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Veröffentlicht am 20.04.2024

Mord im Marschland

Der Gesang der Flusskrebse
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Delia Owens Buch Gesang der Flusskrebse führt in eine unberührte, natürliche Landschaft: ins Marschland von North Carolina.

Kya Clarke lebte mitten in der küstennahen Marsch, ohne viel Kontakt zu anderen ...

Delia Owens Buch Gesang der Flusskrebse führt in eine unberührte, natürliche Landschaft: ins Marschland von North Carolina.

Kya Clarke lebte mitten in der küstennahen Marsch, ohne viel Kontakt zu anderen Menschen. Allein wächst sie vom Mädchen zur jungen Frau heran und erlebt viele Hindernisse und Probleme - aber ebenso die faszinieren Landschaft. Die Ruhe wird durch den Tod eines Stadtbewohners unterbrochen. Wer hat Chase Andrews ermordet? War es das Marschmädchen?

Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil wird vor allem die Geschichte von der Hauptperson Kya Clarke beschrieben - ihre Familienverhältnisse und ihr Leben ins fast kompletter Isolation. Neben den zwei Teilen gibt es auch zwei Erzählstränge: das Hier und Jetzt mit dem Tod bzw. möglichen Mord an Chase und die Vergangenheit, in der das Aufwachsen von Kya beschrieben wird. Delia Owens nimmt sich die Zeit, um die Schönheit der Natur detailliert zu beschreiben. Ich konnte dadurch besonders gut in den Handlungsort eintauchen.

Dadurch, dass Kya im Buch erwachsen wird, erlebt man als Lesende auch eine große Persönlichkeitsentwicklung bei ihr. Mir ging es so, dass ich mit gefiebert, mit gelacht und mit getrauert habe. Nebenfiguren gab es mehrere, aber vor allem relevant war das spätere Todesopfer Chase Andrews, Tate (ein guter Freund) und Jumpin' (der Besitzer eine "Tante-Emma-Ladens"). Besonders Chase und Tate werden oft thematisiert und in ihren positiven, aber auch negativen Eigenschaften dargestellt. Das war für mich sehr schön, da sowohl die Figuren, als auch die Handlung mehr Tiefe bekommen haben.

Um ehrlich zu sein, hatte ich besonders am Ende das Gefühl, dass der Mord/Tod die meiste Zeit nebensächlich behandelt wurde und die Beschreibung der Natur im Vordergrund war. Das hinterließ bei mir den Eindruck, dass die Aufklärung auf den letzten Seiten recht überstürzt war. Dennoch war die Handlung durchweg spannend, da es verschiedene Mutmaßungen gab, was an dem Abend, an dem Chase gestorben ist passiert ist. Erst ganz am Ende habe ich endgültig gewusst, wie alles abgelaufen ist.

Fazit: ein liebevoll geschriebenes Buch, das zum Träumen von fernen Landschaft einlädt.

P.S. Ich habe auch den Film gesehen und ich bin begeistert: Buch und Film stimmen annähernd überein.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Auf dem Berg - mit Monstern

Der Knochenwald
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Christina Henry's neuster Roman befasst sich dieses Mal nicht mit einem Märchen. Viel mehr könnte die Handlung zu gewissen Teilen auch in der Realität stattfinden - mit den ein oder anderen Ausnahmen.

Mattie ...

Christina Henry's neuster Roman befasst sich dieses Mal nicht mit einem Märchen. Viel mehr könnte die Handlung zu gewissen Teilen auch in der Realität stattfinden - mit den ein oder anderen Ausnahmen.

Mattie lebt mit ihrem Mann William in einer Berghütte fernab der Zivilisation. Sie hat kein einfach Leben - die Hütte ist mit wenigen Dingen ausgestattet und ihr Mann ist gewalttätig. Bei ihrer Überprüfung der Fallen sieht sie einen verstummelten Fuchs - der Beginn einer Monsterjagd. Wäre das nicht schon schlimm genug, begegnet Mattie drei Fremden und William zeigt sich von seiner furchtbarsten Seite.

Die Hauptperson Mattie ist zu Beginn eine eingeschüchterte, zurückhaltende junge Frau. Ich finde es klasse, welche Entwicklung sie im Laufe der Geschichte macht. Zunehmend wird sie (mit Rückschlägen) selbstbewusster und selbstbestimmter. Nebenpersonen sind hier nur ihr Ehemann William und die drei fremden Wanderer. Letztere zeigen meiner Meinung nach keine deutliche Veränderungen im Laufe der Handlung, was aber auch nicht notwendig ist. Über die Figur William erfährt man wahnsinnig viel. Die Tiefe der Charaktere Mattie und William sind großartig dargestellt.

Nach wie vor muss ich sagen, dass ich die Bücher von Christina Henry liebe. Ihre düsteren (Horror-)Geschichten fesseln mich jedes Mal aufs Neue. Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend und für mich nimmt sie auch oft unerwartete Wendungen. Ich fühlte mit Mattie die ganze Zeit mit - die Nähe, die zur Hauptperson aufgebaut wird, ist wirklich toll.

Ich war auch recht überrascht, dass (zumindest für mich) das "Monster" vom Berg gar nicht so wirklich im Vordergrund stand, sondern eher die Handlung ins Rollen gebracht hat und als Nebenakteur dabei war. Umso besser fand ich, dass das Geheimnisvolle des Monsters bis zum Ende (und darüber hinaus) erhalten geblieben ist.

