leider nicht mein Fall
On thin Ice"Der Gedanken, dass sie mein Glücksbringer ist, ist schon lange nicht mehr der Grund für unsere Treffen. Trotzdem bin ich immer noch ein Typ, der keine feste Beziehung will.“
(Dax in On thin ice)
Worum ...
"Der Gedanken, dass sie mein Glücksbringer ist, ist schon lange nicht mehr der Grund für unsere Treffen. Trotzdem bin ich immer noch ein Typ, der keine feste Beziehung will.“
(Dax in On thin ice)
Worum geht’s?
Mein Leben ist wie eine große Party. Ich bin ein bisschen laut und manche finden mich zu direkt, aber mit mir hast du eine gute Zeit. Außer du heißt Demi Harrison. Dann tust du so, als wäre ich der Teufel persönlich. Was keinen Sinn ergibt, denn bei den letzten Winterspielen habe ich deine Welt gerockt. Wie auch immer, ich muss mich darauf konzentrieren, Gold zu gewinnen. Ich war ganz vorne mit dabei, doch seit die Winter Classics begonnen haben, habe ich meinen Biss verloren. Ich bin nicht abergläubisch, aber es gibt nur einen Unterschied zwischen meinen früheren Medaillengewinnen und diesen Spielen – Demi. Ich habe in der Vergangenheit erstaunliche Kunststücke vollbracht, aber um sie zu überreden, mir zu verzeihen, könnte ich Unterstützung vom Schicksal gebrauchen.
On thin ice ist Band 2 der Winter Games-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Dax geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Als bekennender Piper Rayne-Fan war ich vom ersten Teil der Winter Games Reihe leider gelinde gesagt enttäuscht. Sports Romance ist eigentlich mein Ding, aber irgendwie fehlte es bei Cold as Ice an allem – vor allem an Tiefe und Gefühl. Entsprechend zwiegespalten bin ich an Band 2 herangegangen und muss leider sagen, dass sich nichts verändert hat.
Wie auch Band 1 startet On thin ice mittendrin. Einfach vor Ort, mitten in der Handlung, ohne Vorgeschichte. Zwar ist in Cold as ice ein bisschen Kontext enthalten, aber bei Weitem nicht so viel, dass man sagen kann, dass man die Charaktere sofort versteht oder dass man von „Vorkenntnissen“ reden kann. Dax glaubt fest daran, dass Demi sein Glücksbringer ist. Vor vier Jahren hatte er während der Winter Games etwas mit ihr und hat Gold geholt. Jetzt möchte er das wiederholen und mit ihr quasi etwas unverbindliches haben. Dass Demi aber damals das Herz gebrochen wurde, wird erwähnt, aber irgendwie nicht groß thematisiert. Denn irgendwie ist sie total bereitwillig dabei, als Dax sie anspricht, ob sie Bettbuddys sein möchten. Und fortan? Geht es eigentlich die ganze Zeit nur um Gefummel und Gevögel. Die Geschichte hat wieder relativ wenig Seiten und man ist wahnsinnig schnell durch. Dass das Buch zum Großteil aus Sexszenen besteht oder aus Szenen, wo die Charaktere über Sex reden oder Dax über Sex nachdenkt, sorgt erst recht dafür, dass man schnell durch ist.
Ich fand die Geschichte leider wahnsinnig langweilig und vor allem leider: wahnsinnig platt. Also wirklich so richtig platt. So kenne ich Piper Rayne gar nicht, von denen ich immerhin schon über 20 Bücher gelesen habe. Mir fehlte der Witz, der Charme, die Spritzigkeit. Mir fehlte das Gefühl, die Greifbarkeit, irgendwie alles. Die Charaktere sind eindimensional, Dax sieht das Leben irgendwie nur als Spaß und Demi nur als seinen Glücksbringer. Selbst kurz vor Ende spricht er immer wieder davon, dass er kein Mensch für Beziehungen ist. Demis Sicht fehlt komplett, weswegen sie noch viel blasser ist. Die ganze Zeit geht es nur darum, dass beide miteinander rummachen. Sei es, als sie im Zug unterwegs sind (und Dax sogar noch darüber nachdenkt, ob das in Korea bestraft wird). Oder nach dem Training, vor dem Training, zwischen dem Training. Erst im letzten Drittel kommt etwas mehr Substanz in die Geschichte, als es um die Familien der beiden geht. Aber auch hier: Jegliche Tiefe wird quasi im Keim erstickt. Dax telefoniert einmal mit seiner Mutter, Demi muss sich einmal mit ihrer Mutter auseinandersetzen. Man hätte hier so viel aus den Situationen machen können, aber offenbar war das gar nicht gewollt. Drübergebügelt ist bei diesem Buch das Motto: Über die Themen und Dax über Demi. Die Geschichte rennt und gleichzeitig passiert einfach gar nichts. Das ist paradox, aber leider der Kern. Das ganze Drumherum wurde fast komplett ausgeblendet, allenfalls minimal am Rande besprochen. Nicht einmal der obligatorische große Knall am Ende war in irgendeiner Form sinnig, was vermutlich daran lag, dass man vorher bereits kaum Verbindung zu den Charakteren und vor allem zur Beziehung aufbauen konnte. Bisher ist die Reihe leider nur ein anspruchsloser Read für Zwischendurch, der mehr Bums als Wums enthält.
Mein Fazit
On thin ice ist für mich eher ein Bums-Buch als eine ernstzunehmende Liebesgeschichte. Die Handlung hat keine Tiefe, die Beziehung kaum Entwicklung und die Charaktere sind eindimensional und platt. Ich hoffe, dass Band 3 es noch rausreißen kann.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]