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Veröffentlicht am 12.05.2023

leider eine schwache Fortsetzung

A Place to Stay
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„Ich habe keine Ahnung, wie die Lösung aussehen könnte. Alles, was ich weiß, ist, dass ich mich trotz zweier Mütter, eines Bruders und einiger neuer Freundinnen einsamer denn je fühle.“
(Hara in A place ...

„Ich habe keine Ahnung, wie die Lösung aussehen könnte. Alles, was ich weiß, ist, dass ich mich trotz zweier Mütter, eines Bruders und einiger neuer Freundinnen einsamer denn je fühle.“
(Hara in A place to stay)

Worum geht’s?

Haras Reise nach Seoul war erfolgreich: Nach 25 Jahren hat sie ihre leibliche Mutter gefunden und freut sich darauf, sie näher kennenzulernen. Doch eine neue Familie, ein Job in einem fremden Land und eine andere Sprache – das alles überfordert sie immer mehr. Ihre Beziehung zu Yujun hat Hara schweren Herzens beendet, denn ihre Liebe darf nicht sein. Nur mühsam kann Hara ihre Sehnsucht nach dem Mann mit den breiten Schultern, dem umwerfenden Lächeln und der aufrichtigen Art unterdrücken. Er hat ihr das Gefühl gegeben, endlich einen Platz in der Welt, ein Zuhause, gefunden zu haben. Doch wie kann das richtig sein, wenn ihre Liebe verboten ist?

A place to stay ist Band 2 der Heart and Seoul-Reihe und schließt die Reihe. Vorkenntnisse aus Band 1 sind zwingend nötig.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Hara in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft chronologisch.

Meine Meinung

Selten greife ich zu einem zweiten Teil, wenn mir der erste schon recht wenig zugesagt hat. Blöd, wenn eine Reihe mehrteilig ist, so wie hier. Dann muss ich mich entscheiden: Mit einem Cliffhanger weiterleben oder Gefahr laufen, erneut wenig von einem Buch überzeugt zu sein. Am Ende habe ich mich entschieden, dass ich wissen möchte, ob die Autorin das Ruder in Band 2 rumreißen kann. Kleiner Spoiler vorab: Konnte sie leider nicht.

Ich bin ein großer K-Drama-Fan, ich liebe Bücher mit Setting in Korea, ich mag die Einblicke in fremde Kulturen und das Kennenlernen von fernen Ländern und ihren Gepflogenheiten. Ich mag aber auch Liebesromane, Geschichten voller Entwicklungen und Tiefe. Und leider bedient A place to stay nur den ersten Part, nicht aber den zweiten Teil meiner Anforderungen. Schon bei Band 1 habe ich mich sehr darüber beklagt, dass ewig lange nichts passiert und dann Haras Zeit in Seoul hauptsächlich in ausführlichen, umfangreichen Erklärungen von der Kultur und dem Essen geprägt ist. Wenig Liebe, noch weniger Tiefe – und leider vor allem jede Menge ignoranter Gedankengänge von Hara inklusive. Und leider bleibt es auch in Band 2 so. Zwar geht es nun direkt los, denn nach dem Cliffhanger von Band 1 und den damit verbundenen Folgen für Hara und ihr Leben kann es auch gar nicht anders sein, aber der Spannungsbogen flacht wahnsinnig schnell ab. Hatte ich kaum gedacht, dass es noch ruhiger als in Band 1 werden kann, war dies tatsächlich doch der Fall. Hara zeigt sich weiterhin unglaublich überfordert, fehl am Platz und gleichzeitig auch irgendwie unwillig, sich in das Leben einzufinden. Natürlich muss Hara sich einiges anhören, denn jeder weiß, wieso sie ihren Job bekommen hat – wegen Yujun und wegen ihrer leiblichen Mutter. Und beide Aspekte vermögen in diesem Band wenig erklärbar machen, wieso Hara diese ganzen Hindernisse überhaupt mitmacht. Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht, was genau Hara von ihrer Reise und ihrer Entscheidung erwartet und sich erhofft hat, denn sie selbst wirkt an so vielen Stellen überfordert, unzufrieden, unglücklich und so gar nicht angetan davon, sich einer neuen Kultur und neuen Herausforderungen der Sprache zu stellen.

