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Veröffentlicht am 05.06.2024

Ich konnte kein Gefühl für die Welt entwickeln

Nightowls
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Nacht und Tag. Zwei Gegensätzliche Seiten, die immer wieder eine tolle Grundlage für eine spannende Geschichte bieten. Leider konnte mich "Nightowls" aber trotz der tollen Idee nicht abholen.

Mich hat ...

Nacht und Tag. Zwei Gegensätzliche Seiten, die immer wieder eine tolle Grundlage für eine spannende Geschichte bieten. Leider konnte mich "Nightowls" aber trotz der tollen Idee nicht abholen.

Mich hat das irgendwie schlichte Cover, dass doch ins Auge sticht, direkt aufmerksam gemacht. Auf der einen Seite habe ich durch den Schreibstil sehr leicht in die Geschichte gefunden und ich konnte die Figuren und die Spannung sehr schnell greifen. Allem haftet etwas rätselhaftes und zum Teil auch düsteres an, was mich schon ein Stück fesseln konnte.

Ich habe aber schon früh gemerkt, dass ich irgendwie nicht so richtig in die Welt hineinfinde. Mich ließ das Gefühl nicht los, in eine fertige Welt hineingeworfen worden zu sein. Mir persönlich haben schon früh die Erklärungen gefehlt, wodurch ich nie ein Gefühl für die Welt aufbauen konnte. Beim Lesen hatte ich zu viele Fragezeichen, wodurch ich mich einfach nicht auf die Handlungen und Ereignisse einlassen konnte, weil ich sie mit der Welt nicht in einen Einklang bringen konnte. Wenn ich die Welt nicht ganz verstehe, dann kann ich auch 'die Bösen' und ihre Absichten nicht verfolgen, wodurch es für mich auch sehr schwierig wird, mit den Hauptfiguren mit zu fiebern, vor den Gefahren zu bangen und mögliche Richtungen auszumalen. Für mich ist dadurch sehr viel verloren gegangen, aber vor allem auch, weil ich irgendwie dann doch gemerkt habe, dass der Welt etwas ganz besonderes anhaftet, ich dem ganzen einfach nicht näher gekommen bin.

Die Geschichte nimmt die Figuren sehr stark in den Fokus und erschafft tiefe und gefühlvolle Figuren. Ich habe oft gespürt, dass sich die Autorin sehr viel Mühe gegeben hat, alle Konflikte, Gedanken und Gefühle auszuarbeiten und authentisch und nachvollziehbar darzustellen und hat dem ganzen auch etwas Herz verleiht. Allen Figuren wird etwas einzigartiges verlieht und eine ganz eigene besondere Geschichte, die dann auch noch mit den Fantasyelementen sehr schön verflechtet werden. Zwischendrin gab es Rückblicke in die Vergangenheit, die oft Auswirkungen auf die Gegenwart hatte und das ganze aber noch weiter abrundet. Aber auch hier hat sich mein Problem mit der Welt niedergeschlagen, wodurch ich einfach nicht so zu den Figuren gefunden habe, wie sie es vielleicht geboten hätten. Die Fantasyelemente spielen für die Figuren eine große Rolle, aber dadurch, dass ich in die Welt kaum hineingefunden habe, konnten auch die Figuren bei mir nicht ihr ganzes Potenzial ausschöpfen.

Fazit:

Obwohl ich in die Welt und damit auch bei den Figuren und der Story nicht wirklich hineingefunden habe, konnte mich die Geschichte einfach nicht von sich überzeugen. Trotzdem habe ich beim Lesen gemerkt, dass der Welt durchaus etwas besonderes anhaftet und auch die Figuren sehr liebevoll und liebenswürdig gestaltet wurden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Geschichte bei den ein oder anderen Leser*innen Anklang findet.

2.5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Eine Ärztin und ein KI-System vor Gericht

Der 1. Patient
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Die Justizkrimis von dem Autorenduo lese ich jedes Mal aufs neue sehr gerne und mit der KI bei Operationen findet sich ein aktuelles und interessantes Thema, dass direkt meine Neugier wecken konnte.

Der ...

Die Justizkrimis von dem Autorenduo lese ich jedes Mal aufs neue sehr gerne und mit der KI bei Operationen findet sich ein aktuelles und interessantes Thema, dass direkt meine Neugier wecken konnte.

