochmal lesen. Obwohl Willa die Hauptfigur der Geschichte ist, erscheint oft Robyn, ihre Freundin und Gastgeberin der Party, eher im Zentrum. Sie ist mir von allen Figuren noch am sympathischsten, Willa wirkt meist emotionslos und anders, als ich sie vor dem Lesen eingeschätzt hätte.
Auch das Thema von Erinnerungen und wie diese im Laufe der Zeit immer weiter verfremden, fand ich sehr interessant. Das wurde für mich im Roman leider nicht gut umgesetzt und nur angerissen und geht im Chaos der Dinnerparty unter. Gerade dieses Thema und die Charaktere hätten mehr Aufmerksamkeit und Tiefe verdient, was dem Buch gut getan hätte. Die Auflösung und das Ende waren daher auch nicht wirklich fulminant und man hat es immer mehr vorhersehen können.

Für mich ein mittelmäßiges Buch, das wegen der vielen Zeitsprünge, undurchsichtigen Beziehungen und Charaktere und nicht zuletzt wegen der fehlenden Emotionen nicht wirklich überzeugen konnte! Schade!

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Veröffentlicht am 01.10.2024

Ein Blick in die Vergangenheit - aber trotzdem keine wirklich gute Geschichte

Keine gute Geschichte
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Arielle Freytag ist im Stadtteil Katernberg in Essen aufgewachsen. Der Vater unbekannt, sie weiß nur, dass er einen Migrationshintergrund gehabt haben muss. Ihre Mutter war stets fürsorglich und um Areales ...

Arielle Freytag ist im Stadtteil Katernberg in Essen aufgewachsen. Der Vater unbekannt, sie weiß nur, dass er einen Migrationshintergrund gehabt haben muss. Ihre Mutter war stets fürsorglich und um Areales Wohlergehen bemüht. Sie verschwindet plötzlich spurlos, als Arielle sechs Jahre alt ist und Arielle wächst bei ihrer Großmutter Heidrun auf, die sich aber stets Varuna nennt. Sobald Arielle alt genug ist, flüchtet sie nach Düsseldorf um sich dort in der Werbebranche erfolgreich hochzuarbeiten. Eine Bekannte Varunas ruft sie an und bittet sie, zurück nach Hause zu kommen und sich um Varuna zu kümmern, die gestürzt ist. Nur widerwillig kehrt Arielle zu ihrer Großmutter und deren emotionaler Distanz und Kälte zurück. In der Nachbarschaft verschwinden zu dieser Zeit auch zwei Mädchen. Arielle sieht sich mit ihrer Vergangenheit und mit der Frage konfrontiert, was damals mit ihrer Mutter passiert ist.

Das Cover finde ich eher nicht ansprechend, auch wenn man die bunten Buchstaben als Lichtblicke und Erfolge in Arielles Leben deuten kann und den Hintergrund als graue Tristesse der Vergangenheit.
Das Buch ist in sehr lange Kapitel unterteilt und größtenteils aus Arielles Sicht geschrieben, die ihre verschwundene Mutter anspricht. Das fand ich zuerst eine gute Ausgangslage, jedoch ist mir der Erzählstil zu gewöhnungsbedürftig. Arielle war mir zu keiner Zeit wirklich sympathisch. Man kann ihre große Leere nach dem Verschwunden der Mutter nachfühlen und verstehen, sie leidet an Depressionen, Alkoholsucht und auch an einer Essstörung. Auch von der Körperlichkeit und Intimität zu Männern kann sie nicht genug bekommen, sobald sie zu Hause ankommt, gräbt sie den Vater eines der verschwundenen Mädchen an. Das war mir dann doch zu viel, die Story ist an sich schon durch das Verschwinden der Mutter und der beiden Mädchen traurig genug, Arielle ist jedoch meist in ihrer eigenen Welt, in der viel Wert auf das Äußere gelegt wird und möglichst wenig Bindung zu anderen aufgebaut wird.

Die Geschichte um die verschwundenen Mädchen klärt sich gegen Ende noch auf, auch auf Arielles Mutter wird nochmals eingegangen, jedoch konnte mich das Ende auch nicht mehr versöhnlich stimmen und wirkte konstruiert.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Kann man dem Schicksal mit Schweigen entkommen?

Leuchtfeuer
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Sommer 1985: Theo Wilf, fünfzehn Jahre alt und Sarah Wilf verursachen einen Autounfall. Theo ist gefahren, obwohl er dies zu dem Zeitpunkt noch gar nicht durfte. Mit im Auto saß eine Freundin Theos, der ...

