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Sophie_Jahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein gelungener Auftakt

Weltentod
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Auf diesen ersten Band werden noch weitere folgen, sodass schlussendlich eine dreibändige Staffel entstanden sein wird. Doch von diesem Ausblick sollte man sich keinesfalls abschrecken lasse! (;

Gemeinsam ...

Auf diesen ersten Band werden noch weitere folgen, sodass schlussendlich eine dreibändige Staffel entstanden sein wird. Doch von diesem Ausblick sollte man sich keinesfalls abschrecken lasse! (;

Gemeinsam mit Skadi, einer Eisriesin aus Jötunnheim, lernt man die neue Umgebung Stück für Stück kennen. Da jene ihr Gedächtnis verloren hat, sind die neun Welten also nicht nur dem Leser, sondern auch ihr völlig fremd. Deswegen kommt der gutaussehende Unbekannte genau zur rechten Zeit, um ihr zu helfen, ihre Erinnerungen zurückzuerlangen und ihren ursprünglichen Plan auszuführen. Doch welche Ziele verfolgt Loki? Wie uneigennützig ist seine Unterstützung wirklich?

Midgard, Asgard, Jötunnheim... Wem alle diese Orte nichts sagen, der kann sich, wenn gewünscht, zuvor das Glossar am Ende des Buches kurz durchlesen oder auch nur überfliegen. Sollten einem die nordische Sagenwelt also überhaupt nichts sagen, ist dies kein Hindernis. Ich habe während des Lesens einfach immer mal kurz den ein oder anderen Wikipediaeintrag überflogen und konnte auch ohne Vorkenntnisse die Zusammenhänge erfassen.

Als Hauptcharakter überzeugte Skadi vor allem durch ihre impulsive und somit sehr ehrliche Art, da das Verbergen von Gefühlen oder auch das Lügen nicht zu ihren Talenten gehörte. Allerdings waren so ihre Taten oft auch unüberlegt, sowie unlogisch, sodass man manches einfach hinnehmen musste. Auch eine Eisriesin kann also durchaus menschliche Züge haben. (;
Doch auch Loki, ihr anfänglicher Begleiter, ist nicht so leicht zu durchschauen. Im ganzen Buch begegneten mir einige Figuren, deren misteriöse Persönlichkeit sich noch nicht entschlüsseln lässt...

Nicht zuletzt führte auch der mal etwas andere Schreibstil dazu, dass eine konstante Spannung zu spüren war. Mir begegneten Metaphern, Ellipsen, Polysyndeta uvm., sodass ein Textgeflecht entstand, welches so auch die stürmischen, verstrickten Gefühle der Protagonistin wiederspiegelten.

Besonders gefallen hat mir aber das Cover! Diese dunkle Gestaltung spiegelt für mich die im Buch kreierte Atmosphäre genau wieder. Außerdem wird zu Beginn jedes Kapitel die Perspektive angedeutet, da jede Figur bzw. ihre Erzählperspektive ein eigenes Symbol hatte. Wer sich also für die Ebookausgabe entscheiden sollte, der könnte dies vielleicht noch bereuen, da ich zumindest diese Zeichnungen zu gern auf Papier gesehen hätte!

Dennoch habe ich dieses Buch "nur" mit sehr guten 4 von 5 Sternen bewertet, da nicht jede Situation auf mich realistisch gewirkt hat. Auch hatte ich an mancher Stelle Probleme, Handlungen verstehen zu können, sodass ich mir da deutlichere Hinweise oder auch Erklärungen gewünscht hätte.

Nichtsdestotrotz hat es mir große Freude bereitet, in diese Interpretation der nordischen Sagenwelt abzutauchen, sodass ich diese Fatasyreihe nur weiterempfehlen kann. (:

(-> Diese Ausgabe enthält außerdem die Kurzgeschichte "Alfenblut".)

Veröffentlicht am 18.05.2019

Spannend bis zur letzten Seite

Durch Magie erwacht (Die Magie-Reihe 1)
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Seit dem Öffnen eines Portals zwischen der alten Welt und der der Menschen haben sich Hexen und Elfen immer mehr zu einem selbstverständlichen Teil der Gesellschaft entwickelt. Dennoch will Mel, obwohl ...

