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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2023

konnte nur teilweise überzeugen

A Way to Love
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„Es bleibt keine Zeit, sich an irgendetwas zu gewöhnen. Es bleibt keine Zeit, die Sprache zu lernen. Es bleibt keine Zeit, um eine Bezahl-App herunterzuladen. Es bleibt keine Zeit, sich in Yujun zu verlieben.“ ...

„Es bleibt keine Zeit, sich an irgendetwas zu gewöhnen. Es bleibt keine Zeit, die Sprache zu lernen. Es bleibt keine Zeit, um eine Bezahl-App herunterzuladen. Es bleibt keine Zeit, sich in Yujun zu verlieben.“
(Hara in A way to love)

Worum geht’s?

Hara hat sich in ihrem Leben noch nie irgendwo richtig zugehörig gefühlt. Sie ist zwar in den USA aufgewachsen, wurde aber in Seoul geboren. Als ihr Adoptivvater stirbt, beschließt sie, dass es an der Zeit ist, ihre Wurzeln zu erforschen. Sie reist nach Seoul und ist überwältigt von dieser modernen und irgendwie magischen Stadt. Hier passt sie äußerlich rein, hat allerdings keine Ahnung von Kultur und Sprache. Zum Glück lernt Hara den charmanten Choi Yujun kennen. Er wird nicht nur ihr persönlicher Stadtführer, sondern gibt ihr das Gefühl, dazuzugehören. Mehr und mehr verliebt sich Hara in Seoul – und in Yujun. Als sie endlich ihre leibliche Mutter findet, muss sie eine schwere Entscheidung treffen. Denn Yujun zu lieben, könnte sie ihre neu gewonnene Familie kosten.

A way to love ist Band 1 der Heart & Seoul-Reihe, nicht abgeschlossen und wird in Band 2 “A place to stay“ fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Hara in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft chronologisch.

Meine Meinung

Mit K-Drama-Geschichten kriegt man mich immer. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Ich mag Korea als Handlungsort, die Einblicke in ferne Kulturen und Verhaltensweisen. Dementsprechend war es wenig überraschend, dass dieses Buch auf meiner Wunschliste auftauchte, vor allem weil die Idee, dass eine Amerikanerin mit koreanischen Wurzeln mit mir gemeinsam die Kultur und das Leben entdeckt, sehr gut klang. Leider ist aber nicht alles Gold, was glänzt.

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht und zugleich schwer. Leicht, weil sich das Buch sehr angenehm lesen lässt. Schwer, weil Hara und ich so unsere Probleme miteinander hatten, die Entwicklung der Geschichte etwas wackelt und vor allem es ewig dauert, bis man das Gefühl hat, dass es losgeht. Das erste Drittel vom Buch hatte ich das Gefühl, die Autorin weiß gar nicht, was sie möchte. Hara soll Mitte 20 sein, wirkt aber leider an sehr vielen Stellen deutlich jünger, naiv, unerfahren. Sie trifft teils nicht nachvollziehbare Entscheidungen, sie meckert sehr viel rum und hat mir generell leider einfach das Gefühl gegeben, absolut unvorbereitet und planlos zu sein. An allen Ecken und Enden müssen ihr Leute helfen und an vielen Stellen leider, weil ich sie recht ignorant fand. So möchte sie unbedingt ihre Wurzeln kennenlernen, hat aber vorher jegliche Versuche ihrer Adoptivmutter torpediert, sie in die koreanische Kultur und die Sprache einzuführen. Auch ihre Reise nach Korea ist dann davon geprägt, dass eine Arbeitsfreundin ihr hilft, für sie alles organisiert und sich Hara nicht einmal mit den banalsten Höflichkeiten der Kultur befasst hat. Das hat zwar den Vorteil, dass der Leser selbst sehr viel erfährt und mit Hara lernt, aber gleichzeitig hat es mich doch leider sehr gestört. So viele Leute helfen Hara und gleichzeitig wirkt sie undankbar und verzogen.

Jedenfalls kommt sie in Korea an und lernt am Flughafen zufällig Yujun kennen, den sie – ignoranterweise – als ihren Fahrer annimmt und der sehr hilfsbereit ist. Daraus entwickelt sich eine zweiwöchige Romanze, die durchaus süß ist. Yujun ist ein toller Kerl, sehr motiviert und lieb, zeigt Hara viel und ist immer für sie da. Sie tingelt ein wenig umher, versucht Spuren zu ihren wahren Eltern zu finden erlebt nebenbei noch ein wenig Touri-Zeugs. Hier erfährt der Leser viel über Seoul, die kulturelle Ordnung und die Geschichte Koreas, über Gepflogenheiten und verschiedenes Essen. Das alles war ganz interessant, aber vielleicht auch ein wenig zu viel. Denn das Buch ist so zwischendurch sehr zäh, ausufernd und man hat das Gefühl, nicht vorwärtszukommen. Vor allem auch, da Hara ja nur zwei Wochen bleibt.