Zwar empfand ich Hara dieses Mal nicht als ganz so verzogen, aber sie bleibt unglaublich unbeholfen, vor allem für ihr Alter. Langsam fügt sich Hara in ihre leibliche Familie ein, aber es fühlt sich alles wahnsinnig plastisch und konstruiert an. Die Entwicklung der Liebesgeschichte wirkt platt, die Charaktere sind so eindimensional und wirken wie ein Best Of aus diversen K-Drama-Produktionen. Yujun ist weiterhin einfach nur süß, der absolute Traumtyp, in jeder Hinsicht perfekt, absolut unglaubwürdig ohne Ecken und Kanten und schlichtweg zu gewollt. Weiterhin fehlt mir die Greifbarkeit der Gefühle, das schöne Kribbeln zwischen den beiden und irgendwas, was es begründet, dass die beiden den Kampf um ihre Liebe durchziehen. Entsprechend hat mich auch das Finale eher so mittelmäßig begeistert.

Ähnlich wie in Band 1 ist auch dieses Buch so sehr davon geprägt, den Leser in die koreanische Welt zu entführen, dass die Autorin den Fokus verliert. Es gibt wieder jede Menge ausführliche Essensdetails, Einblicke in die familiären Strukturen, Beschreibungen der Stadt, des Lebens dort und von Aspekten wie etwa der Arbeitsmoral. Es hat mir gut gefallen, keine Frage, aber es ist zu viel, wenn es sich bei dem Buch doch eigentlich um eine Lovestory handeln soll. Und das war, wofür ich ja eigentlich gekommen bin.

Mein Fazit

A place to stay ist eine mittelmäßige Fortsetzung nach einem soliden Auftakt. Die Liebesgeschichte kann nicht wirklich überzeugen, die Autorin verliert sich zu sehr in Ausführungen zum koreanischen Leben und die Charaktere sind eindimensional. Interessantes Buch für Korea-Fans, mittelmäßig geeignet für Romance-Leser.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

starke Thematik, schwache Lovestory

Dream and Dare (Faith-Reihe 3)
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„Ich glaub, ich hab dich schon vermisst, als ich dich noch nicht einmal kannte.“
(Isaacs Notiz an Hope in Dream and Dare)

Worum geht’s?

Isaacs Band erobert die Charts und die Frauen liegen ihm zu ...

„Ich glaub, ich hab dich schon vermisst, als ich dich noch nicht einmal kannte.“
(Isaacs Notiz an Hope in Dream and Dare)

Worum geht’s?

Isaacs Band erobert die Charts und die Frauen liegen ihm zu Füßen. Doch als sich die Presse auf seine Schwester stürzt und sie zur Zielscheibe wird, zerbricht etwas in ihm. Er verliert seine Leidenschaft, seine Kreativität und allen voran seine Stimme. Die Band steckt deshalb tief in der Krise, und alle sind froh, als eine außergewöhnlich talentierte Straßenmusikerin zu ihnen ins Studio kommt – alle, bis auf Isaac. Er fühlt sich ersetzt und will Hope um jeden Preis wieder loswerden. Auch Hope ist der Rockstar zuwider, aber die Chance auf ein besseres Leben für sich und ihren Bruder will sie sich nicht nehmen lassen. Also willigt sie ein, einen Sommer bei der Band zu bleiben – einen Sommer, der alles verändert …

Dream and Dare ist Band 3 der Faith-Reihe. Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Isaac und Hope in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es sind potenziell triggernde Thematiken enthalten.

Meine Meinung

Here we go again, Band 3 der Faith-Reihe, das große Finale. Sarah Stankewitz ist für mich ohne Frage eine der besten Heartbreak-Autorinnen im deutschsprachigen Bereich und ihre Bücher konnten mich bisher immer sehr begeistern. Der Vorgänger, Shatter and Shine, hat mich zerstört, ich habe geweint und gelitten. Und genau das habe ich auch von Dream and Dare erhofft – leider vergebens.