Seit dem Öffnen eines Portals zwischen der alten Welt und der der Menschen haben sich Hexen und Elfen immer mehr zu einem selbstverständlichen Teil der Gesellschaft entwickelt. Dennoch will Mel, obwohl sie eine Hexe ist, nicht aufs College verzichten und studiert deswegen erst, bevor sie nun ihre Ausbildung zur Hexe antritt. Womit sie nicht gerechnet hätte, ist, dass ihre Prüfungsaufgabe durch ihr Fenster verschwindet und nun die Stadt in Flammen aufgehen lassen könnte. Notgedrungen wendet sie sich an ihren Hexenmeister Ash Bradak, der zwar überraschend jung & attraktiv ist, Mel aber dadurch nicht weniger in den Wahnsinn treibt..

Gleich im ersten Kapitel entwischt Mel ihre Prüfungsaufgabe und so beginnt die Geschichte gleich, spannend zu werden. (; Percy, Mels Mitbewohner, ist ihr eine wahrer Freund. Loyal, unerschütterlich und mutig ist er stets bemüht, ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Da er sich schon vor seinem Einzug als schwul geoutet hat, kommt eine romantische Beziehung mit ihrem besten Freund für Mel zu keinem Zeitpunkt infrage. Insbesondere nicht, als sie dann Ash kennenlernt.

Gleich ihre erste Begegnung mit Ash könnte amüsanter nicht sein. Die darauffolgenden Schlagabtausche sind humorvoll, sowie locker erzählt und sorgten bei mir dafür, dass Mel mir bereits nach den ersten Kapiteln sehr sympathisch gewesen ist. Ihre sarkastische, ironische, sehr authentisch wirkende Art ist wirklich charmant. Aber auch Ash Reaktionen sind nicht zu verachten. (; Er weiß genau, was er will und hat auch keine Scheu, die kleine Hexe immer wieder aufs Neue zu provozieren.

Auch wenn ich anfangs an mancher Stelle stockte, da mir der Schreibstil da nicht ganz zusagte, gefiel er mir im Allgemeinen sehr gut. Vor allem die Dialoge waren meiner Ansicht nach gekonnt formuliert, sodass es immer Spaß machte, diese mitzuverfolgen. Auch die Beschreibungen waren nicht zu ausufernd, sondern je nach Bedarf länger, ausschweifender oder kurz, dafür aber dann prägnant. Spätestens nach dem ersten Viertel des Buches war ich von der Geschichte so gefesselt, dass die Seiten nur so dahinflogen, was nicht zuletzt auch am zunehmend lockereren, angenehmeren Schreibstil und der humorvollen Darstellung der Charaktere lag. (:

Ich habe mich entschieden, sehr gute 4 von 5 Sternen zu vergeben. Vor allem am Ende überschlagen sich die Ereignisse, sodass ich nicht alle Erklärungen mit dem Geschehen in Verbindung bringen konnte. Darum freue ich mich allerdings umso mehr auf die Fortsetzung, welche den ein oder anderen Zusammenhang vielleicht noch genauer erläutern wird. (:

Veröffentlicht am 10.05.2019

Eine überraschend authentische Geschichte!

Wächter der Runen (Band 1)
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Dies ist erst der Auftakt der Reihe rund um Ravanea, Finn und ihre Rolle im Spiel der Macht über die uralte Runenmagie.

Obwohl Finn im ersten Moment skeptisch ist, als eine hohe Persönlichkeit des Imperiums ...

Dies ist erst der Auftakt der Reihe rund um Ravanea, Finn und ihre Rolle im Spiel der Macht über die uralte Runenmagie.

Obwohl Finn im ersten Moment skeptisch ist, als eine hohe Persönlichkeit des Imperiums ihm den Auftrag erteilt, eine seit 2 Jahren flüchtige Abtrünnige zurückzubringen, ist die Belohnung einfach zu verlockend... Doch wieso wollen sie Ravanea unbedingt lebend? Und wie konnte sie sich so lange vor den Soldaten verbergen? Währenddessen ahnt Ravanea bereits, dass sie nicht mehr lange im Verborgenen bleiben wird. Aber ist der Tod wirklich schlimmer als sich erneut in die Fänge des Imperiums zu begeben? Ob Ravanea Finns Zweifel vielleicht sogar zu ihrem Vorteil nutzen kann?

Gleich in den ersten Kapiteln wird man direkt in die Geschichte hineingeworfen. (; Dadurch ist vor allem die Spannung schon nach den ersten Kapiteln deutlich spürbar. Man möchte erfahren, wie es weitergeht und so zieht einen die Geschichte Stück für Stück in seinen Bann. Dies liegt sicherlich aber auch an den Protagonisten Finn und Rave.

