Profilbild von Spannungsjaegerin

Spannungsjaegerin

Lesejury Star
offline

Spannungsjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Spannungsjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2021

Tolle Geschichte, aber viele Aspekte aus der Physik

The Upper World – Ein Hauch Zukunft
1

Meinung:

Sobald ich auf einem Buch etwas mit Zeitreisen lese, steht für mich gleich fest, dass ich das Buch lesen muss und so war es auch mit "The Upper World - Ein Hauch Zukunft". Es geht um Esso, der ...

Meinung:

Sobald ich auf einem Buch etwas mit Zeitreisen lese, steht für mich gleich fest, dass ich das Buch lesen muss und so war es auch mit "The Upper World - Ein Hauch Zukunft". Es geht um Esso, der nach einem Autounfall in seine Zukunft blicken kann und dabei erschreckendes sieht. 15 Jahre später steht Rhia vor einer großen möglichen Veränderung in ihrem Leben, welche ihr eine bessere Zukunft bietet. Als sie plötzlich Esso, ihr neuer Schultutor, kennenlernt, der ein Bild ihrer verstorbenen Mutter bei sich trägt und sie um Hilfe bittet.

Gleich von der ersten Seite an hab ich in die Geschichte gefunden und das Lesen hat gleich Spaß gemacht. Zunächst lernt man Esso und Rhia kennen, was ich schon sehr interessant und spannend gestaltet fand. Schnell lernen die beiden sich kennen und zunächst ist unklar in wie weit eine Verbindung zwischen den beiden besteht. Mir hat der Verlauf der Geschichte gut gefallen und auch die Sprünge, zwischen den Erzählungen aus der Gegenwart von Esso und aus der Zukunft von Rhia, haben eine schöne Abwechslung rein gebracht und ich hatte auch keine Schwierigkeiten mit den Wechseln. Mir ist schon beim durchblättern des Buches aufgefallen, dass es die ein oder anderen Formeln und Darstellungen in dem Buch gibt und ich war gespannt was es damit auf sich hat. Es wird dann schnell deutlich, dass Physik in der Geschichte eine große Rolle spielen. Zunächst war ich sehr begeistert davon und ich konnte dem ganzen recht gut folgen, was auch an dem ausführlichen Schreibstil und der verständlichen Darstellung des Autors liegt. Ich habe beim Lesen gemerkt, dass sich der Autor viele Gedanken gemacht hat und auch gut recherchiert hat. Der erste Eindruck ist toll und das hält sich auch sehr lange. Leider wird die ganze Zeitreise Idee mit der Zeit immer komplexer und ich hatte nach und nach ein klein wenig Schwierigkeiten dem Ganzen zu folgen, was auch dadurch unterstützt wird, dass sich die Geschichte im Kreis dreht und wenig neues passiert, wodurch mir die Geschichte zäh erschien und ich nicht ganz bei der Sache war. Trotzdem ist die Auflösung, die der Autor in der Geschichte wählt, verständlich, jedoch fällt eben ein großer Teil von der Geschichte weg, wenn man nur wenig mit Physik am Hut hat und beim Lesen auch keine Lust hat sich da ein wenig reinzudenken. Mit dem Ende schlägt der Autor eine etwas andere Richtung ein und konnte mich dadurch aber überraschen und für sich gewinnen. Mir haben Esso und Rhia, mit ihrem Charakter, sehr gut gefallen. Beide haben Sachen, die sie verbinden, aber es gibt auch Unterschiede. Esso lernt der Leser zum einen in der Gegenwart und zum anderen in der Zukunft kennen. Auch hier habe ich gefallen an beiden Seiten gefunden, auch wenn mir sein Zukünftiges-Ich etwas mehr Platz in der Geschichte verdient hätte.

