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Veröffentlicht am 04.02.2024

leider nur lauwarm

Sidecar Crush
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„Es war leichter gewesen, es nicht zu tun – leichter, die Außenwelt zu ignorieren und in unserer eigenen kleinen Blase zu leben.“
(Leah Mae in Sidecar Crush)

Worum geht’s?

Reality TV-Star Leah Mae ...

„Es war leichter gewesen, es nicht zu tun – leichter, die Außenwelt zu ignorieren und in unserer eigenen kleinen Blase zu leben.“
(Leah Mae in Sidecar Crush)

Worum geht’s?

Reality TV-Star Leah Mae Larkin wollte immer berühmt sein. Nun ist sie mit ihrem Manager Kelvin verlobt, doch glücklich ist sie nicht. Als ein Skandal ihre Karriere bedroht und Kelvins Verhalten immer sonderbarer wird, kehrt Leah nach Bootleg Springs zurück, um ihr Leben neu zu ordnen. Sie trifft ihren Freund aus Kindertagen, Jameson Bodine, wieder und je länger sie bleibt, desto klarer erkennt sie, was im Leben wirklich zählt ... Jameson verbringt seine Freizeit am liebsten mit seinen Brüdern und der Schwester. Als Leah, sein Schwarm aus Kindertagen, nach Bootleg Springs zurückkehrt, sieht er den Verlobungsring an ihrer Hand und das gefällt ihm nicht. Was findet sie nur an diesem Kelvin, der ganz offensichtlich nicht gut für sie ist? Als sein verstorbener Vater immer mehr in Verdacht gerät, etwas mit dem Verschwinden von Calie Kendall zu tun zu haben, wächst Jameson der ganze Ärger über den Kopf. Nur mit Leah vergisst er all die Sorgen des Alltags. Und leider auch, dass sie nur eine gute Freundin ist …

Sidecar Crush ist Band 2 der Bootleg Springs-Reihe. Die Geschichte um Leah Mae und Jamerson ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber hilfreich. Die Rahmenhandlung kam in Band 1 bereits vor und wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Leah Mae und Jamerson geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten sexuellen Content.

Meine Meinung

Nachdem mich Lucy Score mit Band 1 „Whiskey Chaser“ schon begeistern konnte, war ich wahnsinnig gespannt auf Band 2. Dieses Buch wird von Claire Kingsley geschrieben, denn die Autorinnen schreiben nur die Reihe und nicht die Bücher zusammen. Der jeweils oben stehende, fettgedruckte Name ist die Autorin des Buches. Von Claire Kingsley hatte ich bisher ein Buch gelesen, was ich durchaus mochte, mich aber nicht übermäßig vom Hocker gehauen hatte. Und leider war das auch bei diesem Buch so.

In diesem Teil geht es um Leah Mae, eine bekannte Reality TV-Teilnehmerin, die mit ihrem Verlobten Kelvin nach Bootleg Springs kommt, um die Verlobung ihrem Vater mitzuteilen. Leah ist hier groß geworden, bevor sie in die weite Welt der Entertainment-Industrie ihren vermeintlichen Platz gefunden hat. Sie wird gewohnt herzlich in Empfang genommen und es fühlt sie fast so an, als wäre sie nie weggewesen. Während Leahs Aufenthalt wird ihre aktuelle Reality TV-Show ausgestrahlt und Leah muss feststellen, dass die Produzenten durch zahlreiche Schnitte, Manipulationen und geschickte Dramatik eine ganz andere Geschichte erzählen. Denn plötzlich wirkt es so, als hätte sie einen verheirateten Kollegen verführt. Durch Leah erlebt der Leser, wie schnell die Gunst fallen kann, wie schnell sich Gerüchte verbreiten können und unter was für einem Druck man steht, wenn man in der Öffentlichkeit ist. Die Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt haben mir gut gefallen und haben mich teilweise auch echt betroffen gemacht. Zunehmend gerät dann auch die Beziehung zu Kelvin in den Fokus. Von Anfang an hat man das Gefühl, dass er ein aalglatter, unsympathischer und furchtbar berechnender Mensch ist. Nicht nur, dass man sich fragt, wie Leah es mit ihm schon so lange aushält und wieso sie nicht erkennt, wie er drauf ist, man hat einfach selbst das Bedürfnis, ihm so sehr eine reinzuhauen. Zum Glück gewinnt auch Leah im Buch diese Erkenntnis, dass das mit ihr und Kelvin nicht gut ist, vor allem als er bestimmerisch gegen ihre Wünsche entscheidet.