Die Geschichte ist aus der Sicht der beiden verfasst, sodass man viel über deren Lebensumstände, Gefühle und auch Vergangenheit erfährt. Dies fördert natürlich das Verständnis der Figuren, deren Handlungen und Emotionen. Obwohl ich mir manchmal mehr indirekte, zum spekulieren anregende Szenen oder Formulierungen gewünscht hätte, war doch so immer eindeutig, wie man die Situation, den Charakter zu verstehen hat.

Besonders sympathisch war mir Finns aufrichtige Art. Natürlich scheint diese Aussage im ersten Moment seiner Tätigkeit als Kopfgeldjäger zu widersprechen, da er schließlich Menschen für Geld tötet, jedoch verleugnet er dies nie vor sich selbst oder rechtfertig es. Er zweifelt, hat Bedenken, obwohl er sie zu unterdrücken versucht, kann er sein moralisches Gewissen doch nie ganz verstummen lassen… Oder vielleicht doch?

Im Vergleich dazu mangelt es Ravanea nicht an Hoffnung, denn trotz all der Gründe den Glauben, das Vertrauen in andere zu verlieren, beeindruckt ihre Stärke, am Leben zu bleiben, mich mehr als einmal. (:

Warum also nur 4 Sterne? Ich persönlich tat mich vor allem am Anfang etwas schwer mit dem Schreibstil. An manchen Stellen fesselte er mich anfangs nicht, sondern störte durch abgehackte Sätze den Lesefluss. Je länger ist allerdings las, desto mehr rückte dieses Problem in den Hintergrund. Besonders gefällt mir außerdem die Art, wie die Situationen beschrieben werden, denn zunehmend konnte ich mich durch die anschaulichen Beschreibungen immer besser in die Gegebenheiten hineindenken und mir so die Szenerie besser vorstellen.

Alles in allem war ich positiv überrascht über die Umsetzung der Idee der magischen Runen, denn ich finde es toll, dass solch alten Schriftzeichen durch Geschichten wie diese neues Leben eingehaucht wird. (: Deswegen bin ich schon gespannt, wie diese Idee auch im zweiten Band weiter ausgebaut werden wird!

Ich vergebe hier darum sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 06.05.2019

Eine weibliche Druidin..?

Die Druidin
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Dieser selbstständige Band bedarf keiner Fortsetztung, wenn man es nicht möchte. Der Folgeband, "Die Tochter der Druidin", thematisiert die Entführung Talias Tochter 10 Jahre später. Dieser erste Band ...

Dieser selbstständige Band bedarf keiner Fortsetztung, wenn man es nicht möchte. Der Folgeband, "Die Tochter der Druidin", thematisiert die Entführung Talias Tochter 10 Jahre später. Dieser erste Band ist somit in sich abgeschlossen. (:

Er erzählt die Geschichte Talias, die als junges Mädchen nur durch einen Zufall überleben konnte. Früh wird ihre Gabe, Seelen zu spüren, entdeckt. Von ihrem Vater zurückgelassen steht sie nur unter dem Schutz ihrer Amme. Bald entdeckt der Druide des Dorfes, Ientus, die Möglichkeiten ihrer Gabe und beginnt sie zu umwerben. Doch ihr als Frau will er die Geheimnisse der Druiden nicht offenbaren, schließlich ist sie eher eine Bedrohung als eine Bereicherung für das Dorf.... oder?
Um seinem Einfluss zu entgehen, flieht sie nach dem Tod ihrer Amme nach Alte Stadt. Wie lange aber wird sie dem Druiden entwischen können? Kann sich eine Frau aus einem kleinen Dorf wirklich zur damaligen Zeit allein behaupten?

Zeitlich spielt der Roman zwischen 120 und 112 vor Christus während u.a. Kelten und Germanen durchs Land ziehen, aber auch feste Siedlungen bewohnen. Die Druiden sind dabei nur einer von vielen Fakten, die in diesem Roman beleuchtet werden.

Es war sehr spannend, die einzelnen Stämme und auch die unterschiedlichen Sichtweisen auf Talias Gabe mitzuerleben. Während manche in ihr eine Bedrohung sehen, glauben andere an ihre Macht als Heilerin.
Nichtsdestotrotz lag das Hauptaugenmerk der Geschichte nicht nur auf Talias Gabe, sondern auch auf den politischen Konfliken in Alte Stadt, dem Haupthandlungsort. Die dortigen politisch konkurrierenden Charaktere bewirkten durch ihre intriganten Pläne die ein oder andere unerwartete Überraschung, sodass es an Spannung nicht mangelte.

