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Veröffentlicht am 11.11.2024

Fakten und Fiktion aus dem Mittelalter

Die steinerne Krone
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Die Geschichte beginnt mit einer Ausgrabung 1943 im Castel del Monte im Süden Italiens. Die Nazis haben einen Professor beauftragt, dort nach Artefakten zu suchen, die aus der Zeit Kaiser Friedrichs des ...

Die Geschichte beginnt mit einer Ausgrabung 1943 im Castel del Monte im Süden Italiens. Die Nazis haben einen Professor beauftragt, dort nach Artefakten zu suchen, die aus der Zeit Kaiser Friedrichs des Zweiten stammen könnten. Natürlich überwacht ein schneidiger Oberleutnant die Ausgrabungen, damit alles mit rechten Dingen zugeht.

Das Castel del Monte war nach Friedrichs Plänen erbaut worden, die Form war achteckig, mit acht Türmen an jeder Ecke. Friedrich galt als ein großer Herrscher, die Nazis wollten ihn für ihre Ideologie vereinnahmen, da könnten einige Fundstücke aus der Vergangenheit vielleicht hilfreich sein. Und tatsächlich wurde auch etwas gefunden. Ein paar Artefakte und eine Art Chronik, die Abschnitte aus dem Leben des Stauferkaisers enthielt.

Der Professor übersetzt die Schriftstücke für den Oberleutnant, und damit wird der Leser zurück ins Mittelalter geführt. Wichtige Episoden aus dem ereignisreichen Leben Friedrichs werden erzählt, der Autor lässt uns teilhaben an tatsächlichen und fiktiven Erlebnissen aus einer Zeit, die für uns heute kaum vorstellbar ist.

Viele Ereignisse sind geschichtsinteressierten Lesern vermutlich bekannt, doch es ist durchaus spannend, sie auf diese Weise geschildert zu bekommen. Auch die fiktiven Teile sind gut integriert, der Lesefluss wird nicht beeinträchtigt. Wer sich historisch nicht so gut auskennt, wird trotzdem gut unterhalten, und darauf kommt es bei einem Roman ja an. Im Nachwort nimmt der Autor dann Stellung zu Fakten und Fiktion, was ich sehr gut fand.

Meiner Ansicht nach ein gut geschriebenes Buch, welches das Interesse an jener schweren Zeit des Mittelalters wecken kann. Und ein Anstoß vielleicht, sich etwas intensiver mit unserer Vergangenheit zu befassen. Die Geschichte lehrt uns, das Vieles von dem, was wir heute bestaunen, auch damals schon vorhanden war, wenn auch in etwas anderer Gestalt. Fake-News sind keine Erfindung unserer Zeit, um nur ein Beispiel zu nennen.

Für mich eine lesenswerte Geschichte über den letzte großen Staufer und seine Zeit.

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Veröffentlicht am 08.11.2024

Die Technik setzt neue Maßstäbe

Schach-Euphorie
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Schach ist ein wunderbares Spiel, für diese Erkenntnis braucht man keine Bücher. Nur einen guten Gegner. Mit acht Jahren lernte ich das Spiel von meinem Großvater. Ich spielte schon lange vor 1972, aber ...

Schach ist ein wunderbares Spiel, für diese Erkenntnis braucht man keine Bücher. Nur einen guten Gegner. Mit acht Jahren lernte ich das Spiel von meinem Großvater. Ich spielte schon lange vor 1972, aber nur auf privater Basis. 72 war ich mit einer Jugendgruppe in Spanien, ein Land, in dem die Schachbegeisterung noch größer war als in Deutschland. Und so kam es, dass wir oft vor einer Bar saßen und auf einem Schachbrett die WM-Partien zwischen Bobby Fischer und Boris Spasski diskutierten. Mit spanischen Schachfans, deren Sprache wir nicht konnten, aber das Spiel überwand alle Grenzen.
Und hier beginnt Doggers sein Buch, bei der Würdigung dieses großen Spielers Bobby Fischer. Für mich ist er noch immer der GOAT, obwohl Kasparow und Carlsen da nicht viel nachstehen (Spasski sollte man dabei auch würdigen, aus meiner Sicht war er der sympathischste aller sowjetischen Weltmeister.).
Jedenfalls trat ich nach der WM 1972 in einen Schachklub ein und spielte unter anderem auch kleine regionale Turniere. Schachbegeistert war ich schon vorher, aber durch die WM und die Spiele von Bobby Fischer erhielt meine Begeisterung noch einmal einen Schub.
Im Schach war Fischer der beste Spieler seiner Zeit, aber leider forderte das seinen Preis. Das traurige Ende ist bekannt. Und falls nicht, kann man die Geschichte bei Doggers nachlesen.

Das Besondere an diesem Buch ist der Blick auf den Einfluss der neueren Entwicklungen. Große Spieler sind immer ein Magnet, aber Doggers beschreibt auch ausführlich die Entstehung von Internet-Schachseiten und Online-Schach. Wie kam es zu chess.com und lichess? Wie entwickelte sich das Schachspiel am Computer? Kann der Computer zum Betrug bei Turnieren benutzt werden?
Wie entstand und welche Rolle spielt das Streaming?

Die Skandale werden ebenso erwähnt wie die großen Momente. Und im Anhang findet sich eine kommentierte Auswahl von interessanten Schachpartien der Geschichte, die man durchaus nachspielen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist informativ, lehrreich und gut zu lesen (auch für Nichtschachspieler).