Und Ich bin ehrlich: die ganze Geschichte mit Yujun ist dermaßen zufällig und konstruiert, dass es eigentlich unglaubwürdig ist. Aber gleichzeitig hat mich die Vorstellung irgendwie begeistert und Yujun ist halt wirklich süß, dass es mich zum Glück nur eingeschränkt gestört hat. Das letzte Drittel vom Buch wird dann tatsächlich sehr gut und interessant, wenngleich eben auch von sehr vielen vermeintlichen Zufällen und konstruierten Zusammenhängen geprägt. Hier kam ich mir nun wie in einem absolut klassischen K-Drama vor, mit Intrigen, Verrat, Geheimnissen und der zerstörerischen Wirkung von Presse und dem hohen Rang des Ansehens in Korea. Es gibt einige Überraschungen, die ich nicht erwartet habe, andere größere Plottwists fand ich vorhersehbar und wenig überraschend. Dennoch konnte ich hier das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, was nun passiert. Typisch K-Drama natürlich, alles sehr übertrieben, aber irgendwie mitreißend. Das Ende hat mich dann leider so mittelmäßig begeistert, weil es sehr abgehackt und plötzlich kam und mir noch nicht so ganz klar ist, was die Entwicklungen zu bedeuten haben sollen, aber das wird dann Band 2 sicher verraten.

Was mich dafür super irritiert hat, waren irgendwie die (kurzen) Intimszenen. Die wirkten teilweise so plump und unpassend, dass ich bei der einen erst dachte, Hara träumt sie. So wirklich eine Connection zwischen Hara und Yujun konnte ich noch nicht greifen (es sind halt auch nur gut zwei Wochen und ich bin kein Fan von Insta-Love), aber mal schauen, wie sich das entwickelt.

Mein Fazit

A way to love ist ein solider Auftakt zur Dilogie, bei dem ich anfangs das Gefühl hatte, die Autorin weiß nicht, was es für eine Geschichte werden soll. Später entwickelt sich das Buch in ein klassisches K-Drama mit vielen Geheimnissen und Enthüllungen. Protagonistin Hara konnte mich leider nur eingeschränkt begeistern, die Liebesgeschichte entwickelt sich hoffentlich noch besser. Kein Highlight, aber für Zwischendurch auch sehr nett. Band 2 wird auf jeden Fall noch gelesen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.01.2023

viel verschenktes Potenzial

Like Ice We Break
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"Willst du einen Menschen beurteilen, musst du tiefer gehen. Die schönsten Seiten tendieren dazu, verborgen zu bleiben.“ 
(Oscar in Like ice we break) 

Worum geht’s? 

Als die renommierte Eislaufschule ...

"Willst du einen Menschen beurteilen, musst du tiefer gehen. Die schönsten Seiten tendieren dazu, verborgen zu bleiben.“ 
(Oscar in Like ice we break) 

Worum geht’s? 

Als die renommierte Eislaufschule iSkate der jungen Einzelläuferin Gwen kündigt, fühlt es sich an, als würde das Eis unter ihr brechen. Alles, wofür sie gelebt und hart trainiert hat, ist plötzlich umsonst. Der einzige Ausweg: Sie läuft künftig zusammen mit einem Partner. Und als wäre das nicht schlimm genug, handelt es sich ausgerechnet um den Neuen in Aspen: Oscar, dem sie nach einem katastrophalen Abend nie wieder unter die Augen treten wollte. Seine Ablehnung ist überdeutlich, und doch löst sein Blick ein unerwünschtes Prickeln in ihren Adern aus. Auch wenn sich alles in ihr sträubt, ihm die Kontrolle zu überlassen, ergreift Gwen diese letzte Chance auf ihren großen Traum. Um gemeinsam über das Eis zu fliegen, braucht es Leidenschaft und grenzenloses Vertrauen – doch Gwen spürt nicht nur, dass Oscar düstere Geheimnisse vor ihr hat. Viel schlimmer ist, dass sie sich selbst nicht mehr trauen kann ...

Like ice we break ist Band 3 der Winter Dreams Reihe und in sich geschlossen. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vor- und Folgebände kommen vor, sodass Spoiler enthalten sein können. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, aber hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise 

Das Buch wird durch Gwen und Oscar in der Ich-Perspektive erzählt und verläuft chronologisch. Der Schreibstil ist locker, wortgewandt und angenehm zu lesen. Das Buch enthält erotische Inhalte und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich häusliche Gewalt und psychische Störungen.