Leider empfand ich es aber so, dass Leahs Prozess sehr lange gebraucht hat, bis sie sich von Kelvin gelöst hat. Und dann ist da die leichte Anziehung mit Jamerson, die mir einfach zu wenig war. Beide waren Freunde, kennen sich ewig, aber es wirkte zu sehr so, als hätte die Autorin gar keine Energie mehr reingesteckt, es greifbar zu machen, dass Leah sich nun quasi instant in ihn verliebt. Es gibt dann einige spicy Szenen, die teilweise wirklich seitenlang ausgeführt werden, aber wo waren die Gefühle, die knisternde Anziehung? Das habe ich vergeblich gesucht. Generell empfand ich das Buch als sehr dahinplätschernd, es wollte nicht so wirklich Drive reingekommen. Während Band 1 vielleicht ein wenig zu quirlig und energiegeladen war, war Band 2 einfach zu langsam und zäh, hatte zu wenig Tiefe, zu wenig Gefühl. Eigentlich hat mich wirklich nur das Thema um Leahs Karriere gereizt. Auch die offene Thematik um das Verschwinden von Calie wird in diesem Band kaum behandelt, was ich bereits befürchtet habe, da es natürlich eine Herausforderung ist, die Geschichte über sechs Bücher zu strecken. Insgesamt ist Sidecar Crush tendenziell eines dieser Bücher gewesen, was man liest, aber irgendwie schnell vergisst. Deswegen werde ich die Reihe zunächst auch nicht aktiv weiterverfolgen, sondern vielleicht irgendwann als Hörbuch mal nebenbei weiterhören.

Mein Fazit

Sidecar Crush konnte mich nur bedingt abholen. Es passiert wenig, die Liebesgeschichte war für mich nicht so ganz greifbar und eigentlich fand ich nur das Thema um Leahs Karriere interessant. Ich habe mehr erwartet und mir vor allem einfach mehr Energie gewünscht.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.02.2024

ein interessanter Auftakt

Whiskey Chaser
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„Es steckte doch noch Leben in ihm. Er musste nur daran erinnert werden.“
(Scarlett über Devlin in Whiskey Chaser)

Worum geht’s?

Scarlett, die von ihren drei Brüdern aufgezogen wurde, hat eine harte ...

„Es steckte doch noch Leben in ihm. Er musste nur daran erinnert werden.“
(Scarlett über Devlin in Whiskey Chaser)

Worum geht’s?

Scarlett, die von ihren drei Brüdern aufgezogen wurde, hat eine harte Zeit hinter sich. Doch niemals lässt sie sich unterkriegen. Wie ein Wirbelwind sorgt sie überall, wo sie auftaucht, für Unruhe und reißt mit ihrem offenen Wesen alle mit. Ihre Lieblingsbeschäftigungen? Jeden Mann gnadenlos unter den Tisch zu trinken und Two-Step zu tanzen. Romantik oder gar tiefe Gefühle haben in ihrem Leben keinen Platz. Und der sexy Typ, der nebenan eingezogen ist? Da ist ihr Interesse rein nachbarschaftlich. Was auch sonst? Devlin ist am Tiefpunkt seines Lebens angelangt: Ehe, politische Karriere und alle anderen Zukunftspläne sind mit einem Mal zerstört. Nun ist er im Haus seiner Großmutter in Bootleg Springs gestrandet, diesem winzigen Ort in West Virginia, der nur für zwei Dinge berühmt ist: schwarzgebranntem Schnaps und dem ungeklärten Fall eines verschwundenen Teenagers. Doch Devlin interessiert das alles nicht, denn er ist damit beschäftigt sich selbst leid zu tun. Leider versteht das seine neue Nachbarin nicht, die ihn ständig nervt und ihn aus der Reserve locken will. Als sie dann seine Hilfe benötigt, muss sich Devlin entscheiden: bleibt er zurückgezogen in seinem Schneckenhaus oder hilft er dieser Frau, die ihm merkwürdigerweise einfach nicht mehr aus dem Kopf geht?
Whiskey Chaser ist Band 1 der Bootleg Springs-Reihe. Die Geschichte um Scarlett und Devlin ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Scarlett und Devlin geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten sexuellen Content.