Dieser Roman war für mich der erste von der Autorin, der mich bei einigen Wendungen wirklich sprachlos gemacht hat (auf positive Art). Mit vielen Entwicklungen hätte ich nicht gerechnet und das hat mich auch sehr gefreut.

Einzig das Ende war für mich etwas enttäuschend - im Vergleich zur restlichen Handlung war es für mich recht unspektakulär.

Alles in allem ein toller (Horror-)Roman von Christina Henry. Ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Die Psyche ganz einfach erklärt

Psyche? Hat doch jeder!
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Lena Kuhlmann klärt mit ihrem Buch "Psyche? Hat doch jeder!" über die ein oder anderen Vorteile zu psychischen Erkrankungen, Psychotherapie und Medikation auf. Recht einfach erklärt sie die Unterschiede ...

Lena Kuhlmann klärt mit ihrem Buch "Psyche? Hat doch jeder!" über die ein oder anderen Vorteile zu psychischen Erkrankungen, Psychotherapie und Medikation auf. Recht einfach erklärt sie die Unterschiede zwischen Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie sowie zwischen "krank" und "gesund".

Ich bin ganz ehrlich, als studierte Psychologin, war für mich alles bekannt. Ich fand es aber dennoch sehr schön, wie einfach und mit welcher Leichtigkeit. Lena Kuhlmann die Themen rund um die Psyche beschreibt. Es ist alles sehr verständlich. Es war super direkte Fallbeispiele nachverfolgen zu können - für mich macht das alles viel greifbarer.

Ich kann mir gut vorstellen, dass vor allem die Aufklärung, welche Richtungen der Therapien es gibt und wie eine Therapiesitzung abläuft, vielen Menschen die Bedenken nimmt, sich selbst Unterstützung zu suchen.

Ganz ehrlich beschreibt die Autorin, dass auch sie manchmal Stress empfindet und erschöpft ist. Diese Authentizität finde ich wunderbar und auch ihre Offenheit, was sie selbst für sich tut, um abzuschalten und ihre eigene Psyche gesund zu halten.

Alles in allem ein sehr schönes Buch und nur zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Parker Pyne macht Menschen glücklich

Parker Pyne ermittelt
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Agatha Christie lässt Parker Pyne in mehreren Kurzgeschichten je nach Auftrag und Bedürfnis der Kunden ermitteln.

Alle Klienten melden sich auf eine Zeitungsannonce: "Sind Sie glücklich? Falls nicht, ...

Agatha Christie lässt Parker Pyne in mehreren Kurzgeschichten je nach Auftrag und Bedürfnis der Kunden ermitteln.

Alle Klienten melden sich auf eine Zeitungsannonce: "Sind Sie glücklich? Falls nicht, melden Sie sich bei Mr. Pyne."

Jede einzelne Kurzgeschichte ist in sich geschlossen. Lediglich die Hauptperson Parker Pyne kommt vor, sowie einige seiner Angestellten. Ob gelangweilte Menschen, die ein Abenteuer erleben wollen, unzufriedene Eheleute oder Mordermittlungen - es ist alles mit dabei. Diese Abwechslung hat es für mich auch so spannend gemacht.

Nur das Nötigste wird über die Hauptperson Parker Pyne erklärt, was ich aber gar nicht schlimm finde. Es geht vor allem um die Aufklärung der Fälle und dem Glücklich-Machen der Klienten.

Ich fand die Entwicklung der Charaktere recht spannend. Vor allem bei den Angestellten von Parker Pyne, die wiederkehrend aufgetreten sind (oder auch nicht), gab es diese. Die Figur Parker Pyne hat sich meiner Ansicht nach nicht weiterentwickelt und sich recht bedeckt gehalten.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Weihnachten wird zum Kriminalfall

Mord in Dingley Dell
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Das Buch von Kriminalautor Reginald Hill lädt zu einem kurzweiligen, mörderischen Abenteuer zu Weihnachten ein.

Im Landsitz Dingley Dell wird mit einem exklusiven Personenkreis Weihnachten gefeiert. ...

Das Buch von Kriminalautor Reginald Hill lädt zu einem kurzweiligen, mörderischen Abenteuer zu Weihnachten ein.

Im Landsitz Dingley Dell wird mit einem exklusiven Personenkreis Weihnachten gefeiert. Alles nach Vorlage der Weihnachtserzählungen von Dickens werden verschiedene Aktivitäten, wie Eislaufen, ein Kostümball und atemberaubende Dinner durchgeführt. Alles wird getrübt durch einen Schneesturm und das Verschwinden des Gastgebers.

Die Handlung ist schon nach kurzer Zeit sehr spannend. Die Figuren im Buch wurden nur teilweise vorgestellt, sodass ich immer wieder darüber nachgedacht habe, was die verschiedenen Personen verbergen. Stück für Stück hat man mehr über jeden Einzelnen erfahren, was die Spannung aufrechterhielt bzw. anstiegen lies.

Einzig der Schreibstil war für mich recht umständlich. Das Buch ist schon etwas älter und ich finde, dass das durch die Art und Weise, wie es geschrieben wurde, auffällt. Ich bin öfters ins Stocken gekommen, musste einige Sätze mehrfach lesen und über einige Wörter nachdenken, da diese im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr genutzt werden.

Das Ende war für mich komplett unvorhersehbar und ich habe mit Freude die Auflösung des Kriminalfalls mitverfolgt.

Fazit: Ich kann das Buch empfehlen - unabhängig ob Weihnachten ist. ;)

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