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Veröffentlicht am 29.03.2025

ich habe das Buch geliebt

Wo der Regen uns berührt
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„Wie kann jemand der einen so sehr verletzt gleichzeitig auch so heilsam sein?“
(Diez in Wo der Regen uns berührt)

Worum geht’s?

Nachdem ihr Vater an der seltenen, vererbbaren Huntington-Krankheit ...

„Wie kann jemand der einen so sehr verletzt gleichzeitig auch so heilsam sein?“
(Diez in Wo der Regen uns berührt)

Worum geht’s?

Nachdem ihr Vater an der seltenen, vererbbaren Huntington-Krankheit gestorben ist, will die Studentin Ada einfach nur ihre Trauer und ihre Angst, vielleicht selbst zu erkranken, vergessen. Als sie den charismatischen Diez kennenlernt, bietet er für sie vor allem eine ungezwungene Ablenkung von all den Gedanken und Gefühlen, vor denen sie fliehen will. Doch für Diez ist die Zeit mit Ada bald sehr viel mehr als eine rein körperliche Beziehung. Immer wieder kommt es deshalb zwischen ihnen zum Streit, immer wieder stößt Ada Diez von sich. Bis sich auch in Diez‘ Leben ein Sturm zusammenbraut und nicht mehr nur Ada mit ihren Ängsten und Gefühlen konfrontiert wird …

Wo der Regen uns berührt ist Band 2 der Skyline-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Ada und Diez in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Verlust und Erkrankung.

Meine Meinung

Nach einem absolut grandiosen Band 1 war meine Vorfreude auf dieses Buch so astronomisch hoch, dass ich bei Ankunft des Buches echt kurzzeitig entschieden habe, das Buch erst einmal nicht zu lesen. Einfach, weil ich Angst hatte, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden. Und dann? Habe ich es in einem Rutsch, in Begleitung von viel Gänsehaut und jeder Menge Enge in der Brust, komplett weginhaliert.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass dieses Buch keine klassische Liebesgeschichte ist, dass dieses Buch kein Wohlfühlbuch mit ein wenig Mental Health ist – dieses Buch ist Mental Health mit ein wenig Lovestory! Es ist eine schwere, berührende, bedrückende Geschichte, dies aber gleichzeitig so viel Daseinsberechtigung hat, denn sie setzt sich mit Verlust auseinander. Ada verliert ihren Vater an eine Krankheit, Diez verliert in diesem Buch seine Schwester durch Suizid. Und die Wege der beiden kreuzen sich, als es schwer ist, und von da an immer wieder, denn Ada möchte vergessen, den Schmerz betäuben und fühlt sich von Diez verstanden, aber gleichzeitig hält sie ihn auf Abstand und möchte ihm nicht mehr als ihren Körper geben. Diez hingegen ist ein absoluter Golden Retriever, was man anfangs gar nicht erwarten würde, aber ich habe ihn so schnell ins Herz geschlossen. Beide Charaktere müssen in diesem Buch so viele Hindernisse und Schatten der Vergangenheit überwinden und die Autorin setzt dabei nicht auf „Liebe heilt alles“, sondern folgt eher dem Motto „du musst dich selbst heilen, aber dabei bekommst du sehr viel Unterstützung“. Das Buch greift Trauerbewältigungsgruppen auf, die Last der Unwissenheit – Diez fragt sich lange, was seine Schwester zu der Entscheidung getrieben hat – aber auch die Folgen von Verlust auf, denn Ada verliert nicht nur ihren Vater, sondern auch ihre Mutter an die Trauer, während Diez‘ Vater so tut, als hätte es seine Tochter nie gegeben. Trauer und ihre Bewältigung hat sehr viele Facetten und in diesem Buch kommen sehr viele davon vor. Schon bei Band 1 habe ich gesagt: Dieses Buch ist eine Abrechnung mit dem Leben mit seinen Hindernissen und Stolpersteinen, eine Liebeserklärung an die Hoffnung und den Mut, weiterzumachen. Und das gilt auch hier! Man muss sich nur klar sein, dass dieses Buch eine Mischung aus Gewitterwolken, Tänzen im Regen, Nebel und emotionalem Sturm ist.