Meine Meinung

Als bekennender Lucy Score Fan war es für mich ein Nobrainer, dass ich dieses Buch bzw. diese Reihe lesen muss. Die Kombination von Claire Kingsley und Lucy Score, die beide für ihre witzigen Geschichte mit starken Frauen stehen, kann einfach nur fantastisch werden. Ich bin allerdings mit der etwas falschen Erwartung an das Buch herangegangen, dass beide es zusammen (zb die eine die männliche POV, die andere die weibliche POV) schreiben, allerdings ist dem nicht so. Dieses Buch wurde allein von Lucy Score geschrieben, Band 2 wiederum dann von Claire Kingsley und so weiter. Der jeweils oben stehende, fettgedruckte Name ist die Autorin des Buches. Kommen wir aber zum Buch selbst.

Bootleg Springs ist die typische Art Kleinstadt, wie man sie aus Romcoms kennt. Jeder kennt jeden, jeder weiß alles, man hält zusammen. Scarlett ist die einzige weibliche Bodine, die mit ihren drei Brüdern Gibson, Jamerson und und Bowie nach dem Tod des alkoholkranken Vaters nun Vollwaisen sind. Wir reden hier allerdings von Charakteren, die alle volljährig und mitten im Leben sind. Jeder hat ein eigenes Päckchen zu tragen, insbesondere hat jeder eine andere Reaktion auf die jahrelange Terrorisierung des Vaters nach dem Verlust seiner Frau und dem Verfall an den Alkohol gehabt. So kommt es immer wieder zu Reibereien der Geschwister untereinander, aber gleichzeitig gibt es grenzenlosen Zusammenhalt. Scarlett ist eine wahnsinnig interessante, ungewöhnliche Protagonistin. Denn Lucy Score hat hier zahlreiche Klischees genommen – und umgedreht. Scarlett ist laut, derbe, manchmal fast schon etwas plump, sie ist Handwerkerin und kann wirklich alles fixen, was kaputt geht. Sie trinkt, sie haut auch gerne einmal zu. Scarlett ist alles, was man sonst eigentlich von den männlichen Smalltown-Männern kennt. Devlin hingegen ist das, was meistens die Frau in vergleichbaren Romanen ist. Aus der Großstadt, verwickelt in einen Skandal (er hat der Affäre seiner nun bald Ex-Frau geschlagen, allerdings sind beide bedeutsame Tiere im Politikbusiness), ist er niedergeschlagen, muss sein Leben neu sortieren und seine Wunden lecken. Sein Selbstbewusstsein ist wirklich am Boden, seine – aufgezwungene – politische Karriere ebenfalls. Nun treffen also diese vertauschten Rollen aufeinander und es hat mir wahnsinnig gut gefallen, eben weil es mal etwas anderes war. Scarlett setzt alles daran, Devlin wieder aufzubauen.

Die Dynamik der beiden ist gut gelungen, sie ist oftmals witzig, manchmal fand ich Scarlett aber auch etwas anstrengend und drüber. Im Kern der Geschichte steht hierbei natürlich auch, wie das funktionieren soll. Devlin ist eigentlich nur kurzzeitig da, bis Gras über den Skandal wächst. Scarlett wird Bootleg Springs nicht verlassen. Devlin ist angesehener Politiker und Anwalt in der Familienkanzlei, Scarlett ist „eine dahergelaufene Landpomeranze“, die von Devlins Welt nicht ernstgenommen wird. Hinzu kommt, dass Devlins fremdgehende Ex auch immer wieder auftaucht. In der Liebesgeschichte ist insgesamt überzeugend, gleichzeitig fehlte mir aber ein bisschen Input von „lose miteinander rumvögeln“ zu „Beziehungsmaterial“. Das liegt vor allem an Scarlett, die ihrer Mutter damals versprochen hat, ihr Leben zu genießen und sich nicht zu früh zu binden.