Issac kennt der Leser bereits aus Band 1, wo Carter mit der Band unterwegs war. Es ist seit Band 1 einige Zeit vergangen, die Band feiert gigantische Erfolge und ist auf großer Tour. Durch ein geleaktes Video stürzt sich die Presse nun auf Isaacs Schwester Megan – und er verliert seine Stimme. Der ganze Druck, die Macht der Öffentlichkeit und die ganzen Zweifel blockieren ihn. Blöd nur, dass die Band gerade auf großer Tour ist. Als Isaacs Manager mit der Idee kommt, die Straßenmusikerin Hope für die restlichen Termine als Leadsangerin zu holen, war nicht nur Issac überrascht – auch ich war es. Und hier geht es schon los. Ich fand die Idee, dass Hope, die zufällig als Straßenmusikerin vor der Konzerthallte spielte und vom Manager entdeckt wird, nun mit der Band auf Tournee gehen soll, irgendwie komisch. Wieso sollte der männliche Lead nun durch eine weibliche Unbekannte ausgetauscht werden? Wieso werden die Konzerte nicht einfach verschoben, wieso wird hierdurch noch mehr Druck auf Isaac aufgebaut? Es waren viele kleine Puzzleteile, die mich irritiert haben. Aber die Autorin hat sich große Mühe gegeben, die Geschichte sinnvoll und gut aufzubauen.

Es ist nicht so, dass mich das Buch nicht begeistern konnte, wirklich nicht. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen, gelegentlich geschmunzelt, öfter den Kopf über Isaac geschüttelt und tatsächlich auch mit ihm mitgelitten. Aber etwas hat gefehlt. Etwas, von dem ich weiß, dass die Autorin es kann, aber hier irgendwie nicht mitgegeben hat: Gefühl und Tiefe. Hope hat es mir von Anfang an schwer gemacht, sie zu mögen. Sie war ein Straßenkind, kümmert sich um ihren drogensüchtigen Bruder und versucht, irgendwie Fuß zu fassen. Dabei ist sie aber sehr verurteilend gegenüber Leuten, die es in ihren Augen besser und einfacher haben, ohne mal hinter die Fassade zu schauen. Sie klaut – und rechtfertigt dies noch damit, dass es erstens eh niemand merken wird und zweitens es so Superstars wie Isaac eh nicht kümmern würde. Das fand ich nicht gut. Sie ist in ihrer Meinung oft sehr festgefahren und auch, wenn sie sich viel Mühe gibt, bin ich mit ihr einfach nicht so wirklich warm geworden. Auch das Problem, was zum berühmten großen Knall führt, war mir irgendwie zu konstruiert und brachte mich moralisch auch in das Dilemma, ob ich mit Hope überhaupt mitleiden kann. Isaac hingegen hat mich recht schnell begeistert. Der kaputte Rockstar, die ganze Bandbreite an Problemchen, dazu noch eine schmerzhafte Vergangenheit. Die Autorin geht seine Probleme vielseitig und nicht immer gradlinig an, was mir gut gefallen hat. Aber auch hier gilt: Irgendwie wirkte Isaac gehemmt, sein Inneres nach außen zu tragen. Vielleicht habe ich auch einfach wahnsinnig hohe Ansprüche an die Bücher der Autorin, weil ich weiß, wie gut sie schreiben und vor allem Herzen zerstören kann.

Die ganze Thematik um die Band war gut aufgebaut, allerdings in einigen Punkten auch vorhersehbar. Leider war mir auch nicht so ganz klar, wieso eigentlich das Feuer zwischen Isaac und Hope entfacht wurde. Auf einmal ist da eine sexuelle Anziehung, die sie auch ausleben. Und danach gibt’s plötzlich Dates, Liebe und jede Menge Drama. Mir hat einfach etwas gefehlt, ich habe mir mehr gewünscht, mehr erhofft und mehr gesucht. Es war für mich nur eine mittelmäßige Liebesgeschichte, die mehr auf gezwungenem Zusammensein basierte. Es war ohne Frage ein gutes Buch, aber leider nicht das Highlight, was ich erwartet habe.