Diez und Ada überzeugen beide als Charaktere mit Ecken und Kanten, mit Ängsten und Wünschen. Es geht um Grenzen, die manchmal, obwohl es schmerzt, aufgezeigt werden müssen. Es geht um Wut, die manchmal herausbricht und die falschen trifft. Es geht um Ängste, die das Handeln bestimmen können und zu Entscheidungen führen, die nicht immer das Beste für einen sind. Es ist eine turbulente Liebesgeschichte, bei der die Anziehung genauso stark ist wie die emotionale Belastung, die das Verhalten der Charaktere auslöst. Und trotz allem gibt es auch viel Leichtigkeit, viel Unterstützung – eine starke WG, gute Freund:innen und jede Menge kluge, aber nicht besserwisserische Tipps – und so viel Denkstoff, dass ich wahrscheinlich noch wochenlang über das Buch reden kann. Dieses Buch fällt unter die Kategorie „der Weg ist das Ziel“, denn es geht mehr um die Entwicklung und den Einfluss der Entscheidungen, als um das letztendliche Zusammenkommen der Charaktere. Es ist kein Wohlfühlbuch, keine Zuckerwatte-Herzchenaugen-Geschichte und diesen Anspruch hatte das Buch auch nie. Aber es ist ein Buch, was bewegt, zum Nachdenken anregt und vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle herausfordert.


Mein Fazit

Wo der Regen uns berührt ist ein emotionale und ergreifende Geschichte um Verlust, Trauer und Angst. Ich habe das Buch sehr geliebt und ich bewundere die Autorin für ihre Fähigkeit, solch schwierige Themen so gut einzufangen. Schwere Kost, die wirklich berührt.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.03.2025

ich habe etwas anderes erwartet

Das Kalendermädchen
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„Sie beginnt, Staub aufzuwirbeln.“
(Ein Beamter in Das Kalendermädchen)

Worum geht’s?

Vor elf Jahren wurde Alma als Baby unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer streng unter ...

„Sie beginnt, Staub aufzuwirbeln.“
(Ein Beamter in Das Kalendermädchen)

Worum geht’s?

Vor elf Jahren wurde Alma als Baby unter mysteriösen Umständen zur Adoption freigegeben. In ihrer streng unter Verschluss gehaltenen Adoptionsakte steht der Vermerk: »Identität der Eltern darf unter keinen Umständen ans Licht kommen! Mutter droht Todesgefahr!!!« Doch nun ist Alma lebensgefährlich erkrankt und braucht dringend einen Knochenmarkspender.
Um das Leben ihrer Adoptivtochter zu retten, startet Olivia Rauch eine verzweifelte Suche nach den biologischen Eltern. Dabei stößt die auf Gewaltverbrechen spezialisierte Psychologin auf die Legende vom »Kalendermädchen«: einer jungen Frau, die sich einst zur Weihnachtszeit in ein abgeschiedenes Häuschen im Frankenwald zurückgezogen hatte. Und die dort von einem Psychopathen heimgesucht wurde, der sie zwang, einen Adventskalender des Grauens zu öffnen …

Das Kalendermädchen ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird aus Erzählersicht erzählt. Das Buch beinhaltet Gewaltdarstellungen und beängstigende Elemente.

Meine Meinung

Ich habe schon viele Fitzeks gelesen, aber die letzten Titel konnten mich alle nicht wirklich abholen. Deswegen habe ich lange gehadert, ob ich Kalendermädchen eine Chance geben möchte. Am Ende überwog gerade auch durch die viele Werbung die Neugier und das Buch zog bei mir ein.