Das Drumherum hat mich dafür sehr begeistert. Das Leben in Bootleg Springs ist schon ein bisschen verrückt. Es gab wahnsinnig lustige Szenen, wo Scarletts Brüder Devlin belagern und der Sheriff wegguckt und sie sogar noch anfeuert. Es gibt nette Events, einige kleinere und größere Happenings und insgesamt kam der verrückte Kleinstadt-Vibe sehr gut rüber. Wie irgendwie in jedem Lucy Score-Buch kam hier auch wieder ein Crime Aspekt auf, der sich durch alle Bänden ziehen wird. Ich mochte das sehr, kann mir aber auch vorstellen, dass es einige ärgern könnte, denn über sechs Bände so eine Handlung zu ziehen, könnte anspruchsvoll werden.

Mein Fazit

Whiskey Chaser jedenfalls für sich genommen war schon mal ein starker Auftakt, der vielleicht manchmal etwas zu überdreht ist und bei dem die etwas plumpe Protagonistin vielleicht nicht für jeden etwas ist, aber ich mochte vor allem Devlin und die Familiendynamik sehr. Ich bin gespannt, wie Band 2 wird.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.02.2024

interessante Protagonistin, schwache Lovestory

Wild Dreams
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"In diesem Moment erkannte ich endlich, dass nichts, was ich tat oder tun würde, jemals gut genug wäre.“
(Violett in Wild Dreams)

Worum geht’s?

Auf den ersten Blick haben die toughe Karrierefrau Violett ...

"In diesem Moment erkannte ich endlich, dass nichts, was ich tat oder tun würde, jemals gut genug wäre.“
(Violett in Wild Dreams)

Worum geht’s?

Auf den ersten Blick haben die toughe Karrierefrau Violett und der tätowierte Koch Jax nicht viel gemeinsam. Nach einem heißen One-Night-Stand ist sich Violett sogar sehr sicher, den attraktiven Mann mit den faszinierend dunklen Augen nie wiederzusehen. Immerhin lebt er in L.A. und sie in New York. Dann aber kreuzen sich ihre Wege erneut und dank Violetts bestem Freund Tyler, dem Verlobten von Jax' Bruder, wird Jax vorübergehend zu Violetts neuem Mitbewohner. Zunächst ist Violett alles andere als amüsiert. Sie steht vor einer wichtigen beruflichen Herausforderung und hat weder Zeit noch Lust, die Babysitterin zu spielen. Insbesondere, da Jax ihr Herz mit jedem Blick höherschlagen lässt. Auch Jax steht der Kopf nicht nach einer Romanze, schon gar nicht mit einer Karrierefrau wie Violett. Und dennoch können die beiden weder Augen noch Finger voneinander lassen. Das Feuer zwischen ihnen lodert hoch – aber übersteht es auch die alltäglichen Herausforderungen des Lebens?

Wild Dreams ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Violett und Jax geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auf Wild Dreams bin ich aufmerksam geworden, nachdem es mir von dem Verlag auf der Messe vorgestellt wurde. Von der Autorin habe ich bisher nichts gelesen, der Klappentext klang unterhaltsam und ich mochte die Idee, dass man mal eine toughe Karrierefrau hat. Wie gut die Autorin diese Thematik in vielen Facetten einbringen wird, habe ich nicht erwartet.