Meine Meinung 

Lange habe ich überlegt, ob ich nach Aspen zurückkehren möchte, da mir Band 1 gut, Band 2 aber leider nicht gefallen hat. Ayla Dade hat ein Händchen dafür, komplizierte Charaktere mit Ecken und Kanten zu gestalten, mit denen man sich nur schwer identifizieren kann. Am Ende überwog aber meine Neugier. Ob mir das Buch gefallen hat, weiß ich aber bis heute nicht.

Der Einstieg in die Geschichte war mehr als holprig. Die Geschichte beginnt quasi mittendrin und gleichzeitig hat es sehr lange gedauert, bis sie zum Kerngeschehen kam. Oscar ist relativ frisch in Aspen, nachdem er lange auf der Straße gelebt hat und von einem reichen Pärchen adoptiert wurde. Wieso genau, wird nur leicht angedeutet. Die Cinderella Story-Vibes kamen jedenfalls nur geschränkt rüber und auch Oscars Getue, der insgesamt eher schlecht über die „Rich Kids“ und das Leben in Aspen redet, hat mich von Anfang an tendenziell abgestoßen. Sicher hilft es dabei, einen unnahbaren Charakter aufzubauen, aber gleichzeitig gerät man so auch direkt auf Distanz. Jedenfalls besucht Oscar ein paar Anlässe im Ort, wo es zu einigen komischen Szenen kommt. Den Charakter liebenswert zu machen, stand hier jedenfalls nicht auf der Agenda. Eines Nachts trifft er Gwen im Schnee und die beiden verbindet ein sehr lockeres Band künftig miteinander. Gwen kennt man ansatzweise aus den Vorbänden. Sie tingelt etwas durcheinander durch die Geschichte, trägt ein gewaltiges Päckchen rund um ihre familiären Umstände mit sich und hat grundlegend eigentlich eine interessante Geschichte. Ihr Charakter ist kompliziert und zeichnet sich durch sprunghafte Stimmungsschwankungen aus, bei denen ich recht früh eine Vermutung hatte, die sich später auch als Hypothese bestätigt. Erst recht spät in der Geschichte kommt es zu der im Klappentext erwähnten Paarlauf-Situation und auch diese ist von wenig glaubhaften Begleitumständen des iSkate geprägt. Vorher geht es vor allem darum, dass Oscar sich von Gwen fernhalten will, weil sie zu kompliziert ist und er kein Bock mehr darauf hat, sich von komplizierten Personen wie seiner Exfreundin und Gwen, das Leben schwermachen zu lassen. Gwen hingegen ist von ihrem Leben, ihren Stimmungsschwankungen und den Umständen an der iSkate erschlagen. Und irgendwie geraten beide immer wieder aneinander, mal positiv, mal negativ. Leider habe ich das meiste davon aber nicht fühlen können.

Das Buch zeichnet sich durch eine große Sprunghaftigkeit aus. Sowohl auf der Handlungsebene, wo die Autorin mal sehr gute und detaillierte Szenen präsentiert, mal sehr schlichte und wenig greifbare. Auch der Schreibstil ist mal ausufernd-mitreißend und mal fast schon plump und eher ein Mittel zum Zweck. Die Charaktere sind ebenfalls so, dass die Handlungen mal ausführlich beleuchtet werden und mal einfach etwas passiert, egal ob es Sinn macht. Hinzu kommt, dass viele Storylines vorhersehbar oder zumindest hochgradig erwartbar sind. Ich habe mir zwischendurch wirklich gewünscht, dass sich die Autorin für die wichtigen Punkte Zeit nimmt, aber vieles wird zu sehr an der Oberfläche abgearbeitet, was ich sehr schade fand, denn thematisches Potenzial war da. Auch das Setting wirkte im Vergleich zu den Vorbänden teils lieblos. Zwar wird Aspen ausführlich beschrieben, die verrückten Stadttraditionen und Stadtfeste, zugleich fehlt aber gerade im Hinblick auf die iSkate, das Paarlaufen und das ganze Drumherum die ganze Liebe, die ich mir einfach erhofft und erwartet habe. Die fast schon Haters to Lovers Tendenzen lassen sich noch ganz gut einbringen, aber der Umschwung, die charakterliche und emotionale Entwicklung zwischen Oscar und Gwen ist mir leider nicht nachvollziehbar genug gewesen. Vor allem Oscar, der andauernd betont, wie wenig Bock er darauf hat, eine zweite „Problemfreundin“ an der Backe zu haben, spricht plötzlich von Vertrauen.