Es startet wie bei Fitzek gewohnt etwas wirr und es brauchte ein wenig Zeit, bis man in der Geschichte war. Der Leser begleitet Olivia, die die Mutter ihrer Adoptivtochter Alma sucht, da diese eine dringende Knochenmarkspende benötigt. Hierbei stößt sie auf die Legende um das Kalendermädchen, welches der Leser wiederum in einigen Kapiteln kennenlernt. Da die Geschichte auf mehreren Zeitebenen spielt, dauert es ein wenig, bis die Zeitebenen zusammen ein Bild ergeben. Ich war relativ überrascht, dass die Geschichte sich für mich anders als im Klappentext dargestellt hat: Das Kalendermädchen ist in ihrer Jugend in einem Internat vor den Qual-Adventskalender gestellt worden und in einer weiteren Zeitebene will sie sich im besagten Haus im Frankenwald Jahre später erholen. Erwartet man nun also, die Qual-Adventskalender mitzuerleben, ist man hier falsch. Es gibt einige Anspielungen, aber wenige wirkliche Szenen, zumal die ganze Jugend-Zeitebene sehr überschaubar ist. Die Frankenwald-Zeitebene ist da schon präsenter, aber auch von wenig Intensität geprägt. Den Großteil des Buches nimmt einfach die Gegenwarts-Zeitebene mit Olivia ein, die auf der Suche ist. Hier kommen sehr viele Zufälle zusammen, die immer wieder neue Spuren auftun. Einige fand ich spannend, vieles aber leider auch einfach unglaubwürdig oder viel zu konstruiert. Das zieht sich leider bis zum Ende durch das Buch, dass sehr viele Szenen, sehr viele Personen und ihre Einflüsse extrem zweckmäßig sind und dadurch alles einfach sehr undynamisch wirkt. Der Versuch des Autors, falsche Fährten zu legen, ging für mich an dem meisten Stellen fehl und da, wo er überraschen konnte, führte das für mich zu weiteren Punkten, die mir dann wieder zu sehr an den Haaren herbeigezogen waren.

Insgesamt war das Buch anfangs sehr träge und es dauert, bis man im Buch angekommen ist. Die Charaktere sind eindimensional und zweckmäßig, die Spannungskurve relativ flach. Im letzten Drittel des Buches passiert dann sehr viel auf einmal, wobei das meiste für mich zu unglaubwürdig war, zumindest was die Motive, Erklärungen und Auswirkungen anging. Zwar hat mir das Buch insgesamt besser als einige andere seiner letzten Titel gefallen, aber ich merke einfach, dass es nur noch darum geht, möglichst komplexe Konstruktionen aufzubauen, die dann auf den letzten Zeiten aufgelöst werden, bei denen man aber oft das Gefühl hat, dass es zu übertrieben ist. Hier stört mich vor allem aber, dass die Geschichte vom Klappentext abweicht und der Adventskalender sehr wenig Raum im Buch einnimmt.

Mein Fazit

Das Kalendermädchen versprach für mich mehr, als am Ende geliefert wurde. Es ist eine mittelmäßig spannende Geschichte mit einigen guten und einigen unglaubwürdigen Twists. Ich habe das Buch recht zügig durchgelesen, aber wirklich nachhaltig begeistert hat es mich nicht. Ich denke, der Autor ist einfach nichts für mich.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.03.2025

ein mittelmäßiger Abschluss

Starting Something Great
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„Ich habe dich nie vergessen können.““
(Julian in Starting something great)

Worum geht’s?

Jasmina Delic hat Glück im Unglück. Gerade als die Studiengebühren ihrer kleinen Schwester unbezahlbar scheinen, ...

„Ich habe dich nie vergessen können.““
(Julian in Starting something great)

Worum geht’s?

Jasmina Delic hat Glück im Unglück. Gerade als die Studiengebühren ihrer kleinen Schwester unbezahlbar scheinen, erhält sie die Chance, als Make-up-Artistin bei START Entertainment anzufangen. Sie sagt sofort zu - ohne zu wissen, dass sie die weltberühmte Band Saving Winter auf ihrer Tournee begleiten muss. Der Schock sitzt tief, denn Leadsänger Julian Vaughn ist der Mann, mit dem Mina vor zwei Jahren den schönsten Sommer ihres Lebens verbracht hat. Eine Zeit, die auch Julian nie vergessen konnte, obwohl sie in einer schmerzhaften Trennung endete. Schnell flammen alte Gefühle auf, die nicht sein dürfen. Hat ihre Liebe noch eine Chance, oder wird sie für immer eine Erinnerung bleiben?

Starting something great ist Band 3 der Starting Something-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Mina und Julian in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Starting something great habe ich mich so sehr gefreut, nachdem mir Band 1 und vor allem Band 2 der Reihe schon sehr gut gefallen haben. Ich hatte mich auf eine tolle Second Chance-Romance gefreut, bei der die Protagonistin als Makeup-Artist auch noch einen spannenden Job hat, der selten in Büchern vorkommt. Aber irgendwie wollte mich das Buch nicht so wirklich abholen.

