angenehm und mitreißend
A Fire Between Us„Red dich nicht immer klein.“
(Lizzys Schwester zu Lizzy in A fire between us)
Worum geht’s?
Schon seit er sie das erste Mal gesehen hat, ist Basketballstar Kayson von Lizzy fasziniert. Doch Lizzy zeigt ...
„Red dich nicht immer klein.“
(Lizzys Schwester zu Lizzy in A fire between us)
Worum geht’s?
Schon seit er sie das erste Mal gesehen hat, ist Basketballstar Kayson von Lizzy fasziniert. Doch Lizzy zeigt ihm immer wieder die kalte Schulter. Denn das schlagfertige Mädchen hat schon immer ein Problem mit ihrem Gewicht gehabt und wurde in der Highschool deswegen auch gemobbt. Und jetzt soll ausgerechnet der Supersportler Interesse an ihr haben? Als sie sich bei der Arbeit im Tierheim immer näher kommen, fasst Lizzy den Entschluss, abzunehmen. Doch der Weg, den sie wählt, bringt sie im Gefahr und könnte Kayson für immer vergraulen…
A fire between us ist Band 2 der Between-Us-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere des Vorgänger- und Folgebandes kommen jedoch vor, sodass Inhalte gespoilert werden könnten.
Schreibstil / Gestaltung
Das Cover ist in verschiedenen Rosa- und Orangetönen gehalten, in Anlehnung an das Fire vom Titel. Es ist ein hübsches Cover, ein glitzernder Hingucker und zugleich recht dezent. Das Buch wird linear von Lizzy und Kayson aus der Ich-Perspektive erzählt. Es gibt keine Rückblenden. Der Schreibstil ist locker-leicht und gut verständlich. Es sind Intimszenen enthalten.
Meine Meinung
Nach einem nicht so glanzvollen Start mit An ocean between us bin ich mit zwiegespaltenen Gefühlen an Band 2 gegangen. Band 1 war vorhersehbar, die Charaktere waren für mich blass und es gab viel zu viel drumherum. Da mich die Thematik von Band 2 mit Lizzys Gewichtssorgen aber sehr ansprach, wollte ich der Reihe noch eine Chance geben.
Im Fokus stehen dieses Mal Lizzy und Kayson. Die beiden kennen sich über ihren gemeinsamen Freundeskreis und haben bereits öfter Zeit miteinander verbracht. Kayson ist schon länger von Lizzy fasziniert und auch Lizzy findet den sympathischen Basketballspieler toll. Doch Lizzy ist sehr geprägt von ihrem Körperbild, für das sie sich schämt. Zwar wird im Buch nie explizit eine Kilozahl genannt, aber ihre Gedanken werden sehr präsent eingeführt. Verschiedene Diäten sind schon fehlgeschlagen, ihre Mutter schickt ihr immer wieder neue und tief in ihr wirken auch noch die Mobbingerfahrungen nach. Als beide zufällig anfangen, im örtlichen Tierheim zu arbeiten, beginnen sie, auch miteinander mehr Zeit allein zu verbringen und sich näher zu kommen. Lizzy weist Kayson aber immer wieder ab, Kayson lässt sich hiervon aber nicht beeindrucken. Und so entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte. Bis Lizzy eine Entscheidung trifft, die zu einem besseren Körper führen soll, aber auch dazu führt, dass sie ihren Freundeskreis belügen muss.
