Profilbild von Sparklesandmascara

Sparklesandmascara

Lesejury Star
offline

Sparklesandmascara ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sparklesandmascara über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2020

motivierend und hilfreich

Das Emotional-Eating-Tagebuch
0

Was ist das?

Dr. Kathrin Vergin möchte mit dem Emotional Eating Tagebuch dem Leser ein Ernährungstagebuch mit an die Hand geben, bei dem es nicht nur darum geht, was wir essen und wie viel. Sondern vor ...

Was ist das?

Dr. Kathrin Vergin möchte mit dem Emotional Eating Tagebuch dem Leser ein Ernährungstagebuch mit an die Hand geben, bei dem es nicht nur darum geht, was wir essen und wie viel. Sondern vor allem auch darum, warum wir essen und wie wir uns dabei fühlen. 12 Wochen kann mit diesem Ausfüllbuch das persönliche Essverhalten reflektiert werden und durch mehr Verständnis für das eigene Essverhalten eine nachhaltige Verbesserung erzielt werden.

Wie sieht es aus?

Das Tagebuch ist eine gebundene Hardcover-Ausgabe mit einem Stoffeinband in Leinenoptik. Das satte Türkis wirkt belebt und freudig. Das komplette Buch ist unbeschriftet, lediglich auf dem Cover befindet sich eingeprägt ein Symbol. Relevante Informationen befinden sich auf einer Papierbanderole, die abgemacht werden kann. So wirkt das Buch wie ein schlichtes Notizbuch und gibt keinen Hinweis auf seinen Inhalt preis. Die Größe entspricht etwa dem A5-Format, von der Dicke her ist das Buch etwa 1cm hoch. Das Buch hat ein gewisses Eigengewicht. Die Innengestaltung ist sehr dezent gehalten. Die Seiten haben eine gelbliche Färbung und sind mit einer blau Gestaltung für die Tage und einer grauen Gestaltung für die Wochenübersicht sehr übersichtlich aufgebaut. Die Schriftart ist gut lesbar, die Schriftgröße sehr angenehm. Die Ausfüllseiten sind sehr intuitiv gestaltet. Der Aufbau ist sinnlogisch – jeweils 7 Tagesdoppelseiten gefolgt von einer Wochendoppelseite. Jede Woche startet mit einem motivierenden Zitat. Das Papier ist unbeschichtet und relativ dick, die Vorseiten schimmern jedoch leicht durch. Ich empfehle die Nutzung von Kugelschreibern oder Bleistiften. Das Buch hat ein Fadenlesezeichen.

Was erwartet einen?

Bei diesem Tagesbuch handelt es sich um ein Ausfüllbuch zur Reflexion des eigenen Essverhaltens. Nach einem einführenden Teil, bei dem die Autorin von sich selbst und ihrem Weg erzählt und einige allgemeine Infos zum Thema Ernährung und emotionales Essen für den Leser parat hält, startet auch schon der Ausfüllteil. Zunächst gibt es Tabellen und Übersichten zum Festhalten von Werten, um den Gewichts- und Umfangsverlauf zu Protokollieren. Es folgen „Fragen an dich selbst“, bei dem der Leser mit Ja-Nein-Fragen auf knapp 4 Seiten seine Situation reflektieren und mit dem Zustand in 3 Monaten vergleichen soll. Es sind Fragen, die vielleicht manchmal auch etwas unbequem sind, aber zum Nachdenken anregen.

Im Anschluss folgt der 12-Wochen-Teil. Die Wochen sind jeweils mit einem Startzitat, dann 7 Doppelseiten für die jeweiligen Tage und einer Doppelseite fürs Wochenfazit gestaltet. Die Tage sind immer gleich aufgebaut. Es gibt Platz für die Nahrungsmittel des Tages und Anmerkungen zu Gedanken und Gefühlen, zudem zahlreiche sonstige Elemente wie Schlafenszeit, Training, Flüssigkeit und Platz für die Reflexion des Tages, etwa mit Fragen wie „welche 3 Sachen sind mir heute aufgefallen“. Die Wochenübersicht ist vor allem für eine komplette Reflexion der Woche und für die Planung von Zielen für die kommenden Woche gedacht. Am Ende der 12 Wochen gibt es nochmal eine Fazitseite sowie einige allgemeine Hinweise für den Alltag.
Meine Meinung

Über die Jahre wurde ich nicht nur älter, sondern zunehmend auch schwerer. Wieso? Das war eine gute Frage. Ich habe ein gutes Wissen um Ernährung und Bewegung, bin aber oft „undiszipliniert“ und habe manchmal das Gefühl, permanent zu essen. Als ich auf dieses Ausfülltagebuch stieß, war mein Interesse geweckt. Vom Verlag erhielt ich es sogar schon über eine Woche vor Release und konnte so direkt starten .

Die Autorin wirkt im anfänglichen Infoteil sehr sympathisch und gibt gute Impulse mit. So ist es wichtig zu verstehen, dass nichts von heute auf morgen und von 0 auf 100 klappt. Dafür ist dieses Buch auch nicht gedacht. Vielmehr soll es eine Hilfe sein, um zu verstehen, wie viel und wieso man isst. Das erfordert Eigeninitiative und auch ein wenig Mut. Wieso? Weil man Erkenntnisse gewinnen wird, die vielleicht unangenehm sind. So ist mir bereits nach einer Woche aufgefallen, dass ich auf der Arbeit oft als Belohnung zu Süßigkeiten greife und abends aus Faulheit eher die Pizza statt einem frischen Essen auf dem Tisch landet. Sicher hätte man die auch so gewinnen können, aber schwarz auf weiß wurde es realer. Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet und gibt einem dennoch sehr viel mit. Es ist ein Planungstool, ein persönliches Tagebuch, ein Reflexionsbuch und zugleich auch die perfekte Abbildung vom Ist-Zustand. Solange man eben ehrlich zu sich ist. Dieser Knackpunkt liegt in jedem Vorhaben. Das Tagebuch kann nur funktionieren, wenn man sich hinsetzt, ehrlich zu sich selbst ist und sich für sich selbst öffnet. Es ist kein Wundermittel, keine Zauberlösung, es ist eine Hilfe.