Der Klappentext gibt die Richtung schon sehr gut vor. Ein Patient verstirbt bei einer Operation, die Dr. Sasha Müller mit Hilfe eines KI-Systems durchgeführt hat. Nachdem die Obduktion ergibt, dass ein Behandlungsfehler unterlaufen ist, vertritt Rocco Eberhart die Ärztin vor Gericht und es stellt sich die Frage, wer für den Fehler zur Verantwortung gezogen werden muss.

Mit kurzen Kapiteln und einen auf den Punkt bringen Schreibstil habe ich wieder sehr gut reingefunden und während es thematisch direkt startet, wurde mein Interesse von dem Buch schon sehr schnell gefesselt. Ich mochte die gewählten Szenen für den Einstieg sehr gerne, denn es wird ein guter Überblick über das Thema gegeben und auch wenn man sich noch nicht unbedingt mit dem Thema KI beschäftigt hat, wird man hier nicht einfach zurückgelassen. Ich mochte die Schilderungen und die Verknüpfung mit den Szenen sehr gerne, denn es wird ein sehr ansprechendes Gesamtbild geschaffen, welches dem Thema, aber auch dem Krimi an sich, sehr gerecht werden. Schon zu Beginn habe ich mich die ganze Zeit gefragt, welche Wendungen am Ende warten und die Spannung wurde in dem Punkt sehr gut aufrecht gehalten.

Wer schon die anderen Teile der Reihe gelesen hat, der wird auch hier auf eine gewohnte Gestaltung treffen. Es gibt nicht nur eine Erzählperspektive, sondern verschiedene, die alle eine andere Rolle spielen. So finden auch die Medien ihren Platz, wodurch es greifbarer wird und ein andere Richtung mit eingebaut wird. Es gibt durchweg eine gewisse Entwicklung, wodurch das Lesen nie langweilig wird. Ich bin recht flott durch die Story gekommen, habe die Erklärungen immer nachvollziehen und verfolgen können. Zwischendrin schweift es auch etwas ab, aber dadurch wird etwas Tiefe bei den Figuren geschaffen. Trotzdem bleibt alles in allem vergleichsweise recht oberflächlich, was die Figuren angeht, aber das hat mich nicht wirklich gestört. Der Fokus liegt einfach viel mehr auf der KI und dem Gerichtsverfahren, was mir immer wieder gut gefällt. Die "Zweifel" auf die die KI stößt spielt eine große Rolle und als Leser*in wird man oft angeregt, sich eigene Gedanken zu dem Thema zu machen, bekommt beim Lesen aber immer beide Seiten sehr gut präsentiert.

Wie erwähnt, ist das Thema interessant und dabei auch sehr gut und nachvollziehbar umgesetzt. Die Story kommt immer voran und bringt unterschiedliche Blickwinkel mit. Trotzdem hat sich bei mir schon früh ein Gedanke in den Kopf gesetzt, der mir sehr wichtig erschien, von den Figuren aber irgendwie nicht beachtet wurden. Das war für mich manchmal etwas mühsam, da es für mein Gefühl ein sehr wichtiger Punkt war und so ist es im Verlauf dann auch gekommen. Für mich hatte dieser Punkt, auf den ich wegen Spoiler nicht näher eingehen möchte, viel früher kommen müssen. Das Ende kam dann aber unerwartet und hat alles nochmal spannend gewendet und auch beendet. Ich mochte das Ende und die Auflösung recht gerne und konnte die Story damit auch recht zufrieden beenden.

Fazit:

Für mich steht die Krimireihe für spannende Fälle, die sich gerade im Gerichtssaal abspielen und nochmal eine ganz andere Perspektive mitbringen. Viele Aspekte aus den Fällen sind schon offengelegt und müssen nicht mehr, wie bei anderen Krimis, erst noch ermittelt werden. Mit der KI gibt es in dem vierten Teil ein interessantes und aktuelles Thema, welches die Autoren für mich spannend und auch informativ umgesetzt haben. Was es der Story vielleicht etwas an Wendungen und Überraschungen fehlt, wird durch das Thema gut abgefangen. Es gibt durchweg eine spürbare Entwicklung, wodurch ich den Krimi durchweg sehr gerne gelesen habe. Ein wichtiger Aspekt kam für mich aber einfach zu spät, wodurch ich sehr lange hingehalten wurde, was mich etwas gestört hat, dafür hat mir das Ende dann aber wieder gut gefallen.