Die Geschichte spielt zum Großteil auf der Gegenwarts-Zeitebene, bei der das Schicksal die Wege von Mina und Julian irgendwie wieder zueinander laufen lassen hat. In Rückblenden erfährt der Leser, dass beide sich vor zwei Jahren im Urlaub kennengelernt haben und eine intensive Woche miteinander hatten, bevor Mina Julian in den Wind geschossen hat. Schon hier wurde es für mich schwierig: Julian als bekannter Sänger ist abgetaucht, weil ihm alles zu viel war. Mina hatte gerade einen großen Verlust erlitten, sodass beide emotional angeschlagen waren. Auch kannten sie sich nur eine Woche, aber es war die große Liebe des Lebens, die beide lange nicht vergessen lässt – vor allem Julian. Beide haben danach nie wieder miteinander gesprochen. Ich fand das als Basis schon echt schwierig, aber es wurde noch schwieriger.

In der Gegenwart struggelt Mina, die Kosten für die Ausbildung ihrer Schwester aufzutreiben, aber sie bekommt einen Job bei Start Entertainment als Makeup-Artist für die Band, in der Julian singt. Sie soll mit denen auf Tour gehen, was für sie kein Problem ist. Der Haken allerdings? Mina ist vergeben. Zwar durchaus mittelmäßig glücklich, aber sie ist mindestens die Hälfte des Buches in einer Beziehung. Ich mag sowas leider bei Büchern so gar nicht, entsprechend angefasst war ich von dem Buch. Auch davon unabhängig war die Liebesgeschichte für mich nicht greifbar dargelegt, es ist viel Anziehung da – aber das war’s irgendwie auch. Natürlich ist auch das beliebte „Forbiddne Love“-Thema wieder präsent, weil Julian natürlich keine Angestellte daten darf. Entsprechend stolpern beide immer wieder über ihre Probleme, Mina hat nach wie vor Sorgen, dass Julians Welt so viel Einfluss auf ihre Welt haben kann. So viele Sachen hätte man mit anständiger Kommunikation lösen können, sodass mich vor allem das Third Act Drama sehr angenervt hat. Die Liebesgeschichte hier war halt wirklich nicht mein Fall.

Und auch das Drumherum konnte mich nicht so begeistern. Alle Charaktere sind sehr zweckorientiert, die Dynamiken sehr oberflächlich und für mich zu sehr von dem Gefühl geprägt, dass alles locker und toll und familiär sein soll. Weder Minas Job noch Julians Karriere hat viel Raum im Buch eingenommen, rückblickend habe ich sogar das Gefühl, dass das Buch insgesamt sehr überschaubar in seiner Handlung ist. Die Band ist natürlich eine eingeschworene Truppe von engen Freunden, aber jedes Mitglied ist eindimensional und hat wenig tatsächliche Relevanz für die Geschichte. Viele Themen sind absolute Standard-Themen, sobald es in den Büchern um erfolgreiche Bands geht, sodass viele Entwicklungen auch vorhersehbar waren. Es war ein nettes Buch und ich bereue es nicht, es gelesen zu haben, aber gerade nach dem sehr gut durchdachten und packendem Band 2 war das Buch hier deutlich schwächer.


Mein Fazit

Starting something great war für mich leider ein mittelmäßiger Abschluss einer durchaus tollen Reihe, bei dem mich die Liebesgeschichte nicht wirklich und das Drumherum nur bedingt abholen konnten.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.03.2025

hat mich nicht abgeholt

Songs for the Broken
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„Ich will Anerkennung für meine Musik. Nicht für den Kerl, den ich date.“
(Presley in Songs for the broken)

Worum geht’s?

Presley Wren ist eine der erfolgreichsten Pop-Sängerinnen, die Amerika zu ...

„Ich will Anerkennung für meine Musik. Nicht für den Kerl, den ich date.“
(Presley in Songs for the broken)

Worum geht’s?

