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Veröffentlicht am 05.10.2020

Bewegend

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne (Ikonen ihrer Zeit 2)
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Auch bei dem zweiten Band der „Ikonen ihrer Zeit“ handelt es sich um einen Roman und nicht um eine Biographie. Sicherlich sind viele Fakten aus dem Leben von Audrey Hepburn enthalten, aber nicht alles ...

Auch bei dem zweiten Band der „Ikonen ihrer Zeit“ handelt es sich um einen Roman und nicht um eine Biographie. Sicherlich sind viele Fakten aus dem Leben von Audrey Hepburn enthalten, aber nicht alles muss sich tatsächlich so zugetragen haben. Und in einem Roman muss eben auch nicht ihr ganzes Leben vollständig betrachtet werden. Das sollte man als Leser nicht vergessen.

Audrey Hepburn war eine faszinierende Frau. Eine der großen Schauspielerinnen Hollywoods. Dieser interessante Roman erzählt die Geschichte, wie es dazu kam. Und es beginnt keineswegs glanzvoll. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges hat Audrey mit ihrer Familie in Holland gelebt, sie war noch ein Kind, der Vater hatte die Familie verlassen, und ihr einziger Trost waren ihre geliebten Ballettstunden. Ihr großer Traum war es, eine Ballerina, eine professionelle Tänzerin zu werden. Doch der Familie ging es gar nicht gut, Hunger war ihr täglicher Begleiter.

Als der Krieg dann vorbei war, siedelte Audrey mit ihrer Mutter nach London über. Dort setzte das Mädchen seine Tanzausbildung bei einer renomierten Lehrerin fort. Beeindruckend fand ich, dass ihre Mutter sie immer unterstützt hat. Ich denke, das war damals keineswegs selbstverständlich bei dem Berufswunsch Tänzerin. Doch dann kam der Schock für Audrey. Sie war zu groß für das professionelle Ballett. Doch sie gibt nicht auf, es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten für Tänzerinnen. In einem Tanztheater wird sie dann für den Film entdeckt. Zunächst nur für kleine Rollen, doch ihre Ausstrahlung und ihre Schönheit fallen auf. Es geht bergauf für das Mädchen aus Holland.

Die ersten Jahre, das war für mich der interessanteste Teil dieses Buches. Danach kamen die großen Filme an der Seite von den Stars aus Hollywood, zu denen sie sich auch bald zählen durfte.
Im Privatleben und in der Liebe gab es allerdings auch einige Enttäuschungen, mit denen sie zu kämpfen hatte. Sie blieb immer eine sensible Seele, die viel Kraft aufwenden musste, um im Glanz der Sterne bestehen zu können. Und sie hatte immer ein Herz für die, denen es nicht so gut ging, kannte sie die Not doch aus eigener Erfahrung.

Durch ihre Filme wird Audrey Hepburn unvergessen bleiben. Dieser Roman wirft einen interessanten Blick auf wichtige Teile ihres viel zu kurzen Lebens.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Wir wissen, was auf uns zukommt...

2084
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Ein Schriftsteller beschreibt im Jahr 2084 die Situation auf unserem Planeten und führt Interviews mit verschiedenen Menschen, unter anderem mit Wissenschaftlern, die erklären, wie es zu dem kommen konnte, ...

Ein Schriftsteller beschreibt im Jahr 2084 die Situation auf unserem Planeten und führt Interviews mit verschiedenen Menschen, unter anderem mit Wissenschaftlern, die erklären, wie es zu dem kommen konnte, was dann gekommen ist.