Mein Fazit

Dream and Dare ist ein starker Abschluss der Reihe, hätte aber in meinen Augen mehr Tiefe und Gefühl haben können. Die Thematiken waren angelegt, Herzen zu brechen, aber bei mir kam davon emotional leider nur wenig an. Die Liebesgeschichte ist eher mittelmäßig überzeugend und die Protagonistin Hope war leider nur bedingt mein Fall.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

witzig, spritzig, chaotisch

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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„Falls du dich mal wieder fragst, Daisy: Mein Problem bist immer du.“
(Knox zu Naomi in Things we never got over)

Worum geht’s?

Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion ...

„Falls du dich mal wieder fragst, Daisy: Mein Problem bist immer du.“
(Knox zu Naomi in Things we never got over)

Worum geht’s?

Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten? Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme …

Things we never got over ist Band 1 der Knockemout-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen jedoch bereits vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Naomi und Knox in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es sind potenziell triggernde Thematiken enthalten.

Meine Meinung

Booktok-Hypes und ich sind nicht wirklich kompatibel. Das habe ich schon häufiger festgestellt. Trotzdem hat mich die allgemeine Begeisterung für die Reihe gefangen genommen und da ich von der Autorin bereits andere Titel gelesen habe, wollte ich es wagen und habe zum Buch gegriffen. Und was soll ich sagen: Nach fast sieben Stunden Lesezeit (Vorsicht, das Buch wirkt nicht übermäßig dick, hat es aber voll in sich!) bin ich lachend und begeistert aus dem Buch herausgegangen.

Der etwas wirre Klappentext fasst eigentlich schon recht gut zusammen, was einen hier erwartet: Jede Menge Chaos. Aber hinter dem Buch verbirgt sich doch deutlich mehr. Die Geschichte beginnt mit Naomi, die in einer Nacht und Nebel-Aktion ihre eigene Hochzeit verlässt und nach Knockemout kommt, wo ihre Zwillingsschwester, zu der sie schon lange keinen wirklichen Kontakt hat, sie um Hilfe bittend hinbestellt hat. Naomi, eigentlich eine gestandene Frau, verfällt in der Geschichte immer wieder in eine leichte Grundnaivität, was für so einige Momente sorgt, wo man sie gern schütteln möchte. So auch bereits zu Beginn, denn ihre Schwester Tina klaut ihr Auto (inklusive Handtasche), räumt ihr Hotelzimmer leer (inklusive Bargeld) und hinterlässt ihr dankenswerter Weise sogar noch Waylay, ihre 11jährige Nichte. Zu allem Übel ist Tina in dem Ort verhasst, sodass Naomi viele Anfeindungen – insbesondere von Knox, dem örtlichen Badboy – über sich ergehen lassen muss. Wäre jeder normale Mensch jetzt wohl geflohen, wirft sich Naomi in das Chaos, versucht eine Mutterfigur für Waylay zu sein, ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen und idealerweise ihren Ex dabei noch abzuschütteln.