Presley Wren ist eine der erfolgreichsten Pop-Sängerinnen, die Amerika zu bieten hat. Bis ein Shitstorm ihrer skandalträchtigen Karriere ein Ende setzt und sich das Label von ihr trennt. Presley ist gewillt, alles für ein großes Comeback zu tun – sie ist sogar bereit, sich auf eine Publicity-Beziehung mit dem gefeierten Football-Star Kane Crawford einzulassen, wie es ihr neuer Produzent von ihr verlangt. Doch der Musik-Mogul stellt noch weitaus härtere Bedingungen. Und Presley muss sich bald fragen, ob sie wirklich bereit ist, den hohen Preis für Ruhm zu bezahlen.

Songs for the broken ist Band 2 der Rise and Fall-Dilogie. Die Geschichte ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, aber hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Presley und Kane geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten Content. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen aus dem Bereich sexueller Übergriff.

Meine Meinung

Nachdem ich von der Autorin bereits Band 1 gelesen und dieser Teil mich nicht so wirklich begeistern konnte, habe ich lange überlegt, ob ich Band 2 noch lesen möchte. Ich fand Presley in Band 1 aber recht interessant und wollte gern verstehen, wer diese wütende junge Frau ist und habe dem Buch daher noch eine Chance geben. Leider hat es mich aber nicht wirklich begeistert.

Im Fokus der Geschichte steht Presley, die aktuell auf einem absteigenden Ast und schon längere Zeit keinen Hit mehr raus gehauen hat. Zu Beginn des Buchs soll sie Medien wirksam bei einem Football Spiel die Nationalhymne singen, vermasselt diesen Auftritt jedoch komplett. Anschließend entscheidet sich ihr Management, das ist wohl eine hilfreiche Idee wäre, sie mit einer Fake Beziehung wieder in positive Presse zu bringen. Glücklicherweise hatte sie mit Football Superstar Kane nach dem verpatzten Auftritt einen kurzen Moment und somit ist er als ihre neue Fake-Beziehung gesetzt. Der Leser begleitet Presley nun zwischen Tonstudio und gelegentlichen Treffen mit Kane in einer Welt, der man nur ungern Teil sein möchte. Leistungsdruck, Selbstzweifel, negative Online Kommentare, Presley lässt nichts aus. Die Autorin nimmt jeden Aspekt der Promiwelt mit, aber vieles davon kratzt leider nur sehr an der Oberfläche. Leider blieb für mich auch Presley als Charaktere recht eindimensional, so dass ich bis zum Ende eigentlich keine wirkliche Bindung zu ihr aufbauen konnte. Presley neigt auch dazu, gelegentlich anzuecken und unüberlegte Sachen zu machen. Gerade im Hinblick auf ein paar Sachen, die in Band 1 passiert sind, hat sich Presley in meinen Augen manchmal zu oft in die Opferrolle gestellt.

Die Liebesgeschichte des Buches ist für mich der Rede nicht wirklich wert. Die Dynamik zwischen Kane und Presley ist wahnsinnig hölzern. Kane ist ein Golden Retriever Charakter, der relativ schnell sehr um Presleys Wohlergehen besorgt ist, aber ansonsten erfährt man wenig über seinen Job, wenig über sein voriges Leben und die meisten Situationen sind zweckgebunden im Hinblick auf Presley. Vieles davon war schon wieder sehr klischeehaft und machte für mich an einigen Stellen auch keinen Sinn, so prügelt sich Kane vor einem Spiel etwa mit einem Kontrahenten, der sich negativ über Presley geäußert hat. Kane wird hier für 2 Wochen komplett vom Training suspendiert - wir reden hier allerdings von einem angeblich siebenfachen Super Bowl Gewinner-Quarterback und nicht von einem Collegejungen. Das waren viele Kleinigkeiten, die mich teilweise echt gestört haben. Auch der Schritt von Fake Dating zu tatsächlichem Dating kam für mich komplett plötzlich und ohne wirkliche Begründung. Ich hatte nicht mal wirklich das Gefühl, dass Presley an ihn als Mann interessiert war, sondern einfach nur seine Freundschaft genossen hat. Entsprechend konnte mich auch das vermeidbare Third Act Drama nicht abholen. Für mich wurde hier zu wenig Energie in eine nachvollziehbare Liebesgeschichte gesteckt. Die Autorin hat sich Mehrheit darauf konzentriert, eine vermeintliche Taylor Swift x Travis Kelce Fanfiction zu schreiben, ohne sich aber um greifbare Gefühle zu bemühen.