Die Geschichte begleitet Protagonistin Violett , die die CEO einer erfolgreichen Firma ist, aber trotz ihrer gigantischen Leistung stets im Schatten der Männer und ihres Vaters steht. „Weiß Ihr Vater davon“ oder „Was sagt Ihr Vater dazu“ wird der Leser im Laufe der Geschichte zig Male lesen, zusätzlich zu Kommentaren, die einem die Nackenhaare aufstellen, weil sie zeigen, wie sehr Frauen in der Geschäftswelt kämpfen müssen, wie sehr sie unterschätzt werden und herabgewertet und auf ihre Gefühle reduziert werden. Ich fand diese Thematik wahnsinnig gut aufgebaut, passend eingearbeitet und leider eben auch sehr realistisch. Es ist bis heute ein großes Problem, wie mit Frauen vor allem in Führungspositionen umgegangen wird. Mit Violett kann der Leser es hautnah miterleben und ärgert sich mehr als einmal, wie unglaublich dreist mit Violett umgegangen wird. Sie ist mutig, durchdacht, schlagfertig und dabei sehr liebenswert. Violett lebt für ihren Job und arbeitet eindeutig zu viel, jedenfalls bis Jax auftaucht.

Violett und Jax sind das Pärchen des Buches, aber es ist deutlich komplizierter. Denn Violett ist eigentlich verheiratet, mit ihrem besten Freund Tyler, der aber eigentlich schwul ist und mit einem Mann zusammen sein möchte, der wiederum der Bruder von Jax ist. Kompliziert und witzige Zufälle, aber der Anfang einer durchaus unterhaltsamen Geschichte. Denn Tyler will die Scheidung, Violett braucht die Scheinehe aber zur Stärkung ihrer Position und so gibt es auch zwischen beiden Reibereien. Gleichzeitig wird Jax kurzerhand für mehrere Wochen bei Violett einquartiert, nachdem beide sich bei einem One Night Stand über den Weg gelaufen sind und nicht wussten, wer der jeweils andere ist. Aus Roommates werden Bettfreunde, aus Dankeschön-Essen werden Dates, aus einer losen Verbindung wird deutlich mehr. Ich muss gestehen, dass dieses Mehr sich mir nicht so sehr aufgedrängt hat. Das Buch umfasst auch nur einen überschaubaren Zeitraum von wenigen Wochen, die spicy Szenen sind auf jeden Fall von Anziehung geprägt – aber das Darüberhinaus? Das hat mir gefehlt. Vor allem, da beide ernsthafte Ideen haben, ihr Leben für den anderen zu verändern, sich davon beeinflussen lassen, wie es läuft, obwohl sie sich noch gar nicht so sehr kennen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich das Gefühl hatte, Jax gar nicht so wirklich kennengelernt zu haben – und das, obwohl er eine eigene Erzählperspektive hat. Insgesamt hat mich die ganze Liebesgeschichte auch nicht wirklich abholen können, sie war nice to have, aber für einen Liebesroman für mich zu wenig durchdacht und zu wenig präsent.

Denn der Fokus des Buches liegt meiner Meinung nach auf jeden Fall im „Drumherum“. Und hier werden die Meinungen sicher auseinander gehen, denn viele könnten das Buch daher als langweilig und langatmig empfinden. Überraschend finde ich allerdings auch, dass die Charaktere eigentlich schon etwas älter sind (in den 30ern bis Anfang 40 offenbar), es sich aber wenig so anfühlt. Sehr viele Szenen kamen mir eher wie Anfang bis Mitte 20 vor. Dafür sind einige Handlungsweisen dann etwas fragwürdig. Es geht viel um die Freundschaft der Charaktere zueinander, um die Thematik, wie etwa Tyler mit Vorurteilen und Ängsten wegen seiner sexuellen Orientierung zu kämpfen hat, sehr viel um Violett s Rolle als CEO und auch Jax hat mit seiner Handlung, dass er ein erfolgreiches Restaurant hat, aber sich damit irgendwie nicht mehr wohl fühlt, einiges zu erzählen. Es geht um Violett s Familie, die Druck auf sie ausübt, Enkelkinder wünscht und das Ansehen in der Gesellschaft vor alles und jede Entscheidung schiebt. Es geht um Diskriminierung, Chauvinismus, teilweise auch Rassismus. Und das ist der Autorin alles auch wirklich gut gelungen.

Mein Fazit

Wild Dreams konnte mich mit einer interessanten Protagonistin und verschiedenen Thematiken der Ausgrenzung und Diskriminierung begeistern. Angenehmer Schreibstil, viel (gutes) Drumherum, aber kann leider dafür nicht wirklich mit der Lovestory punkten. Dennoch durchaus eine Leseempfehlung!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.02.2024

süßes Buch

Chasing Melodies – Wir zwei im Lichtermeer
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„Kann man sich in eine Person verlieben, die man nie gesehen oder getroffen hat?“
(June in Chasing Melodies)

Worum geht’s?

