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Veröffentlicht am 11.01.2022

eine gelungene Einführung ins Haus Gucci

Little Book of Gucci
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Was ist das?

„Little Book of Gucci“ ist nach „Little Book of Chanel“ der zweite Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. In diesem ...

Was ist das?

„Little Book of Gucci“ ist nach „Little Book of Chanel“ der zweite Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. In diesem Buch geht es um die weltbekannte, italienische Modemarke Gucci, wie die Marke entstand und zu einer beliebten Koryphäe für luxuriöse Taschen und andere Lederwaren wurde. Zwischen Familienstreitigkeiten, einschneidenden Weltereignissen und der steten Neufindung der Marke entwickelten sich sagenhafte Designs, die in diesem Buch vorgestellt werden.

Wie sieht es aus?

Auch bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Der Einband ist dieses Mal mit einem dekadenten gold-schimmernden Farbton gestaltet, der zur prunkvollen, ausdrucksstarken Marke passt. Auch der Buchrücken ist wieder passend schlicht gestaltet mit dem entsprechenden Schriftzug und dem Autorinnentitel. Die äußere Gestaltung ist sehr zurückhaltend, aber wirkt hochwertig. Die Innengestaltung ist deutlich farbenfroher und lebhafter, passend zum modernen Image der Marke. Ganzseitige Fotografien, kleinere Fotos, Produktfotos – die Mischung der eingebauten Inhalte ist vielseitig und abwechslungsreich. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Farben der Fotos wirken lebhaft und satt.

Was erwartet einen?

Anders als bei dem Chanel-Exemplar hat das Gucci-Buch eher den Charakter eines biografisch angehauchten Sachbuchs, bei dem ich mehr das Gefühl hatte, einen umfassenden Anriss des Markenaufbau und der Markenentwicklung Guccis zu lesen, als die innere Seite kennenzulernen. Entsprechend ist das Buch auch etwas textlastiger als Band 1 der Reihe. Zwar wird auch hier sehr umfassend mit Fotografien gearbeitet (der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach hierbei auf Runway-Fotos), ich würde das Buch aber nicht als Bildband klassifizieren. Natürlich bleibt die Geschichte um Gucci noch recht komprimiert, da es sich um ein kleines Buch handelt, aber gerade ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen kann das Buch in dieser Hinsicht umfassend überzeugen, da man ein gut aufbereitete Basis-Informationen erhält. Die sich immer wieder neu erfindende Marke Gucci, die ihre Anfänge mit Guccio Gucci im Ledersegment hatte, wird hier mit den Markenzeichen, den besonderen Einflüssen und auch den persönlichen Dramatiken wie der Ermordung von Maurizio Gucci, ganz unterschiedlich in Szene gesetzt. Dabei ist das Buch zu keiner Zeit effekthascherisch, sondern gibt mit der gebotenen Kürze und einer passenden Würze die Details wieder.

Mein Fazit

Auch mit „The little book of Gucci“ kann mich der Verlag wieder sehr überzeugen. Die etwas extravagante Gestaltung des Einbands passt wunderbar zur Marke, das Buch gibt einen interessanten Einblick in das Haus Gucci, welches mir bisher als Marke zwar durchaus bekannt, aber von den Hintergründen tatsächlich verborgen war. Das Buch bietet Einblicke hinter die Kulissen der weltbekannten Marke, der prägenden Einflüsse und auch darin, wie trotz schwieriger Zeiten die Marke stets mit Ideenreichtum vorwärts kommen konnte. Unterstützt durch eine große Vielzahl von Fotografien der Designs, der Kollektionen auf dem Laufsteg und der Produkte kann man sich hier zwischen den Seiten wunderbar verlieren. Mit der hochwertigen Gestaltung ist das Buch wieder ein Hingucker, der sich auch fantastisch als Geschenk oder Dekoration für Fashionverliebte eignet. Ein spannender Einblick in ein unglaublich interessantes Fashionhaus, dass auch in schweren Zeiten immer wieder wie Phoenix aus der Asche stieg. Ein kurzweiliges, liebevoll gestaltetes Buch, was jeden Cent wert ist und Lust auf mehr macht. Ich bin gespannt, welches Fashionhaus sich als nächstes präsentieren darf.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.01.2022

ein informativer Hingucker

Little Book of Chanel
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Was ist das?