Ich wünschte einfach, die Charaktere hätten sich mehr miteinander und vor allem mit ihren Probleme auseinandergesetzt. Oscars Vorbehalte gegen sein neues Leben wirken mehr undankbar als zurückhaltend, Gwens Sorgen um ihre Familie verlieren nach dem großen Knall irgendwie den Faden, wobei gerade hier doch so einiges noch zu erwarten gewesen wäre. Als alte Feinde auftauchen, verläuft die Story ehrlich gesagt klischeehaft und etwas drüber, bevor sie in einem lauwarmen Finale endet, wo ich eher das Gefühl hatte, der Autorin gehen die Ideen aus. Eines muss man dem Buch aber lassen: es lässt sich sehr schnell lesen und zumindest habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt. Aber der Funke wollte zugleich auch nicht so wirklich überspringen.


Mein Fazit 

Like Ice we break hat so viel Potenzial für mehr, aber dümpelt irgendwie ein wenig vor sich dahin. Die Handlung, die Charaktere, die Liebesgeschichte – alles ist sehr sprunghaft und es fehlt leider an vielen Stellen einfach die Tiefe. Das Buch lässt sich gut und schnell lesen, aber ich habe einfach so viel mehr erhofft und erwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 06.12.2022

viel nicht genutztes Potenzial

Proof of Hope
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„Ein Deal, der mich mit Sicherheit ins Verderben stürzen wird.“
(Rory in Proof of hope)

Worum geht’s?

Aurora Madigan glaubt einfach nicht an die Liebe. Nicht nur, dass sie immer wieder an den Falschen ...

„Ein Deal, der mich mit Sicherheit ins Verderben stürzen wird.“
(Rory in Proof of hope)

Worum geht’s?

Aurora Madigan glaubt einfach nicht an die Liebe. Nicht nur, dass sie immer wieder an den Falschen gerät, auch der Erfolg von PROOF OF LOVE, der Treuetest-Agentur, die sie mit ihren Schwestern gegründet hat, beweist ihr jeden Tag, dass sie ihr Herz beschützen muss. Finanzmogul Elijah James würde lieber heute als morgen in das Start-up investieren, doch das erste Treffen geht gewaltig schief, und Rory wird darauf angesetzt, den Deal zu retten. Dass der attraktive New Yorker allerdings ihr Herz zum Rasen bringt wie niemand zuvor, war nicht Teil des Plans, denn Privates mit Beruflichem zu vermischen, ist absolut tabu!

Proof of hope ist Band 1 der Proof of Love-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die einzelnen Bände sind unabhängig voneinander lesbar. Es geht jedoch um drei Geschwister und die Treuetesteragentur, weshalb für die Folgebände hier bereits wichtige Hinweise enthalten sind.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive erzählt und sowohl Rory als auch Elijah führen durch die Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, entspannt und unkompliziert. Im Buch ist sexueller Content enthalten.

Meine Meinung

April Dawson und ich haben bisher eine durchwachsene Beziehung geführt. Entweder ihre Büche begeistern mich oder ich bin nicht begeistert, ein wirkliches dazwischen gibt es kaum. Trotzdem sprechen mich die Themen immer wieder an, weshalb ich jeder Reihe wieder eine Chance gebe. So war es auch hier, einfach weil die Thematik Treuetest-Agentur mal etwas anderes war.

Der Einstieg ins Buch war für mich etwas holprig. Mitten in die Geschichte geworfen, hat es ein wenig gedauert, bis ich orientiert war. Rory ist eine junge, selbstbewusste und schlagfertige Frau und es dauert etwas, bis Elijah auf der Bildfläche auftaucht. Man erfährt anfangs viel über die Agentur und deren Arbeit, was ich sehr interessant fand und was mir im Verlauf der Geschichte doch sehr verloren ging, weil es wirklich nur noch wenig thematisiert wird, abgesehen vom Finanzbedarf. Das erste Aufeinandertreffen von Elijah und Rory ist etwas unangenehm gewesen, die Szene sollte vermutlich witzig sein, ich empfand sie aber tatsächlich eher als sehr gestellt und nicht sehr nachvollziehbar. Wieso dann Rory der schwarze Peter zugeschoben wird, dass sie sich entschuldigen muss, war auch etwas fragwürdig, aber sei’s drum. Fortan knistert es ein wenig zwischen den beiden, man läuft sich gelegentlich über den Weg, aber Rory stößt Elijah immer von sich. Und so nimmt das Buch seinen Lauf…