Die New Yorkerin June arbeitet hart, unterstützt ihre Mutter, wo sie nur ...

„Kann man sich in eine Person verlieben, die man nie gesehen oder getroffen hat?“
(June in Chasing Melodies)

Worum geht’s?

Die New Yorkerin June arbeitet hart, unterstützt ihre Mutter, wo sie nur kann und stellt dafür ihre Wünsche vom College und dem Schreiben von Songtexten hinten an. Als sie mit einem Flugticket nach Seoul überrascht wird, kann sie die langersehnte Reise in die Heimat ihres Vaters antreten und wieder zu träumen beginnen. Die Zusage eines Praktikums bei einem Musikmanagement entführt June vollends in die faszinierende neue Welt samt koreanischer Idole und K-Pop-Musik. Während June richtig aufzublühen scheint, lernt sie über eine Dating-App Alexander kennen. Schnell entwickeln beide eine unvorhergesehene Verbundenheit und alles wirkt perfekt. Jedoch scheinen Zweifel und Ängste June zu übermannen und Alexanders wahre Identität droht die neugewonnene Idylle endgültig zu zerstören.

Chasing Melodies ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von June und Taewon geschrieben.

Meine Meinung

K-Drama-Geschichten und K-Pop? Damit kriegt man mich immer. Ich mag Korea als Handlungsort, die Einblicke in ferne Kulturen und Verhaltensweisen und vor allem die Thematisierung von K-Pop und dem harten Leben der K-Pop Idols, was in der westlichen Welt immer wieder sehr vielseitig begutachtet wird. Dementsprechend war es wenig überraschend, dass dieses Buch auf meiner Wunschliste auftauchte.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Das Buch hat einen einfachen, sehr angenehmen und mitreißenden Schreibstil, ein wenig aufgeregt und sehr lebensnah. Mit June als Protagonistin hat man jemanden, der ein bisschen wie eine gute Freundin wirkt. Sie arbeitet, um ihre Familie zu unterstützen. Ihr Vater lebt in Korea, die Mutter mit ihr in den USA, um sich um den Großvater zu kümmern. In ihrer Freizeit liebt June K-Pop und vor allem eine ganz bestimmte Band EXIT und deren Sänger Taewon. Beide spielt in dem Buch eine wichtige Rolle, denn durch diverse Kontakte bekommt June ein bezahltes Praktikum bei der Entertainment-Firma, bei der EXIT ist. Hier war der erste Moment, wo ich ein wenig an dem Buch gezweifelt habe. June hat keine nennenswerte Qualifikation, die es rechtfertigt, dass sie ein bezahltes Praktikum in Seoul erhält, Wohnung inklusive. Bei der Arbeit macht sie auch eher banale Aufgaben, bekommt aber gleichzeitig wahnsinnig geheime Einblicke, trifft auf die Künstler und jede Menge mehr. Natürlich war das für die Geschichte alles nötig, aber es ist eben auch wenig greifbar und eben so konstruiert, dass es sich ein bisschen wie eine Wunschvorstellung anfühlt. Das ist gar nicht negativ gemeint, auch wenn es vielleicht so klingt, denn Bücher haben teilweise unterschiedliche Ansätze. Entweder reales Leben wiederzugeben oder eben zum Träumen einzuladen und Chasing Melodies gehört eben eher zum letzteren Aspekt.

Mit June erlebt der Leser nun Seoul, ihre Arbeit und jede Menge Erlebnisse, die sie unter anderem dank ihrer Arbeitskolleginnen miterleben darf. Es hat mir durchaus Freude bereitet, sie dabei zu begleiten und wenn man eben darüber hinwegguckt, dass diese vermeintlichen Freunde eher sehr kurze Bekannte sind, fühlt es sich direkt so an, als wäre dies hier Junes Zuhause. Sie trifft ihren Vater, sie findet Freunde und sie fühlt sich, als wäre sie angekommen. Zwischendurch gibt es einige Handlungsstränge nach Hause, etwa die Verwerfung mit ihrer beste Freundin und das Wieder-Zueinander-Finden, was für mich nicht so sehr in die Handlung gepasst hat. June wächst in Seoul, sie wird selbstbewusster. Und sie lernt Alexander kennen.