Bei dem Krimi darf man keinen rasanten und raffinierten Krimi erwarten, der mit Verdächtigungen um sich wirft und die Ermittler vor ein Rätsel stellt. Viel mehr gibt es ein spannendes Thema, welches von vielen Seiten beleuchtet wird und den Gerichtssaal näher bringt. Für mich sind die Justiz Krimis immer eine tolle und spannende Abwechslung, die ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Für sich eine sehr schöne und gut getroffene Geschichte

Could it be Love?
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Nachdem ich mir den Klappentext des Buches durchgelesen habe, war mir sofort klar, dass ich es lesen möchte und ich habe es nicht bereut.

Bonnie lebt ein schüchternes und ruhiges Leben, geht dafür in ...

Nachdem ich mir den Klappentext des Buches durchgelesen habe, war mir sofort klar, dass ich es lesen möchte und ich habe es nicht bereut.

Bonnie lebt ein schüchternes und ruhiges Leben, geht dafür in ihrer Musik aber umso mehr auf. Sie würde es sich nie trauen, einer ihre Crushes anzusprechen, aber sie verliert sich in der Frage, wie alles gekommen wäre, wenn sie sich doch mal getraut hätte. Plötzlich wird sie beim Hören ihrer Songs in eine andere Welt gezogen und lernt eine ganz anderes Selbst von sich kennen.

Die Geschichte bringt schnell eine gewisse Leichtigkeit mit und ich habe wirklich gut reingefunden. Bonnie war mir von der ersten Seite sympathisch und mit ihrer schüchternen Art konnte ich sie sehr gut verstehen. Es wird schnell deutlich, dass die Musik Bonnie sehr viel bedeutet und so wird auch sehr viel in der Geschichte mit irgendeinem Song verknüpft oder durch ein hervorgerufenes Gefühl erweitert. Ich hatte dabei nie das Gefühl, dass die Musik irgendwie krampfhaft eingebaut wird. Vielmehr ist sie garnicht wegzudenken und auch wenn mich das Thema Musik in Büchern nicht so ganz ergreifen kann, fand ich die Umsetzung hier sehr gelungen. Gerade Bonnies Leidenschaft wird immer greifbarer und ist auch ein Stück ansteckend. Es dauert nicht lange bis Bonnie in die erste Alternativwelt gezogen wird und auch hier hat mir die Umsetzung sehr gefallen. Zum Teil wird Bonnie in die Welt hineingezogen, wodurch es nicht unbedingt einen Einstieg mit langsamen Aufbau des Ganzen gibt, aber das hat es für mich auch nicht gebraucht. Es gibt an den richtigen Stellen Erklärungen und auch wenn alles vergleichsmäßig kurz gehalten wird, konnte ich in jede Welt und die neuen Figuren und Gegebenheit sehr gut herein finden. Nebenbei schwingen aber auch immer noch die Fragen mit, die auch Bonnie umtreiben, wie und warum das ganze passiert. Es gibt viel Abwechslung in der Geschichte, auch wenn sich irgendwann alles in einem bekannten Rahmen bewegt. Ich mochte die Entwicklung sehr gerne, denn für mich war durchweg greifbar, dass sich etwas verändert und alle Ereignisse für Bonnie immer auf etwas aufbauen. Für mich wurde es nie langweilig, weil ich nie so recht wusste, was als nächstes wartet und wo das ganze hinführt.

Der Schreibstil von Lea Kaib hat mir sehr gut gefallen, denn er passt sehr schön zur Geschichte. Es ist keine total emotionale Geschichte und trotzdem kommen die Gefühle nicht zu kurz und ein Stück emotional wird es auch. Ansonsten wurde alles sehr schön aufeinander abgestimmt. Zum einen Bonnies Schüchternheit und trotzdem auch irgendwie Losgelassenheit. Ihre Leidenschaft zur Musik und ihre Gefühle und Gedanken gegenüber ihren Crushes und die notwendige und sehr gut umgesetzte Entwicklungen in der Geschichte. Zwischendrin hätte ich mir aber etwas mehr einen roten Faden bzw. eine etwas klarere Umsetzung für die ganze Idee. Ich hatte gerade bei den Alternativwelten manchmal das Gefühl, dass sie einfach zusammengesetzt wurden, ohne ein wirklich zusammenhängendes Konstrukt für Bonnie zu sein. Und auch wenn ich im allgemeinen eine Entwicklung gespürt habe, war sie mir an manchen Stellen etwas zu sprunghaft, was auch an Bonnies sprunghafteren Gedanken lag. Nichtsdestotrotz wurde es für mich nie langweilig und ich war immer gespannt, worauf das ganze hinausläuft, vor allem was Bonnies echtes Leben an ging.