Proof of hope ist jetzt kein Buch, was mich mit der aufwendigen Handlung, krassen Twists oder besonders viel Emotionen vom Hocker hauen konnte. Tatsächlich habe ich nach dem holprigen Start eine relativ flache Geschichte ohne großartige Höhen und Tiefen gefunden, die sich schnell und angenehm lesen lässt, bei der aber einfach die Highlights fehlen. Viele Szenen wirken einfach zufällig eingebaut, wieder andere Szenen kommen sehr konstruiert herüber. Einige vermeintliche Überraschungen waren für mich vorhersehbar und sogar den finalen Knall zwischen den Charakteren habe ich vorhergesehen, was zu einem gewissen Frust und auch etwas Augenrollen geführt hat. Ich fand es schade, dass Rory und Elijah sich zwar zeitlich nicht so schnell entwickeln, aber gleichzeitig inhaltlich total springen. Es geht sehr schnell und gewisse Änderungen in der Chemie zueinander waren für mich nicht greifbar. Auch verliert sich der Fokus total von der Agentur weg, es geht nur noch um die Finanzierung und irgendwie gab es da Themen und Handlungsstränge, die sich mir nicht unbedingt erschlossen haben, die wie Füller oder Verzögerer wirkten. Immer wieder gab es aber auch Szenen, die für sich genommen gut und unterhaltsam waren, im Gesamtgefüge aber zu zufällig oder nicht handlungsunterstützend wirkten. Auch hatte ich irgendwann im Buch dieses „geht’s jetzt mal los?“-Gefühl, was sich bis zum Ende auch nicht gelegt hat. Die wenigen Themenstränge wurden eher oberflächlich ausgebaut und kommen in vielen Punkten leider auch bekannt vor. Einige Themen, etwa die Thematik um Elijahs Mutter, die Liebesroman-Autorin ist, wirkten komplett random eingebaut und wirkten wirklich so, als wollte die Autorin es einfach unbedingt reinhaben, egal ob’s was bringt. An vielen Stellen habe ich einfach das Gefühl, die Charaktere handeln einfach, unabhängig davon, ob es Sinn macht oder erklärbar ist.

Leider ist es auch so, dass die Charaktere eher nicht so mein Ding waren. Rory ist sehr temperamentvoll, was gut ist. Manchmal schießt sie aber über das Ziel hinaus oder wirkte für mich einfach aufdringlich und ehrlich gesagt auch anstrengend. Auch die drei Schwester zusammen wirkten mal wie knallharte Geschäftsfrauen und mal wie planlose Teenies, was mich irritiert hat. Rory und Elijah sind recht platt aufgebaut, vor allem Elijah wirkt stark eindimensional. Wer er eigentlich ist außer der perfekte Schwiegersohn, der zwei Katzen hat und ein Workaholic ist (aber gefühlt kaum arbeitet, zumindest erfährt man über seine Tätigkeit sehr wenig), vermag ich nicht zu beurteilen. Rory ist mal auf Fake-Dates, öfter etwas Trinken und ansonsten weiß ich auch nicht ganz, was sie ausmacht, wenngleich bei ihr zumindest etwas mehr Background eingebaut wurde. Die weiteren Charaktere sind gute Unterstützer, bei denen aber auch einfach die Vielfalt fehlte, die Ecken und Kanten.

Die Liebesgeschichte um Rory und Elijah konnte mich leider zu wenig abholen. Ich habe zwar etwas mitgefiebert und generell das Lesen im Großteil genossen (und das Buch auch fix durchbekommen), aber ich denke, man hätte sehr viel mehr aus der Handlung machen können. Ich hoffe, Band 2 und 3 werden dort wieder stärker sein.

Ein Punkt jedoch, der das Buch etwas anstrengend beim Lesen gemacht hat: Es wurde sich dazu entschieden, zu gendern. Hier wird zwischen der Gendersternchen-Variante und der geschlechterneutralen Variante gewechselt. Prinzipiell stört mich gendern nicht, hier ist allerdings durch das häufige Vorkommen von der Sternchen-Variante der Lesefluss und das Schriftbild stark beeinträchtigt. Besonders in Sätzen, wo mehrere gegenderte Worte hintereinander vorkommen, fühlte ich mich regelrecht erschlagen.

Mein Fazit

Proof of hope ist ein Einstieg in eine neue Reihe, die viel Potenzial mitbringt, aber inhaltlich wenig überzeugen kann. Die Charaktere sind platt, es fehlt an Highlights in der Handlung und auch die Liebesgeschichte ist leider eher durchschnittlich. Ich hoffe, in den Folgebänden kommt etwas mehr Wumms in die Geschichte.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.09.2022

wunderschöner Start und dann zerbrach es

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1
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„Du bist jung, Mia. Genieß dein Leben für mich mit.“
(Brant in Mias Gedanken zu Mia in The Moment I lost you)

Worum geht’s?

Vier Jahre. So lang ist es her, dass Mias bester Freund auf einer Party ...

„Du bist jung, Mia. Genieß dein Leben für mich mit.“
(Brant in Mias Gedanken zu Mia in The Moment I lost you)

Worum geht’s?