Zugegeben, es ist ein Schreckensszenario, was Powell da aufzeigt. Aber leider wissen wir heute schon, dass es vermutlich so oder ähnlich kommen könnte. Wenn wir nicht endlich etwas gegen die Erderwärmung tun. Für die meisten Maßnahmen wird es wohl schon zu spät sein, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Die Schlussfolgerung, die Powell zieht, ist bestimmt nicht unumstritten, aber vielleicht geht es nicht anders. Auf jeden Fall ist es ein aufrüttelndes Buch, das einmal mehr darauf hinweist, dass unsere Entscheidungsträger endlich wirkame Maßnahmen beschließen müssen. Wir wissen ja alle, was auf uns zukommt. Manche leugnen es, andere schieben den Gedanken daran beiseite. Diejenigen, die es ernst nehmen, müssen jetzt handeln! Nicht nur halbherzig, sondern mit vollem Einsatz. Dass das schwer ist, wenn man nur in kurzfristigen Wahlperioden denkt, ist klar. Dieses kurzfristige Denken müssen wir überwinden. Nur dann können wir die Erde vielleicht noch retten. Vielleicht aber auch nicht.

Sehr gut geschrieben, beeindruckend dargestellt, erschreckend in der Analyse – keine leichte Lektüre. Aber ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit. Es ist fünf nach Zwölf, wir sollten uns jetzt wirklich beeilen!!

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Neue Abenteuer, alte Bekannte

Das Lied des Wolfes
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Ja, es ist wirklich besser, wenn man die Rabenschatten-Trilogie bereits gelesen hat. Es werden viele Namen genannt, und es werden Ereignisse erwähnt, die in Vaelins Vergangenheit eine Rolle gespielt haben. ...

Ja, es ist wirklich besser, wenn man die Rabenschatten-Trilogie bereits gelesen hat. Es werden viele Namen genannt, und es werden Ereignisse erwähnt, die in Vaelins Vergangenheit eine Rolle gespielt haben. Für das Verständnis der Zusammenhänge ist es m. A. nach von Vorteil, die Vorgeschichten zu kennen. Die schöne Heilerin Sherin war Vaelins große Liebe, von der er sich einst getrennt hat, um sie zu schützen. Nun scheint sie in den Reichen des Westens in Gefahr zu sein. Das veranlasst den Turmherrn, zu einer neuen Reise aufzubrechen. Es wird eine gefährliche Reise in Gebiete, die er bisher noch nicht kannte. Es geht gegen einen Gegner, der alte Gefahren und Ängste wieder aufleben lässt.
Von der ersten Seite an war ich wieder gefesselt vom Geschehen um Vaelin al Sorna. Abenteuer, Gefahren, alte Freunde und neue Feinde. Ryan versteht sein Handwerk! Eine großartige Fortführung der Geschichte, die mit dem Lied des Blutes so eindrucksvoll begonnen hat. Ich räume ein, dass es für Leser, die die Vorgeschichten nicht kennen, etwas verwirrend sein kann. Man hätte vielleicht ein ausführlicheres Personenverzeichnis anhängen können, denn es werden viele Personen erwähnt, die in dem angefügten Verzeichnis nicht vorkommen. Davon abgesehen ist es wieder eine sehr spannende Geschichte, die hoffentlich bald mit dem zweiten Band (der im englischen Original ja schon erschienen ist) fortgesetzt wird.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Die Botschaft des Bombenlegers

Schwarzer August
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Leander Lost ermittelt auch weiterhin in Portugal. Der sympathische Ermittler mit Asperger Syndrom fühlt sich wohl in Fuseta. Seine Freundin Soraia zieht bei ihm ein, er wird von seinen Kollegen und seinem ...

Leander Lost ermittelt auch weiterhin in Portugal. Der sympathische Ermittler mit Asperger Syndrom fühlt sich wohl in Fuseta. Seine Freundin Soraia zieht bei ihm ein, er wird von seinen Kollegen und seinem Umfeld akzeptiert, alles scheint gut zu sein. Dann explodiert eine Autobombe vor einer Bank, und Leander muss wieder ermitteln. Ist der islamistische Terror jetzt in die Idylle eingebrochen? Der spanische Kollege Duarte vermutet das. Doch niemand achtet so detailliert auf die Zusammenhänge wie Leander Lost. Nur zwei Tage nach der Autobombe explodieren im Hafen von Olhao drei Thunfisch-Fangschiffe. Es bleibt rätselhaft, und das Puzzle muss erst noch zusammengesetzt werden. Die erstaunliche Kombinationsgabe des deutschen Ermittlers ist dabei einmal mehr sehr hilfreich.
Sehr schön empfand ich wieder einmal die Darstellung von Land und Leuten. Der Autor versteht es hervorragend, die Eindrücke lebendig zu schildern und dem Leser zu vermitteln. Das macht den Reiz und die sympathische Wirkung dieser Reihe aus, fast mehr noch als die eigentlichen Kriminalfälle.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Wenn die Ratten tanzen...