Für mich war es durchweg eine tolle und lesenswerte Geschichte, die mir mit der Idee und Umsetzung wirklich gut gefallen hat. Wer sich von der Idee angesprochen fühlt, der wird mit dem Buch so schnell nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Für mich ein gelungener Fantasyeinteiler!

Princess of Souls
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"Princess of Souls" bietet einen spannenden Fantasyeinteiler, der mich so schnell nicht losgelassen hat.

Ich habe unglaublich gut in die Geschichte und vor allem auch düstere Welt von Selestra gefunden ...

"Princess of Souls" bietet einen spannenden Fantasyeinteiler, der mich so schnell nicht losgelassen hat.

Ich habe unglaublich gut in die Geschichte und vor allem auch düstere Welt von Selestra gefunden und war schnell gefesselt. Mit einem lockeren Schreibstil, der trotzdem die richtige Atmosphäre trifft, fällt der Einstieg leicht und ich habe schnell ein Verständnis für die Kraft von Selestra und ihrer Familie bekommen und wie alles mit den Seelen und dem Schicksalsfest zusammenhängt. Beim Lesen schwingt durchweg eine düstere Stimmung mit, die aber auch nicht hätte fehlen dürfen.

Selestra ist mir direkt sympathisch geworden, denn auf der einen Seite ist sie die ganze Zeit auf der Suche nach Freiheit und versucht sich die auch in jeder erdenglichen Situation zu nehmen. Auf der anderen Seite handelt sie aber auch mit bedacht und weiß, in welchen Situationen sie sich zurück halten sollte. Nox ist da genau der Gegensatz, denn er ist laut und aufmüpfig und lässt sich so schnell nichts gefallen, wobei ich aber auch nie von ihm genervt war. Er hat einfach eine gute Portion Selbstvertrauen. Für mich sind die beiden in ihrem Charakter voll aufgegangen und auch die Wechselwirkung zwischen den beiden hat mir schnell gefallen. Enemies to Lovers kann mich nur schwer von sich überzeugen, aber hier hab ich es den beiden direkt abgenommen und es hat aber auch sehr gut zu ihren jeweiligen Rollen gepasst. Die Entwicklung unterstreicht das Ganze dann noch weiter und erschafft für mich, gerade bei den Figuren, ein stimmiges Gesamtbild, das mir wirklich gut gefallen hat.

Gerade die Idee mit Selestras Kräften, den Seelen und dem Seelenfest haben bei mir dafür gesorgt, dass ich beim Lesen gefesselt war. In manchen Teilen ist es vielleicht keine komplett neue Idee, mit den anderen Elementen bietet sich aber ein Konstrukt, welches düster und erschreckend ist, aber auch Spannung aufbauen kann. Für mich war der Einstieg richtig gut und es gibt auch, wie ich finde, ein flottes Tempo. Danach wird es etwas ruhiger und allgemein hat die ganze Story ein stetiges Auf und Ab, was es für mich aber nicht langweiliger gemacht hat. Vielmehr kann man sich in den ruhigeren Szenen mehr auf die Figuren konzentrieren und ihre Entwicklungen, die bis zum Schluss spürbar sind, Es gibt viel Abwechslung in den Szenen, auch wenn es manchmal vielleicht ein klein wenig auf der Stelle tritt und es mit kurzen Szenen auch zu Lücken Füller kommt.

Mir hat die Idee richtig gut gefallen und auch die Figuren finden genau den richtigen Platz in der Geschichte. Alle Elemente, auch die gewählten Szenen, ergänzen sich sehr gut, wodurch es nie langweilig wird. Es handelt sich um einen Einteiler, weswegen keine komplexe Geschichte aufgebaut wird, aber das braucht es auch nicht. Vielmehr findet es gerade bei den Figuren an eine tolle Tiefe. Ich habe die ganze Geschichte sehr gerne gelesen und würde von Selestra und Nox gerne noch mehr lesen. Für mich ist es eine 4,5 Sterne Geschichte, da ich mir in der zweiten Hälfte nochmal das ein oder anderen 'Wow' gewünscht hätte, aber eine Empfehlung ist es für mich definitiv wert.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Ein schöner Roman für den Sommer

Die Bucht der Träume
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Der Sommer steht vor der Tür und da kommt eine kleine Lesereise an den Gardasee genau richtig. Ich habe mich sehr auf die sommerlichen Stunden mit dem Buch gefreut und ich wurde auch nicht enttäuscht.