Vier Jahre. So lang ist es her, dass Mias bester Freund auf einer Party gestorben ist. Aber trotzdem ist sie nicht für den Moment gewappnet, als Nathan Dawson plötzlich vor ihr steht. Der Mensch, der ihren besten Freund auf dem Gewissen hat. Ihre Wege kreuzen sich immer häufiger, und allmählich entwickeln sich zaghafte Gefühle. Doch egal, wie sehr Mia und Nathan sich dagegen zu wehren versuchen – zwischen ihnen entsteht etwas, das alte Wunden heilen könnte … oder neue verursacht.

The moment I lost you ist Band 1 der Lost Moments Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist chronologisch aufgebaut und wird aus der Ich-Perspektive durch Mia erzählt, es gibt vereinzelte Kapitel von Nathan. Der Schreibstil ist an vielen Stellen auch modern und jugendlich angehaucht. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen wie Panikattacken und Verlust.

Meine Meinung

Auf The Moment I lost you habe ich mich wahnsinnig gefreut. Es war der Klappentext, der mich begeistern konnte. Es waren die Schnipsel, die mich schon eingefangen haben. Und trotzdem sitze ich nun hier, Wochen später nachdem ich das Buch beendet habe, und schreibe schweren Herzens diese Worte. Denn The Moment I lost you hat mich vor eine ungeahnte Herausforderung gestellt…

Das Buch beginnt wunderschön. Sofort war ich gefangen in den Worten der Autorin. Rebekka Weiler schreibt unfassbar toll und ich kann jetzt schon sagen, dass ich auf jeden Fall mehr von ihr lesen möchte und werde. Unglaublich behutsam führt sie den Leser durch diese Geschichte, die unglaublich schwierig und herausfordernd ist. Es ist eine komplizierte Grundkonstellation, die aber so viele interessante Themen mit sich bringt. Gleich vorweg: Das Buch hat einen tendenziell ruhigen Erzählstil, was angesichts der Gewichtigkeit der Inhalte absolut gerechtfertigt ist und mir gut gefallen hat.

Die Geschichte beginnt mit Mia, die dem Leser erklärt, wie es ihr geht und erging in den letzten Jahren, seitdem sie auf einer Party war und Brant hier durch einen Messerstich in der Küche gestorben ist. Verursacht wurde das Ganze durch Nathan, der sich schuldig bekannt hat und seitdem im Gefängnis sitzt. Oder eher saß. Denn eines Abends, als Mia mit ihren Freunden unterwegs ist, trifft sie auf ihn, wie er dort sitzt und ein Lied singt in einer Bar. Wieso ist er wieder draußen? Die Freunde brodeln. Hier baut die Autorin wunderbar facettenreich die Reaktionen auf, wobei der Fokus natürlich auf Mia liegt. Die umfassenden Einblicke in Mias Gefühlswelt, die man vorher und nach dem Sehen von Nathan erhält, sind wirklich beeindruckend. Es ist die Zerrissenheit, die Verzweiflung, der Schmerz. Ich war begeistert, wirklich absolut mitgerissen von dem Buch, von der Erzählweise.

Fortan laufen sich Nathan und Mia öfter über den Weg. Es entwickelt sich eine Art Freundschaft nach anfänglicher Skepsis. Wobei Freundschaft vielleicht das falsche Wort ist. Auf jeden Fall ein Miteinander und irgendwie auch Füreinander. Auch hier gilt weiterhin: Ich war beeindruckt. Einfach davon, wie die Autorin diese Gefühle eingebracht hat. Das Buch lebt nicht von seiner Handlung, sondern von den Emotionen. Denn handlungstechnisch passiert so wenig, es ist die innere Seite der Charaktere, die hier dem Buch das Leben gibt. Und wirklich, es ist so fantastisch gelungen. Ich habe mit Mia mitgefühlt, ich habe ihre Zweifel verstanden, ihren Schmerz, ihr wechselhaftes Verhalten, was absolut nachvollziehbar ist. Die Vielfältigkeit der Gefühle ist so wunderbar zu Papier gebracht worden, mit einer erdrückenden Schwere und zugleich einer erleichternden Hoffnung. Es geht so sehr um Vergebung, aber auch um Selbstvergebung, um Verzeihen und Loslassen.

Doch warum fällt es mir dann schwer, diese Rezension zu schreiben. Die Antwort ist: Weil eine Entscheidung der Autorin für mich das ganze Buch entzaubert hat. Nach einem einzigen Gespräch zwischen Nathan und Mia war alles, was ich bis dahin gefühlt habe, weg. Um es zu erklären, werde ich im nächsten Absatz spoilern. Wer also nicht gespoilert werden will, sollte hier aussteigen und mitnehmen, dass es für mich eine persönliche Sache ist, wieso mich dieser Twist nicht überzeugen konnte, wieso er für mich die Macht der Geschichte kaputt gemacht hat. Danach habe ich beim Lesen leider kaum noch etwas gefühlt außer gelegentlich etwas Wut auf die Charaktere um Nathan, Mias Sinnesänderung hat mich genervt und die Geschichte hat mich so wenig gecatcht, dass ich nur noch regelrecht die Seiten überfolgen habe. Und daher konnte mich das Buch dann doch auf einmal nicht mehr begeistern und das bricht mir das Herz.

+++ Spoiler +++

Kern der Geschichte ist, dass Nathan eine Verurteilung wegen der Tötung von Brant erhalten hat, er hat sich schuldig bekannt (bedingt durch eine schlechte Beratung vom Pflichtverteidiger und eine unzutreffende Vorstrafe, was ich argumentativ schon schwach fand). Im Gefängnis sitzt er nun – auch unter schweren Schuldgefühlen leidend. Die Geschichte beginnt also mit einer entsprechenden Wut gegenüber Nathan, in einer Szene hat Mia regelrecht Angst vor ihm. Da klar war, dass Mia und Nathan Gefühle füreinander entwickeln sollen, habe ich bereits zu Beginn zu einer Freundin gesagt, dass es eine Herausforderung wird, dies glaubhaft hinzukriegen. Und ich habe gesagt: Alles ist okay, aber wehe die Autorin kommt und sagt „achja, er ist unschuldig“. Und leider kam es genau so. Als Nathan Mia erzählt, was in der Nacht wirklich passierte, wird ein klassischer Unfall aufgezeigt. Sicher funktioniert das amerikanische Rechtssystem anders und kennt neunhundert Varianten von Tötungsdelikten anders als das deutsche System, zudem ist dort die Dealpraxis bzw. das Schuldigbekennen anders geregelt. Aber hier wurde einfach damit gearbeitet, dass später die Eltern von Brant Nathan glauben, dafür sorgen, dass er begnadigt wird und er deswegen draußen ist. Begnadigt – nicht freigesprochen. Keine Wiederaufnahme, das Tötungsdelikt steht in seiner Akte. Es waren so viele Punkte, die mich an dieser – leider vorhersehbaren – Auflösung gestört haben. Mias Reaktion anfangs noch verhalten und ungläubig, dann aber schnell bereit, ihm aufzuzeigen, dass er sich selbst vergeben muss. Niemanden stört es offenbar, dass Nathan streng genommen unschuldig im Gefängnis saß, was mich schon angesichts der am Tatort anwesenden Zeugen etwas verwundert hat. Für mich war das alles zu sehr von der Art „passend gemacht“, dass für mich der Charme der Geschichte leider verloren ging. Entsprechend wurde ich nach der Enthüllung nicht mehr warm mit dem ganzen Buch, ich war leider schlichtweg enttäuscht.

Mein Fazit

The moment I lost you fängt so wunderbar an, die Autorin zaubert mit ihren Worten und schafft es wirklich unbeschreiblich toll, die Emotionen der Charaktere einzufangen. Für mich war aber leider die Auflösung der Geschichte unpassend und zu einfach gemacht, sodass die Magie für mich plötzlich erlosch. Ich wollte das Buch so sehr lieben, aber nach der ersten Hälfte hat es mich leider verloren und ich habe den Weg nicht mehr zurückgefunden. Daher leider nur eine eingeschränkte Empfehlung möglich.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.08.2022

eher ein teures Bulletjournal

Die 1%-Methode – Das Erfolgsjournal
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Was ist das?

Mit seiner 1 %-Methode (im Original Atomic Habits) ist James Clear weltbekannt geworden. Viele Leute haben sich von seinem Bestseller inspirieren lassen und angefangen, mit kleinen Änderungen ...

Was ist das?

Mit seiner 1 %-Methode (im Original Atomic Habits) ist James Clear weltbekannt geworden. Viele Leute haben sich von seinem Bestseller inspirieren lassen und angefangen, mit kleinen Änderungen ganze Lebensweisen zu ändern. Mit „Die 1% -Methode – Das Erfolgsjournal“ kommt nun ein vorgefertigtes Tagebuch im Bullet Journal Style heraus, um die Methode noch einfacher umzusetzen.

Wie sieht es aus?

Das Journal ist minimal größer als das klassische A5-Format und mithin sehr handlich und auch absolut handtaschengeeignet. Bei dem Planer handelt es sich um ein broschiertes Buch mit einem Softcover. Die Haptik des Buches ist wirklich schön und fühlt sich gut an. Allerdings befürchte ich, dass die Oberfläche sehr anfällig für Kratzer ist. Der Titel ist foliert mit rosegoldener Folie und wirkt entsprechend hochwertig, die restliche Aufschrift ist lediglich aufgedruckt. Das Cover ist schlicht gehalten, wirkt aber eher wie ein Buchcover als von einem Notizbuch. Auf der Rückseite sind wenige allgemeine Hinweise zu dem Buch enthalten, unterstützen aber auch mehr den Eindruck, dass es sich um ein Buch als um ein Notizbuch handelt.

Das Innere umfasst 240 Seiten, wobei der Großteil mit 176 Seiten gedottete Blankoseiten umfasst. Auf den ersten zwei Seiten findet man eine Kurzanleitung zu den Elementen des Buchs: Inhaltsverzeichnis, Eine Zeile pro Tag, Notizbuchteil, Gewohnheitstracker. Das Buch schließt mit einem Abschnitt „Toolkit“, in dem beispielshafte Elemente zur Gestaltung und Nutzung des Journals enthalten sind. Das Inhaltsverzeichnis bietet ausreichend Platz, der Teil „Eine Zeile pro Tag“ umfasst genau ein Jahr, wobei man selbst ankreuzen kann, mit welchem Monat man startet. Der Notizbuchteil ist wie bereits gesagt gedottet und komplett blanko, es sind lediglich Seitenzahlen vorhanden. Der Gewohnheitstracker ist tabellarisch in monatlicher Übersicht, ebenfalls frei startbar und umfasst 12 Tracker. Bereits am Umfang merkt man, dass der Kern das eigene Notizbuch sein soll. Das Toolkit gibt interessante Ideen vor, greift auch einige Ideen von James Clear auf, ist aber tendenziell eben nur ein sehr kurzer Anriss zur Inspiration.

Die Seiten sind aus festerem Papier, Kugelschreiber und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch. Die leicht raue Oberfläche ist auch für Sticker und Highlighter geeignet. Die Farbgebung des Buches besteht aus leicht sepiafarbenen Seiten mit Orange und Grau als Highlightfarben. Die Gestaltung insgesamt ist sehr schlicht.

Was mir leider etwas fehlt: Es gibt weder eine Stifthalterung noch eine Art Verschluss. Leider geht das Buch immer ganz leicht auf und läuft gerade in der Tasche dadurch Gefahr, zu verknicken. Hier hätte man eventuell noch ein Gummiband einziehen sollen. Dafür ist ein Lesebändchen enthalten, welches aus schwarzem Stoff ist.

Was erwartet einen?

Das Journal ist eine Art Selbstreflexionstagebuch. Es nimmt Bezug auf den gleichnamigen Bestseller des Autors und soll Platz bieten für Tracker und eigene Niederschriften. Insgesamt gibt das Buch aber relativ wenig Input vor. Auf der Rückseite steht „Das Bullet Journal zum Bestseller“ und dies gibt es ziemlich passend wieder. Es ist ein Buch zum Selbstgestalten.

Mein Fazit

Vorweg muss ich sagen, dass ich das Buch des Autors zwar bereits habe, aber noch nicht gelesen habe. Meine Idee war, direkt beide Bücher miteinander zu verbinden. Leider habe ich hier vielleicht auch den Fehler gemacht, vom Erfolgsjournal mehr zu erwarten. Ich hatte erwartet, dass es sich um ein Workbook zum Buch handelt, der Titel „Erfolgsjournal“ hat dies impliziert. Ich habe auch großzügigerweise in der Beschreibung überlesen, dass das Buch „176 FREIE Seiten“ enthält. Entsprechend war ich doch eher ernüchtert, als das Buch kam. Tatsächlich ist dies aber schlichtweg mein eigenes Versehen.

Das Journal ist ganz nett gestaltet, es wirkt hochwertig und durchdacht. Ich finde aber, auch vor dem Hintergrund meiner eigenen Fehlvorstellung, dass der Titel missverständlich gewählt ist. Streng genommen ist es „Das 1 % Methode Bullet Journal“, was man als Nutzer komplett frei gestalten kann. Ich habe einfach gedacht, dass mehr Bezug zum Ursprungsbuch besteht. Der Mehrwert gegenüber einem normalen, selbst gewählten Notizbuch ist daher ehrlich gesagt minimal. Die Toolkit Elemente hinten sind nett, aber eben auch nicht bahnbrechend. Die „Beispiele“ für Trackingselemente wie etwa den Trainingsplan oder auch den Gewohnheitstracker sind so banal, dass man sie nicht bräuchte.

Ich denke, dass das Journal für Leute, die sich an ein komplett freies Buch nicht herantrauen, durchaus hilfreich sein kann. Ansonsten ist es einfach nur ein Notizbuch mit einer Hand voll Inspirationen, wie man sie auch bei Google findet. Der Bezug zum Hauptbuch fehlt mir leider sehr.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]