Alexander ist ein anderes Thema in diesem Buch. Sie lernt ihn über eine anonyme Datingapp kennen, er arbeitet ebenfalls bei der Entertainment-Firma. Alexander sucht einfach jemanden zum Reden und zwischen June und ihm knistert es schon bald, denn sie passen gut zueinander. Alexander bringt dem Leser einige Einblicke in die Welt der K-Pop-Idols. Einblicke, die teilweise echt erschütternd sind und traurig machen. Er ist eine Person, die wenig zur Ruhe kommt, von vielen Selbstzweifeln geplagt ist und deswegen auch Junes Selbstzweifel schnell erkennt und sich jede Menge Mühe gibt, diese zu vertreiben. Das wirkte manchmal etwas übers Ziel hinaus geschossen, aber wie gesagt: Betrachtet man das Buch als kleine Träumerei, so ist das alles schon ziemlich stimmig. Die Idee mit der Datingapp fand ich wirklich cool, einfach mal etwas anderes. Dass hierdurch eine kleine Love Triangle entsteht, ist ein witziger, aber gleichzeitig durchaus relevanter Faktor. Denn er wirft die Frage auf: In was genau verliebt man sich eigentlich? In jemanden, dessen Gegenwart uns aus den Konzept bringt? Oder in jemanden, dessen Worte und Art uns berühren? Ich möchte hier noch nicht zu viel zu sagen, aber ich mochte die Handlung, auch wenn es natürlich hochgradig vorhersehbar und an einige Stellen auch wieder wenig glaubwürdig war.

Leider ist der Spannungsbogen des Buches recht flach. Ich mag das durchaus in Büchern, aber hier wirkte es dann teilweise etwas sehr in die Länge gezogen. Anders als bei vielen Büchern passiert hier nämlich nach dem obligatorischen Knall noch viel (bzw eigentlich wenig, aber es geht über viele Seiten) und einerseits fand ich es gut, dass man eben sieht, wie sich alles entwickelt, aber gleichzeitig auch etwas zäh. Alles in allem hätte die Schwerpunktsetzung vielleicht etwas anders sein können und man muss über einige Punkte (im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeit) vielleicht einfach wohlwollend hinwegschauen, aber es ist ein gut geschriebenes, gut recherchiertes Buch, was sich auch durch die vielen koreanischen Begriffe und Erklärungen durchdacht und real anfühlt.

Mein Fazit

Chasing Melodies ist eine süße Geschichte mit einer coolen Grundidee durch die Dating-App und auch einige interessanten Einblicken, aber gleichzeitig eben einer wahnsinnig konstruierten Story, die mich so manches Mal irritiert hat. Ein bisschen Fanfiction, ein bisschen Liebesroman, ein bisschen Korea-Einblicke und jede Menge Infos über K-Pop-Idols. Ich habe mich aber gut unterhalten gefühlt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.02.2024

platter Abschluss

Break the Ice
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"Du hast sie die ganze Zeit auf Abstand gehalten, weil du Angst hattest, sie zu verlieren.“
(ein Freund zu Beck in Break the ice)

Worum geht’s?

Zu dieser Zeit des Jahres hänge ich normalerweise mein ...

"Du hast sie die ganze Zeit auf Abstand gehalten, weil du Angst hattest, sie zu verlieren.“
(ein Freund zu Beck in Break the ice)

Worum geht’s?