Ich ...

Der Sommer steht vor der Tür und da kommt eine kleine Lesereise an den Gardasee genau richtig. Ich habe mich sehr auf die sommerlichen Stunden mit dem Buch gefreut und ich wurde auch nicht enttäuscht.

Ich habe schnell in die Geschichte gefunden und mochte den lockeren Schreibstil der Autorin von der ersten Seite an. Die Geschichte wird durchweg aus der Sicht von Sara erzählt, wodurch ich mich schnell an sie gewöhnen konnte. Sie war mir von der ersten Seite an sympathisch, was auch an ihre greifbaren Gedanken und Gefühle lagen, die die Autorin für mich sehr schön transportieren konnte. Obwohl der Schreibstil eine gewisse Leichtigkeit mitbringt, welche sich im Laufe der Geschichte schön an das Setting anfügt, bringt Sara eine familiäre Vergangenheit mit, von vielen Gefühlen, Enttäuschungen und verlorenen Träumen begleitet. Es wird schnell klar, dass die Reise nach Italien für sie noch so viel mehr bereithält und das hat mich dann auch sehr an die Geschichte gefesselt. Durch ein angenehmes Tempo entwickelt sich die Story genau richtig. Während es für Sara ein Zurückkehren ist, lernt man als Leser*in alles neu kennen, was aber auch sehr schön dadurch unterstützt wird, dass sich nach Saras letztem Besuch einiges verändert hat. Für mich blieb die Mischung von den alten Erinnerungen, aber auch dem Neuen immer sehr schön greifbar.

Die Autorin wird dem Setting sehr gerecht und die Atmosphäre ist bei mir richtig schön angekommen. Neben typisch Italienischem ist auch die Gestaltung bildlich getroffen und bringt an den richtigen Stellen Detail mit ohne zu viel zu wirken. Das Setting bekommt also durchaus einen Platz in der Geschichte und wird nicht einfach nur mitgezogen.

Wie gesagt, war mir Sara von Anfang an sympathisch und das hat sich auch bis zum Schluss nicht geändert. Es gibt noch ein paar andere Figuren, die alle eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen und mir auch immer ein Stück mehr ans Herz gewachsen sind. Mir hat vor allem auch die Beziehung zwischen Sara und Mimi gefallen, die mit der Gestaltung sehr schön umgesetzt wurde. Mimi ist ein typischer Teenager, die es ihren Eltern immer nicht ganz leicht macht, aber mir es dabei gut gefallen, dass auch wenn kein Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben ist, sie mit ihren Gedanken und Gefühlen trotzdem irgendwie immer greifbar wurde. Getoppt wird das ganze noch mit eine spürbaren Entwicklung, die mir wirklich gefallen hat.

Der sommerliche Roman in Italien und der familiären Geschichte bringt vieles mit, was das Lesen abrundet und mir durchweg gefallen hat. Für mich wurde einiges davon umgesetzt, was ich mir von der Geschichte versprochen habe. Trotzdem konnte es mich am Ende aber auch nicht gänzlich begeistern. Sara verliert sich sehr in ihre Gedanken, Zweifel und Enttäuschungen aus der Vergangenheit, dass gerade die Menschen um sie herum irgendwie etwas zu kurz kommen, vor allem ihre Annährung zu Matteo. Ich hätte mir mehr Szenen mit den beiden gewünscht, die tiefer gehen und vielleicht auch mal etwas abseits von der Vergangenheit. Allgemein hat mir zwischendrin etwas die Abwechslung in den Szenen gefehlt, denn Sara bewegt sich doch eher in einem kleinen Rahmen.

Mir hat das Lesen durchweg gefallen und ich habe sehr gerne zwischen den Seiten verweilt und mich an manchen Stellen auch gedanklich etwas darin verloren. Für den Sommer bringt es schöne Lesestunden mit, auch wenn es sich für mich manchmal zu sehr in der Vergangenheit verloren hat und die Gegenwart dadurch etwas kurz gekommen ist.

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