Am Tag 1 fiel es mir schwer, einige Fragen zu beantworten. Wieso aß ich eigentlich? War es nicht klar, dass es der Hunger war? Doch je mehr ich in mich horchte, desto mehr verstand ich, dass es auch darum geht, wieso ich etwa Pizza statt Spinat esse oder zu den Snickers statt meinen Käsewürfeln und Weintrauben greife. Das Tagebuch hilft mir, Fallen zu finden und zu verstehen. Manchmal gibt es aber auch Tage, wo ich für mich keine Anmerkungen habe und einfach das Gefühl habe, ein guter Tag vergeht. Das ist vollkommen in Ordnung und auch hierfür bietet das Buch ja genug Platz. Alles kann, nichts muss. Um sein Essverhalten zu verstehen, muss man nicht täglich eine Erkenntnis gewinnen. Es geht viel mehr darum, sich mit allem auseinanderzusetzen. Und darum, zu verstehen, wieso man bestimmte Sachen macht. Denn nur so kann man Routine und Gewohnheiten entwickeln, die einem helfen. So frage ich mich mittlerweile teilweise, wenn ich zu einem Schokoriegel greife, wieso ich gerade zu diesem greife und was genau meinen Körper dazu drängt, ihn essen zu wollen.

Besonders gut gefällt mir neben der dezenten Innengestaltung, die wirklich übersichtlich und einfach zu verstehen ist, dass das Äußere auch komplett neutral gestaltet ist. Das Buch sieht von außen einfach wie ein normales Notizbuch aus und gerade, wenn man es vielleicht auch mit zur Arbeit nehmen möchte, nicht sofort jeder weiß, was es ist. Bei mir bleibt es jedoch dauerhaft zuhause, da es für mich doch zu viel Gewicht für die Handtasche hat. Dank Notizfunktion am Handy notiere ich einfach, was ich gegessen und gedacht habe und übertrage es abends ins Buch.

Mein Fazit

Das Emotional Eating Tagebuch ist ein etwas anderes Ernährungstagebuch, was einem helfen kann, bestimmte Verhaltensweisen zu entdecken. Es ist ein Ausfüllbuch, für das man sich ein wenig Zeit nehmen muss, da die Analyse über das typische Notieren von Essen hinausgeht, was einen dafür aber auch beeindruckende, bedrückende, erschütternde und motivierende Erkenntnisse geben kann. Man muss sich auf das Buch einlassen, denn manchmal werden einige Erkenntnisse sicher auch wehtun. Mir hilft es aber schon jetzt nach kurzer Zeit, die ersten Stolperfallen in meinem Essverhalten zu finden und Lösungen hierfür zu suchen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.12.2020

gute Idee, aber zu schmale Umsetzung

Automatisch abnehmen
0

Worum geht’s?

Dr. Dominik Dotzauer möchte mit dem Buch „Automatisch Abnehmen“ eine komprimierte Version seiner Fachkenntnisse für die breite Leserschaft der Abnehmwilligen bereitstellen. Es soll dabei ...

Worum geht’s?

Dr. Dominik Dotzauer möchte mit dem Buch „Automatisch Abnehmen“ eine komprimierte Version seiner Fachkenntnisse für die breite Leserschaft der Abnehmwilligen bereitstellen. Es soll dabei keine Abnehmanleitung sein, sondern vielmehr eine Verständnishilfe und Unterstützung, um zu verstehen, wieso Diäten selten klappen und fiese Fallen die Abnehmreise beeinflussen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Buch ist eine broschierte Softcover-Ausgabe und komplett in schwarz gehalten. Der große Titel und die knalligen Farben ersorgen Aufsehen, die äußere Gestaltung ist dennoch sehr zurückhaltend. Die Innengestaltung setzt auf 4 farblich abgetrennte Bereiche in gelb, blau, rot und grün. Entsprechend sind gelegentliche Hervorhebungen und Infokästen auch gestaltet. Es gibt Infografiken, Infokästen und Aufzählungen. Die Schriftart ist recht groß und das Buch hat einen größeren Zeilenabstand. Der Schreibstil ist informativ, aber auch bodenständig und direkt persönlich an den Leser gerichtet. Das Buch wirkt nicht belehrend.

Der Inhalt

Das Buch startet mit einer kurzen Einleitung, wieso der Autor das Buch geschrieben hat und wie seine eigene Geschichte ist. Im Anschluss folgen 3 Bereiche und Zusatzmaterial.

Abschnitt 1 – Die Theorie – das richtige Wissen: Hier leitet der Autor in die grundlegende Ideen vom Abnehmen, vom Scheitern beim Abnehmen und dem grundlegenden Mindset ein Es geht um Fragen, wieso Ziele schwierig sein können und wie man sich selbst zu viel Druck macht. Der Abschnitt umfasst etwa 25 Seiten.

Abschnitt 2 – Die Umsetzung – das kannst du tun: In diesem Abschnitt geht es um grundlegende Verhaltensweisen, die beim Abnehmen helfen. Der Autor erklärt, was eigentlich die Idee hinterm automatischen Abnehmen ist und wie schnell wirklich abnehmen möglich ist. Themen wie Tracking und Kaloriendefizit werden hier aufgegriffen. Der Abschnitt umfasst etwa 30 Seiten.

Abschnitt 3 – erste Hilfe bei typischen Problemen: Dieser Abschnitt thematisiert die typischen Stolpersteine und Fallen, die zum Scheitern von Diäten und zu Problemen beim Abnehmen führen. Es geht um das berüchtigte Motivationsloch, Ausrutscher, aber auch Hürden wie Unterwegsessen und Veranstaltungen. Der Abschnitt umfasst etwa 50 Seiten.