Fazit:

Femi Fadugba hat mit seinem Debüt "The Upper World - Ein Hauch Zukunft" eine tolle Geschichte über das Zeitreisen geschrieben, welches eine gute Portionen erklärlicher Physik enthält und toll gestaltet wurde. Es gibt einen Wechsel zwischen Gegenwart und Zukunft, sowie den Protagonisten. Zum einen geht es um Esso aus der Gegenwart und 15 Jahre später um Rhia. Die Gestaltung der Geschichte ist dem Autor gut gelungen und auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Während mich der Einstieg sehr begeistert hat, dreht sich die Geschichte nach und nach eher im Kreis und auch die physikalischen Aspekte werden zunehmend komplizierter und wenn man sich nicht darauf einlassen kann, wird es zum Ende recht zäh, wodurch das Buch sich wenig zum entspannteren Lesen eignet. Dennoch kann das Ende gewählte Ende , welches mich überrascht hat, einiges wieder wettmachen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2021

Eine tolle Gestaltung, aber eine Geschichte, die mich etwas verwirrt hat

Das Tagebuch der Jenna Blue
0

Meinung:

Es reicht alleine schon den Klappentext zu lesen um eine Gänsehaut bekommen und es wird der Wunsch geweckt das Buch direkt zu lesen. Wie der Titel schon verrät, geht es um Jenna, aber auch um ...

Meinung:

Es reicht alleine schon den Klappentext zu lesen um eine Gänsehaut bekommen und es wird der Wunsch geweckt das Buch direkt zu lesen. Wie der Titel schon verrät, geht es um Jenna, aber auch um ihre Schwester Scarlett. Jede möchte der anderen überlegen sein und und lassen sich von nichts bremsen. Nebenbei schlägt sich Jenna mit der Frage herum, was hinter dem spurlosen verschwinden ihrer Mutter vor 10 Jahren steckt und kommt der Wahrheit immer näher.

Das Buch macht auf den ersten Blick mit einer liebevollen Gestaltung einen schönen Eindruck und bringt auch beim lesen nochmal eine schönere Atmosphäre. Der Einstieg in die Geschichte hat mir gut gefallen und die Autorin konnte bei mir direkt für die richtige Stimmung sorgen, welche wie erwartet recht bedrückend ist. Auch der Charakter von Jenna wurde passend getroffen und hat mir gleich von der ersten Seite an gut gefallen, auch wenn ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen schockierend sind. Zwischendurch finden sich Seiten aus dem Tagebuch von Jenna, wodurch das Lesen aufgelockert wird. Das Buch kann mit einem sehr guten ersten Eindruck punkten, aber leider verliert sich dieser Eindruck nach und nach.

Während ich von der Handlung erwartet habe, dass sie sich darauf stützt, dass Jenna ihre Schwester umbringen möchte, hat die Geschichte in eine andere Richtung entwickelt und es ging immer stärker nur um das verschwinden von Jennas Mutter, was ich prinzipiell nicht schlimm fand, aber es hat eben nicht meinen Erwartungen entsprochen. Zudem war ich des Öfteren von der Handlung verwirrt, was auch an dem Schreibstil liegen mag, der sehr sprunghaft ist und dabei auch sehr umschreibend und wenig auf den Punkt, dass mir erst etwas später klar geworden ist, worum es wirklich geht. Die Auflösung fand ich im gesamten gelungen, auch wenn ich den Weg dahin holprig fand und mich nicht ganz angesprochen hat. Auch die letzten 10 Seiten sind mir nicht ganz leicht gefallen und ich hatte das Gefühl etwas verpasst zu haben.

Fazit:

Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, dass so schön und liebevoll gestaltet wurde wie "Das Tagebuch von Jenna Blue", aber leider reicht das äußerliche alleine nicht. Der Einstieg ist der Autorin gelungen und die richtige Stimmung für die Geschichte wurde gleich getroffen. Leider hat die Handlung eine andere Richtung eingenommen, als ich es mir gewünscht hätte und es ging mehr um das verschwinden von Jennas Mutter, statt um Jennas Gefühle ihrer Schwester gegenüber. Zudem hat mich der sprunghafte und umschreibende Schreibstil zunehmend verwirrt. Das Lesen hat Spaß gemacht, aber leider konnte mich die Geschichte im Gesamten nicht ganz überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2021

Toller Schreibstil, aber eine Geschichte die für mich irgendwie nicht von der Stelle kommt

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
0

Meinung:

Mit einem ansprechenden Cover und einmal tollen Klappentext, habe ich mich auf das neue Buch von Ulrike Renk gefreut. Ulrike Renk hat schon den ein oder anderen Roman geschrieben, die gut bei ...