Mit „Little Book of Chanel“ startet der Eden-Verlag in seine neue Fashion House-Reihe. In Einzelbänden werden die bekannten Modemarken und ihre Geschichten vorgestellt. Chanel mit der ikonischen ...

Was ist das?

Mit „Little Book of Chanel“ startet der Eden-Verlag in seine neue Fashion House-Reihe. In Einzelbänden werden die bekannten Modemarken und ihre Geschichten vorgestellt. Chanel mit der ikonischen Coco Chanel macht den Anfang. Mit einer glamourösen Mischung aus vielseitigen Fotografien, Rückblicken auf Kampagnen und Kollektionen, einigen Skizzen der berühmten Mademoiselle Coco und jeder Menge Insights gewährt das Buch Einblicke in die beeindruckende Welt der sagenumwobenen Modemarke.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Das Buch punktet mit einem schlichten Außendesign in den ikonischen Farben schwarz und weiß, mit denen man Chanel verbindet. Die sehr minimalistische Gestaltung weckt hierbei Interesse und unterstreicht zugleich die schlichte Eleganz der Marke. Auch der Buchrücken ist mit dem Schriftzug „Little book of Chanel“ und dem Namen der Herausgeberin sehr dezent. Das Innere wird durch eine vielseitige Mischung aus Fotografien, Zeichnungen und Textelementen übersichtlich und abwechslungsreich gestaltet. Ganzseitige Bildelemente in Farbe und schwarz-weiß entführen den Leser durch die Welt der Entstehung und Entwicklung der Marke. Die Seiten sind aus dickem, beschichteten Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Was erwartet einen?

Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein klassisches Sachbuch oder gar eine Biografie. Es ist viel eher eine Sammlung, welche umfassende Einblick in die Marke und den Mythos Chanel geben soll, ohne dabei zu überladen oder zu überfordern. Ganz klar im Fokus steht die bildliche Ausgestaltung der Chanel-Reise. Es ist eine Art kleiner Bildband mit textlichen Elementen und Anmerkungen zu den jeweiligen Bildern. Hierbei wird vieles angesprochen, aber es bleibt bei Einblicken – eben das kleine Buch von Chanel, im Überblick. Es wird ein wenig Bezug auf Coco, ihre Beweggründe und ihre Entwicklung genommen, einiges hierbei auch durchaus kritisch erwähnt. Der große Fokus liegt aber eindeutig auf der Produktwelt und der Entstehung der berühmten Produkte, die alle Welt mit Chanel verbindet. Es werden Skizzen eingeführt, Ausschnitte aus Kollektionen gezeigt, verschiedene Kampagnen eingebaut und alles mit Fotos aus der Öffentlichkeit abgerundet. Man erfährt hier so einiges über die Vorgehensweise und die Visionen von Coco Chanel, aber es wird auch die Weiterentwicklung der Marke (etwa unter Karl Lagerfeld) erwähnt. Die umfangreichen Fotos laden sehr zum Träumen und Schwärmen ein.

Mein Fazit

„The little book of Chanel“ ist ein wunderschöner Auftakt für eine vielversprechende Reihe. Das Buch bietet Einblicke hinter die Kulissen einer weltbekannten Marke, um die sich viele Legenden ranken. Es gibt immer wieder etwas zu entdecken, denn die prächtigen Fotos – zum Teil älterer Natur – laden absolut zum Entdecken ein. Durch das hochwertige Papier und den eleganten schlichten Einband wirkt das Buch sehr edel, was auch die gradlinige Gestaltung unterstreicht. Man merkt, dass sich die Autorin bei der Ausgestaltung viel gedacht hat. Mit gestalterischen Elementen, kleineren Anekdoten und jeder Menge komprimierter Informationen hat man hier ein überraschend umfassendes Werk. Das Buch ist für alle zu empfehlen, die Interesse an Fashion und einen Blick hinter die Kulissen haben, für Fans von Chanel und der legendären Coco, aber auch für Leute, die gerne schöne Bilder entdecken möchten. Das Buch kann auch als kleines Coffee Table Book durchaus überzeugen und dürfte in meinen Augen auch ein wunderbares Geschenk für Fashionbegeisterte sein. Mich hat der erste Teil der Reihe auf jeden Fall schon sehr begeistert und ich bin gespannt, wohin der Verlag den Leser noch entführen wird.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.12.2021

viel Drumherum und wenig Tiefe

Dance into my World
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„Vielleicht war es an der Zeit, Austin nicht immer von mir wegzustoßen, ihn in mein Leben zu lassen. Ihm eine Chance zu geben, mir zu beweisen, dass es in Ordnung war zu vertrauen.“
(Jade in Dance into ...