Bei Things we never got over erwartet den Leser wirklich alles: Dank Tina hat man eine Art Crime-Story, dank Knox jede Menge Enemies to Lovers, Grumpy x Sunshine Elemente, Cosy Smalltown mit jeder Menge Flurfunk, mit Waylay eine taffe junge Dame, die Naomi regelmäßig vor Herausforderungen stellt und mit Knox Bruder Nash vielleicht sogar noch ein bisschen Flirty Triangle. Klingt nach viel? Ist es auch. Umso überraschter war ich, dass es funktioniert, denn so wird das Buch erstens niemals langweilig und zweitens stolpert Naomi quasi von einem Chaos ins nächste. In der Mitte des Buches gibt es zwar einige Längen, insbesondere was das Hin und Her zwischen Knox und Naomi angeht, aber das ganze Drumherum war mitreißend genug, dass es mich nicht gestört hat. Das Buch bietet einfach so wahnsinnig viel. Da ist etwa der komplett beschützerische (manchmal etwas zu machomäßige) Knox, der von Naomi so manchen Spruch reingedrückt bekommt, sich mit Händen und Füßen gegen seine Gefühle wehrt und trotzdem vor Naomi quasi töten würde. Da ist der überdrehte beste Freund Stef, der Naomi nachreist und sie bekräftigt, dass es die richtige Entscheidung war, vom Altar geflohen zu sein. Auch die Geschichte, wieso sie am Ende nicht geheiratet hat, kann absolut überzeugen und spricht ein wichtiges Thema an. Da ist Waylay, verlassen von ihrer Mutter, nun an der Seite ihrer vermeintlich spießigen Tante, die so viel falsch macht und gleichzeitig dabei eigentlich alles richtig. Da sind Nash und Knox, das ungleiche Bruderpaar, was sich manchmal einfach prügelt, um Meinungsstreitigkeiten zu klären – wohlgemerkt mit Ende 30, Anfang 40. Da ist Liza J, die tolle Großmutter von Knox und Nash, die so schrullig und liebevoll zugleich für Waylay und Naomi sorgt.

Ja, das Buch bedient ohne Frage jede Menge Klischees, verarbeitet die beliebtesten Stereotypen und übertreibt es an vielen Stellen – vor allem hinten beim finalen Showdown – gern. Aber es passt, es ist stimmig und die Leichtigkeit, mit der die Autorin hier die Storylines miteinander verdreht, passt zum Buch. Wer also viel Tiefe, intensive Gefühle, gigantische Plottwists und jede Menge durchdachte Handlungen sucht, sollte das Buch eher nicht lesen. Das Buch lebt von „Echt jetzt?“, „ist das dein Ernst?!“ und „ich möchte dir eine runterhauen, damit du klar im Kopf wirst“-Momenten. Und das hat mir so viel Spaß gemacht. Obwohl ich fast sieben Stunden gebraucht habe, habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen – jede Menge Lacher, Schmunzler und „ich wusste es!!“-Ausrufe inklusive. Ich werde auf jeden Fall für Band 2 (über den Goodguy Polizisten Nash) und Band 3 (über den dritten Freund Lucian, der sich hier sehr geheimnisvoll zeigt) zurückkehren. Ein Buch, was sich manchmal selbst nicht so ernst nimmt, und damit einfach verzaubern kann.

Mein Fazit

Things we never got over ist ein energiegeladenes Romance-Buch, was irgendwie von allem ein bisschen hat und trotzdem gut funktioniert. Es ist kein herzzerreißendes Buch, aber es vereint Charme, Witz und Gefühl gut miteinander. Ein wenig chaotisch, ein wenig schrullig und sicher auch voller Klischees, aber wahnsinnig unterhaltsam und mitreißend – definitiv eine Leseempfehlung von mir.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

angenehm und unterhaltsam

Mr Wrong Number
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„Das ist mit Abstand die seltsamste Unterhaltung meines Lebens.“
(Mr. Wrong Number zu Olivia in Mr. Wrong Number)

Worum geht’s?

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ...

„Das ist mit Abstand die seltsamste Unterhaltung meines Lebens.“
(Mr. Wrong Number zu Olivia in Mr. Wrong Number)

Worum geht’s?