Meinung:

Mit einem ansprechenden Cover und einmal tollen Klappentext, habe ich mich auf das neue Buch von Ulrike Renk gefreut. Ulrike Renk hat schon den ein oder anderen Roman geschrieben, die gut bei den Lesern ankommen. Für mich ist "Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe" das erste Buch der Autorin, umso gespannter war ich auf die Geschichte.

Es geht um Paula Oppenheimer, die im 19. Jahrhundert mit ihrer jüdischen Familie mitten in Berlin. Schon immer hat sie sich für Kunst und Literatur begeistert und nachdem ihr Bruder sie mit dem jungen Dichter Richard Dehmel bekannt macht, verbindet sie die gleiche Leidenschaft. Doch durch Richards unkonventionelle Art, stößt ihre Liebe auf Widerspruch bei Paulas Eltern und sie steht vor der Frage, welchen Weg sie für eine glückliche Zukunft einschlagen muss.

Die Geschichte steigt im jungen Alter von Paula ein und der Leser bekommt einen schönen Einblick in die kleine Familie, die Mitten in Berlin lebt. Es werden verschiedene Aspekte aus ihrem Leben dargestellt und das über mehrere Jahre hinweg. Mir hat der Wandel von Paula mit den Jahren schön gefallen, dabei hat sich die Autorin schöne Szenen überlegt, die das Lesen sehr angenehm machen. Während mir die einzelnen Szenen in ihrem Inhalt und ihrer Gestaltung gefallen haben, bliebt das Gesamtbild leider auf der Strecke. Den Szenen fehlt es an Abwechslung und dadurch habe ich mich schnell ermüdet gefühlt. Die Geschichte startet im jungen Alter von Paula und dadurch sind einige Jahre aufzuholen, die durch Zeit Sprünge nach und nach dargestellt werden. Die Autorin greift dabei auf den immer gleichen Handlungen zurück und die Neuheiten verlieren sich dabei leider. Das Buch hat rund 500 Seiten und die ersten 250 Seiten sind nur der Kindheit und Jugend von Paula vorbehalten. Ich habe mich sehr lange gefragt, wann Paula denn nun Richard kennenlernt und bei der Hälfte ist es dann endlich so weit, was ich aber leider viel zu spät fand, denn immerhin soll es in dem Buch um Paulas Liebe drehen. Nachdem ich dann Richard kennengelernt habe, war ich auch hier sehr enttäuscht von der Umsetzung. Die Szenen in der Paula Richard kennenlernt, wird gar nicht beschrieben. Ganz im Gegenteil, denn plötzlich kennt Paula ihn einfach und das schon etwas länger. Da wurde ich von der Autorin und der Geschichte doppelt enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin und die Gestaltung bekommt für mich, im Gegensatz zu der Geschichte selber, ein großen Pluspunkt. Gleich von der ersten Seite an habe ich in die Geschichte gefunden und die Schwerpunkte in Paulas Charaktere wurden sehr schön gelegt. Paula ist mir mit ihrem Charaktere sehr ans Herz gewachsen und auch die anderen Protagonisten waren mir sehr sympathisch.

Mit der Umsetzung und den Protagonisten bin ich sehr zufrieden und sie machen die Geschichte durchaus Lesenswert. Leider kann die Geschichte, wie schon erwähnt, nicht mithalten. Für mich war leider schon vor der letzten Seite Schluss und ich habe das Buch nach rund 350 Seiten weggelegt, deswegen kann ich das Ende nicht weiter bewerten. Leider hat mir der gute Schreibstil und die tollen einzelnen Szenen zum weiterlesen nicht mehr gereicht.