„Vielleicht war es an der Zeit, Austin nicht immer von mir wegzustoßen, ihn in mein Leben zu lassen. Ihm eine Chance zu geben, mir zu beweisen, dass es in Ordnung war zu vertrauen.“
(Jade in Dance into my world)

Worum geht’s?

Jade hat ein schlimmes Jahr hinter sich und ist erleichtert, ihrer Heimatstadt den Rücken kehren zu können. In New York will sie einen Neuanfang wagen und heuert in einem Café an, wo sie schließlich Olivia kennenlernt. Jade fällt es schwer, sich auf die junge Tänzerin mit den blauen Haaren einzulassen, sie lässt sich dann aber doch überreden, an einer ihrer Hip-Hop-Classes im Move-District-Studio teilzunehmen – ohne zu ahnen, dass sie dabei auf Austin treffen wird. Der gut aussehende Tänzer ist zwar ein Sprücheklopfer, dabei aber sympathisch und witzig. Jade und Austin merken schnell, dass es zwischen ihnen knistert, doch dann droht Jades Vergangenheit sie wieder einzuholen …

Dance into my world ist Band 1 der Move District-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen jedoch schon vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird ausschließlich durch Jade in der Ich-Perspektive. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Thematiken.

Meine Meinung

Auf Dance into my World hatte ich mich sehr gefreut. Das lag weniger an der Autorin, die eine beliebte Bloggerin ist, die ich jedoch nicht kenne. Es lag an der Thematik, denn Tanzen kommt in Büchern ja durchaus seltener vor. Ich war sehr gespannt, wie das alles umgesetzt wird. Am Ende hatte ich aber so meine Probleme mit dem Buch.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Das liegt daran, dass der Schreibstil sehr lebendig und mitreißend ist. Von Anfang an spürt man die Energie der Geschichte und der Charaktere und hiervon hat das Buch auf jeden Fall sehr viel. Jade kommt gerade frisch nach New York, nachdem sie in ihrem Heimatort Schlimmes erlebt hat und nun regelrecht flieht, um neuanfangen zu können. Was ihr passiert ist und was die Folgen hiervon waren, wird immer wieder leicht angedeutet, es dauert aber sehr lange, bis es tatsächlich offengelegt wird. Das hat mich manchmal ein wenig genervt, weil die Andeutungen schon relativ präzise sind, gleichzeitig aber das Thema dann immer wieder abgebrochen wird. Das fühlt sich dann immer ein wenig so an, als würde man versuchen wollen, künstlich Spannung aufzubauen, was das Buch in meinen Augen gar nicht nötig hätte. Jedenfalls kommt Jade nach New York, bezieht hier eine kleine Wohnung und fängt an, in einem Cafe zu jobben. Hier lernt sie Olivia kennen, die im Folgeband die Protagonistin sein wird. Anfangs skeptisch und von ihren schlechten Erfahrungen geprägt, kann Olivia Jade aber sehr schnell zu einer Freundschaft überreden. Olivia ist Tänzerin im Move District, einem Tanzstudio mit einer breiten Auswahl an Kursen. Und genau hier fängt Jade nun auch an, zu tanzen zu lernen.

Tanzen, die Geschichte um das Move District und die Leute hier bilden einen Schwerpunkt der Geschichte. Es geht sehr viel darum, Jade belegt immer mehr Kurse und findet dort neue Freunde. Mit diesen Freunden macht sie auch Unternehmungen und später fängt sie auch an, Kleidung für das Move District zu entwerfen. Angesichts der schlechten Erfahrungen, die sie vor kurzem mit Freundschaften gemacht hat, ist die Entwicklung sehr erfreulich. Alle Charaktere sind auch sehr sympathisch und man fühlt sich direkt wie angekommen. Nur leider hatte ich gleichzeitig auch das Gefühl, dass Ewigkeiten wenig passiert und das Buch sich nicht so wirklich entwickelt. Man ist dabei, wie Jade arbeitet. Man erfährt mehr über das Tanzen. Man erlebt Jade beim Designen von Kleidung, ihrem Lebenstraum. Und gelegentlich gibt es Momente mit Austin.

