Kein Thriller!!!
Die Fremden in meinem HausFiona teilt sich mit ihrem Noch-Ehemann ein Haus in einem guten Londoner Stadtviertel. Als sie eines Tages von einem Kurztrip zurückkommt, entdeckt sie, dass aus ihrem Haus sämtliche Möbel entfernt wurden, ...
Fiona teilt sich mit ihrem Noch-Ehemann ein Haus in einem guten Londoner Stadtviertel. Als sie eines Tages von einem Kurztrip zurückkommt, entdeckt sie, dass aus ihrem Haus sämtliche Möbel entfernt wurden, und gerade ein junges Paar dabei ist einzuziehen. Panik überkommt sie. Sie möchte verstehen, wie es kommen konnte, dass sich das Haus plötzlich in fremden Händen befindet.
Wir steigen gleich mit dem Moment ein die Geschichte ein, in der die Katastrophe über Fionas Leben hereinbricht. Wir bekommen von ihr schön erklärt, wie toll doch dieses Haus ist und so weiter, und plötzlich, steht Fiona schon in einer emotionalen Auseinandersetzung mit einer anderen Frau und beide beanspruchen besagtes Haus für sich.
Das ist so der Einstieg in die Geschichte und leider mit so das spannendste, was das ganze Buch über passieren wird. Fortan teilt sich die Geschichte in drei Erzählperspektiven. Die aus Fionas Sicht ist als Podcast gestaltet, in dem sie einer Bandbreite an Zuhörerschaft erzählt, wie es zu diesem schweren Verbrechen kommen konnte, die aus Sicht ihres Ehemannes, der sich bereits in den ersten 20 Seiten als der Täter der Geschichte herausstellt, und wie sich das ganze Verbrechen aus der Sicht des Täters angebahnt hat. Zuguterletzt verfolgen wir immer noch ein bisschen die aktuellen Ereignisse rund um das Haus. Da wir nun recht rasch wissen, dass Fiona von ihrem Mann hintergangen wurde, nimmt sich die Geschichte selbst sehr viel Wind aus den Segeln. Es baut sich nur sehr schwer etwas auf. Nochdazu hat die Autorin anscheinend das Problem, dass sie es nicht schafft, Handlungsstränge und Ereignisse, die an und für sich wirklich viel Potential zur Spannung hätte, diese als spannend zu verkaufen. So kam bei mir eigentlich nie wirkliche Spannung auf.
Und obwohl Fiona und Bram, ihr Mann, aus solch einer persönlichen Sicht erzählen, bleiben sie für mich als Leser doch relativ uninteressant vom Charakter her. Kurzum, die Geschichte hätte auch mit jeder anderen Figur genauso gut funktioniert. Dazu kommt noch, dass mir Fiona mit dem Fortlaufen der Geschichte immer unsympathischer wurde. Sie ist in meinen Augen einfach dumm, naiv, hochnäsig und hat ein Alkoholproblem, dass sie im Gegensatz zu dem ihres Mannes nicht zugeben will. Der Umgang mit Alkohol als Droge in diesem Roman ist generell recht fragwürdig.
Fragwürdig wie das Buch an sich, denn obwohl ich immer noch darauf gehofft habe, dass irgendetwas passiert, wurde ich immer weiter enttäuscht. Generell ist das Buch auch kein Thriller, sondern eine große Enttäuschung.