Sommer 1985: Theo Wilf, fünfzehn Jahre alt und Sarah Wilf verursachen einen Autounfall. Theo ist gefahren, obwohl er dies zu dem Zeitpunkt noch gar nicht durfte. Mit im Auto saß eine Freundin Theos, der er imponieren wollte. Kurz vor Theos und Sarahs Elternhaus baut Theo den Unfall - das Mädchen, das mit im Auto saß, ist sofort tot. Sarah nimmt die Schuld auf sich, obwohl sie angetrunken war und nicht am Steuer saß. Dieses Schlüsselereignis bildet die Ausgangssituation der Geschichte. Man begleitet die Familie Wilf von 1970 bis 2020, auch die Nachbarsfamilie Shenkman, die viel später in die Straße zieht, spielt noch eine Rolle.

Das Cover fand ich sehr ansprechend und auch der Klappentext liest sich spannend. Die Erwartungen, die ich dementsprechend hatte, wurden eher nicht erfüllt. Ich hatte mir eine andere Geschichte aufgrund des Klappentextes vorgestellt. Auch das Cover passt für mich nach Beenden des Buches nicht zum Inhalt, in anderen Ländern wurde die Gestaltung besser umgesetzt.
Der größte Kritikpunkt für mich sind die kapitelweisen Wechsel der Personen und Zeiten. Dani Shapiro wechselt nicht nur zwischen den Sichtweisen der einzelnen Charaktere sondern auch willkürlich in den Zeiten - mal ist man in den 80ern, mal in Jahr 2020. Das hat mir das Lesen sehr schwer gemacht, oft musste ich nochmal zurückblättern und kam so nicht gut in die Geschichte rein.
Eine konkrete Handlung gibt es nicht, auch aufgrund der vielen Wechsel in jedem Kapitel. Gut beschrieben sind die Gefühle der Personen und auch die Schauplätze, man kann sich alles sehr gut vorstellen. Auch der Erzählstil ist eingänglich und gut zu lesen.
Der Autounfall wird direkt auf den ersten Seiten beschrieben. Anders als in den meisten Büchern wird nicht auf dieses "Familiengeheimnis" hingearbeitet und man erwartet als Leser gespannt die Enthüllung sondern das zentrale Thema ist der Umgang der einzelnen Personen mit der Schuld des Unfalls, die jeder anders erlebt und trägt. Die Autorin zeigt die Konsequenzen dieses Unfalls auf und auch das Schweigen darüber, was den einen erdrückt, dem anderen aber die Sicherheit der vermeintlichen Unschuld gibt. Durch die erste Hälfte musste ich mich etwas "quälen", die zweite Hälfte wurde für mich dann spannender.

Alles in allem ist "Leuchtfeuer" ein Roman, der eine gute Message beinhaltet, die aber für mich nicht sehr gut umgesetzt wurde. Man ist als Leser verwirrt wegen der stetigen Wechsel der Personen und Zeiten und bleibt auch verwirrt zurück. Trotzdem empfehle ich das Buch für allen, die gerne von schicksalhaften Familiengeschichten lesen.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Gefährliche Polizeiarbeit in einem Schalker Fanclub

Eric Holler: Blau und Weiß
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Georg Himmelreich ist neuer Kommissariatsleiter in Gelsenkirchen-Buer und heuert Privatdetektiv Eric Holler an, sich in einen Schalker Fanclub einzuschleusen. Dort sollen zwielichtige Dinge laufen. Da ...

Georg Himmelreich ist neuer Kommissariatsleiter in Gelsenkirchen-Buer und heuert Privatdetektiv Eric Holler an, sich in einen Schalker Fanclub einzuschleusen. Dort sollen zwielichtige Dinge laufen. Da die Polizei Beweise braucht, sollen Holler und der Kommissar Manfred Werthofen den Fanclubgründer Thomas Ritterlich dingfest machen. Der schreckt jedoch vor nichts zurück und Holler und Werthofen machen sich die Geldgier Ritterlichs mit einem gefährlichen Plan zunutze. Werden die den Fall lösen können und unbeschadet aus der Ermittlung raus kommen?

Ich hatte vorher noch nichts von Roman Just gelesen. Das Cover spricht mich leider gar nicht an, die Spiegelungen der Texte passen nicht ins Bild, auch die Farben nicht.
Da es ein paar Vorgängerbände zu dem Krimi gibt, musste ich mich erst in die Geschichte rein finden, man ist zwar sofort im Geschehen, aber die Charaktere bleiben erstmal oberflächlich. Generell hätte ich mir mehr Tiefe sowohl der Charaktere als auch der Handlung gewünscht, mit 150 Seiten ist der Krimi auch sehr kurz, gerade das Ende hätte für meinen Geschmack mehr ausgestaltet werden können. Ich hätte gerne gewusst, wie es unmittelbar danach weitergeht.
In der Fußballthematik bin ich generell nicht bewandert, es war aber interessant zu sehen, wie es in einem Fanclub zugehen kann und die Polizei dann versucht, den Club zu sprengen. An manchen Stellen war es mir allerdings zu viel des Guten mit dem Thema Schalke und Fußball.
Auch einige Rechtschreibfehler sind mir aufgefallen.

Alles in allem ein kurzweiliges Krimivergnügen mit ein paar Schwachstellen und Luft nach oben.

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