Austin ist Jades Love Interest. Von Anfang an ist mir Austin zu perfekt, zu aufdringlich, zu gut. Er wird als Bad Boy betitelt, aber wirkliche Gründe hierfür gibt es nicht. Er hat von Anfang an ein Auge auf Jade geworfen und macht dies auch offen klar. Sie hingegen weist ihn immer und immer wieder ab. Zu Beginn war dies noch ganz unterhaltsam, aber irgendwann ist die Stimmung gekippt und Jade ging mir zunehmend auf die Nerven. Es geht nicht wirklich vor oder zurück, ich konnte die Chemie zwischen Jade und Austin auch nicht greifen. Er ist ein lieber Kerl, sie ein nettes Mädchen, aber das Knistern war für mich zu künstlich. Generell fand ich, dass Austin leider eher wenig Tiefe hat. Er wirkt eindimensional und fast schon austauschbar. Seine Sorge um Jade ist aber dafür echt und hilft, die Vergangenheitsgeschichte besser aufzuarbeiten. Auch Austin hat einen Schatten in seiner Vergangenheit, dieser kam mir aber zu kurz und passte auch nur eingeschränkt. In der Liebesgeschichten-Hinsicht konnte mich das Buch aber leider nicht überzeugen. Bei dem ganzen Drumherum geht die Beziehungsentwicklung aber auch zu sehr unter. Generell war es zu wenig Handlung für zu viele Seiten oder zu viele Seiten für den angedachten Inhalt. Zwischendurch gab es immer wieder Phasen, wo ich mich zum Weiterlesen echt zwingen musste, weil mich das Bisherige nicht so gepackt hat.

Das änderte sich beim letzten Viertel des Buches. Hier hatte ich das Gefühl, dass es endlich losging. Jades Vergangenheit wird gelüftet, man erfährt ihr „Geheimnis“. Mir gefällt, wie die Autorin die Thematik darstellt. Es gab für mich aber auch einige Fragezeichen, die wahrscheinlich einfach persönliche Präferenzen sind. Jedenfalls war die Umsetzung sehr solide und nachvollziehbar. Die Autorin arbeitet mit starken Botschaften. Gleichzeitig war ich aber von Jade auch an einer Stelle irritiert, da sie auf Austin und Gerüchte um ihn sehr extrem reagiert und ihn direkt abschießt, während sie doch selbst mit ihrer Vergangenheit weiß, wie schnell Gerüchte entstehen und alles zerstören können. Das fand ich etwas widersprüchlich und inkonsequent.

Mein Fazit

Dance into my world ist ein solider Auftakt, der sich gut lesen lässt. Leider verliert sich das Buch sehr im Drumherum, konzentriert sich viel auf die Tanzthematik und Freundschaften und vergisst dabei etwas die Probleme der Charaktere. Es dauert zu lang, bis es wirklich losgeht und dann endet das Buch fast schon abrupt und zu einfach. Ich hatte mich leider viel mehr erhofft.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.12.2021

nicht wirklich spannend

Playlist
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„Sollte ich den Song irgendwann nicht mehr in meiner Playlist haben, Alina, dann weißt du, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten bin.“
(Feline zu Alina in Playlist)

Worum geht’s?

Vor einem Monat ...

„Sollte ich den Song irgendwann nicht mehr in meiner Playlist haben, Alina, dann weißt du, dass ich in ernsthaften Schwierigkeiten bin.“
(Feline zu Alina in Playlist)

Worum geht’s?

Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Steckt in der Auswahl der Songs ein versteckter Hinweis auf Felines Entführer und den Ort, wohin sie verschleppt wurde? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Doch umso näher er der Lösung kommt, umso unwahrscheinlicher wird es, dass er die Suche nach Feline überleben wird...