Abschnitt 4 – Zusatzmaterial: Hier gibt es Lebensmittellisten, 10 Rezepte zum Nachkochen und einführende Worte zum Thema Fitnesstraining. Der Abschnitt hat etwa 30 Seiten.

Meine Meinung

Automatisch Abnehmen war ein Buch, auf das ich mich bereits seit längerer Zeit freue. Der Titel – etwas reißerisch, aber auch wahr – sorgt natürlich für Aufsehen. Es geht in dem Buch aber nicht darum, wie man schnell und einfach abnimmt. Der Autor beleuchtet den steinigen Weg des Abnehmens, erklärt die gängigsten Fragen und warnt vor den häufigsten Fallen. Es ist keine „so musst du abnehmen“-Anleitung, sondern ein Wegweiser für den richtigen Mindset. Es geht darum, wie man Gewohnheiten aufbaut, Rückschläge wegsteckt und besser versteht, wieso Diäten oftmals scheitern. Der Autor hat hierbei eine sehr sympathische, motivierende Art. Es geht nicht darum, dem Leser aufzuzeigen, wie er versagt. Es geht darum, zu erklären, wieso man scheitert und wie man versuchen kann, es zu verhindern. Keine Belehrungen, keine Zwänge – einfach nur das Gespräch mit einem guten Kumpel, der einem ein paar Tipps gibt. So kam mir das Buch vor und das hat mir auch gut gefallen. Nett finde ich, dass der Autor auch noch eine Handvoll Rezepte (gut machbar, interessant, nicht zu außergewöhnlich), Grundsportübungen und Übersichtstabellen zu Lebensmitteln mit eingebaut hat. Es handelt sich hier um gute Grundinformationen, die vor allem für Einsteiger hilfreich sein können.

Leider ist es aber so, dass mich das Buch inhaltlich nicht so wirklich begeistern konnte. Es geht darum nicht darum, WAS im Buch vorkommt. Die Auswahl ist super gelungen. Allgemeine Infos zur Ernährung, ein eigener Abschnitt zu den häufigsten Fallen und viele praktische Tipps. Es ist das WIE. Das Buch umfasst 176 Seiten, wovon 10 Seiten Literaturnachweise und Quellen sind und nochmal weitere ca. 30 Seiten auf Rezepte und Infolisten entfallen. Der „eigentliche“ Teil des Buches besteht also nur aus etwa 120 Seiten. Mit einer großen Schriftart, großen Zeilenabständen, einige Grafiken und besonderen Hervorhebungen kann man sich runterrechnen, wie viel Inhalt bleibt. Der Autor sagt zwar bereits am Anfang, dass es sich um eine komprimierte, auf das Wesentliche reduzierte Version seiner Erkenntnisse handeln soll. Aber ganz ehrlich? An vielen Stellen wirkte es einfach wie ein Schnellritt durch die Informationen. Mir fehlte an vielen Punkten die Tiefe, mehr Informationen, Erklärungen und Hintergründe. Zwar wird auch immer wieder auf seine Homepage verwiesen (hier findet man einiges an Bonusmaterial), aber das ist nicht das, was ich von einem Buch erwarte. Ich will eben nicht alles noch im Netz suchen. Für mich hat das Buch daher allenfalls den Charakter eines ersten Impulsgebers, ein erster Kickstart. Mit der Struktur und dem Aufbau kann der Autor zwar überzeugen, aber vom Wissenswert her – es tut mir leid, es so zu sagen – fand ich das Buch an vielen Stellen mau. Hiervon etwas ausnehmen möchte ich den Abschnitt über „erste Hilfe bei typischen Problemen“ – hier hatte ich das Gefühl, dass dort doch etwas mehr Input reingelegt wurde. Vielleicht sehe ich das Ganze auch zu eng oder habe vom Buch zu viel erhofft, aber bei dem Preis, der Größe des Buches, der Seitenzahl hätte ich einfach mehr erwartet. Im Klappentext ist die Rede von „keine Flut von Informationen“ – nein, die braucht man nicht und die kriegt man hier auch sicher nicht. Aber ein bisschen mehr hätte dem Buch nicht geschadet.

Mein Fazit

Insgesamt ist das Buch ganz gut gelungen. Vor allem der sehr sympathische Autor wirkt motivierend und als Leser findet man sich in vielen Punkten des Buches vermutlich wieder. Es gefällt mir, dass der Autor den Druck aus dem Vorhaben „Abnehmen“ nimmt, zugleich finde ich das Buch aber inhaltlich auch sehr schmal und an vielen Punkten schlichtweg zu kurz. Für den Einstieg, einen ersten Motivationsschub – gutes Buch. Für dauerhaft? Eher nicht. Auch die immer wieder erwähnten Bonusinhalte auf der Seite sind jetzt nicht bahnbrechend erweiternd und zudem wirkt es manchmal leider eher wie eine Verkaufsshow, denn auf der Seite wird natürlich immer wieder auf seine betreuten Programme hingewiesen. Ich werde gedanklich das ein oder andere aus dem Buch mitnehmen, keine Frage. Aber meine persönliche Erleuchtung war es leider nicht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.12.2020

angenehm und mitreißend

One Last Song
1

„Er war ein Rockstar, ich ein Niemand. Er lebte in dieser Welt aus Glamour und Glitzer, und ich musste erst hineinwachsen.“
(Riley über Julian in One last song)

Worum geht’s?

Riley ist nach New York ...

„Er war ein Rockstar, ich ein Niemand. Er lebte in dieser Welt aus Glamour und Glitzer, und ich musste erst hineinwachsen.“
(Riley über Julian in One last song)

Worum geht’s?

