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Veröffentlicht am 21.08.2021

Auf zu neuen Ufern

Die Saga von Vinland
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Norwegen im Mittelalter: Nach Erbstreitigkeiten um die Krone des Königreichs Norwegen wird Jarl Eyvind zum Verräter erklärt und befindet sich fortan auf der Flucht. Er hat dutzende seiner Krieger, aber ...

Norwegen im Mittelalter: Nach Erbstreitigkeiten um die Krone des Königreichs Norwegen wird Jarl Eyvind zum Verräter erklärt und befindet sich fortan auf der Flucht. Er hat dutzende seiner Krieger, aber auch Siedler, um sich geschart, um mit diesen das sagenumwobene Vinland zu erobern. Zuvor aber überfällt er den Hof von Ulfar, dessen Tochter Sigrid ihm einst versprochen war und raubt diese, da Eyvind seiner Ansicht nach ein Recht auf sie hat. Bei dem Überfall geraten auch die beiden sächsischen Krieger Andreas und Ailmar in die Hände Eyvinds und werden kurzerhand von diesem versklavt. Und so beginnt die gefahrenvolle Reise der Schicksalsgefährten Sigrid, Ailmar und Andreas gen Westen, vorbei an Island bis in die Neue Welt, auf der sie Freunde und Feinde kennenlernen.

Der Schreibstil ist, wie auch von Iny Lorentz zu erwarten, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Auch an Spannung mangelte es das ganze Buch über nicht. Die Protagonisten sind sehr schön gezeichnet machen sie größtenteils sehr sympathisch – nur Andreas fand ich ein klein wenig naiv. Besonders die immer wieder kehrenden Gefühlsregungen und Emotionen, wie beispielsweise Sigrids Hass auf Eyvind oder der Gedanke an Flucht, machten die Charaktere authentisch. Gut geafallen hat mir die düstere Atmosphäre, die über der Geschichte liegt, aber auch die farbenfrohen Beschreibungen Islands, Färöers und Grönlands waren einfach wunderbar. Dem Klappentext nach erwartete ich, dass wir mit Sigrid eine starke Hauptprotagonistin haben würde, die unangefochten im Mittelpunkt des Geschehens stehen würde, allerdings drehte sich viel um Ailmar und Andreas. Am meisten gefallen hat mir, wie gut der Roman recherchiert ist. Man erfährt sehr viel über das damalige Leben auf Island und Grönland, aber auch, wie im 12. Jahrhundert gesiedelt wurde. Besonders spannend waren auch die Beschreibungen der indianischen Kultur und Lebensweise, und in welch starkem Kontrast sie zum Leben der damaligen Europäer stand.

Im Großen und Ganzen ist das Buch sehr spannend und bietet interessante Einblicke in das Leben Nordeuropas im 12. Jahrhundert, aber auch in die Denkweise der dort ansässigen Männer, und so ist das Buch eine Empfehlung an alle, die einen historischen Roman lesen wollen, in dem es um den blutigen Kampf um Ehre, Ruhm und Freiheit geht.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat.

Das verlorene Medaillon
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Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern kommt die junge Emma Malloy in die Bergbaustadt Coal River, um bei ihren wohlhabenden Verwandten zu wohnen. An die Stadt hat sie negative Erinnerungen, da sie in ihrer ...

Nach dem tragischen Tod ihrer Eltern kommt die junge Emma Malloy in die Bergbaustadt Coal River, um bei ihren wohlhabenden Verwandten zu wohnen. An die Stadt hat sie negative Erinnerungen, da sie in ihrer Kindheit hier ihren Bruder nach einem tragischen Unfall Doch das Elend der Arbeiter und die Kinderarbeit, die sie vorfindet schockieren sie zu tiefst. Sie beginnt gegen die bestehende Ordnung anzukämpfen und stiehlt Lebensmittel, die sie anschließend an die Ärmsten der Armen verteilt. Bei ihrem Kampf gegen die mächtige Kohlekompanie trifft Emma auf den rebellischen Arbeiter Clayton Nash. Dieser warnt sie vor der Macht der Kohlekompanie und bittet sie sich nicht einzumischen. Dabei stößt er jedoch auf taube Ohren und auch die Liebe beginnt im Leben Emmas mitzumischen.

Als ich begonnen habe, das Buch zu lesen, hatte ich eigentlich keine hohen Erwartungen. Um so mehr war ich letztendlich von dem Roman überrascht. Die Hintergründe zum Kohlebergbau im Pennsylvania des frühen 20. Jahrhunderts waren sehr gut recherchiert und auch den bunte Schreibstil, der die sanften Berge Pennsylvanias vor meinem inneren Auge aus dem Nebel aufsteigen lässt, fand ich einfach fantastisch. Auch wie feind die Protagonisten ausgearbeitet sind, fand ich einfach wunderbar. Vor allem der Kampf, den Emma gegen ihre unmögliche Verwandtschaft, die Armut in Coal River, die Kinderarbeit, die unmenschlichen Arbeitsbedingungen aber auch den Kampf gegen ihre eigene Vergangenheit, machen mir Emma besonders sympathisch. Auch kam in der Geschichte nie Langeweile auf.