Playlist ist Band 3 der Augensammler-Reihe. Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig, aber hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzählersicht verfasst und wechselt im Fokus zwischen den einzelnen Charakteren hin und her. Der Schreibstil ist gut lesbar, der Satzbau nicht sonderlich komplex. Das Buch beinhaltet wenig grafische Darstellung von Gewalt oder ähnlichen.

Meine Meinung

Ich hätte drüber stolpern müssen. Hätte ich, eindeutig. Aber irgendwie bin ich es nicht: Alexander Zorbach. Jahre ist es her, dass ich diesen Namen gehört (bzw. gelesen) habe. Augensammler und Augenjäger vom Fitzek waren Bücher, die mich echt begeistern konnten. Mit der Zeit ließ meine Begeisterung nach – Buch zu Buch wurde langweiliger, die Geschichten konstruierter und die Spannung weniger greifbar. Doch mit Playlist bin ich zurückgekehrt, zu dem Autor, der wohl als DER Thrillerautor Deutschlands gilt. Die Idee klang einfach zu verlockend. Und nach der Lektüre weiß ich wieder, wieso ich dem Fitzek abgeschworen habe.

Direkt der Beginn hat mich mehr als verwirrt. Ist okay, kann man mit leben. Muss manchmal auch sein. Fitzek startet mittendrin, ohne viel Tamtam und es dauerte einige Zeit, bis ich im Buch drin war. Bis ich verstand, wer wer ist und welche Bedeutung die einzelnen Personen haben sollen. Ein Wiedersehen mit Zorbach und Alina – eigentlich schön, aber irgendwie wahnsinnig verkrampft. Zufälle um Zufälle bringen die Geschichte voran, Zorbach stolpert regelrecht über Hinweise und reimt sich – für mich kaum nachvollziehbare – Schlüsse zusammen. Lange saß ich da und fragte mich, wo das alles hinführen soll. Lag es daran, dass dem Buch irgendwie Tiefe fehlte? Wollte Fitzek zu viel? Ist es cool geworden, möglichst komplexe Verknotungen in seine Plotlines einzubauen und sie auf wahnhaft konstruierte Weise zusammenlaufen zu lassen? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass es mich nur schwer bei Laune halten konnte. Es passiert einfach wenig und das, was passiert, macht leider wenig Sinn. Zorbach, der insgeheim weiterhin Alina anhimmelt. Alina, die kein Bock auf Zorbach hat, aber zufälligerweise das entführte Mädchen kennt und entsprechend hilft. Die Mutter des Kindes, die auf eigene Faust ermittelt und eigentlich die wichtigsten Hinweise ausgräbt, die dann aber in einem müden Finale mit wirklich fragwürdigen Twists zusammenlaufen.

Mehr als einmal habe ich überlegt, das Buch einfach wegzulegen. Ich wollte Feline finden. Ihre Playlist sollte der Hinweis sein. Die versprochene Geschichte verkommt aber irgendwie total im Hintergrund. Schon die Erklärung, wieso Feline eine Playlist hat und diese bearbeiten kann, war mau. Die Erkenntnisse, die Zorbach und Alina hieraus ziehen – nicht nachvollziehbar, wenig greifbar, zufällig, absolut random. Zwar ergibt sich am Ende hier noch die ein oder andere Überraschung, aber nunja, Begeisterung sieht bei mir anders aus. Die ermittelnde Arbeit (bzw. Zorbachs permanente Alleingänge) wirkt wahllos, willkürlich und zufällig, die sich hieraus ergebenen Hinweise führen oft auf falsche Fährten, ins Leere oder zu Nebenkriegsplätzen und einiges erschließt sich auch anfangs überhaupt nicht. Der Weg ist mehr als steinig und mehr als einmal hatte ich das Gefühl, hier fehlt der rote Faden. Selbst der Spannungsbogen des Buches ist so überraschend flach gewesen, dass ich – und das passiert mir so gut wie nie – beim kurzzeitigen Hören des Hörbuchs sogar eingeschlafen bin.