Riley ist nach New York gekommen, um ihren Weg auf die Bühne zu finden. Julian ist nach New York gekommen, um mit seiner Band auf der Bühne zu stehen. Als sich ihre Wege an der renommierten New York Music & Stage Academy kreuzen, entwickelt sich etwas, wogegen sich beide wehren…

One last song ist Band 1 der „One last“-Reihe, die sich verbindend um eine Akademie in New York dreht. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Protagonisten aus Band 2 und 3 kommen jedoch vor.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist mit der Farbgebung sehr glamourös und ansprechend gestaltet. Der Hintergrund erinnert an Musik und passt somit gut zum Titel. Auch die Lichtreflexe erinnern an das Scheinwerferlicht. Das Cover ist ein Hingucker und erregt Aufmerksamkeit. Die Geschichte wird wechselnd durch Riley und Julian in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar und kann einen mitreißen. Im Buch enthalten sind einige englischsprachige Songtexte. Das Buch enthält mehrere Intimszenen.

Meine Meinung

Schon wieder eine „normales Mädchen trifft Rockstar“-Geschichte? Das war vermutlich der erste Gedanken, den sehr viele hatten. Auch ich. Aber die Wahrheit ist: Ich habe eine Schwäche für solche Geschichten. Und daher war klar, dass One last song gelesen werden muss. Ich habe von der Autorin bisher nichts gelesen und bin daher ohne wirkliche Erwartungen an das Buch herangegangen. Was ich am Ende bekommen habe? Eine sympathische, mitreißende Liebes- und Lebensgeschichte, die mich fast restlos begeistern konnte!

Im Fokus der Geschichte stehen Julian und Riley. Riley ist mit dem großen Traum, Musicaldarstellerin zu werden und auf der Bühne zu stehen. Die Stimme hat sie dafür, aber leider hat es bisher nicht mit einer Rolle geklappt. Und ihre Zeit läuft ab, denn ihr Vater hat ihr zwei Jahre Unterstützung zugesagt. Klappt es bis dahin nicht, muss sie zurückkehren und New York verlassen. Durch einen großen Zufall landet Riley an der New York Music & Stage Academy als Kellnerin und arbeitet dort fortan. Bittersüß, wenn man bedenkt, dass sie hier täglich sieht, wie andere das lernen, was Riley auch gern machen möchte. Hier an der NYMSA ist es aber auch, wo sie Julian trifft. Er ist Mitglied der Band Beyond Sanity, die aktuell enorme Charterfolge feiert. Der Sänger der Band, Ethan, soll an der NYMSA eine Masterclass geben und Julian begleitet ihn zeitweise. Und so kommen er und Riley ins Gespräch und er kriegt sie bald nicht mehr aus den Kopf. Aber beide haben ihre Vorbehalte. Denn Julian hat eine harte Vergangenheit und ist durch einen Vorfall sehr vorsichtig mit Liebesgeschichten geworden. Und Riley? Die kann sich nicht vorstellen, dass jemand wie Julian Interesse an ihr hat. Eine komplizierte Geschichte aus Freundschaft, Gefühlen, Ängsten und dem Druck der Öffentlichkeit beginnt.

One last song ist ein wirklich facettenreiches Buch. Ich bin ehrlich, dass ich das gar nicht gedacht hätte. Die Autorin schafft es, in einer wirklich super Mischung Einblicke in Rileys Leben als Newcomerin, Julians Leben als gehetzter Star, den harten Alltag an der NYMSA und auch das Leben in New York zu gewähren. Von Anfang an schafft das Buch, zu fesseln und mitzureißen. Riley ist ein Charakter, in den man sich schnell verliebt und mit der man sofort mitfiebert. Sie ist sympathisch, aufopferungsvoll und ambitioniert. Julian macht auch von Anfang an einen bodenständigen, überlegten Eindruck. Er hat wenige Ecken und Kanten – worauf ich ja eigentlich eher stehe wie etwa bei Ethan – aber dennoch habe ich ihn sofort ins Herz geschlossen. Auch die Nebencharaktere wie einige Bandmitglieder, die Leiterin der NYMSA und Rileys Freundin Ally runden die Geschichte super ab. Ich habe wirklich selten beim Lesen eines Buches – und noch seltener beim Lesen einer Reihe - das Gefühl, dass die Story rund und ausgewogen ist. Nicole Böhm hat das für mich aber geschafft. Sie verliert sich nicht in zu vielen Nebensächlichkeiten und ausufernden Beschreibungen, die unnötige Längen aufbauen. Sie rennt aber auch nicht durch die Story, um zu ihren Hauptpunkten zu kommen und vergisst dabei, ein solides Drumherum aufzubauen. Die Entwicklungsgeschwindigkeit ist wunderbar, die Charakterentwicklung passt, die Handlungen sind stimmig. Mir gefällt auch, wie die Autorin es geschafft hat, die Emotionen einzufangen. One last song ist weder ein wahnsinnig bedrückendes Buch noch ist es ein leichtfüßiges Buch für Zwischendurch. Es hat von allem ein wenig und das in einer richtigen Dosis. Mit schockierenden und traurigen Momenten wie etwa Ethans Entwicklung und Julians Hintergrund, wieso er so verhalten auf eine mögliche Beziehung reagiert, kann das Buch genauso sehr überzeugen wie mit entspannten Momenten, wo Riley und Julian zusammen singen, oder gnadenlos ehrlichen Momenten, wie etwa bei Rileys Castings und ihren Erfahrungen im Umgang mit der Presse oder Leuten, die von ihr profitieren möchten. Es ist wirklich diese Art von Buch, bei der man am Ende denkt: Wow, wie schön hat hier alles zusammengepasst. Keine Längen, aber auch keine Kürze. Eine gewisse Tiefe, aber auch nicht zu bedrückend. Eine schöne Entwicklung, die aber auch nicht zu hollywoodlike ist. Und das auch noch getoppt mit 2 super gelungenen Charakteren.