Gleich vorweg: A fire between us hat mich deutlich mehr überzeugen können als Band 1. Wirklich. Das liegt nicht daran, dass das Buch jetzt unvorhersehbar ist (tatsächlich hält die Handlung erneut sehr wenig Überraschungen bereit), jedoch wurde dieses Mal auch nicht mit einem großen Geheimnis gearbeitet, was erfrischend war. Von Anfang an waren die Problempunkte eigentlich klar und dann geht’s nur noch um wenige Punkte: Schafft Lizzy abzunehmen? Kann Kayson sie für sich gewinnen? Wird Lizzys Abnehmweg auffliegen? Und ganz ehrlich: Das hat mir gereicht als Handlung. Denn so entwickelt sich eine wirklich angenehme Geschichte, die man gut zwischendurch lesen kann. Sie verläuft nahezu undramatisch, keine größeren Streitereien, keine sich überschlagenden Ereignisse. Die Autorin hat sich viel Zeit genommen, Lizzys Leidensweg zu beschreiben und ich finde, dass ihr das gut gelungen ist. Ich konnte mich in vielen Punkten mit Lizzy identifizieren, auch wenn nie offengelegt wird, was für ein Gewicht sie hat. Das passt vielleicht sogar noch besser, weil sich so noch mehr Leute angesprochen gefühlt haben werden. Zwar ist es durch den eher handlungsarmen Hintergrund hin und wieder so, dass viele Seiten vergehen, bei denen man sich fragt, ob man sie nicht hätte kürzen können. Und ich bin auch ehrlich, wenn ich sage, dass es hier wieder jede Menge drumherum gibt (vor allem hinsichtlich der Band, in der Lizzy ist), aber es war zum Großteil doch angenehm und mitreißend.
Die Liebesgeschichte war echt niedlich. Vor Anfang an ist ein Interesse der beiden Protagonisten zu vernehmen, was ich im Laufe des Buches noch weiterentwickelt. Man merkt, dass da eine gewisse Anziehungskraft gibt und wie aus diesem zarten Pflänzchen mehr wird, auch durch die gemeinsamen Tierheimbesuche. Gleichzeitig war es aber auch so, dass ich nie das Gefühl hatte, dass da mehr als eine gewisse Verliebtheit im Raum stand. Kayson ist ein Schwiegermuttertraum und auch Lizzy ist eine tolle Partie, aber der finale Funken ist bei mir leider nicht übergesprungen. Dennoch waren sie mir deutlich sympathischer als Avery und Theo in Band 1 und es wirkte auch deutlich glaubwürdiger.
Das Buch behandelt auch durch Lizzy und Kayson wieder wichtige Themen. Es wird Bezug genommen auf Kaysons Vergangenheit im Trailerpark und auch das anhaltende, gegenwärtige Problem mit seiner drogensüchtigen Mutter. Ich muss gestehen, dass ich mir hier auch wirklich mehr gewünscht hätte. Es war so, dass Kaysons Geschichte hinter der von Lizzy hintenansteht, was ich schade fand. Denn beide Geschichten haben ihre Existenzberechtigung, vielleicht ist Lizzys sogar etwas zu überpräsent. Lizzys Gedankengänge, ihre Gefühle und ihr Frust wurden sehr facettenreich eingebracht. Die vielfältige Form, wie ihr Gewichtsfrust sich auf sie auswirkt, war wirklich greifbar dargestellt und ich hatte wirklich ein wenig Mitleid mit ihr. Es tat mir Leid, was für Erfahrungen sie machen musste (wobei diese kaum thematisiert werden) und musste zunächst schlucken, als sich der Weg auftat, für den Lizzy sich entschieden hat. Ich muss sagen, dass ich hier auch etwas Sorge hatte, ob die Botschaft gerade für jüngere Leserinnen nicht gefährlich werden könnte, aber durch den Abschluss des Buches und das Thematisieren der Folgen bin ich doch recht zufrieden gestimmt. Für einige könnte das permanente Einbringen von ihrer Diät aber auch zu viel sein.
Mein Fazit
A fire between us hat mich im Großen und Ganzen überzeugen können. Es ist eine süße, angenehme Geschichte für Zwischendurch, die aber auch mit wichtigen Themen daherkommt. Das Buch kann im puncto Vorhersehbarkeit zwar leider wieder nicht begeistern, gleichzeitig war dies beim seichten Handlungsverlauf aber auch nicht nötig. Das viele Drumherum wirkt manchmal ablenkend und gibt dem Buch leichte Längen, dennoch war es fesselnd und mitreißend.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]