Größtes Manko ist einfach, dass hier mit der Playlist geworben wurde, mit den tollen eigens für das Buch geschriebenen Liedern und jede Menge Lärm um schlussendlich wenig bis nichts gemacht wurde. Man braucht die Lieder nicht, ich habe sie parallel nicht einmal angehört und die wenigen Bezüge erklärt Zorbach sowieso. Auch die Idee, was hinter Felines Entführung stecken soll, war für mich nicht wirklich greifbar und hat in einigen Punkten irritiert. Es wirkte fast so, als hätte der Autor viele wilde Gedanken zusammengezimmert, koste es was es wolle. Der Grund der Entführung, die Durchführung der Entführung, die Auflösung und natürlich das Aufdecken des Täters am Ende war schon ein ziemlicher Enttäuschungsmoment. Der Fitzek kann es definitiv besser, zumindest früher konnte er das. Die letzten Werke hingegen waren für mich allesamt eher enttäuschend. War es vorhersehbar, dass es ein anderer Täter ist, als alle glauben? Absolut. Überraschte mich die finale Auflösung? Ohne Frage, wenn auch nicht wirklich gleichzeitig. Konnte sich mich überzeugen? Nicht wirklich. Ich habe das Buch mit einem durchaus unbefriedigten Gefühl verlassen, dass eigentlich nur durch Zufälle hier eine Lösung eintrat und für meinen Geschmack blieben einige Punkte auch zu sehr offen oder wirkten zu überdehnt. Playlist ist einfach viel zu sehr konstruiert und zurechtgebogen.

Mein Fazit

Playlist ist ein wahnsinnig konstruierter Plot, der für mich nicht einmal als Thriller gilt. Viele Handlungsstränge passten für mich nicht zusammen, es war ein wirres Durcheinander mit einer halbgaren Auflösung und jeder Menge Fragezeichen. Die Fortsetzung von Zorbachs Geschichte konnte mich nicht begeistern, die Geschichte plätscherte vor sich hin und die Idee mit der Playlist vermag nicht zu überzeugen. Ich weiß, wieso ich keine Fitzeks mehr lese. Schade!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.12.2021

hat mir gut gefallen

We don’t talk anymore
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„Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert.“
(Josephine in We don’t talk anymore)

Worum geht’s?

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer ...

„Ich würde mir lieber tausendmal selbst das Herz brechen, als zuzusehen, wie seins zersplittert.“
(Josephine in We don’t talk anymore)

Worum geht’s?

Josephine Valentine und Archer Reyes sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich, obwohl sie doch unterschiedlicher nicht sein könnten: Zwar besuchen beide die elitäre Exeter Academy, aber während Josephine als Tochter reicher Eltern mit Privilegien und Erwartungen aufwächst, muss Archer für seine Chancen und Erfolge kämpfen. Doch als sie bemerken, dass aus ihrer Freundschaft Liebe wird, ändert sich alles zwischen ihnen. Aus Angst, ihre Gefühle könnten nicht erwidert werden, halten Archer und Josephine ihre neuen Empfindungen verborgen. Zu groß ist ihre Sorge, den einen Menschen zu verlieren, der sie vervollständigt. Und dann ist da noch ein dunkler Schatten in Archers Umfeld, von dem Josephine nichts weiß und der all ihre geheimen Träume und Hoffnungen zerstören könnte…

We don’t talk anymore ist Band 1 der Anymore-Dilogie. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in We don’t lie anymore fortgesetzt.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Josephine und Archer in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen.