Der Schwerpunkt der Geschichte ist ein Vorfall aus dem Bereich des sexuellen Übergriffs, der Presley sehr beeinträchtigt. Hier hat die Autorin gute Arbeit geleistet und die Gedanken sowie Gefühle greifbar und vielfältig dargestellt. Aber auch hier kommen wieder viele Phrasen, die man immer wieder hört wenn es um solche Fälle geht. Zum Ende hin geht das dann alles sehr schnell, es läuft alles sehr gut und das Gute gewinnt. Ich hatte mir ehrlich gesagt gewünscht, dass die Autorin hier auch ein paar Tipps hätte geben können, was man in einer solchen Situation möglicherweise machen kann (Hilfsorganisationen, Rape Kit, Bluttest etc). Zwar mag die Geschichte in dieser Form auch regelmäßig vorkommen, das möchte ich definitiv nicht in Abrede stellen, aber gerade auch vor dem Hintergrund der Zielgruppe hätte man da hoffentlich anders mit umgehen können als die Botschaft zu verbreiten „mir glaubt doch eh niemand“ und „ich habe keine Beweise“.

Insgesamt hat die Geschichte wieder sehr viele Nebenschauplätze, aber konzentriert sich für mich zu wenig auf die beiden Kernprobleme – die Beziehung und den Vorfall. Das merkt man dann vor allem gegen Ende, wenn alles sehr schnell geht und für meinen Geschmack zu reibungslos zu einem Happy End führt. Ich habe nach dem nunmehr für mich siebten Buch der Autorin einfach gemerkt, dass sie und ich inhaltlich und von der Entwicklung ihre Geschichten vielleicht nicht ganz harmonieren. Daher wird dies auf mein letztes Buch gewesen sein.

Mein Fazit

Songs for the broken hatte für mich sehr viel Potenzial, ist aber am Ende irgendwie sehr klischeehaft gewesen und hatte eine eher schwache Lovestory, die sich mir kaum erschlossen hat. Ich habe auf jeden Fall mehr erwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 18.02.2025

ein wundervoller Abschluss

Funkenstille (Sweet Lemon Agency, Band 3)
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„Ich musste Joscha Rittberger anlügen, damit ich bei ihm ich selbst sein konnte. Nicht die Amelie, zu der das Leben mich gemacht hatte. Sondern die, die ich hätte sein sollen.“
(Amelie in Funkenstille) ...

„Ich musste Joscha Rittberger anlügen, damit ich bei ihm ich selbst sein konnte. Nicht die Amelie, zu der das Leben mich gemacht hatte. Sondern die, die ich hätte sein sollen.“
(Amelie in Funkenstille)

Worum geht’s?

Amelie hat keine Zeit für Ablenkung. Sie opfert alles, um ihrer kleinen Schwester die Kindheit zu ermöglichen, die ihr selbst verwehrt geblieben ist – sogar ihre große Liebe. Sechs Jahre ist es her, dass Joscha ohne sie nach England gegangen ist, um seine Fußballkarriere voranzutreiben. Als der Torwart jetzt zu seinem Heimatverein zurückkehrt, hat er nicht nur sportliche Ziele. Er will Amelie zurückerobern. Doch kaum glaubt auch sie an eine gemeinsame Zukunft, beginnt die Presse, in ihrer Vergangenheit zu wühlen.

Funkenstille ist Band 3 der Sweet Lemon Agency-Reihe. Die Geschichte um Amelie und Joscha ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Joscha und Amelie geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. Es werden potenziell triggernde Themen wie Kindesvernachlässigung und Drogen thematisiert.

Meine Meinung

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich Funkenstille entgegengesehen. Die Sweet Lemon Agency Reihe hat mich bisher sehr begeistert, die turbulente Agentur mit ihren verrückten, aber liebenswerten Charakteren habe ich sehr ins Herz geschlossen. Mit Amelies Geschichte kam nun die Mitarbeiterin, über die man bisher am wenigsten wusste.