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Veröffentlicht am 05.10.2024

Ein schlimmer Ort am Rande der Alpen

In Zeiten des Todes
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Mit diesem Krimi konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Die Sprache hat mich nicht mitgenommen, Bulldoggen und Mastini sind nicht mein Ding. Auch die Geschichte an sich fand ich ziemlich verwirrend. ...

Mit diesem Krimi konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Die Sprache hat mich nicht mitgenommen, Bulldoggen und Mastini sind nicht mein Ding. Auch die Geschichte an sich fand ich ziemlich verwirrend. Eine Prostituierte wird ermordet und die Polizei ermittelt. Weitere Tote folgen. Wer kämpft da genau gegen wen, und finden die Hauptkämpfe nicht unter den sogenannten „Guten“ statt? Die Guten sind überhaupt nicht gut, Machtkämpfe in der Questura und in der Zeitung nehmen einen großen Teil der Geschichte ein. Wer hat wen ermordet, und genau das wird auch am Schluss nicht so ganz klar. Für mich waren drei Viertel der Geschichte eher zäh zu lesen, im letzten Viertel kam dann doch noch Spannung auf, das Ende allerdings ließ noch Fragen offen. Die Geschichte hat mich nicht wirklich gefesselt, wie ich es eigentlich von einem guten Thriller erwarte.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Die Unmöglichkeit des Lebens
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„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben...“ Dieses Zitat von Hermann Hesse stammt zwar nicht aus „Siddartha“, aber es ist durchaus zutreffend für diese schöne ...

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben...“ Dieses Zitat von Hermann Hesse stammt zwar nicht aus „Siddartha“, aber es ist durchaus zutreffend für diese schöne Geschichte.
Grace führt in England ein normales, langweiliges Leben und ist selbst voller Schuldgefühle in Bezug auf den Tod ihres Sohnes. Eine alte Freundin, die sie allerdings kaum kennt, vermacht ihr völlig überraschend ein Haus auf Ibiza. Und Grace tut das, was man tun muss, wenn man neu anfangen will: sie verlässt ihr altes Leben und fliegt auf die Baleareninsel. Was sie dort erlebt ist zum Teil sehr spannend, zum Teil auch magisch. Man könnte sagen, Science Fiction trifft Krimi – allerdings sind die Übergänge fließend und durchaus mitreißend. Der „Zauber des Neuanfangs“ ist tatsächlich zauberhaft, sehr schön zu lesen und voller Magie, die vorhanden ist, auch wenn wir sie noch nicht ganz verstehen.
Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, ich habe diesen Zauber tatsächlich selbst erlebt, wenn auch auf einer anderen Insel (im Atlantik) und mit ziemlich irdischen Protagonisten. Doch es gibt ihn wirklich, wenn man bereit ist, sein altes Leben hinter sich zu lassen und für Neues offen zu sein! Natürlich ist das Buch auch eine Liebeserklärung an die Insel Ibiza, wo der Autor lange Zeit gelebt hat. Vor langer Zeit war ich mal dort, als die meisten Touristen noch auf Mallorca blieben, und ich kann die Begeisterung für die Natur verstehen.
Angenehm zu lesen und sehr zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Kirschblüte und Samurai

Invictum
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Ein Wiedertreffen mit Mike Brink, dem besonders begabten Rätsellöser, der auch dieses Mal wieder vor einer sehr schwierigen Aufgabe steht: er soll in Japan die legendäre Drachenbox öffnen – ein Geheimkästchen, ...

Ein Wiedertreffen mit Mike Brink, dem besonders begabten Rätsellöser, der auch dieses Mal wieder vor einer sehr schwierigen Aufgabe steht: er soll in Japan die legendäre Drachenbox öffnen – ein Geheimkästchen, bei dem man nur durch Drücken, Schieben und Ziehen an verschiedenen Riegeln, Hebeln und Knöpfen an den wertvollen Inhalt kommen kann. Das Problem bei der Drachenbox: es sind sehr viele Aktionen dieser Art zu bewältigen, und ein Fehler kann tödlich sein. Wer es bisher versucht hat, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Mike scheint der Einzige zu sein, der es möglicherweise schaffen könnte. Er wird unterstützt von Sakura (Kirschblüte), einer Japanerin mit guten Verbindungen zum Kaiserhaus, die ihn nach Japan holt und seine Neugier weckt. Aber er weiß nicht, ob er ihr wirklich trauen kann. Mike trifft auch den Tenno und seine Frau, ihnen gehört die Drachenbox. Er beginnt damit, die Rätsel zu entschlüsseln und merkt bald, wie gefährlich das ist. Auch andere Mächte sind am Inhalt der Box sehr interessiert. Man trifft auf alte Bekannte (aus der Geschichte des ersten Rätsels), und nicht alle sind gut...

Wieder eine spannende Geschichte um Mike Brink. Ich fand sie allerdings nicht so faszinierend wie das erste Rätsel. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, die Kapitel sind relativ kurz und gut zu lesen, allerdings empfand ich manche Stellen als etwas zu langatmig. Ein paar logische Merkwürdigkeiten fand ich auch, und am Ende hatte ich das Gefühl, dass da noch was kommen muss. Eine wichtige Aufgabe steht Mike ja noch bevor (die KI betreffend), das folgt sicher im nächsten Band.
Aus meiner Sicht sehr gut zu lesen, wenn auch nicht ganz so stark wie der erste Band.

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