Meine Meinung

Julie Johnson ist für mich eine Hit or Miss Autorin. Entweder kann sie mich mit ihren Geschichten begeistern oder überhaupt nicht überzeugen. Etwas skeptisch bin ich an das Buch hier herangegangen, weil der Klappentext ein wenig zu gewöhnlich klang und ich mich vor allem auch gefragt habe, wie man hier eine Dilogie daraus machen möchte. Aber tatsächlich haben mich Archer und Josephine am Ende verzaubert, wenn auch mit einigen Abstrichen.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Irgendwie startet das Buch gefühlt direkt mittendrin und ich brauchte etwas, bis ich ein Gefühl für die Situation entwickeln konnte. Josephine und Archer sind grundgegensätzlich: Seine Eltern arbeiten für ihre Familie, er kann nur dank des großzügigen Schulgeldes von Jos Eltern auf die Privatschule gehen. Gleichzeitig hat Archer viele Freunde, ist ein beliebter Baseball-Spieler und hat rosige Aussichten. Jo hingegen ist eher zurückhaltend, sehr strebsam und versucht, durch gute Noten die Liebe ihrer Eltern zu kriegen. Denn die versagen als Eltern auf voller Linie, sodass eher Archer Eltern für Jos Wohlergehen sorgen. Beide sind schon seit Ewigkeiten befreundet – doch mit dem Alter wurden die freundschaftlichen Gefühle intensiver. Das merkt man von Anfang an, dass hier viel mehr als Freundschaft vorliegt und beide sich einreden, dass nicht mehr aus ihnen werden darf, weil wenn es schiefgeht, was bleibt dann? Nichts. Und davor haben beide zu große Sorge. Archer holt daher zum großen „wie verhindere ich Gefühle“-Schlag aus und stößt Jo weit von sich. Verletzt und enttäuscht von Archer, aber auch von sich selbst, fängt Jo an, aus sich herauszukommen. Plötzlich interessieren sich andere Jungs für sie, die beliebten Mädchen an der Schule werden zu ihren (fragwürdigen) Freudinnen. Ein stets Voneinander-Wegstoßen beginnt, bei dem man sich die ganze Zeit fragt, ob beide nicht merken, wie sie sich verhalten.

We don’t talk anymore überzeugt jetzt nicht gerade mit seiner umfassenden Handlung. Aber das hat mich gar nicht so sehr gestört, einfach weil das Verhalten von Jo und Archer einen ausreichend unterhalten kann. Man kriegt ein wenig vom Schulleben mit, von Archers Karriereplänen und ein solides Drumherum, sodass man die Charaktere gut verstehen kann. Die Autorin hat gute Handlungsnebenstränge eingeflochten und insbesondere natürlich der „dunkle Schatten“ in Archers Umfeld bringt ein wenig Spannung rein. Nichtsdestotrotz schafft es das Buch dadurch aber leider nicht über ein „wunderbar für Nebenbei“ hinaus, einfach weil ich das Gefühl hatte, es geht einfach mehr. Auch mit diesem „Einstieg mittendrin“ fühlte ich mich ein wenig verloren. Die Charaktere haben mich dafür aber gleichzeitig wahnsinnig gut abgeholt, ich mochte beide von Anfang an, ich habe vor allem mit Jo auch sehr viel mitgelitten. Ihre Eltern sind eine Katastrophe, dabei ist sie so ein wunderbar liebevoller Mensch, dass man kaum glauben kann, dass sie von solchen Leuten abstammt. Archer ist der typische Good Boy, der vielleicht nicht immer so wirkt, aber für Jo mehr als nur durchs Feuer gehen würde – das merkt man von Anfang an. Ich hätte beide gerne noch mehr kennengelernt und bin gespannt, wie es sich in Band 2 entwickeln wird. Ihre Entwicklung, die Beziehung zueinander waren auf jeden Fall gut ausgestaltet.

Beim Finale des Buches bin ich leider etwas unschlüssig, wie es mir gefallen hat. Es war klar, dass das Buch einen Cliffhanger-Moment braucht und ich habe bereits erwartet, dass es mit der Thematik um Archers Familie zu tun haben wird. Wie es dann aber umgesetzt wurde, war etwas wild und vielleicht auch etwas übertrieben. Ich habe es nicht so wirklich gefühlt und fand es irgendwie unpassend und zu künstlich. Gleichzeitig tat es auch ganz schön weh – im Hinblick auf Archers Zukunft und auch in Gedanken an Josephine und Archer. Allerdings bleibt bei mir die Befürchtung, dass die Autorin in Band 2 einige der nun offenstehenden Konflikte recht einfach wegbügeln wird. Weiterlesen muss ich nach diesem Ende aber auf jeden Fall.

Mein Fazit

We don’t talk anymore ist ein starker Auftakt in eine interessante Friends to Lovers-Dilogie, die mit zwei tollen Protagonisten punkten kann. Die Geschichte ist zwar insgesamt eher handlungsarm, dafür geht es viel mehr um die Entwicklung der beiden und ihrer Beziehung zueinander. Alles in allem ein Buch, was sich gut lesen lässt, teilweise aber auch einfach mehr Input hätte vertragen können. Das Ende ist fies und man braucht hier eindeutig Band 2.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]