Generell muss ich sagen, dass die Autorin ein wunderbar vielseitiges Bild von Riley gezeichnet hat. Sie ist weder die unscheinbare Maus, die im Schatten des großen Künstlers dümpelt, noch die famegeile Rampensau, die so overpowered ist, dass man sie unsympathisch findet. Riley ist real. Sie ist greifbar und menschlich, sie hat Stärken und Schwächen, sie fällt und steht auf – und manchmal bleibt sie auch liegen. Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, dass die Autorin so ein realistisches Bild gezeichnet hat, bei dem Riley nicht einfach alles zufliegt und sie ihre Protagonistin kämpfen lässt für ihre Träume. Hiermit verbunden sind leichte Einblicke in die Ausbildung an der NYMSA, zumindest aus der beobachtenden Sicht, denn Riley studiert hier nicht. Es gibt Einblicke in das harte Proben für eine Rolle, aber auch in die selbstsüchtige Gesellschaft, bei der es fast nur darum geht, voneinander zu profitieren. Ich muss an der Stelle sagen, dass das Buch nicht unbedingt mit seiner Unvorhersehbarkeit glänzt, was mich aber nie gestört hat, weil es für die Entwicklung nicht wichtig war. Ganz im Gegenteil wollte man Riley so manchmal zurufen, dass sie vorsichtig sein soll. Nicole Böhm lässt ihre Protagonistin aber auch Fehler machen, genauso auch Julian. Er ist vielleicht nicht ganz so facettenreich wie Riley, aber auch er wurde gut aufgebaut. Seine Zweifel und seine Motivation werden schön hervorgearbeitet und mit ihm auch Einblicke in das Leben als Star. Es geht um Druck, neue Lieder zu produzieren, um den nervenaufreibenden Zeitplan von einer Tour, um Energielosigkeit und den Adrenalinkick auf der Bühne. Die Band Beyond Sanity spielt im Buch einer eher untergeordnete Rolle, bringt aber dennoch interessante Aspekte mit in die Geschichte ein. Vor allem ist es aber auch Ethan, der in Band 3 Protagonist sein wird und von dem man hier schon einige mitbekommen hat, was Fragezeichen und Ausrufezeichen aufwirft. Eine faszinierende Erweiterung des Buches war aber auch, wie Julian und Riley im Buch teilweise Songtexte schreiben und so das Lied One last song entsteht. Sowas kam schon öfter in Büchern vor, oftmals fand ich’s aber nicht gut eingebaut. Hier konnte es mich sehr überzeugen, weil auch Entwicklung, Zweifel und Sorgen in den Texten stecken.

Auch die Liebesgeschichte war wunderbar. Eine solide Entwicklung, kein von 0 auf 100. Es gibt Momente, wo Zweifel überwiegen. Und Momente, wo die Gefühle gewinnen. Es gibt Höhenflüge wie etwa beim gemeinsamen Singen und Tiefschläge wie die Angst, in Interviews was Falsches zu sagen. Sicher könnte hier und da die Kommunikation von Riley und Julian ein kleines wenig besser sein, aber sein wir mal ehrlich: Niemand ist perfekt und auch im echten Leben würde man eben nicht immer sofort alles klären. Dennoch gibt die Autorin beiden Raum, auch über Probleme und Sorgen zu reden. Ich kann es nur wiederholen: Stimmig und nachvollziehbar. Man kann das Prickeln spüren und auch die emotionale Anziehung nachvollziehen. Und auch die Einbindung von Julians Hintergrundgeschichte, die die Autorin vorerst offen lässt und so dem Leser selbst die Möglichkeit gibt, darüber nachzudenken, konnte mich überzeugen. Lediglich zum Ende hin ging der Geschichte ein wenig die Luft aus. Denn hier finde ich, dass es etwas schnell geht und man vielleicht auch 1-2 Sachen hätte klären können. Das wäre aber nur noch die Kirsche auf der Sahne gewesen. Das Buch habe ich trotzdem zutiefst zufrieden zugeschlagen. Und ich möchte auf jeden Fall mehr!

Mein Fazit

One Last Song konnte mich wirklich von Anfang an bis fast zur letzten Seite überzeugen. Das Ende verläuft sich etwas zu schnell und hätte noch ein bisschen Aufarbeitung vertragen können, aber die letzten paar Seiten können die starke, tolle Geschichte nicht runterziehen. Riley und Julian sind sympathische Charaktere, ihre Lebens- und Liebesgeschichte macht Spaß und auch die Einblicke in das Leben an der Akademie und in der Öffentlichkeit gibt vielseitige Einblicke. Ein mitreißendes Buch, was ohne großen Herzschmerz, dafür aber mit viel Gefühl und Entwicklung überzeugen kann. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die Fortsetzung.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2020

intensive und mitreißende Fortsetzung

Golden Throne - Forbidden Royals
0

„Zum Teufel mit der Krone, die sie mir auf den Kopf gesetzt haben, ohne je zu fragen, ob ich sie überhaupt wollte.“
(Emilia in Golden Throne)

Worum geht’s?

Emilias Leben wurde gänzlich auf den Kopf ...

„Zum Teufel mit der Krone, die sie mir auf den Kopf gesetzt haben, ohne je zu fragen, ob ich sie überhaupt wollte.“
(Emilia in Golden Throne)

Worum geht’s?

Emilias Leben wurde gänzlich auf den Kopf gestellt. Vor 2 Monaten war sie noch eine Bürgerliche und jetzt plötzlich ist sie die Kronprinzessin. Nach den dramatischen Ereignissen am Ende von Band 1 muss Emilia mehr denn je den Weg in ihre neue Aufgabe finden. Eine Aufgabe, die sie nicht haben wollte, von der sie aber bald merkt, dass sie als Kronprinzessin mehr als nur eine hübsche Statue ist. Als ihr dann noch von zahlreichen Verehrern der Hof gemacht mir und ihre Gefühle für Carter ihr zunehmend den Atem rauben, geschieht eine unfassbare Katastrophe, die ihr Leben ein für alle Mal aus den Kopf stellen wird…

Golden Throne ist Band 2 der Forbidden Royals-Reihe. Es werden Vorkenntnisse aus Band 1 benötigt und das Buch ist nicht in sich geschlossen. Die Bücher können nicht unabhängig gelesen werden.