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ihres Exfreundes verbrennt und dabei ein ganzes Gebäude abfackelt, sitzt sie richtig in der Klemme. Liv muss bei ihrem Bruder einziehen, der mit dem Schrecken ihrer Kindheit zusammenwohnt, seinem besten Freund Colin. Inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann ist Colin noch arroganter als früher, aber leider auch richtig heiß. Ablenkung von ihrem Gefühlschaos findet Olivia durch die SMS eines Unbekannten, die versehentlich auf ihrem Handy landen. Die sexy Nachrichten von Mr Wrong Number lassen ihre Knie weich werden. Und auch Mr Wrong Number findet die gewitzte Unbekannte unwiderstehlich. Bis er begreift, dass sie die kleine, nervige Schwester seines Mitbewohners ist …
Mr. Wrong Number ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Olivia und Colin in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Irgendwann vor nicht allzu langer Zeit habe ich Romcoms für mich entdeckt. Kurios eigentlich, wenn man bedenkt, dass ich ein absoluter Fan von Herzschmerz, komplexen Charakteren und viel Tiefe bin. Vielleicht ist das aber auch gerade der Grund, wieso mich Romcom – als Gegensatz und „Erholung“ – derart begeistern können. Als ich sah, dass bei Goldmann nun direkt eine ganze Reihe von Romcoms erscheint, war ich entsprechend hyped und all in.

Die Geschichte von Colin und Olivia ist eigentlich recht einfach erzählt. Fehlgeleitete Nachrichten, aus denen sich eine Unterhaltung entwickelt. Zwangsweise zusammenwohnen, nachdem die sehr tollpatschige Olivia ihre Wohnung abgefackelt hat und nun in die WG ihres Bruders zieht. Enemies to Lovers in Reallife, Unknown Identity Romance in den Chats. Olivia ist aufgeweckte, quirlige Person kann von Anfang an überzeugen, wenngleich viele Leute sie wahrscheinlich als anstrengend, übertrieben und kindisch ansehen würden. Aber ich fand, dass es gepasst hat und die Autorin Olivias Charakter sehr konsequent umgesetzt hat. Colin hingegen ist der typische Spießer—Goodguy, komplett durchorganisiert und analytisch. Umso interessanter, dass er in den Chats doch teilweise ganz anders wirkt. Von Anfang an ist aber entsprechend klar, dass es hier knallen wird, denn die beiden sind so krasse Gegensätze. Das sorgt für viel Humor in der Geschichte, man ist definitiv viel am Lachen, am Schmunzeln und ganz vielleicht möchte man die Charaktere manchmal auch ganz hart schütteln. Der leichte Schreibstil der Autorin, voller Witz und lebhafter Beschreibungen, lässt einen wirklich nur so durch das Buch fliegen.

Mr. Wrong Number ist nun kein Buch, was ich als Jahreshighlight betiteln würde, ganz sicher nicht. Dafür ist dann vieles doch eher holprig und oberflächlich. Aber das ist in Ordnung, weil es der Anspruch der Autorin an das Buch ist: Eine spritzig-witzige Geschichte ohne doppelten Boden, mit einer enorm tollpatschigen Protagonistin, die viele Fettnäpfchen und jede Menge Stolpersteine im Leben mitnimmt. Colin findet doch recht fix heraus, wer sich hinter den Chats versteckt, was ihn vor einige innere Kämpfe stellt. Aber die Geschichte lehrt einfach wahnsinnig gut, wie Vorurteile und der falsche Zeitpunkt das Bild von einer Person beeinflussen kann. In Kombination mit den sehr plastisch gestalteten Familien von Colin und Olivia entsteht ein nettes Gesamtbild, aus dem man so einiges mitnehmen kann.

Die Liebesgeschichte ist ganz süß, man sollte jedoch nicht zu viel erwarten. Die Geschichte entwickelt sich in einem soliden Tempo, die Charaktere entwickeln sich auch ein wenig, aber nicht übermäßig. Man konnte doch recht nachvollziehbar die Funken zwischen Colin und Olivia sehen und auch das Hin und Her, die Gefühlsachterbahn, waren passend und glaubhaft eingebaut. Für mich war das Buch insgesamt relativ rund, ich hatte keine großen Erwartungen und hab mich doch recht begeistert in das Buch ziehen lassen.

Mein Fazit

Mr. Wrong Numer ist eine lockere Romcom, perfekt für einen entspannten Nachmittag, wenn man einfach den Kopf ausschalten möchte und ein bisschen lachen und schmachten mag. Colin und Olivia sind gegensätzliche, aber gute Charaktere. Wer allerdings nicht so der Fan von einer vielleicht etwas nervigen, aufgekratzten Protagonistin ist, wird keine Freude mit Olivia haben.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

informativ und umfassend

Skincare
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Was ist das?