Zu dieser Zeit des Jahres hänge ich normalerweise mein Snowboard weg und entspanne mich. Aber nicht dieses Jahr. Dieses Jahr muss ich mit dem umgehen, was mir das Schicksal bei den Winterspielen beschert hat – nein, nicht Gold. Einen gebrochenen Arm. Weil ich meiner Familie nicht nahestehe, komme ich in der Blockhütte meiner besten Freundin Skylar unter. Allerdings kann es die Gefühle ganz schön durcheinanderbringen, wenn deine großartige, attraktive Single-Freundin sich um dich kümmert. Deshalb habe ich mich entschieden, ihr zu helfen, sich einen festen Freund zu suchen. Ja, richtig gehört. Ich werde mich durch die Datingapps wühlen und den perfekten Mann für sie finden. Der beste Weg, um mich an meinen Platz in ihrem Leben zu erinnern, oder? Ich kann damit umgehen. Ich kenne mich mit Schmerzen aus. Ich bin immer noch ein olympischer Wintersportler!

Break the ice ist Band 3 der Winter Games-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Beck geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Da sind wir also, bei Band 3 der Winter Games-Reihe. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich die Reihe durchgezogen habe, obwohl ich Band 1 und 2 schon wahnsinnig enttäuschend fand. Zu kurz, kein Gefühl, teilweise gefühlt nur Rumgemache. Auch Band 3 reiht sich ruhmlos ein…

Mal wieder startet das Buch gefühlt mittendrin. Einfach vor Ort, mitten in der Handlung, ohne Vorgeschichte. Beck hat sich beim Snowboarden den Arm gebrochen und lebt nun bei seiner besten Freundin Skylar, um die er sich vor zwei Jahren gekümmert hat, als sie ihr Bein gebrochen hatte. Zwischen Gesprächen über die Winter Games und die mögliche Zukunft außerhalb des Sports dreht sich das ganze Buch genau um zwei Sachen: Becks Beule in der Hose und sein „Mimimi, ich bin kein Beziehungsmensch, deswegen verkuppel ich meine beste Freundin, obwohl ich seit Ewigkeiten auf sie stehe“. Skylars Sicht fehlt dem Leser komplett, aber ich bewundere sie, dass sie das ständige Hin und Her mitmacht. Das ganze Buch hat sich für mich angefühlt, als hätte jemand aus einem Buch einige Kapitel rausgerissen und daraus ein eigenes Buch gemacht. Ein Problem, was die ganze Reihe bereits hatte. Kurz, gehetzt, sprunghaft. Bis heute frage ich mich, wieso die Autorinnen nicht aus allen drei Bänden ein Buch gemacht haben, was direkt alle drei Pärchen begleitet.

Break the ice hat mich in vielen Aspekten einfach gelangweilt. Das gute ist, dass man schnell mit dem Buch durch ist. Das schlechte, dass gefühlt nichts hängen bleibt, weil kaum was passiert. Die Szenen sind wirr zusammengeschrieben, die inneren Vorgänge von Beck machen wenig Sinn, was sich vor allem bei den letzten 20% des Buches zeigt. 180 Grad Wendung ohne erkennbaren Grund, keine tieferen Dialoge, wenig Gefühl, ein bisschen Bums. Und was mich wahnsinnig irritiert hat: Es gibt ein Easter Egg, dass die Bianco-Brüder (bekannt aus einer anderen Reihe) vorkommen. Und zwar sehr viel und sehr lange. Ich habe von ihnen irgendwie mehr mitgenommen als von Becks und Skylars verkümmerter Beziehungsentwicklung. Ich weiß nicht, was der Gedankengang der Autorinnen beim Schreiben war, aber ich verstehe einfach nicht, was diese Friends to Lovers Geschichte sollte. Es wurde zu wenig Energie in das „Friends“ gesteckt und noch weniger Energie in das „Lovers“. Die Geschichte ist ähnlich wie die Vorbände platt, langweilig und vor allem fehlt der extrem sympathische Witz, der sonst ein Kern der Bücher ist, mal wieder komplett. Hätte nicht Piper Rayne draufgestanden, hätte ich niemals gedacht, dass dies aus der gleichen Feder stammt wie die Baileys und die Biancos.

Mein Fazit

Break the ice ist für mich der platte Abschluss einer enttäuschenden Reihe. Es wurde sich zu wenig mit Gefühlen und Tiefe auseinandergesetzt, es gibt kaum Handlung und die Charaktere sind eindimensional. Diese Reihe war leider wirklich kein Hit.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]