Denn Amelie hat die Vormundschaft über ihre kleine Schwester Lola übernommen. Aus einem Haushalt stammend, wo sie ihren Vater nicht kennt und ihre Mutter die Drogen über ihr Kind gestellt hat, hat Amelie alle Widrigkeiten überstanden und sich zu einer starken Frau entwickelt. Das Buch beinhaltet Geschichte aus Amelies Vergangenheit, bei denen sie hungernd allein zurückgelassen wurde und ihre Mutter bei zwielichtigen Aktivitäten sehen musste. Amelies einziges Licht war ihre Liebe zu Joscha Rittberger, den jungen Fußballprofi, der aber bald nach England ging. Ursprünglich wollte Amelie mitgehen, aber als sie erfuhr, dass ihre Mutter schwanger ist, hat sie Joscha ziehen lassen – aus Angst, dass er ihretwegen bleiben würde. Nun sind sechs Jahre vergangen und Joscha ist zurück und plötzlich steht alles Kopf.

Ich weiß gar nicht, was mich an der Geschichte am meisten begeistern konnte. Amelie als liebevoller Mutterersatz, der alles für Lola tut, manchmal an sich selbst zweifelt, jeden Cent zweimal umdreht, um ihrer Schwester alles zu ermöglichen, was sie nie durfte und konnte? Joscha, der so liebevoll und verständnisvoll in Amelies Leben tritt und nach einem anfänglichen Schock (er dachte, Lola könnte seine Tochter sein) sein Bestes gibt, Amelie glücklich zu machen, für sie da zu sein und sie und Lola zu schützen? Die found family Bande aus der Agentur, die Amelie nach all der Zeit des Abstands bedingungslos und herzlich als Freundin in ihrer Mitte empfängt und ihr zeigt, dass sie niemals allein ist? Dieses Buch hat das alles und kann damit eine wahnsinnig große Bandbreite an Emotionen bedienen: Frust und Wut auf Amelies Mutter, Anerkennung und Mitleid für Amelie, Herzchenaugen für Amelie und Joscha, zahlreiche Lachfalten für Lolas unglaublich niedliche Sprüche (Kindermund tut Wahrheit kund!) und auch ein bisschen Hoffnung und Verzweiflung.

Mit Amelies Geschichte hat man natürlich schwere Kost, die massive Auswirkungen auf Amelie hatte. Sie ist eine Löwenmama für Lola, die sich selbst ein Bein ausreißen würde, damit niemand denkt, Lola wird nicht geliebt und gepflegt. Dass sie dabei permanent sich selbst zurücksteckt, geht einem schon an die Nieren. So viel Liebe, so viel Hingabe – und dafür hat Amelie auch ihre große Liebe aufgegeben. Dass Wiederzueinanderfinden mit Joscha hat mir gut gefallen. Es ist eine behutsame Entwicklung, die das vorige Knistern einfängt, aber auch thematisiert, dass viel passiert ist und sich vor allem in Amelies Leben viel geändert hat. Joscha erkennt auch zunehmend, dass er die Warnzeichen ignoriert hat und vielleicht auch zu jung und eingebildet war, als er Fußballprofi wurde. Mit seinem Leben als Profi gibt es eine durchaus interessante Storyline, die vor allem auch durch die mediale Beachtung bedeutend ist. Ich bewundere die Autorin dafür, wie sie es geschafft hat, diese Vielzahl an Themen zu jonglieren, ohne dass es untergeht oder bloß zweckmäßig wirkt.

Doch auch das Drumherum hat mir gut gefallen. Geburtstage, bei denen Joscha herrlich normal sein kann, wahnsinnig witzige Jokes mit einer aufbrechenden Leichtigkeit, eine niedliche Lovestory zwischen Jesse und Joschas Bruder Elias, Einblicke in die Entwicklung der vergangenen Pärchen und vor allem die Gruppendynamik der Agentur – Funkenstille hat so viel zu bieten. Es ist ein Buch voller Leichtigkeit und Schwere, voller Licht und Schatten, aber vor allem voller Liebe: Geschwisterliebe, die erste große Liebe, die wahre Liebe, die freundschaftliche Liebe – und auch die Liebe zu sich selbst und das für sich selbst einstehen. Was es damit auf sich hat? Dass muss jeder für sich selbst herausfinden.

Mein Fazit

Funkenstille ist ein wundervoller Abschluss einer interessanten Reihe um eine sympathische Werbeagentur. Amelie und Joscha waren ein tolles Pärchen und ein wunderbares Beispiel, wie Second Chance gut funktionieren kann. Ich habe das Buch absolut geliebt!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]