Fazit:

Obwohl das Buch durchaus überzeugende Elemente hat, hat es für mich leider nicht zum beenden des Buches gereicht. Mit ihrem Schreibstil kann die Autorin überzeugen und zeigen was sie kann. Leider schafft es die Geschichte selber nicht da mitzuhalten. Während mir die Protagonisten noch gefallen haben, bin ich mit dem Verlauf nicht ganz warm geworden. Die Szenen machen mehrere Zeit Sprünge, ähneln sich dabei aber sehr im Inhalt. Eigentlich geht es in "Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe" um Paula und Richard, wobei Richard für mich zu spät in die Geschichte findet und auch das Kennenlernen der beiden nur als Rückblick dargestellt wird. Auch nach den 350 Seiten hatte ich immer noch das Gefühl das ich mich im Einstieg befinde.

Auch wenn ich das Buch nicht beendet habe, bin ich nicht perse gegen eine Empfehlung. Wer eine ruhige Geschichte sucht und dabei viel Wert auf einen tollen Schreibstil und liebevoll gestaltete Szenen legt und dabei keine bestimmten und hohen Erwartungen hat, macht mit dieser Geschichte nichts falsch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2021

Findet man auf Online-Plattformen die große Liebe?

Das Herz, das für dich schlägt
0

Meinung:

Mit ihrem Debüt "Auf sieben Pfoten" konnte Fine Sturm mich für sich gewinnen und ich habe mich sehr auf ihr nächstes Buch gefreut und nun ist es endlich so weit. "Das Herz, das für dich schlägt" ...

Meinung:

Mit ihrem Debüt "Auf sieben Pfoten" konnte Fine Sturm mich für sich gewinnen und ich habe mich sehr auf ihr nächstes Buch gefreut und nun ist es endlich so weit. "Das Herz, das für dich schlägt" geht eher in eine andere Richtung, als das Debüt von Fine Sturm, aber Ähnlichkeiten sind aufjedenfall zu finden.

Der Schreibstil von Fine Sturm ist schön und flüssig zu lesen und lässt keine Wünsche offen. Ich konnte förmlich über die Seiten fliegen und fand trotzdem eine schöne Tiefe in die Geschichte und habe gerne mal ein, zwei Stunden am Stück gelesen, ohne das mir die Geschichte zu viel wurde. Auch die gewählten Szenen und die Gestaltung sind schön ausgereift und es wurde nie langweilig. Es finden sich Szenen zwischen Lisa und Tom, die in Chat-Form dargestellt werden, was natürlich gut zu der Geschichte passt.

Neben der Gestaltung der Szenen, ist sind aber auch die Protagonisten sehr gut gelungen und der Autorin ist es gelungen, sehr unterschiedliche Charaktere zu schaffen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Lisa geschrieben, die nur dabei zusehen kann, wie ihr Umfeld nach und nach ihr Glück in der Liebe findet, während sie niemand passen kennenlernt. Sie möchte sich nicht mit ihrem Single-Leben abfinden und fängt an ihre Liebe im Internet zu suchen. Dabei trifft sie auf Tom und alles scheint dabei perfekt, doch für Tom kommt ein persönliches Treffen nicht Infrage. Trotzdem möchte Lisa nicht mit dem chatten aufhören und nach und nach lernen sich beide immer mehr kennen. Lisas Gefühle konnte ich sehr gut nachempfinden und mir hat die Idee mit dem Online Chat sehr gut gefallen. Dieser Roman hebt sich von anderen Geschichten ab und kann mit abwechslungsreichen Szenen überzeugen, auch wenn ich am Anfang etwas Zweifel hatte. Während ich Lisa mit ihren Gefühlen für Tom verstehen konnte, gab es für mich auch einen kleinen Minus Punkt über den ich häufiger gestolpert bin. Und zwar möchte Tom Lisa nicht verraten, warum ein Treffen für ihn unmöglich ist und so verliert sich Lisa in wilde Theorien. Während ich es an manchen Stellen amüsant fand und mit Lisa mit gefiebert habe und meine eigenen Ideen aufgestellt habe, fand ich manche Theorien etwas komisch. Dazu kommt aber, dass sie sich in diese "komischen" Theorien so sehr reingesteigert hat, das ich es etwas absurd fand. Auch bei Tom fand ich die ein oder anderen Handlungen eher unsympathisch, wodurch mein Lesevergnügen aber nicht eingeschränkt wurde. Ansonsten hat mir die Geschichte rund um gut gefallen und ich wusste an der Geschichte nichts zu verbessern.

Fazit:

Fine Sturm konnte mich mit ihrem neuen Roman "Das Herz, das für dich schlägt" genauso überzeugen wie ihr Debüt. Mit einer tollen Liebesgeschichte, die sich im Internet zwischen den Zeilen abspielt, hebt sie sich ein wenig von anderen Geschichten ab. Die Autorin wagt sich an eine neue Gestaltung, so finden die Gespräche zwischen Lisa und Tom sehr lange nur in Chat-Form statt und trotzdem verlieren die Gefühle zwischen den beiden nicht an Tiefe. Beide Protagonisten, Lisa und Tom, sind mir ans Herz gewachsen und mir hat ihre Geschichte gut gefallen, auch wenn ich mit dem Verhalten der beiden nicht immer einverstanden war, wofür es von mir auch einen halben Stern Abzug gibt. In allen anderen Punkten kann die Geschichte rund um überzeugen und sie regt zum mitfühlen und auch zum lachen an.

"Das Herz, das für dich schläft" ist eine Geschichte, die abwechslungsreich ist und sich dabei in ihrer Gestaltung etwas von anderen abhebt. Als Leser kommt man nicht drum herum, mit Lisa mit zu fiebern und dabei die wildesten Theorien auf zustellen, was sich hinter Toms Geheimnis verbirgt. Die Auflösung hat mir sehr gut gefallen, auch eine starke Überraschung ausgeblieben ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.09.2021

Hat mir leider nur eingeschränkt gefallen

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
0

Meinung:

"Wer das Feuer entfacht" ist der neue Roman von Paula Hawkins, der Autorin, die mit "Girl on the Train" weite Kreise ziehen konnte und auch ihr neuer Roman ist schon vor erscheinen weit verbreitet ...

Meinung:

"Wer das Feuer entfacht" ist der neue Roman von Paula Hawkins, der Autorin, die mit "Girl on the Train" weite Kreise ziehen konnte und auch ihr neuer Roman ist schon vor erscheinen weit verbreitet und auch im Radio kam das Buch das ein oder andere mal zur Sprache.

In der Geschichte geht es um drei sehr unterschiedliche Frauen, die zunächst nichts verbindet. Doch als eines morgens die Leiche eines jungen Mannes auf dessen Hausboot gefunden wird, müssen sich alle drei aus unterschiedlichen Gründen den Fragen der Polizei stellen.

Der Inhalt klingt spannend und verspricht eine fesselnde Geschichte und der Einstieg der Geschichte unterstützt diese Erwartungen sehr gut. Leider wurde ich aber mit jeder Seite mehr und mehr enttäuscht, aber ich fange zunächst von vorne an. Die Geschichte startet gleich mit dem Auffinden des Opfers und kommt dadurch schnell zur Sache. Erzählt wird das ganze aus der Sicht der drei Frauen, aber auch von noch zwei weiteren Protagonisten erzählt, die im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Mir haben die verschiedenen Perspektiven gut gefallen und ich hatte keine Probleme damit, der Geschichte zu folgen. Die Kapitel sind nicht lang, aber auch nicht gerade kurz, wodurch ich nie das Gefühl hatte, durch einen Erzählwechsel, aus der Geschichte gerissen zu werden.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, aber hier komme ich auch zum ersten Punkt der mich doch sehr stark enttäuscht hat. Die Geschichte wechselt nicht nur bei den Perspektiven, sondern auch zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Prinzipiell finde ich das nicht schlimm, jedoch gibt es diesen Wechsel sehr häufig und schnell aufeinander, dass ich manchmal doch recht verwirrt war und immer ein Moment gebraucht habe um zu verstehe, was genau den jetzt passiert. Das mag auch daran liegen, dass es zunächst erst nur ein Gedanke der Protagonisten ist und dann wechselt es plötzlich in die entsprechende Szene. Für den Wechsel gibt es auch keine Einleitung sondern nur eine leere Zeile, die wiederum keine Garantie dafür ist, dass die neue Szenen ab da in der Vergangenheit spielt. Prinzipiell habe ich keine Probleme damit, wenn die Geschichte in der Zeit wechselt, aber hier ist es mir, durch die Häufigkeit und fehlenden Einleitung, doch negativ aufgefallen.