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Am Anfang die Sage vom Rattenfänger zu Hameln, dann ein ziemlich grausiger Prolog; der Einstieg in diese Geschichte lässt den Leser schon Schlimmes erahnen.
Nach langer Zeit will die Familie von Jakob ...

Am Anfang die Sage vom Rattenfänger zu Hameln, dann ein ziemlich grausiger Prolog; der Einstieg in diese Geschichte lässt den Leser schon Schlimmes erahnen.
Nach langer Zeit will die Familie von Jakob Kuisl sich mal wieder in Schongau treffen. Nicht alle sind begeistert, aber schließlich stimmen sogar Barbara und ihr Mann zu. Nur der Peter muss vorher noch mit seinem Freund Max, dem zukünftigen bayerischen Kurfürsten, nach Wien reisen. So einem Freund kann man ja nicht einfach absagen, auch wenn in Wien schon über das Auftauchen der Pest gemunkelt wird. Und so beginnt für Peter eine abenteuerliche Reise, die ihm sehr viel abverlangen wird. Derweil feiert Kuisl Jakob mit den Seinen das Wiedersehen in einem Schongauer Wirtshaus. Da taucht völlig unerwartet sein alter Freund Näher, der Henker aus Kaufbeuren, in der Gaststube auf. Er hat offenbar die Pest und bricht kurz darauf zusammen. Vorher stammelt er noch etwas von einem schwarzen Reiter, der in Kaufbeuren mit seiner Pfeife zum Tanz aufspielt und von einem Mörder mit zwei Gesichtern. Kuisl soll Kaufbeuren retten. Der Näher stirbt, und Jakobs Gehirn beginnt in gewohnter Manier zu arbeiten. Gestärkt von dem guten bayerischen Gerstensaft und seinem bevorzugten Pfeifenkraut beginnt er an der Lösung dieses Falles zu arbeiten. Dazu muss er natürlich an den Ort des Geschehens reisen, nach Kaufbeuren. Magdalena und Simon begleiten ihn dorthin. Sie finden eine Stadt im Ausnahmezustand vor und ziemlich ratlose Stadtobere, die einen seltsamen Eindruck machen.

Viele Geheimnisse gilt es aufzudecken, viele Rätsel sind zu lösen. Das zieht sich eine Weile hin, doch es wird nie langweilig. Der achte Band von Oliver Pötzsch um Magdalena und ihre Sippe ist der bisher umfangreichste dieser Serie. Hochspannend, informativ und sehr gut geschrieben, wie seine Vorgänger auch. Pötzsch versteht es, den Leser von den ersten Seiten an mitzunehmen und bis zum Schluss zu fesseln. Mir hat das wieder sehr gut gefallen. Natürlich sieht man auch den Bezug zur aktuellen Pandemie, manche Maßnahmen (Abschottung, Masken) kommen einem doch vertraut vor. Das war wohl eher Zufall, wie der Autor im Nachwort betont, aber es zeigt uns, dass man vor Seuchen immer auf der Hut sein muss. Auch heute noch. Und das gewisse Kreise sogar bereit sein könnten, eine Seuche auch als Waffe zu benutzen, das dürfte auch heute noch so sein.
Ein gelungenes achtes Buch, das bestimmt noch nicht das Ende dieser Reihe bedeutet. Ich freue mich schon auf das nächste Abenteuer von Kuisl und Co.

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