Im Großen und Ganzen kann ich mich über keine Mängel an der Geschichte beschweren und kann somit das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, an alle, die gerne historische Romane lesen.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Es gibt besseres...

In deinem Namen
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Der Detective Nap Dumas verlor vor 15 Jahren unter ungeklärten Umständen seinen Zwillingsbruder Leo. Naps große Liebe Maura verschwand ebenfalls am selben Abend und wurde seither nicht mehr gesehen. Als ...

Der Detective Nap Dumas verlor vor 15 Jahren unter ungeklärten Umständen seinen Zwillingsbruder Leo. Naps große Liebe Maura verschwand ebenfalls am selben Abend und wurde seither nicht mehr gesehen. Als bei einem Tatort Fingerabdrücke von Maura gefunden werden, hofft Nap endlich Antworten auf Mauras Verschwinden zu finden. Doch stattdessen werden immer neue Fragen aufgeworfen und alles, was damals passiert ist, hängt scheinbar mit einer alten verlassenen Militärbasis zusammen, um die sich viele Geheimnisse ranken.

Der Schreibstil war sehr angenehm und das Buch war flüssig zu lesen. Besonders gut gefiel mir der Hauptcharakter Nap Dumas. Nicht der typische superstarke Cop, wie man ihn aus den Film kennt. Besonders die Probleme seiner Jugend und die Art wie er an die Ermittlungen herantritt machten ihn sehr sympathisch. Was die meisten Thriller von Harlan Coben vereint und auch dieses Buch hat, ist der Handlungsort in den Vororten von New York City im nördlichen New Jersey. Dadurch bekommt es meiner Meinung nach einen besonderen Charme und man lernt neue Seiten der USA kennen, da die meisten Thriller in den großen Städten wie New York, Los Angeles oder Chicago spielen. Obwohl das Buch anfangs und gegen Ende sehr spannend ist, fand ich es in der Mitte ein wenig langatmig und langweilig. Die unerwarteten Wendungen und die spektakuläre Auflösung am Ende, die typisch für die Bücher von Harlan Coben sind, haben meinen persönlichen Gesamteindruck der Geschichte aber eindeutig verbessert.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass das Bucht trotz einiger Schwächen in der ersten Hälfte gelungen und durchaus empfehlenswert ist. Allerdings fand ich die anderen Thriller von Harlan Coben deutlich stärker und empfehlenswerter.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein wirklich unterhaltsamer und bewegender historischer Roman

Das Schiff der Träume
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1838 auf dem Ohio River: Die junge May Bedloe steht im Schatten ihrer Cousine Comfort Vertue, einer gefeierten Theater-Schauspielerin. May wollte nie im Mittelpunkt stehen, doch als Comfort nach einem ...

1838 auf dem Ohio River: Die junge May Bedloe steht im Schatten ihrer Cousine Comfort Vertue, einer gefeierten Theater-Schauspielerin. May wollte nie im Mittelpunkt stehen, doch als Comfort nach einem tragischen Unfall ihre Cousine verlässt, ist diese zum ersten Mal in ihrem Leben auf sich alleine gestellt. Um ihrer Cousine zu beweisen, dass sie alleine zurecht kommt, heuert May auf einem Theaterschiff an. In ihrem neuen Leben auf dem Ohio-River blüht sie auf und ihr Glück scheint perfekt, als der Kapitän des Theaterschiffs um sie wirbt. Doch kein Glück ist perfekt und schon bald muss sie sich den größten Herausforderungen ihres Lebens stellen.



Meiner Meinung nach hat die Autorin sowohl die Landschaft entlang des Ohio-Rivers aber auch die Menschen, sowohl die Neben- als auch Hauptcharaktere, wunderbar beschrieben. May Badloe war mir von Anfang an sehr sympathisch. Auch wurde einem der Lebensalltag auf einem Theaterschiff des 19. Jahrhunderts sehr anschaulich vor Augen geführt. Besonders interessant fand ich, wie die Sklavenfrage in die Geschichte mit eingebaut wurde, wo doch der Ohio-River die natürliche Grenze zwischen den Nord- und den Südstaaten war. Besonders toll fand ich hierbei aber, wie die einzelnen Menschen, May und die Besatzung des Theaterschiffs, aber auch die Menschen, die entlang des Flusses wohnen, mit dem hochexplosiven Thema umgehen.



Im Großen und Ganzen kann ich nichts am Buch beklagen, wo auch der Schreibstil sehr angenehm war, und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein Tag im stalinistischen Arbeitslager

Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
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Iwan Denissowitsch war einst ein ganz normaler Zimmermann, wie es tausende in der Sowjetunion gab, doch nach einer absurden Anklage und einem noch absurderen Prozess wird er zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. ...

Iwan Denissowitsch war einst ein ganz normaler Zimmermann, wie es tausende in der Sowjetunion gab, doch nach einer absurden Anklage und einem noch absurderen Prozess wird er zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Diese verbringt er in einem Sonderlager irgendwo in Sibirien. Das Buch begleitet Denissowitsch nun einen ganz normalen Tag lang, vom Aufstehen um 5 Uhr in der Früh, bis hin zum Schlafengehen um 21 Uhr.