Schreibstil / Gestaltung

Auch das Cover von Golden Throne kann wieder überzeugen. Passend zum Titel ziert das Cover ein goldener Thron und wie bei Band 1 bereits die herumfliegenden Partikel. Es ist ein stimmungsvolles und ansprechendes Cover, was zum Setting und zur Geschichte passt. Das Buch wird wieder linear durch Emilia als Ich-Erzählerin berichtet. Dem erneut zynischen Prolog ist zudem ein Stammbaum zur besseren Übersicht der Charaktere vorgeschaltet. Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen.

Meine Meinung

Es war einmal eine Leserin, die sich bereits in den Seiten von Silver Crown verlor und so begeistert war, dass sie Golden Throne nicht abwarten konnte. Als das Buch endlich kam, verzog sie sich in ihr stilles Kämmerlein und las es – ein einem Rutsch. Was wie ein Märchen klingt, ist bittere Realität. Denn Golden Throne war eines dieser Bücher, was man nicht weglegen konnte.

Nachdem mich ja Silver Crown wirklich überraschte (ich bin auf den Klappentext reingefallen und habe eine nette, heiße Lovestory erwartet und stattdessen ein mitreißendes Drama mit ein bisschen Liebe bekommen), war ich sehr gespannt, ob die Autorin den hohen Erwartungen standhalten kann. Silver Crown war ein Knall. Ein vielseitiger, interessanter, leicht zynischer, intriganter und zugleich mitreißender Knall. Kronprinzessin Emilia, die in die royale Welt eintritt und alles boykottiert, was geht. Und sich dann doch irgendwie geschlagen gibt, bis am Ende eine Katastrophe passiert, dies alles umwirft. So denkt man. Denn Golden Throne startet direkt mit der ersten fetten Überraschung. Nicht, dass dies eine sehr große Rolle spielt – denn in diesem Buch geht es viel mehr um die Entwicklung von Emilia. Etwa die erste Hälfte des Buches beleuchtet facettenreich, wie es Emilia zwischenzeitlich ergeht. Mal ganz abgesehen von den Alpträumen, die sie seit der Katastrophe plagen, der stets in ihren Adern kriechenden Angst vor den Monarchiegegnern und dem auf sie lastenden Druck, die Rolle als Kronprinzessin auszufüllen, macht auch die Schachmatt-Situation mit Carter ihr das Lebe nicht gerade einfacher. Als dann Lady Octavia noch anfängt, weiter Druck aufzubauen, muss Emilia sich fügen. Denn wenn man bereits eins gelernt hat: Mit Erpressungen, Drohungen und Deals kommt man im royalen Leben weiter.

Und so fängt Emilia an, offizielle Aufgaben zu übernehmen, etwa Eröffnungen oder Empfänge. Mit ihrer gewohnt zynischen Art kommentiert sie den verrückten Zirkus – aber macht zugleich auch langsam eine Wandlung durch. Denn durch die Tätigkeit merkt sie, wie viel sie dem Volk geben kann und wie viel Liebe das Volk für seine Royals übrig hat. Anders als in Band 1 geht es bei Golden Throne weniger um das innerhöfische Gezanke (wobei Emilia hier und da auch gut aneckt, etwa als sie sich ihre eigenen Beschützer zusammensuchen möchte, denen sie vertrauen möchte) und auch Intrigen sind eher rar gesät – bei all dem, was aus dem Programm steht, ist das aber sogar ganz angenehm, da das Buch sonst schnell überladen hätte sein können. Viel mehr steht Emilias innerer Kampf im Vordergrund, ihre persönliche Entwicklung. Sie ist zwar immer noch nicht in diesem neuen Leben angekommen, aber sie versucht mittlerweile, das Beste daraus zu machen. Und hier muss ich sagen, dass mich die Autorin wirklich abholen konnte. Es ist keine von 0 auf 100 Entwicklung, aber eben auch kein „Emilia ist ein Sturkopf“-Gedöns. Die Autorin schafft es, eine starke und zugleich greifbare Geschichte zu entwickeln, die Emilia nicht ihre zynischen Kommentare nimmt, aber sie zugleich reflektieren lässt, welche Erkenntnisse sie zunehmend gewinnt. Absolut mitreißend, beeindruckend und dennoch wird so nicht die Fahrt aus dem Buch genommen.

Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches überschlagen sich die Ereignisse auf eine unglaubliche Art. Aus Band 1 schwillt ja immer noch der Konflikt um die Monarchiegegner, die Frage nach dem Palastbrand und weitere Problemfelder sind zwischenzeitlich dazugekommen. Dem muss sich auch Emilia in Golden Throne stellen. Und sie geht einen Weg, der wieder beeindruckt: Sie will Aufklärung, sie will Insights und sie will vor allem nicht in Watte gepackt werden. Dennoch gehen auch an ihr die Ereignisse nicht spurlos vorbei und man merkt, wie das alles sie belastet. Es ist ein Spagat, der ihr vieles abverlangt und der gleichzeitig für den Leser enorm interessant ist. Und dann, in einem Moment tiefster Zufriedenheit, trifft der endgültige Wahnsinn ein. Diese Schlüsselszene des Buches, so fernab von der Liebesgeschichte und der Frage, ob ein Rollkragenpulloverkleid angemessene Kleidung für ein Date ist, ist so erschütternd und bedrückend, dass ich beim Lesen Gänsehaut bekam und fassungslos war. Und so gipfelt das Buch erneut in einem fiesen, schrecklichen Cliffhanger, der noch viel heftiger und einschneidender ist als der von Band 1. Und mit ihm bleiben viele Fragen, deren Antwort Band 3 hoffentlich bereithält. Fragen, die weit über das „was nun“ hinausgehen. Und eine Grundkonstellation, die Raum für enorme Möglichkeit mitbringt. Ich bin mehr als gespannt, welchen Weg die Autorin gehen wird.