Dabei waren die stetigen Perspektivwechsel sehr von Vorteil. Durch einen auktorialen Er/Sie- Erzähler konnte mühelos und flüssig ein Übergang erfolgen. Mal war die eine Figur im Fokus des Erzählers, mal eine andere. Allerdings offenbarte der Erzähler nicht alles, sondern sorgte durch indirekte Anspielungen oder einen geschickten Wechsel der Fokuses dafür, dass manche Geschehnisse und Pläne selbst dem Leser verborgen blieben. (Im Englischen auch "multiple point of view genannt. (; )
Des Weiteren konnte so ein umfassendes Bild der Figuren, ihres Verhaltens, aber auch ihres Charakters vermittelt werden, was ein gutes Verständnis der Figuren und deren Handeln zu Folge hatte. (:

Gerade deswegen waren die Kapitel aber sehr umfangreich, weswegen man oft das Problem hatte, mitten im Kapitel unterbrechen zu müssen. Mal schnell ein Kapitel durchzulesen dauerte kaum unter 30min, obwohl die Zeit aufgrund der fesselnden Handlung schneller voranschritt, als erwartet.

Den Roman bewerte ich darum mit 4,5 von 5 Sternen, da die anschauliche, gut verständliche Darstellung des Lebens zu dieser Zeit auf mich sehr authentisch wirkte, aber durch die vielschichtigen Charaktere auch eine spannenden Geschichte kreiert wird. (:

Veröffentlicht am 30.04.2019

Was würdest du tun, um dem Fluch zu entgehen?

Der Fluch der Hexen
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In dieser Welt leben die Wesen aus den alten Legenden im Verborgenen und geraten so langam in Vergessenheit. Als Dimitri eine junge Diebin davon abhält, ihn zu bestehlen, traut er seinen Augen nicht, ...

In dieser Welt leben die Wesen aus den alten Legenden im Verborgenen und geraten so langam in Vergessenheit. Als Dimitri eine junge Diebin davon abhält, ihn zu bestehlen, traut er seinen Augen nicht, denn Katelyn ist nichts anderes als eine Hexe!
Was soll er nun mit ihr machen? Seine Reisegefährten scheinen nicht besonders überzeugt, während Katelyn alles versucht, um wieder frei zu sein.

Prinzipiell ist die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben: Dimitris und Katys. Das hat natürlich den Vorteil, dass man die Gefühle und deren Beweggründe besser verstehen kann. Gleichzeitig nutzt die Autorin dies aber auch zum Spannungsaufbau, da oft die Handlungen mancher Figuren, zum Teil auch der Protagonisten, nicht geschildert werden, sondern die Beobachtungen der jeweils anderen, sodass Spekulationen angeregt werden.

Während Katy und ihre neugierige Nase Ärger praktisch magnetisch anziehen, bemüht sich Dimitri, die stoische Ruhe in Person, möglichst unbeschadet das Ziel seiner Reise zu erreichen. Doch trotz all seiner Vorurteile den bösartigen Hexen gegenüber, hört er Katy aufmerksam zu und bemüht sich um ein friedliches, fast freundschaftliches Miteinander. Will das Katy überhaupt? Der Fluch und dem Entkommen dessen Folgen haben doch oberste Priorität, oder?

Während ihrer Reise quer durchs Land erlebt man verschiedene Kulturen und Sitten, wenn auch nur kurz und überblicksartig. ich hätte mir auch detailiertere Schilderungen der Fähigkeiten der einzelnen Fabelwesen gewünscht, da nicht zuletzt Katelyns Potential und ihr Wissen darüber eine entscheidende Rolle spielt.

Sprachlich habe ich allerdings nichts auszusetzten. Katys ironische Kommentare lockerten die Stimmung nicht nur einmal auf und zusammen mit Dimitris Ernsthaftigkeit waren sie ein unschlagbares Paar. Letztendlich kann ich den Schreibstil insgesamt nur als locker, fesselnd und sehr anschaulisch bezeichnen. (;

Bewertet habe ich das Buch darum mit 4,5 von 5 Sternen, da ich mir manchmal tiefgründigere Erklärungen bezüglich der Hexenkräfte gewünscht hätte, aber auch das auf mich sprunghafte wirkende Ende etwas ausführlicher hätte sein können. (: