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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2019

toller Ansatz mit leichten Schwächen

My Mindful Flow
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Was ist das?

Jocely de Kwant erlitt mit 25 Jahren ein Burnout. Lange Spaziergänge und Basteleien halfen ihr, ihre Ruhe wiederzufinden. Als sie später als Autorin bei dem Magazin „Flow“ anfängt, ist sie ...

Was ist das?

Jocely de Kwant erlitt mit 25 Jahren ein Burnout. Lange Spaziergänge und Basteleien halfen ihr, ihre Ruhe wiederzufinden. Als sie später als Autorin bei dem Magazin „Flow“ anfängt, ist sie in der Lage, ihre gewonnene Erkenntnisse in Kombination mit dem Hauptthema des Magazins „Achtsamkeit“ zu verwenden. Mit „My mindful flow“ möchte sie ein Buch mit kleinen Aufgaben und Ideen an den Leser bringen, damit dieser sich täglich etwas Zeit für sich nimmt und etwas Geschwindigkeit aus dem schnellen Leben herausnehmen kann.

Wie sieht es aus?

Das Buch in Form einer Klappenbroschur verfügt über einen matten Einband in Naturoptik. Der komplette Umschlag ist mit kleineren Illustrationen verziert und vermittelt einen sehr naturverbundenen Eindruck. Der Buchrücken ist schlicht in grün gehalten. Das Innenleben setzt die Farbgebung und Gestaltungsart fort. Es wird mit gedeckten, aber lebendigen Farben gearbeitet, die je nach Abschnitt im Buch anders sind. Im kompletten Buch gibt es zahlreiche kleinere und größere Illustrationen, viele Freiräume zum Zeichnen und Notieren, an anderen Stellen hingegen liniere oder karierte Freiräume. Es wird einerseits mit einer relativ cleanen, nicht serifenfreien Schriftart gearbeitet, teilweise zudem mit einer schreibschriftähnlichen Schrift. Trotz der vielen gestalterischen Elemente wirkt das Buch zu keiner Zeit überladen. Leider verfügt das Buch über kein Lesezeichen (z.B. in Form eines Bandes), was sehr praktisch gewesen wäre. Die Seiten sind nicht reinweiß, von der Papierdicke her etwas fester als normales Papier. Das Papier ist nur bedingt für Fineliner geeignet, ich empfehle am ehesten Kugelschreiber oder Bleistift.


Was erwartet einen?

Die Autorin präsentiert in ihrem Buch 365 Aufgaben und Impulse für mehr Achtsamkeit. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Aufgabe oder Fragen aus unterschiedlichen Gebieten, die auf verschiedene Sachen abzielen. Dabei kann es um Wiedergabe von Wahrnehmungen gehen, um das Beschreiben von Gefühlen und Gedanken, aber auch teilweise einfach nur kleinere Malereien oder das Aufkleben von Sachen. Die Rubriken umfassen die Themen „Natur, Alltag, Spiel, Körper, Kritzeleien, Verbundenheit, Sinne, Schreiben, Kreativität, Erforschen, Essen und Nichtstun“. Die Rubriken sind dabei nicht gleichlang, aber um Umfang her ähnlich. Zu Beginn jeder Rubrik gibt es eine zweiseitige Einleitung mit Anekdoten und Überlegungen der Autorin.

Mein Fazit

Achtsamkeit ist ein Thema, welches in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Wir leben in einer Welt, in der wir immer und überall erreichbar sein wollen und müssen, wo wir viel zu wenig für uns selbst tun und manchmal den Fokus verlieren. Deshalb sprach mich die Idee des Journales sehr an und ich war gespannt, ob es mir hilft.

Zunächst muss ich sagen, dass in meinen Augen die Gestaltung sehr gelungen ist, aber sicher nicht jedem zusagt. Verschiedenfarbige Rubriken, zahlreiche Illustrationen, jede Seite hat ein anderes Layout – für die einen wird es eine nette Abwechslung, andere wird es stören. Ich gehöre zu denen, die es schön finden. Mir gefällt es, dass für jede Aufgabe ausreichend Freiraum gelassen wurde, um die Antwort/die Zeichnung direkt daneben/darunter zu platzieren. Man braucht also nicht noch ein zusätzliches Buch oder zusätzliche Seiten.

Inhaltlich muss ich aber sagen, dass ich nicht ganz so überzeugt bin. Es ist toll, dass es verschiedene Rubriken gibt, einige davon sagen mir nur leider fast gar nicht zu. Bereits die erste Rubrik „Natur“ hat meine Laune deutlich gedrückt, denn jede zweite Aufgabe war „suche eine Blume“, „suche ein Blatt“, „suche eine Feder“ oder male eines davon. Vielleicht kann ich mich da auch nicht ganz darauf einlassen, weil ich mir damit blöd vorkomme, aber die Aufgaben haben mich sehr gestört. Ansonsten gab es vereinzelt einige Aufgaben, bei denen ich nicht ganz wusste, wie ich sie umsetzen soll, z.B. das Zeichnen der Bewegung meiner Füße beim Laufen oder Aufgabe, wo man z. B. Stofffetzen und andere Materialen sammeln und aufkleben soll. Andere Aufgaben hingegen fand ich sehr gut, da man wirklich in sich geht, über spezifische Sachen nachdenkt (z. B. was man als Kind gern gegessen hat). Insgesamt muss ich daher sagen: Nicht alle Aufgaben konnten mich überzeugen, diese habe ich dann teilweise einfach übersprungen.

Vom Vorgehen her habe ich es so gemacht, dass ich jeden Tag eine Aufgabe aus einem anderen Bereich mache. Als Rubrik 1 am Tag 1, Rubrik 2 an Tag 2 und so weiter. Das empfand ich als abwechslungsreicher. Ich denke aber, dass da jeder vorgehen kann, wie er mag.

My mindful Flow gibt für mich gute Ideen bei einer niedlichen Gestaltung, ich kann es aber nicht uneingeschränkt empfehlen und es konnte mich auch nicht restlos begeistern. Es ist aber dennoch ein guter Einstieg in das Thema Achtsamkeit, beinhaltet teilweise wirklich kreative Aufgaben und macht zum Großteil auch Spaß.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 17.10.2019

nett anzusehen, aber leider kein Mehrwert

Tasty Sweets
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Was ist das?

Tasty ist ein weltbekanntes Foodnetzwerk, was vor allem durch seine kurzen Kochvideos auf Facebook und Instagram große Bekanntheit erlangt hat. In den Videos wird in Zeitraffer die Zubereitung ...

Was ist das?

Tasty ist ein weltbekanntes Foodnetzwerk, was vor allem durch seine kurzen Kochvideos auf Facebook und Instagram große Bekanntheit erlangt hat. In den Videos wird in Zeitraffer die Zubereitung von allerlei Leckereien gezeigt, die das Fett- und Zuckerherz höherschlagen lassen. Tasty Sweets ist das dritte, auf dem deutschen Markt erschienene Kochbuch, was einige der köstlichen Dessertspezialitäten aus dem Bereich Kuchen und Nachtische niedergeschrieben präsentiert.


Wie sieht es aus?

Das Kochbuch befindet sich in einem flexiblen Einband, der sich sehr gut aufschlagen lässt, leider aber nicht 100% aufgeschlagen bleibt. Das appetitliche Cover mit einem Soufflee-Kuchen (der auch im Buch beschrieben wird) passt gut zum Buch und macht Lust, in das Buch zu schauen. Das Buch verfügt im Inneren über viele halbseitige, ganzseitige und doppelseitige Fotografien der Speisen sowie teilweise von einzelnen Arbeitsschritten. Das cleane, übersichtliche Layout macht das Lesen einfach und es ist sofort offensichtlich, was die Zutaten sind und was die Arbeitsschritte sind. Die Textlast des Buches ist als eher gering einzustufen, da die Rezepte bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr als eine Seite umfassen.



Was erwartet einen?

Bei Tasty Sweets ist der Name Programm. Das Buch umfasst zahlreiche einfache und kompliziertere Rezepte für allerlei Arten von Nachtischen, angefangen vom Brownie über Tarts und Pies bis hin zu verschiedenen Cremes. Nach einer umfangreichen Einleitung, bei der es vor allem Tipps zu Backgrundlagen und Zutaten gibt, gehen auch schon die Rezepte los, welche in 7 Kategorien unterteilt sind. Diese lauten „Mächtig &schokoladig“, „knusprig & knackig“, „weich & klebrig“, „saftig & fruchtig“, „sahnig & karamellig“, „luftig & fluffig“ sowie „cremig & schmelzig“. Inhaltliche orientieren sich dann alle Rezepte an diesem Grundthema, so findet man zB in „mächtig & schokoladig“ verschiedene Schokokuchen und in „saftig & fruchtig“ vor allem Kuchen mit Früchten. Generell ist das Buch eher gebäcklastig.



Mein Fazit

Ich bin bekennender Fan der Tasty-Videos, nicht nur im Bereich der süßen Leckereien, sondern generell. Schon seit langer Zeit folge ich dem Instagram-Kanal und habe das ein oder andere Gericht bereits nachgekocht. Was mich allerdings oftmals störte: Die Schnelligkeit der Videos. Denn oftmals wird so schnell gezeigt, was die Zutaten sind, wie man vorgeht und manchmal musste ich Videos mehrfach schauen, ob hinterherzukommen. Daher fand ich die Idee, eines herrlich analogen Buches sehr gut, um in Ruhe und übersichtlich die Rezepte vor mir zu haben. Leider muss ich aber sagen, dass mich Tasty Sweets nicht unbedingt begeistern konnte.


Positiv finde ich die Gestaltung. Das Buch ist wirklich schön übersichtlich, gut untergliedert und die Fotografien wunderschön appetitlich. Leider ist nicht zu jedem Rezept ein Bild vorhanden, was ich schonmal sehr unpraktisch finde, da man sich vielleicht nicht unter jedem Titel direkt etwas vorstellen kann (zB Snickerdoodles). Kompliziertere Schritte sind entsprechend bebildert, was mir auch sehr gut gefällt. Bei den Rezepten ist auch klar unterteilt, welche Produkte für welchen Bestandteil (Creme, Teig, Glasur etc.) benötigt werden. Auch finde ich die Vielfalt der Rezepte ganz gut gelungen, wobei ich mir noch das ein oder andere Basisrezept gewünscht hätte.


Allerdings muss ich sagen, dass man merkt, dass das Buch aus dem amerikanischen Raum stammt. Das macht sich teilweise bei den Zutaten bemerkbar. So ist etwa permanent die Rede von Meer- oder Steinsalz, im amerikanischen ist die Rede von koscherem Salz, auch wurde die amerikanische heavy cream im Deutschen zur eher nicht so weit verbreiteten Creme double, während eigentlich nur Konditorsahne (die weiter verbreitet ist) gemeint ist. Weinsteinpulver, Melasse, Nelkenpulver, Kochspray, Maissirup, Guavengelee – für die ein oder andere Zutat musste ich mehrere Läden abklappern. Vielleicht haben Leute, die richtig oft backen, solche Sachen zuhause. Bei denen bezweifle ich dann allerdings, dass sie dieses Buch kaufen würden.


Die Rezepte sind recht verständlich geschrieben, ich musste selten etwas zweimal lesen oder gar nachschlagen. Es gibt auch teilweise sehr gute handwerkliche Tipps und Tricks, die man auch für andere Gebäcke oder Desserts verwenden kann. Hier helfen dann vor allem auch die Bilder sehr. Geschmacklich sind viele grandiose Sachen dabei, aber auch einige Ausfälle, die mir gar nicht zugesagt haben. Einige der Sachen kannte ich aus den Videos auch schon, was ich aber nicht verwerflich finde.


Im Großen und Ganzen muss ich leider zugegeben, dass ich den Mehrwert des Buches überschätzt habe. Es ist ein nettes Buch, was sich schön angucken lässt und auch einige guten Ideen bereithält, mich bei den Zutaten aber das ein oder andere Mal vor eine Herausforderung gestellt hat. Bis zum heutigen Tag habe ich 11 der Rezepte ausprobiert, die bis auf eines auch gelungen sind, aber nicht alle auch der Traum der Süßigkeitenwelt waren. Ich werde lieber weiterhin zu den Videos greifen, da ich das Gefühl habe, hier einfach mehr Abwechslung zu finden.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]


Veröffentlicht am 17.10.2019

ein informativer Hingucker

Easy Glam. Die Kunst, mit Leichtigkeit einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen
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Was ist das?

Anne Meyer-Minnemann hat als Gala-Chefredakteurin mehr als 20 Jahre Red Carpet Erfahrung. In einer Welt voller Events und als Chefredakteurin einer der großen deutschen Zeitschriften im ...

Was ist das?

Anne Meyer-Minnemann hat als Gala-Chefredakteurin mehr als 20 Jahre Red Carpet Erfahrung. In einer Welt voller Events und als Chefredakteurin einer der großen deutschen Zeitschriften im Bereich Prominenz möchte sie mit Easy Glam ihre Tipps und Tricks weitergeben und Einblicke in ihre Erkenntnisse im Bereich Styling, Etiquette und Souveränität geben, um den Lesen zu helfen, stilsicher und selbstbewusst den perfekten Auftritt hinzulegen.


Wie sieht es aus?

Das Buch in Form einer Klappenbroschur verfügt über einen matten Einband in Pastelltönen, goldfolierten Highlights und einer schönen Illustration. Der Buchrücken ist ebenfalls in goldfolierter Schrift gehalten, während die Buchrückseite mit schwarzer Schrift eine kurze Einführung zum Buch gibt. Die Seiten des Buches sind aus festerem, hochwertigen Papier. Die gesamte Farbgebung bewegt sich im femininen Farbspektrum Richtung Beige, Champagner, Rose und Hellkorall. Das gesamte Buch wird immer wieder durch kleinere, edle Illustrationen aufgewertet. Die Schriftart ist sauber und gut lesbar, die Überschriften werden teilweise durch eine Handschrift ergänzt. Es gibt immer wieder kleinere Zitate, die hochwertig aufgearbeitet werden, sowie Seiten, die eingefärbt sind. Dies sind die Gastbeiträge von zahlreichen deutschen Prominenten.



Was erwartet einen?

Bei Easy Glam geht es darum, den perfekten Auftritt hinzulegen. Wie man dies definiert, ist einem selbst überlassen. Die Autorin deckt jedoch thematisch ein weites Spektrum ab, was Aspekte angeht, die für sie zu einem selbstbewussten und stilsicheren Ich gehören. Nach einer kurzen Einleitung der Autorin und einem Quick-Check (dies sind einige Frage zur Selbstreflexion) zum Thema „mein bisheriger Glam-Faktor“ folgt der erste Gastbeitrag, in diesem Fall von Wolfgang Joop. Ab da an beginnen die thematischen Rubriken „Styling“, „Der perfekte Auftritt“, „Modern Talking“, „Let’s party“ und „Live, love, laugh“. In jeder Rubrik gibt es anfangs einen Quick Check, zudem zwei bis drei kurze Gastbeiträge und mehr als ein Dutzend Kurzthemen. Jedes Kurzthema umfasst dabei zwischen zwei und mehreren Seiten.


In den einzelnen Rubriken geht es um folgendes:


Styling – Neben Style-Ikonen wird das Thema „den eigenen Stil finden“ und Modesünden angesprochen. Die Autorin greift auch das Thema Dresscode und seine Bedeutung auf.


Der perfekte Auftritt – Neben Tipps zur passenden Vorbereitung geht es unter anderem um den ersten Eindruck, wie man den verbessern kann, gute Fotos erhält und Fettnäpfchen vermeiden kann.


Modern Talking – Hier geht es vor allem um Small Talk, Do und Donts, wie man einen guten Gesprächseinstieg findet – und auch, wie man einen guten Gesprächsausstieg hinbekommt.


Let’s party – Jetzt wird gefeiert. Doch wie man ein guter Gast und wie ein guter Gastgeber ist, wie das perfekte Dinner aussieht und man Partypeinlichkeiten vermeiden kann, das erklärt die Autorin in diesem Abschnitt.


Live, love, laugh – In diesem Abschnitt geht es um (Online-)Dating, Herzschmerz, Unliebsame Verehrer und Flirtflops.


Mein Fazit

Ich bin hauptsächlich aufgrund des hübschen Covers auf das Buch aufmerksam geworden. Erwartet habe ich eine „du musst so und so sein“-Bibel mit zahlreichen Ge- und Verboten – bekommen habe ich aber ein umfangreiches und thematisch abwechslungsreiches Buch einer Frau, die weiß, was geht und was nicht, es einem aber nicht diktieren will.


Die Autorin konnte mich schon ziemlich schnell für mich vereinnahmen. Der Schreibstil ist locker und gut lesbar, die Autorin spricht den Leser auch direkt an. Hierbei erweckt sie schon bald den Eindruck einer guten Freundin, die auch die ein oder andere Anekdote aus ihrem eigenen Leben auf Lager hat und mit einem teilen möchte. Ich habe mich von der Autorin nie bevormundet gefühlt oder hatte das Gefühl, eine gewisse Meinung aufgedrängt zu bekommen. Die Autorin geht hierbei mit dem ein oder anderen Thema auch sehr humorvoll um, brachte mich zahlreiche Male zum Schmunzeln. Es sind wirklich viele interessante Themen in dem Buch aufgearbeitet und die Illustrationen sind wirklich gut gelungen. Man merkt, dass sich hier viel Mühe gemacht wurde und viele Gedanken hinter dem Buch stecken. Auch die Gastbeiträge haben mich positiv überrascht, da ich ehrlich gesagt von der deutschen Prominenz eher Selbstbeweihräucherung erwartet hatte.


Auch wenn ich sicher nicht mit allen Tipps der Autorin d’accord gehe (ich werde nicht auf meine hautfarbene Strumpfhose im Büro verzichten, sorry!), habe ich mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt. Die Aufbereitung ist sehr hochwertig, das Buch ist in vielen Aspekten auch sehr informativ und es macht mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich kann mir das Buch auch gut als Geschenk für Fashionistas vorstellen. Bei mir wird es als Coffee-Table-Book einen Platz im Wohnzimmer kriegen. Und ich werde sicher das


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.10.2019

konnte mich überhaupt nicht begeistern

Crown & Passion - Alles, wonach du dich sehnst
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„Du hast das Spiel mitgespielt und mir offen zu verstehen gegeben, was du wolltest. Doch dann machst du einen Rückzieher. Ich will wissen, warum.“ (Adeline in Crown & Passion 1)

Worum geht’s?

Als Tochter ...

„Du hast das Spiel mitgespielt und mir offen zu verstehen gegeben, was du wolltest. Doch dann machst du einen Rückzieher. Ich will wissen, warum.“ (Adeline in Crown & Passion 1)

Worum geht’s?

Als Tochter de englischen Königs ist Prinzessin Adeline an ein strenges Protokoll gebunden, auf das sie gar keine Lust hat. Immer wieder rebelliert sie zum Entsetzen und der Enttäuschung ihres Vaters, flieht in belanglose Kurzaffären und besucht Partys, Hauptsache sie kann ihrem goldenen Käfig entkommen, immerhin steht sie ja eh nicht in der Thronfolge. Als sie an ihrem Geburtstag dann den Hollywood-Schauspieler Josh Jameson kennenlernt, gerät ihre Welt – vor allem ihre Begierde – außer Kontrolle. Aber er ist verboten, denn er entspricht in keiner Art und Weise den Anforderungen ihres Vaters...

„Crown & Passion – Alles, wonach du dich sehnst“ ist Band 1 einer Dilogie und nicht in sich geschlossen. Die Geschichte um Adeline und Josh wird in Band 2 fortgesetzt.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist mit seiner schwarz-goldenen Farbgebung sehr schön und edel gestaltet. Die Palmenblätter passen zwar thematisch nicht unbedingt zum Buch, dennoch wirkt das Cover elegant und der Titel ist passend zu einem royalen Roman gestaltet.

Das Buch wird ausschließlich aus Sicht von Adeline in der Ich-Perspektive erzählt und die Story verläuft linear. Der Schreibstil wirkt sehr abgehackt und sprunghaft, das Buch lässt sich jedoch relativ flüssig lesen. Es gibt zahlreiche explizite Erotikszenen und einiges an vulgärer Sprache.

Mein Fazit

Das Cover und das royale Thema haben mich angezogen und der Klappentext konnte mich begeistern. Royale Lovestory um eine Prinzessin, die sich nach einem Hollywood-Star verzerrt, obwohl ihre Pflichten das verbieten? Klang wirklich schön. Am Ende klang es definitiv schöner, als es ist. Denn statt Lovestory fand ich hier eher eine Erotikstory mit bisschen royalem Drumherum. Warum konnte mich das Buch also nicht überzeugen?

Die Geschichte startet unmittelbar mit Adelines 30. Geburtstag und ihren Vorbereitungen für die Feier zu ihren Ehren. Bereits hier lässt sie den Leser immer wieder hinter die Fassade des ach so perfekten, ach so traditionellen Königshauses blicken, und nimmt dabei kein Blatt vor dem Mund, was sie davon hält, welche Rolle sie in dem Gebilde spielen möchte und warum ihr Vater sich über sie aufregt. Als sie kurz darauf zur Party kommt, auf die sie weder Lust hat und die auch eher eine Bilderbuchfarce als eine ehrliche Feier zu ihren Ehren ist, erscheint überraschend das Hollywood-Hottie Josh Jameson. Noch während Adeline ihren nervigen Freund (und jahrelangen Verehrer, den ihr Vater gern an ihrer Seite sehen mag) abwehrt, bekundet Josh immer wieder Interesse an der Prinzessin. Und Adeline? Die ist hochgradig verwirrt, dass Josh ihr so den Kopf verdreht und ein Verlangen in ihr auslöst. Denn normalerweise ist sie diejenige, die die Kontrolle hat. Und aller Vernunft zum Trotz begibt sich Adeline auf ein kleines Abenteuer mit Josh und schon bald findet sie sich in einer stürmischen Affäre wieder… Einer Affäre, die ihr Vater nie dulden wird.

Ich muss zugeben, dass ich schon ziemlich schnell von dem Buch genervt war. Dachte ich anfangs noch, dass hier etwas kritisch an das Thema Royals herangegangen wird, verlor ich das Gefühl schon bald. Es wirkte alles so richtig klischeehaft und als würde ich eine durchschnittliche Seifenoper auf Netflix schauen. Ich bin mit Adeline nicht wahrgeworden, die einerseits auf ihren goldenen Käfig Flucht, ihn andererseits aber auch gar nicht so schlimm zu finden scheint, zumindest jedoch die Vorzüge davon genießen will. Doch als dann Josh auf die Bildfläche kam, war Hopfen und Malz verloren. Alle 20 Seiten musste ich mich vergewissern, nicht plötzlich bei 50 Shades of Grey (allerdings in deutlich! Dominanter) gelandet zu sein. Denn Adeline und Josh bewegen sich hauptsächlich auf einer sexuellen Ebene, habe ich das Gefühl. Deswegen war ich auch recht überrumpelt, als plötzlich – nach wenigen Wochen – von großen Gefühlen die Rede ist.

Kontrolle und Dominanz sind ein vorherrschendes Thema in diesem Buch. Einerseits ist da die Kontrolle des Königs über Adeline, das Hofprotokoll und ihr Standesrang. Andererseits ist da Josh, der auf einer ganz anderen, vornehmlich sexuellen Basis Macht über Adeline ausübt und sie dominiert. Dabei ist er nicht unbedingt zimperlich. Da werden auch schonmal ungefragt – nicht aber ungewollt – Finger reingerammt und auch ansonsten scheint Josh eher die Art übergriffiger Macho zu sein. Er bestimmt, wann er Adeline sehen möchte und sie springt, wie ein kleines Schoßhündchen. Was mich daran mit am meisten verwirrt hat: Am Anfang wird Adeline als so willensstark und dominierend beschrieben, dass es mich wundert, wie bereitwillig sie sich Josh unterwirft. Wohlgemerkt umgehend, nachdem sie sich kennengelernt haben. Generell geht es in diesem Buch alles viel zu schnell und das, obwohl dieses Buch so viele Seiten hat. Weniger Sex, mehr Charakterentwicklung wären sicher hilfreich gewesen. Ich hatte das Gefühl, dass sogar die Dialoge plump und vorhersehbar sind. Die wenigen Storyelemente, die überraschen, bewegen sich hauptsächlich im Verhältnis Adeline und ihr Vater.

Generell wirkt das Buch sehr so, als hätte sich die Autorin an zahlreichen Filmen und Serien aus dem Royal-Bereich bedient. Das Leben am Hof wird geschildert, zumindest so, wie sie sich das vorstellt. Hierbei zeigt sich, dass wohl royale Intrigen und Lügen an der Tagesordnung stehen, royale Pflichten sehr dehnbar sind und generell der Grundsatz mehr Schein als Sein in allen Lebensbereichen präsent ist. Als dann auch noch das Thema aufkam, dass Adelines Vater sie regelrecht zwangsverheiraten möchte und der Verschmähte mit Adelines Liebesentscheidung nicht ganz so glücklich ist, hat mich das Buch wirklich verloren. Es wirkte einfach alles viel zu willkürlich.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Buch zu keiner Zeit packen konnte. Ich hatte vom Klappentext her etwas ganz anderes erwartet, hatte aber eigentlich das Gefühl, dass es die ganze Zeit nur um Erotik ging. Vielleicht liegt es auch daran, weil es mein erstes Buch der Autorin ist und ich daher nicht einschätzen konnte, in welche Richtung sie ihre Geschichten führt. Charakterentwicklung konnte ich kaum sehen (und wenn, dann wirkte es deplatziert und unnatürlich), Spannung empfand ich nicht und auch die Geschehnisse und ihre Folgen können mich nicht überzeugen, Band 2 lesen zu wollen. Für mich war das Buch leider eine Zeitverschwendung, durch die ich mich durchkämpfen musste.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.10.2019

ein Buch, bei dem man mitleidet

Midnight Blue
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„Er hatte mehr Humor, als ihm guttat. Einerseits erfüllte er das Klischee des seelisch labilen Rockstars, der sich in die Arme von Alkohol und Drogen geflüchtet hatte und so viele Tattoos auf der Haut ...

„Er hatte mehr Humor, als ihm guttat. Einerseits erfüllte er das Klischee des seelisch labilen Rockstars, der sich in die Arme von Alkohol und Drogen geflüchtet hatte und so viele Tattoos auf der Haut trug, dass man mit der Tinte eine komplette Ausgabe von Krieg und Frieden drucken könnte, andererseits war er ein verlorener Junge. Ein unglaublich witziger verlorener Junge. Und dazu noch überaus liebenswert, auch wenn er gegenteiliger Ansicht war.“ (Indie über Alex in Midnight Blue)

Worum geht’s?

Als Indie ein gutbezahlter Job angeboten wird, zögert sie nicht lange, denn sie braucht dringend Geld. Bei einem Verdienst von 100.000 Dollar pro Monat soll sie für drei Monate mit Alex auf Tournee gehen. Alex Winslow, Rockstar, alkoholabhängig, drogenabhängig, psychisch labil, treibt seine Crew in den Wahnsinn. Eine letzte Chance hat er, eine Tour zu absolvieren, doch hierfür muss er trocken und clean sein. Und hier kommt Indie ins Spiel. Sie soll dafür sorgen, dass er die drei Monate durchhält. Alex will Indie von Tag 1 an loswerden, doch Indie? Die denkt gar nicht daran, aufzugeben. Schon bald muss sie erkennen, dass hinter Alex‘ Fassade viel mehr verborgen liegt. Und auch Alex realisiert bald, dass Indie ihn ungeahnt inspirieren kann. Turbulente drei Monate liegen vor den beiden, in denen Indie Alex‘ Abhängigkeit und ihr eigenes Herz in Zaum halten muss..

Midnight Blue ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das zurückhaltende Cover zeigt eine Hand an einer Gitarre. Dies passt sehr gut zum Buch, da Alex regelmäßig an seiner Gitarre Tania spielt. Auch zum Genre passt das sehr gut und gibt einen Hinweis auf eine musikalische Geschichte. Ich finde das dezente Cover sehr gelungen, im Gegenteil zum Cover der digitalen Variante.

Das Buch verläuft linear mit den wechselnden Ich-Erzählern Indie und Alex. Wer erzählt, ist entsprechend übertitelt, allerdings merkt man auch an der Erzähl- und Denkweise deutlich, wer aktuell erzählt. Denn Alex und Indie haben ganz eigene Persönlichkeiten, die die Autorin auch gut rüberbringt. So ist vor allem Alex regelmäßig am Fluchen. Entsprechend finden sich in dem Buch einige Kraftausdrücke und zahlreiche sexuelle Anspielungen. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und gut lesbar.

Mein Fazit

L. J. Shen ist eine der Autorinnen, bei denen ich relativ bedenkenlos zugreife. Ihre komplexen Geschichten um Typen, die einen kleinen Knacks haben, konnten mich bisher immer recht gut begeistern. Als ich dann noch sah, dass sie eine Rockstar-Romance-Geschichte herausbrachte, war es um mich geschehen und mir war klar: Ich muss das Buch lesen.

Direkt zu Beginn dürfen wir Indie kennenlernen, die sich auf einen Job beworben hat, der sich als hochgradig schwierig herausstellt: 3 Monate auf Tour mit Alex, ihn von Drogen, Alkohol und Skandalen fernhalten. Da sie das Geld dringend braucht, nimmt sie den Job an. So schlimm kann es doch nicht sein, oder? Dass Alex Indies fast ein Dutzend Vorgängerinnen wahlweise durch seine Wutausbrüche oder sein Geschlechtsteil verjagt hat, weiß sie da noch nicht. Als sie das erste Mal auf ihn trifft und er direkt das komplette Register an Abneigung abspielt, weiß Indie, dass die kommenden Wochen schwer werden. Doch sie will nicht aufgeben, denn das Geld braucht sie dringend. Und so setzt sie sich gegen Alex‘ Schikanen zur Wehr und erkennt dabei Stück für Stück, was der wahre Alex und was seine Fassade ist. Und auch Alex gibt bald auf, denn Indie ist anders. Neben seinem unbändigen Verlangen, Indie ins Bett zu bekommen, fühlt er sich merkwürdig inspiriert von ihr. Und nach einer ewigen Schreibblockade ist es diese kuriose, blauhaarige Mädchen, was ihn zu neuen Songs antreibt. Wird sich Indie als Alex‘ dringend nötigen Rettungsring herausstellen oder wird der kaputte Alex, der immer noch Rache an seiner Ex nehmen und sie zugleich zurückhaben möchte, Indie in den Abgrund zerren und ihr Herz zerschmettern?

Oh, was habe ich bei diesem Buch gelitten! Gar nicht so sehr auf der typischen Herzschmerz-Trauer-Art, sondern vielmehr aus Mitleid mit Alex. Man mag es kaum glauben, aber ja, dieser ungehobelte Kerl, der Indie permanent in den Wahnsinn treiben wollte, hat sich ganz tief in mein Herz gegraben. Ich konnte seinen Schmerz spüren, seine Verzweiflung, wie kaputt er war. Die Autorin hat es geschafft, dass ich Hoffnung für einen Protagonisten habe, der so kaputt und so arrogant und unfreundlich ist, dass man ihn eigentlich nicht mögen kann. Aber ich konnte es. Ich wollte, dass endlich jemand hinter seine Fassade guckt, sein zerbrochenes Herz wieder zusammensetzt und erkennt, wie schlecht es um ihn steht. Stark depressiv, vielleicht sogar mit suizidalen Tendenzen, auf jeden Fall mit sehr großen Selbstzweifeln ertränkt er sein Leben im Alkohol und versucht mit belanglosem Sex eine Lücke zu füllen, die so nicht gefüllt werden kann. Dieses Buch tut weh. Auf so vielen Ebenen. Wie Alex mit Indie umgeht, wie Indie die Trauer ihres Bruders miterleben muss, wie Alex sich selbst zugrunde richtet – hier liegt sehr viel verborgen in einer Geschichte, die anfangs nach einer Standard-0815-Rockstar-Mäuschen-Geschichte klingt. L. J. Shen schafft es jedoch auch, durch starke Wortgefechte, einzelne Witze und wohldosierten Humor, das Buch stellenweise etwas aufzulockern, ohne dass es lächerlich oder deplatziert wirkt.

Es sind so viele Elemente in diesem Buch, die das Buch rund machen. Es sind die kraftvollen Wortgefechte zwischen Alex und Indie, es ist Indies Willensstärke, die humorvollen Elemente zur Auflockerung der Geschichte, der Einblick in die Seelenwelt von Alex und sein Faible für Drogen und Alkohol. Ich habe mich abgeholt gefühlt und durfte miterleben, wie das Starleben Spuren an Alex hinterlassen hat, welche Rolle Alkohol und Drogen für ihn spielen, wie der Kopf eines Süchtigen nicht von heute auf morgen geheilt ist. Ich durfte miterleben, wie sich Indie bedingungslos opfert, um ihre Familie unterstützen zu können, und sich hierbei von Alex niedermachen lassen muss – was sie sich aber nicht gefallen lässt. Indie und Alex wachsen aneinander und miteinander.

Alex und Indie sind ein Feuerwerk. Die beiden zusammen, da fliegen die Fetzen und sprühen die Funken. Die Autorin ist für mich sowieso die Meisterin der kaputten Badboys und mit Alex hat sie ganze Arbeit geleistet. Mir ist selten ein so komplexer und vielschichtiger Charakter begegnet, der so undurchschaubar und gleichzeitig so nachvollziehbar ist. Das Leben als Superstar im Fokus der Öffentlichkeit, die Geschehnisse seiner Vergangenheit, der Erfolgsdruck und die Angst, es nicht wert zu sein, lasten schwer auf Alex. Hierbei gibt es auch den ein oder anderen kritischen Seitenhieb Richtung Industrie und Medien, doch noch draufhalten und nachtreten, wenn jemand am Boden liegt. Ja, Alex ist kein Sympathieträger, zumindest anfangs nicht. Er ist schwierig, er ist ungehobelt, er ist ein wandelndes Klischee. Aber in ihn steckt so viel mehr und es ist Indie, die das sieht und versucht, zum Vorschein zu bringen. Indie ist eine bewundernswerte junge Frau, die schwere Schicksalsschläge einstecken musste. Als Vollwaise lebt sie mit ihrem Bruder, dessen Frau und dem kranken Baby zusammen. Geld ist knapp, der Bruder in Alkohol und Verzweiflung abgestürzt und das kranke Baby kann nicht angemessen medizinisch versorgt werden. Dennoch verliert Indie nie den Mut, sie kämpft für ihre Lieben. Sie gibt Alex nicht direkt auf, auch wenn er ihr das Leben wahrhaftig zur Hölle macht. Zugleich weiß Indie aber auch, für sich selbst einzustehen, was vor allem im letzten Drittel des Buches eine große Rolle spielt. Die beiden sind zusammen ein perfektes Wirrwarr, die wahrgewordene Gefühlsachterbahn, manchmal Feuer und Öl und manchmal Feuer und Wasser. Die Chemie stimmt zwischen den beiden und auch die sexuelle Anziehung ist greifbar. Auch wenn Alex für das ein oder andere Gefühlsschleudertrama sorgt, da er permanent Indie angräbt, sie dann aber ganz weit von sich stößt, ist sie es, die sich als sein Ruhepol entpuppt, als seine Hoffnung – und als Quelle seiner Inspiration. Die gemeinsamen Schreibsessions um Mitternacht haben mich jedes Mal emotional mitgenommen.

Storytechnisch hat mich das Buch an vielen Stellen doch sehr überrascht. Die Autorin hat den ein oder anderen Plottwist eingebaut, den man nicht erwartet. Sie lässt die Charaktere hier ordentlich leiden und vieles erleben – sowohl positiv als auch negativ. Vor allem die negativen Momente sind die, die einem direkt ins Herz gehen. So gibt es eine unglaublich emotionale Szene, die Alex und seine Gitarre betrifft, und eine schockierende Enthüllung, die Indies Welt zusammenbrechen lässt. L. J. Shen erlaubt ihren Charakteren, Fehler zu machen, aber auch, sich zu entwickeln. So fand ich vor allem Alex‘ Entwicklung bemerkenswert. Der Weg ist dabei aber realistisch steinig und schwer und nicht immer gradlinig. Sehr begeistert hat mich auch, dass die dramaturgischen Elemente hier an den meisten Stellen doch eher untypisch waren und nicht die klassischen 0815-Twists, die zu Drama führen.

Einzig und allein der Epilog hat für mich das Buch etwas versaut. Er hat nicht gepasst, nicht zu Alex und Indie, nicht zu dem Buch, nicht zu der Autorin und dennoch hat sie das Ende so gewählt. Ich muss es akzeptieren, aber nicht mögen. Deswegen endet für mich das Buch mit der Seite vor dem Epilog. Denn bis dahin war es für mich ein wundervolles, überraschend tiefgründiges, bedrückendes und ergreifendes Buch, was mich zum Lachen, zum Weinen, zum Hoffen und zum Verzweifeln gebracht hat.

Midnight Blue ist definitiv eines meiner Highlights 2019 und vor allem ein echtes Überraschungsbuch. Es bietet so viel mehr, als man erwartet, so viel mehr Tiefe und Emotionen als ich je erhofft hatte, mit zwei unglaublich starken, kaputten Protagonisten in einer Welt, die ihnen nicht so ganz gefällt. Indie und Alex haben mich gefesselt und nicht wieder losgelassen. Absolute Leseempfehlung!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]