Es geht genauso weiter, wie Band 1 aufhört
Das Kloster des geheimen Baumes - Die DrachenreiterinFast genau einen Monat später, nachdem der erste Teil von "Das Kloster des geheimen Baumes" erschienen ist, konnte ich den zweiten Teil in den Händen halten. Wenig verwunderlich, ist die Geschichte doch ...
Fast genau einen Monat später, nachdem der erste Teil von "Das Kloster des geheimen Baumes" erschienen ist, konnte ich den zweiten Teil in den Händen halten. Wenig verwunderlich, ist die Geschichte doch im Englischen nur in einem Buch erschienen. Der zweite Teil knüpft nahtlos an das Ende des Vorgängers an. Da ich nicht lange auf die Fortsetzung warten musste, hatte ich keine Probleme mit dem Einstieg. Auch hier macht es sich bemerkbar, dass es für die deutsche Veröffentlichung gesplittet wurde, denn die Geschichte braucht in keine Punkt Vorlauf und man kann eigentlich direkt wieder eintauchen, wenn Band 1 noch nicht allzu lange zurück liegt.
Die ganze Gestaltung ist wie gewohnt. Es findet sich ein anspruchsvolles und komplexes Worldbuilding, mit vielen Bezeichnungen, bei denen man immer irgendwie den Überblick behalten muss, was durch das Glossar am Ende aber gut unterstützt wird. Einige Figuren spielen in der großen Welt an unterschiedlichen Orten eine wichtige Rolle und manche finden dabei auch zu einander. Bei den Erzählperspektiven gibt es auch keine Veränderungen. Mir hat das Zusammenspiel an der Stelle sehr gut gefallen, denn auch wenn es nicht einfach ist, immer alles beisammen zuhalten, sind die Figuren doch für eine Überraschung gut und zeichnen sich durch sehr unterschiedliche Charaktere aus. Bei der Gestaltung lässt sich wirklich nichts weiter hinzufügen und wer mit Teil 1 schon seinen gefallen gefunden hat, wird auch mit diesem Teil wieder auf seine kosten kommen.
Mir hat es am Ende sehr gut gefallen, dass die Geschichte im Deutschen in zwei Teile gesplittet wurde, weil es sonst doch sehr umfangreich geworden wäre, für ein Buch. Obwohl mir die Gestaltung sehr zusagt und eine tolle Atmosphäre erschaffen wird, haben mich die Ereignisse nicht so ganz überzeugen können. Wie im ersten Teil hatte ich meine Schwierigkeiten einen perfekten Zugang zu den Geschehnissen zu bekommen, was in diesem Teil ein Stück weit negative Folgen hatte. Ich konnte den Handlungen und Gedanken der Figuren nicht an jeder Stelle folgen, wodurch das Lesen für mich an manchen Stellen etwas zäh wurde. Das was dann passiert ist, konnte mich nicht gänzlich abholen, weil ich den Weg dorthin einfach nicht richtig greifen konnte. Ich hatte häufig das Gefühl, dass einiges zwischen den Zeilen passiert, was ich einfach nicht heraus lesen konnte, wodurch für mich sehr viel verloren gegangen ist (Das bedeutet aber nicht, dass es wirklich Dinge gibt, die nicht richtig ausgeschrieben werden und ohne die man das Ganze nicht versteht). Es ist also zwar ein sehr anspruchsvoller Schreibstil, der aber nicht nur mit aufmerksamen Lesen bewältigt werden kann, sondern auch einen Zugang zu der Geschichte benötigt, denn ich leider nicht richtig gefunden habe. Zudem finden sich einige Ausschweifungen, die man einfach mögen muss, für mich bei den vielen Seiten manchmal aber etwas zu viel waren. Gerade nach dem dicken ersten Teil hätte ich mir gewünscht, dass der zweite Teil etwas an Tempo anzieht, vorallem mit Blick auf die Entwicklungen der Geschehnisse.
Trotzdem hat die Geschichte einige spannende Wendungen parat, die auch an mir nicht vorbei gegangen sind. Ich habe die Geschichte, das Schicksal und die Entwicklung der Figuren bis zum Schluss gerne verfolgt und gelesen. Dieser Teil knüpft in allen Punkten nahtlos an den Vorgänger an und erschafft eine anspruchsvolle Geschichte, die auf ihre Art zu etwas besonderem wird. Eine tolle Dilogie, die für mich zwar kein Highlight geworden ist, weil ich doch meine Schwierigkeiten an der ein oder anderen Stelle hatte, aber mit 4 Sternen definitiv eine Empfehlung Wert ist. Ich habe noch "Der Orden des Geheimen Baumes" vor mit und die Geschichte werde ich mit aufjedenfall nicht entgehen lassen!