Für die Liebesroman-Fans wird auch Golden Throne wieder eine kleine Enttäuschung sein. Carter und Emilia haben zwar vereinzelte Momente miteinander, aber die Liebesgeschichte bleibt stark untergeordnet. Vielleicht leidet sie hierunter auch ein wenig, denn je mehr sie in den Hintergrund gerät, desto schwieriger waren für mich einige Themen und Entscheidungen nachzuvollziehen. Durch das Werben zahlreicher Verehrer, die Emilia allesamt abblockt, kommt natürlich noch ein wenig Würze in die Geschichte. Aber es ist mehr als offensichtlich, dass Emilia und Carter das große Finale sein sollen. Die Frage ist nur, wie der Weg dahin führt. Und da die Autorin so viel mehr Augenmerk auf das Drumherum und Emilias Werdegang legt, denke ich nicht, dass da noch sehr viel kommen wird. Aber ich bin ehrlich: Stören tut es mich überhaupt nicht. Denn die Forbidden Royals Reihe ist für mich jetzt schon viel mehr als eine Cinderella-Story. Und Emilia? Die braucht für mich keinen Kerl an ihrer Seite.

Mein Fazit

Golden Throne ist eine wahnsinnig gelungene, intensive und mitreißende Fortsetzung. Die Geschichte um Emilia fasziniert mit Einblicken in das Leben am Hof, einer starken Protagonistin, hochspannende Twists und zugleich viel Gefühl. Die Geschichte einer jungen Frau, die zu etwas gemacht wurde, was sie nie sein wollte, aber bereit ist, die Rolle auf ihre Art zu übernehmen. Eine entwicklungsstarker Folgeband, der Band 1 in nichts nachsteht und mit einem großen Knall das Finale einleitet. Ein wahrer Lesegenuss und ganz sicher nicht die Cinderella-Story, die man erwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2020

leider nicht so begeistert

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
0

„Es ist nicht das Ende. Es ist der Beginn eines neuen Abenteuers.“
(Delias Ex zu Delia in Wrong Number, Right Guy)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte sich Delia mit ihrem Bruder treffen, doch dann kriegt ...

„Es ist nicht das Ende. Es ist der Beginn eines neuen Abenteuers.“
(Delias Ex zu Delia in Wrong Number, Right Guy)

Worum geht’s?

Eigentlich wollte sich Delia mit ihrem Bruder treffen, doch dann kriegt sie eine SMS, dass er das Treffen verschiebt. Eigentlich nichts Komisches, könnte man meinen. Doch schon bald muss Delia feststellen, dass statt ihrem Bruder ein Unbekannter hinter der Nummer steckt und es sich um eine Verwechslung handelt. Am anderen Ende der Leitung: Zach. Und schon bald führen Zach und Delia witzige Unterhaltung über Gott und die Welt – während es zwischen den Zeilen gewaltig knistert.

Wrong Number, Right Guy ist Band 1 der Texting-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen jedoch schon vor.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover zeigt einen Mann in einem T-Shirt und ist sehr zurückhaltend gestaltet. Das Cover passt zu Zach im Buch und zum Romance-Genre. Es ist jedoch kein Hingucker für mich. Die Geschichte wird ausschließlich von Delia in der Ich-Perspektive erzählt, es sind jedoch auch zahlreiche Chats eingebunden. Die Story verläuft linear. Der Schreibstil ist locker und leicht, manchmal auch etwas witzig.

Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich schon längere Zeit gefreut. Es klang einfach so witzig und vielversprechend: Moderne Kommunikationsmittel und ihre Tücken, die dazu führen, dass zwei Unbekannte zueinanderfinden und sich ineinander verlieben. Dazu noch eine Prise Witz und man sagte von Anfang an, dass wohl auch ein Ziegenbaby in der Story involviert sei. Was kann da schief gehen? Für mich leider jede Menge – und das habe ich nicht erwartet.

Im Fokus der Geschichte stehen Zach und Delia. Delia macht direkt am Anfang mit ihrem Freund Caleb (Protagonist von Band 2) Schluss, weil sie merken, dass sie eher Freunde als Liebende sind. Der Leser begleitet Delia ein wenig im Alltag und lernt auch ihre Freundin Zoe (Protagonistin Band 2) kennen. Schon zu Beginn erhält Delia eine Nachricht von Zach, die sie für eine Nachricht ihres Bruders missversteht, während Zach Delia für einen Kunden hält. Recht schnell löst sich dieses Thema aber, als beide merken, dass am anderen Ende der Leitung nicht die Person sitzt, die sie erwartet haben. Das hält beide aber nicht davon ab, fortan weiter miteinander zu schreiben. Warum? Das wird nicht so ganz klar. Ist letztendlich aber auch egal, weil witzige, manchmal auch leicht fiese Unterhaltungen folgen. Von „Was soll ich heute essen“ bis zu „lieber dies oder das“ reichen die Nachrichten. Und je mehr beide miteinander schreiben, desto mehr schleichen sich da Gefühle ins Spiel. Und so findet irgendwann unweigerlich das Aufeinandertreffen offline statt – was für viel Freude und später auch für viel Leid sorgen wird.