Caroline Hirons ist bereits seit Jahren als Hautpflegeexpertin und Ikone auf dem Feld der Aufklärung hinsichtlich Hautpflege und Inhaltsstoffen. Mit „Skincare – Alles, was wir über Hautpflege ...

Was ist das?

Caroline Hirons ist bereits seit Jahren als Hautpflegeexpertin und Ikone auf dem Feld der Aufklärung hinsichtlich Hautpflege und Inhaltsstoffen. Mit „Skincare – Alles, was wir über Hautpflege wissen müssen“ hat sie ihre Expertise und das Beste aus ihrem Online-Blog auch in die analoge Form für die ganze Welt zusammengefasst. Das Buch befasst sich mit der Frage, wie man die Bedürfnisse seiner Haut erkennt, die richtigen Produkte findet und sich eine gute Routine aufbaut. Bei diesem deutschen Titel handelt es sich um die Übersetzung der überarbeiteten Ausgabe „Skincare – The new edit“.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine flexible Ausgabe mit einem stabilen Einband. Das Buch hat fast das A4-Format und ist etwa 2cm dick. Der Einband ist im knalligen Gelb mit weiß und schwarz gehalten, was dem Original entspricht. Im Innenbereich ist die Gestaltung sehr clean und übersichtlich. Die verschiedenen Abschnitte sind farblich unterschiedlich gestaltet, alle Farben sind aber sehr angenehm für das Auge. Es wird mit diversen Infokästen, Hervorhebungen und Abschnitten gearbeitet. Zudem sind zahlreiche Produktabbildungen enthalten. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Was erwartet einen?

Mit „Skincare“ möchte die Autorin ihr geballtes Wissen als Buch zusammenfassen. Zwar gibt es ihre Inhalte online zuhauf und natürlich kostenlos, das Buch soll aber eine Art Hautpflegebibel sein, die alle relevanten Informationen zusammenfasst. Inhaltlich werden die Grundlagen besprochen (wie anfangen, welche Pflege für welche Altersstufe, wie erkennt man die Probleme der Haut und worauf kann dies hindeuten) und dann Lösungen angeboten. So erklärt die Autorin, wie man eine Routine aufbaut, wie diese innerhalb der Routine variieren kann, welche verschiedenen Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen es gibt, worauf man achten muss und sollte und bespricht aber auch, wie das Leben die Hautpflege und die Routine aus der Bahn werfen kann. Hierbei werden nicht nur tatsächliche Empfehlungen ausgesprochen, sondern auch viele wissenschaftliche Ansätze diskutiert.

Mein Fazit

Ich hatte mich auf die deutsche Ausgabe von „Skincare“ wirklich sehr gefreut, da ich lange um die englische Ausgabe herumgeschlichen bin. Dass es sich hierbei jetzt sogar um das überarbeitete „New edit“ handelt, hat mich noch mehr gefreut. Das Buch hat meine Erwartungen absolut erfüllt. Ich bin bereits seit vielen Jahren im Skincare-Game und habe von anfänglich „keine Ahnung und einfach alles mal probieren“ mittlerweile doch einige Fortschritte erzielen können. Trotzdem fand ich das Buch sehr interessant, sehr durchdacht und ich konnte noch vieles neues dazulernen. Ich habe bereits 2, 3 vergleichbare Bücher gelesen und hier eher das Gefühl gehabt, ungewollt belehrt zu werden. Das ist bei der Autorin hier nicht der Fall. Sie hat eine sehr persönliche, sympathische Ansprache und man hat einfach das Gefühl, mit einer guten Freundin zu plaudern, die einem Tipps gibt. Die Autorin räumt mit vielen Mythen auf, gibt praktische und einfache Tipps, aber macht auch klar, was wirklich überflüssig oder sogar gefährlich ist. Musthave für Skincare-Fans und solche, die es werden wollen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]