Ich musste das Buch für die Schule lesen, und wusste insofern nicht ganz, was mich erwarten würde, da das Buch von Solschenizyn nicht meinem sonstigem Beuteschema entspricht. Meine Erwartungen gingen in Richtung eines emotionalen Berichtes über einen Tag im Lagerleben in der Sowjetunion der unmittelbaren Nachkriegszeit, bei dem allerdings mit allzu blutigen Details gespart werden würde. Meine Erwartungen wurden in dieser Hinsicht allerdings nur teilweise erfüllt. Bei meiner Ausgabe ist ein Vorwort – zwar nicht vom Autor persönlich, aber vom Chefredakteur der Zeitung, bei der die Originalausgabe des Romans erschien – abgedruckt, in dem unter anderem erklärt wird, dass der Tag im Leben des titelgebenden Protagonisten nicht auf irgendeine Weiße besonders ungewöhnlich war, sondern ein Tag, wie er und seine Mithäftlinge ihn tausendfach erlebten. Insofern konnte ich nun wirklich nicht mehr mit Dingen wie einem Lagerausbruch, einer Seuche oder der Massenhinrichtung von Lagerinsassen rechnen. Wie mir das Buch nun gefallen hat, kann ich nun, kurz nachdem ich es beendet habe, nicht eindeutig klären. Meine Gedanken sind immer noch am Kreisen, da es einige Dinge gegeben hat, die mir besonders gut gefallen haben, die mich zum Nachdenken angeregt haben, die mich schmunzeln ließen und die mich schlicht und einfach inspiriert haben. Dem entgegen gab es aber auch Dinge, die mich an der Geschichte störten, teilweise gar nicht nach meinem Geschmack waren, aber auch Dinge, die meinen Lesefluss stellenweise auch behinderten. Ich glaube, dass mir am Meisten an der Geschichte gefallen hat, dass der Protagonist, der die Leserinnen und Leser durch den Tag begleitet, unverfälscht ehrlich ist, und diese Ehrlichkeit im Angesicht der Tatsache, dass sein Leben seit Jahren nicht mehr so läuft, wie er es sich vorstellt und es eigentlich jeden Moment mit ihm aus sein könnte, ohne, dass er jemals wieder das Leben außerhalb der Stacheldrahtbegrenzung erleben würde, nicht verliert. Alle paar Seiten kam ich zu einer neuen Stelle, bei der Denissowitsch einen Satz sagt, einen Gedanken denkt, der scheinbar von so simpler Banalität ist, und mich doch mit seiner klaren Weisheit und seiner schonungslosen Wahrheit im Lesen innehalten lies, und mich darüber nachdenken lies, inwiefern diese eine Sekunde aus dem alltäglichen Lagerleben in den Fünfzigerjahren, von einer Person, die nicht einmal ansatzweise etwas mit mir zu tun hat – abgesehen von der Tatsache, dass wir uns beide dem binären männlichen Geschlecht zuordnen, mich in meinem Alltag beeinflusst und ob eine Tatsache, die vor rund 70 Jahren Gültigkeit hatte, auch heute noch gültig ist. Kurz gesagt, ohne noch weiter ausschweifen zu wollen, hat mich einfach die erbarmungslose Ehrlichkeit des Hauptcharakters komplett überrascht und mich mehr und mehr begeistern können. Hatte mich der Autor nun mit seiner Kunst, was die Gestaltung der Gedanken und Gefühlswelt seines Protagonisten angeht, komplett überzeugen können, war ich leider vom Schreibstil des Autors und dem sprachlichen Stil des Buches auf weiter Länge enttäuscht. Dieser ist nämlich so trocken, wie ein eisiger Windstoß aus den unendlichen Weiten Sibiriens, um mich mit einer abstrus kitschigen Anspielung auf den Handlungsort der Geschichte auszudrücken. Gelinde gesagt entsprach mir der sprachliche Stil ganz und gar nicht. Zwar bin ich eigentlich ein Fan von eher anspruchsvoll geschriebenen Geschichten, allerdings fehlte mir bei dieser hier einfach die Vielfalt und der Facettenreichtum zwischen den Zeilen, um die Geschichte in all ihren Farben, Klängen und Gerüchen vor meinen Augen auferstehen zu lassen. Einfach ein Schreibstil, wie ich ihn von meinen Lieblingsautoren Julien Green oder André Aciman gewohnt bin. Süffig und schwer, wie ein alle Sinne betäubender Sommerwein. Es war zwar nicht so, dass ich mir die Schilderungen des Lagerlebens nicht vorstellen konnte. Keineswegs. Doch mir fehlte einfach etwas, das es wert war, den langen Atem des Buches auch wirklich auszukosten.

Müsste ich mich nun letztendlich auf eine endgültige Meinung festlegen, würde ich sagen, dass, nachdem ich die positiven und negativen Aspekte des Romanes gegeneinander abgewogen habe, mir Ein Tag im Leben Iwan Denissowitsch mittelmäßig gefallen hat. In Sternen ausgedrückt wäre das dann wohl die goldene Mitte.

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