Ich muss ehrlich sagen: Ich bin zwiegespalten. Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Vielleicht auch zu sehr. Vielleicht war das Buch aber auch nicht mein Humor. Oder für mich zu überzogen. Ich weiß es nicht so ganz. Fakt ist: Ich war kurz davor, es beim Lesen abzubrechen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und das Buch lässt sich gut lesen. Aber ich hatte ewig das Gefühl, nicht von der Stelle gekommen zu sein. So war ich knapp bei der Hälfte, als mich komplett die Lust verließ und ich wirklich kurz davor war, einen Haken hinter das Buch zu setzen. Ein wenig froh bin ich zwar, dass ich’s nicht gemacht habe, aber ich muss wirklich sagen, dass das Buch und ich eine schwere Geburt hatten. Es fehlte mir daran, die Charaktere kennenzulernen und sie zu verstehen. Es fehlte mir an einer gewissen Greifbarkeit, die vor allem in der ersten Hälfte an vielen Punkten für mich Fragezeichen hinterließ. Aber vielleicht ist das Buch auch wirklich einfach nicht meins gewesen. Es sind viele kleine Punkte, die für mehr Frust als Lust gesorgt habe. Und vor allem war es auch ein Stück weit eine gewisse Übertriebenheit, die die Geschichte zeitweise fast schon ins Lächerliche gezogen hat. Und das hat mich wirklich enttäuscht, da ich witzig-spritzige Bücher mag.

Streng genommen muss ich das Buch vermutlich nach erster Hälfte und zweiter Hälfte unterscheiden. Die erste Hälfte ist das Aufeinandertreffen online. Hier gibt es jede Menge Textnachrichten zwischen Zach und Delia, es ist ihre Kennenlernphase. Anfangs war noch alles gut, aber sobald beide anfangen, ein wenig miteinander zu schreiben, fand ich es fast schon unangenehm. Die Textnachrichten waren teilweise so überzogen oder so gewollt komisch, dass sie mich nicht abholen konnten. Es war für mich nicht nachvollziehbar, wieso beide überhaupt miteinander schrieben und dann, wie sich noch daraus etwas entwickeln konnte. Es bleibt alles so oberflächlich, so belanglos.Durch Delia als alleinige Erzählerin wirkt Zach in der ersten Hälfte extrem blass, eindimensional – und ehrlich gesagt manchmal auch etwas komisch. Es waren viele Sachen, die vielleicht echt süß sein könnten, aber fast schon gruselig wirkten. So telefoniert Zach zahlreiche Imbisse ab, um herauszufinden, wo Delia ihr Essen bestellt hat, um es für sie zu bezahlen. Der Höhepunkt ist dann vermutlich, wie beide über eine Babyziege reden – und Zach kurze Zeit später loszieht und sich eine Babyziege als Haustier holt. Marshmallow kommt fortan öfter in der Geschichte vor und ehrlich gesagt? Ich habe mich total darauf gefreut, weil es so süß klingt – im Buch wirkte es auf mich einfach nur kurios, zu gewollt, zu speziell. Und so kam wirklich irgendwann der Punkt, wo ich das Buch weglegen wollte. Es zog sich, man kam nicht vorwärts und das wenige bisher war für mich eher befremdlich und ein kleines bisschen cringeworthy.

Und dann kam die zweite Hälfte und ich wurde für mein Durchhaltevermögen zumindest ein bisschen belohnt. Als beide offline aufeinandertreffen, merkt man, dass da doch eine gewisse Chemie ist. Zwar verläuft die Geschichte auch von hier an eigentlich ohne wirklich Wumms (abgesehen vom kleinen Drama am Ende, was in seiner Auflösung vorhersehbar war und dann zu einer mal wieder komischen Reaktion von Delia führt), aber zumindest gab es hier etwas, was mich ein wenig begeistern konnte. Die beiden waren irgendwie niedlich zusammen. Zwar bleibt Zach ein wenig komisch und seine zu perfekten Dates, zu perfekten Reaktionen und zu perfekten Antworten machen ihn halt zu perfekt, aber nach dem harten Einstieg war mir vermutlich mittlerweile alles fast schon egal. Jedenfalls war die zweite Hälfte wirklich nett, aber zugleich auch nicht wirklich etwas Besonderes. Vielleicht hätte es mir alles besser gefallen, wenn die erste Hälfte mich nicht schon so verloren hätte und ich zu Delia und Zach kaum eine Verbindung aufbauen konnte. Oder wenn Marshmallow nicht zu einem unangenehmen Gag verkommen wäre (Delia möchte gerne noch 2 Ziegen, damit sie eine S’Mores Ziegenfamilie gründen können). Die Liebesgeschichte von Zach und Delia gewinnt für mich auf jeden Fall leider keinen Preis, aber zumindest floppt sie am Ende auch nicht komplett.

Zu den Charakteren muss ich am Ende sagen, dass ich überraschend wenig von ihnen mitbekommen habe. Zach wird sehr nerdig dargestellt, ist aber zugleich ein wahrer Hingucker. Ein sexy, heißer Nerd quasi. Was ihn so ausmacht, bleibt eher verborgen. Hin und wieder geht es darum, was er mit seinem Job bezwecken will und vereinzelt wird seine Vergangenheit erwähnt, aber so wirkliche Erkenntnisse habe ich nicht gewonnen. Bei Delia ist es leider ähnlich. Obwohl sie die Erzählerin ist, blieb wenig von ihr in Erinnerung. Sie wirkt manchmal deutlich jünger als 21 (fast 22) und der College-Background, den sie durch ihr Studium miteinbringt, ist eher vernachlässigbar. Die Rahmencharaktere wie Zachs Mitbewohner Robbie, Delias überdrehte Freundin Zoe und ihr Ex Caleb sind auch alle eher kleine Randstatisten, die man nur schonmal für Band 2 und 3 kennenlernen darf.

Mein Fazit

Wrong Number, right guy war für mich leider wrong book, wrong guy. Nachdem ich nach der Hälfte fast abgebrochen hätte, wird die zweite Hälfte zwar besser, aber ist immer noch entfernt von gut. Vielleicht war das Buch nicht mein Humor und für mich viel zu überzogen, aber begeistern konnte es mich auf jeden Fall nicht. Selbst Babyziege Marshmallow kann’s am Ende nicht reißen. Eine platte Liebesgeschichte, die anfangs sehr zäh und wenig greifbar, später dann solide aber auch ohne große Highlights daherkommt. Muss man mögen. Ich werde die Reihe auf jeden Fall nicht weiterlesen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere