Tolle Geschichte, die genauso ist, wie sie klingt, wenn auch mit kleinen Schwächen
The Lost Memory ProjectIch war super gespannt auf den Autor und habe schon eine andere Dilogie Zuhause, jedoch noch ungelesen, dass sollte sich mit diesem Buch aber endlich ändern und es musste auch nicht lange gewartet.
Eine ...
Ich war super gespannt auf den Autor und habe schon eine andere Dilogie Zuhause, jedoch noch ungelesen, dass sollte sich mit diesem Buch aber endlich ändern und es musste auch nicht lange gewartet.
Eine queere Liebesgeschichte ganz im Zeichen Grumpy meets Sunshine, aber das ist noch nicht alles, denn die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich täuscht Sam Becker seinem grimmigen Chef Jonathan einen Gedächtnisverlust vor um seinen Job und das seiner Mitarbeiter zu retten.
Mich hat die Idee schnell angesprochen und ich war super gespannt auf das Zusammenspiel von Sam und Jonathan und wie es dem Autor gelingt, den Gedächtnisverlust passend mit der Geschichte zu verflechten ohne das es zu konstruiert wirkt. Das ist dem Autor aufjedenfall gut gelungen. Das erste Stück der Geschichte ist noch recht vorhersehbar, wobei Sam schnell mit seinem Charm und aufopferungsvollem Verhalten ins Auge sticht. Ich mochte die lockere Atmosphäre, die beim Lesen direkt aufkommt. Es ist zum wohlfühlen und macht das Herz locker, ohne dabei das Herzstolpern aus den Augen zu verlieren. Mir hat der Schreibstil dazu sehr gut gefallen, weil er in der Gestaltung nicht festgefahren ist, viel Abwechslung bietet und sehr locker zu lesen ist. Sowohl die Gestaltung als auch die Figuren laden zum verweilen ein. Obwohl Jonathan sehr grummelig und wenig herzlich auftritt, entdeckt man nach und nach eine andere Seite an ihm und ich habe jede Szene, in der er sich ein bisschen mehr öffnet, entgegen gefiebert und sehr gemocht. Dabei gibt es keine gradlinige Entwicklung, was die Geschichte sehr authentisch macht. Mit Sam und Jonathan erschafft der Autor zwei sehr unterschiedliche Figuren, die trotzdem schön mit einander verflochten werden und irgendwie eine Einheit werden.
Mir hat es gut gefallen, wie der Autor den Gedächtnisverlust einbaut. Man merkt schnell, dass es eben nicht von vornherein konstruiert ist und sich der Autor bewusst ist, dass das ganze Konstrukt vielleicht nicht logisch ist, sondern deutlich durch Sams Handlungen beeinflusst und geleitet wird. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Sam erzählt, wodurch Jonathans Gedanken unklar bleiben, was mir aber trotzdem gut gefallen hat. Es ist eine Geschichte, die in vielen Aspekten aufjedenfall funktioniert und vorige Erwartungen erfüllen kann.
Trotzdem gab es auch den ein oder anderen Aspekt, der dazu geführt hat, dass mich die Geschichte nicht gänzlich überzeugen konnte. Neben Sam und Jonathan gibt es noch zahlreiche andere Figuren, die die Geschichte bereichern und Facetten verleihen. Dabei ist es aber passiert, dass ich einen Nebencharakter viel zu überzogen und sehr störend fand. Im ersten Moment mag es nicht so ausschlaggebend klingen, aber diese Figur spielt eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte und ich konnte die Entscheidungen von Sam in diese Richtung leider nicht nachvollziehen. Ich habe mehr als einmal den Kopf geschüttelt. Ein anderer Aspekt bezieht sich auf die anfängliche Beziehung zwischen Sam und Jonathan. Es ist kein Geheimnis, dass es hier ein Enemies-to-Lovers. An manchen Stellen war mir das von Seiten Sams zu sehr ausgeprägt, sodass ich die Annäherung der beiden nicht gänzlich greifen konnte. Für mich wurde hier einfach keine richtige Balance und Entwicklung geschaffen. Trotzdem verliert die Liebesgeschichte und die Entwicklung dadurch nicht gänzlich ihre Wirkung und es bleibt durch gängig toll zu lesen.
Von mir gibt es eine Empfehlung für die Geschichte, die zwar nicht rund um perfekt ist, aber lockere Lesestunden verspricht, mit einer Story, die sich von anderen Liebesgeschichten abhebt.