Wie schon erwähnt ist der Schreibstil gut, aber leider konnte die Autorin bei mir auch mit der Gestaltung der Szenen nicht besonders Punkten. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit fürs Detail und hat einiges zu erzählen, aber leider wurde es mir schnell zu trocken. Es gibt Verhältnismäßig wenig Dialoge, die dazu noch recht kurz ausfallen. Mir persönlich gefällt sowas leider nicht ganz so gut. Dazu drehen die Szenen sich irgendwie im Kreis, sodass auch nicht viel spannendes oder neues rum kommt. Trotzdem möchte ich die Umsetzung nicht gänzlich schlecht reden, denn richtig langweilig wurde es trotzdem nicht.

Während ich dem Aufbau und der Umsetzung der Geschichte nur wenig abgewinnen konnte, konnten mich die Charaktere umso mehr überzeugen. Alle drei Protagonisten haben eine interessante und spannend Vergangenheit, die ich so noch in keinem Buch gefunden habe und auch das Verhalten fand ich sehr überzeugend. Die Charaktere werden sehr gut aufgebaut und gestaltet und es kommt nichts zu kurz. Hier bekommt die Autorin auf jeden Fall einen großen Pluspunkt.

In der Geschichte geht es darum herauszufinden, wer hinter dem Mord an einem jungen Mann steckt. Eine Grundlage, die durchaus viel Spielraum für eine spannende Geschichte bietet. Ich musste mir beim lesen mehrmals Vorhalten, dass es sich hier um einen Roman handelt und eben um kein Thriller, den das wurde mir beim Lesen sehr deutlich. Zwar sind die Protagonisten spannend und es hat mich interessiert welche Geheimnisse noch in ihren Vergangenheiten liegen, aber wer wirklich hinter dem Mord steckt, hat mich irgendwie wenig interessiert. Alle drei haben ein Motiv und viele Möglichkeiten für einen Schuldigen gab es nicht, somit hat mich die Auslösung auch nur wenig überrascht. Während die Autorin bei jedem Aspekt tiefe und Detail mitbringt, fertigt sie das Ende für mich zu schnell ab und ich habe die Auslösung fast überlesen und war förmlich perplex.

Fazit:

"Wer das Feuer entfacht" ist der neue Roman von Paula Hawkins, welcher mich leider im Gesamten enttäuscht hat. Positiv sind mir jedoch die Protagonisten mir ihrer Vergangenheit aufgefallen. Der Fokus liegt auf drei Frauen, die unterschiedlich sind, die ich aber auf ihre Weise beeindruckend fand. Auch die Gestaltung und das Verhalten der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. Während bei den Protagonisten nichts zu kurz kommt, bleibt die Geschichte in der Gegenwart etwas auf der Strecke. Es gibt wenige Dialoge, die das Lesen für mich recht zäh gemacht haben. Zudem wechselt die Geschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zwischen verschiedenen Charaktere, was auch für Verwirrung sorgt. Die Autorin nimmt sich viel Zeit mit den Details, aber dafür ist der Verlauf zu wenig ausgereift. Spannung kam bei mir leider auch nicht auf. Das Ende hat mich wenig überrascht, was auch zum Teil daran liegt, dass ich es gar nicht richtig mitbekommen habe, aber auch so fand ich es wenig spektakulär.

Viele Leser werden sich sicher auf einen Thriller einstellen, was diese Geschichte aber auf jeden fall nicht ist. Für mich ist es auch kein Spannungsroman, denn ich habe nur wenig Spannung gefunden. Dennoch hat die Autorin deutliches Potenzial, denn sie hat interessante und unterhaltsame Ideen und auch die Gestaltung dürfte viele Leser ansprechen, solange man keinen hochspannenden Thriller mit Gänsehaut Garantie erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere