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Veröffentlicht am 07.01.2024

ein wunderschönes Buch

New Wishes
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„Ich will das wiederholen. Und… ich hoffe, du willst das auch.“
(Leo zu Rebecca in New Wishes)

Worum geht’s?

Rebecca Fitzgerald hatte schon bessere Tage. Erst wird sie von ihrem Job in Colorado Springs ...

„Ich will das wiederholen. Und… ich hoffe, du willst das auch.“
(Leo zu Rebecca in New Wishes)

Worum geht’s?

Rebecca Fitzgerald hatte schon bessere Tage. Erst wird sie von ihrem Job in Colorado Springs beurlaubt, dann erfährt sie, dass ihr Vater sich die Hüfte gebrochen hat und ausgerechnet im Advent als Reverend ausfällt. Kurz entschlossen fährt sie in ihre Heimat Green Valley, um ihre Familie zu unterstützen. Zu Hause muss sie überrumpelt feststellen, dass ihre Eltern in ihrem Zimmer den Eishockeytrainer Leo Braxton einquartiert haben. Rebecca kann eigentlich weder mit Eishockey noch mit Sportlern etwas anfangen – selbst wenn sie so attraktiv wie Leo sind. Doch dann ist Leo zur Stelle, als Rebecca Hilfe braucht, und überrascht sie in mehrfacher Hinsicht …

New Wishes ist Band 7 der Green Valley-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und Vorkenntnisse sind nicht nötig, das Buch enthält jedoch Spoiler zu den Vorbänden.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Rebecca geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Ich bin ein bekennender Lilly Lucas Fan. Das wissen wahrscheinlich die meisten. Für mich ist Lilly Lucas einfach die absolute Queen of Cosy-Romance. Keine kann dieses Wohlfühl-Smalltown-Gefühl so gut transportieren wie sie. Dennoch gehörte die Green Valley-Reihe bisher nicht zu meinen Lieblingen (anders als die Cherry Hill-Reihe, die ich abgöttisch geliebt habe). Ich habe Green Valley zwar stets gern gelesen, aber nie geliebt ohne Wenn und Aber. Der Abschied aus Green Valley mit New Chances hat ich sogar eher enttäuscht, fühlt sich unfertig an. Und dann kam New Wishes.

Ob ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, einfach weil ich mich in den Seiten verloren habe? Weil ich mich in Rebecca verliebt habe, die so willensstark ist und gleichzeitig manchmal unbeholfen wirkt? Weil ich das Wiedersehen mit den Green Valley-Charakteren so sehr genossen habe? Weil die weihnachtliche Stimmung so dezent, aber trotzdem präsent eingefangen wurde? All of the above! New Wishes ist der würdige Abschied aus Green Valley, den ich mir immer gewünscht habe. In meinen Augen merkt man auch die Weiterentwicklung von Lilly Lucas, die zwar schon immer eine starke Autorin war, aber vor allem auch mit und jetzt nach Cherry Hill nochmal einen deutlichen Sprung gemacht hat. New Wishes ist alles, was man sich wünschen kann.

Rebecca kehrt nach Green Valley zurück – beurlaubt, weil sie eine sehr starke Entscheidung in ihrem Job als Betreuerin in einem Community Center getroffen hat, und in Sorge um ihren Vater, dem auf den Eis ausgerutschten Reverend. Zwar ist diesem nichts schlimmes passiert, aber plötzlich ist das weihnachtliche Programm von Green Valley in Gefahr. Da Rebecca gerade eh nichts zu tun hat, übernimmt sie einige Pflichten und entführt den Leser somit in die vorweihnachtliche Stimmung Green Valleys und lässt den Leser einige bekannte Gesichter wiedersehen. Begleitet wird die Geschichte hierbei davon, dass Rebeccas Eltern ihr Zimmer an den Eishockey-Trainer Leo vermietet haben, dem Rebecca mehr als nur einmal leicht bekleidet gegenübersteht. Mit einer Mischung aus dezenten Haters to Lovers-Vibes und Forced Proximity gibt es einiges an Sprengstoff, aber vor allem jede Menge witzige und süße Momente. Zwar war manchmal Rebeccas Reaktion vielleicht etwas überzogen, aber sie ist ja auch noch jung und hey, es war unterhaltsam. Leo ist ein cooler Typ, sehr sympathisch und bodenständig. Ich wünschte, er hätte etwas mehr Raum (und vor allem seine eigene Erzählperspektive) bekommen, aber vermutlich wären dann einige Elemente weggefallen. Es entsteht eine bunte Mischung aus freundschaftlichen Gefühlen, gegenseitiger Anziehung und Missverständnissen, denn vor allem Rebecca fehlinterpretiert Leos Ambitionen. Einladung zum Prom? Naja, er weiß niemand besseres. Es ist wahnsinnig niedlich gewesen und man möchte Rebecca manchmal gern einfach einen Schneeball entgegenwerfen, damit sie aufwacht.

Ich war sehr gespannt darauf, welcher große Knall hier am Ende wartet. Denn es ist nun einmal ein ungeschriebenes Gesetz, dass am Ende noch etwas passieren muss. Mit dieser Entwicklung habe ich tatsächlich nicht gerechnet, fand sie aber sehr passend, stimmig und gut aufgebaut. Kleine Abzüge gibt es für mich in der B-Note, denn das Buch endet etwas abrupt, was ich schade fand. Aber gleichzeitig sind die zig hundert Seiten davor so toll, so mitreißend. Ich war zwischen den Seiten an einem Ort, der mich entspannen und träumen lässt, mit Charakteren, die man einfach nur lieben kann. Viele sprechen immer von einem „Nach Hause kommen“-Gefühl und ja, vermutlich kann man Lilly Lucas Bücher so perfekt beschreiben. Ich bin froh, dass ich mich nun doch mit einem guten Gefühl und jeder Menge Liebe im Herzen aus Green Valley verabschieden kann. Ich bin gespannt, wo uns die Autorin als nächstes hin entführen wird.

Mein Fazit

New Wishes zeigt wieder, wieso Lilly Lucas die Queen of Cosy Romance ist. Eine wunderschöne winterliche Geschichte mit süßen Momenten, viel Witz und wahnsinnig sympathischen Charakteren. Ein Buch zum Träumen und Schmachten!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.01.2024

eine schwierige Geschichte

GUY'S GIRL
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„Vielleicht ist es die beruhigende Gewissenheit, in der Fiktion sicher zu sein. Das Wissen, dass er das Buch jederzeit zuklappen oder den Fernseher abschalten kann – und damit auch die Emotionen. So als ...

„Vielleicht ist es die beruhigende Gewissenheit, in der Fiktion sicher zu sein. Das Wissen, dass er das Buch jederzeit zuklappen oder den Fernseher abschalten kann – und damit auch die Emotionen. So als sei sein Herz beim Lesen durch Leitplanken geschützt.“
(Adrians Gedanken in Guy’s Girl)

Worum geht’s?

Zwei Menschen, deren innere Probleme sie daran hindern, sich wirklich aufeinander einzulassen: Die lebenslustig wirkende Ginny, die in die WG ihrer besten männlichen Freunde zieht, obwohl es in deren Gesellschaft ungleich schwerer ist, ihre Essstörung zu verbergen. Und Adrian, der seit dem frühen Tod seines Vaters ein Meister im Unterdrücken von Gefühlen ist. Schnell kommen die beiden sich näher. Doch mehrfach – nämlich immer dann, wenn es ernst zu werden verspricht zwischen den beiden – weist Adrian Ginny von sich...

Guy’s Girl ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzählersicht mit wechselnder Perspektive zu Adrian und Ginny geschrieben. Das Buch beinhaltet ausführliche Gedanken aus dem Bereich Magersucht und Bulimie.

Meine Meinung

Auf Guy’s Girl hatte ich mich bereits relativ lange gefreut und war mega gespannt auf das Buch, da die Autorin hier auch ihre persönlichen Erfahrungen mit einbringt, was die Essstörung angeht. Aber irgendwie war das Buch dann doch nicht so meins.

Zu erklären, wieso mich Guy’s Girl nicht so abholen konnte, fällt mir schwer. Genauso schwer, wie es mir fiel, das Buch bis zum Ende zu lesen. Denn zunächst ist da ein sehr nüchterner Schreibstil. Er wirkt abgehakt und sprunghaft und die Perspektive des Erzählers ist hierbei nicht gerade hilfreich. Das Buch wirkt daher von Anfang an distanziert, wenngleich viele Gedankengänge höchstpersönlich sind. Es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben. Die Szenen wirken sprunghaft und irgendwie nicht zusammenhängend, es gibt zufällige Überschneidungen in den Leben von Adrian und Ginny, die dann irgendwie dazu führen, dass zwischen beiden eine Anziehung entsteht, aber gleichzeitig auch nicht. Gerade Adrian betont so häufig, dass er gar nicht weiß, wieso er Zeit mit Ginny verbringt. Ginny hingegen scheint in einer Form süchtig nach seiner Aufmerksamkeit zu sein, sie wirkt wie ein Boot auf hoher See, was herumschippert ohne Kurs. Viele der Interaktionen wirken gezwungen und mir fehlte einfach komplett die Dynamik und irgendetwas zwischen den beiden. Selbst zum Ende hin war es noch so, dass ich nur dachte „so ein weiter Weg und selbst jetzt holt ihr beide mich nicht ab“. Vielleicht lag das auch daran, dass Ginny immer und immer wieder im Buch mit ihrem Ex (und nun normalen Freund) Finch zu tun hat, bei dem man lange nicht weiß, ob sie ihn doch wieder haben möchte, vor allem immer dann, wenn es mit Adrian und Ginny nicht so klappt, wie sie es gern hätte. Wenn er sie mal wieder wegstößt. Finch ist irgendwie aber hochgradig unsympathisch, hat toxische Vibes, bringt blöde Sprüche. So wirklich ein roter Faden wollte in das Datinggeschehen jedenfalls nicht reinkommen.

Der nächste Punkt ist aber auch Ginny als Protagonistin. Sie ist herausfordernd und komplex. Sie wirkt einerseits wie eine gestandene junge Frau, gleichzeitig aber wie ein Teenager. Die Geschichte beginnt damit, dass sie nach New York in die WG ihrer Freunde zieht. Ginny sendet sehr massive Pick Me-Girl Vibes und betont immer wieder, dass sie zu „ihren Jungs“ gehört. Über andere Frauen wird teilweise schlecht gesprochen, diese als schwach, zickig und anstrengend dargestellt. Die wenigen Interaktionen mit Frauen verlaufen sich im Sande. Das WG-Leben ist irgendwo zwischen Zufallsbekanntschaft und beste Freunde fürs Leben und das hat mich verwirrt. Generell fand ich, dass einfach so wenig passiert, dass ich immer gewartet habe, dass es „losgeht“. Später im Buch wird es ein wenig besser und Ginnys Gedankengänge auch etwas offener, aber bis dahin ist es halt schon ein weiter Weg gewesen.

Der größte Kern der Geschichte ist Ginnys Krankheit. Von Anfang an erfährt der Leser in allen Details ihre Gedanken, ein wenig den Hintergrund und vor allem in teilweise detaillierter Ausführung, wie sie sich teilweise erbricht, wie sie es vor anderen verbergen kann. Auf der einen Seite fand ich es toll, dass die Autorin so offen und ehrlich über ein derartiges Tabuthema schreibt und somit eventuell auch Leute dafür sensibilisieren kann, gleichzeitig ist es teilweise aber schon so, dass es sich fast schon wie eine Art Anleitung liest. Möglichst kreativ entledigt sich Ginny ihres Erbrochenen und das wird sehr häufig erklärt. Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich das finden soll und ob die Intensität des Themas nicht doch zu hoch ist. Denn gleichzeitig hätte ich mir doch mehr Auseinandersetzung und Reflexion diesbezüglich gewünscht und das fehlte mir hier leider.

Mein Fazit

Guy’s Girl ist eine herausfordernde Geschichte, die man mögen muss. Der nüchterne Schreibstil, die sehr detaillierten Ausführungen zu Ginnys Essstörungsgedanken und das ständige Push-and-Pull mit Adrian haben es mir schwer gemacht, das Buch zu mögen. Mir fehlte das Gefühl und die Tiefe, die Greifbarkeit der Handlung. Es ist ein schwieriges Buch, was ich weder empfehlen noch nicht empfehlen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.01.2024

süßes Buch

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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„Du hast dich entschieden, gegen einen alten Mann zu spielen, statt Sex zu haben?“
(Mallory zu Nolan in Check & Mate)

Worum geht’s?

Mallory Greenleaf hat sich geschworen, nie wieder Schach zu spielen. ...

„Du hast dich entschieden, gegen einen alten Mann zu spielen, statt Sex zu haben?“
(Mallory zu Nolan in Check & Mate)

Worum geht’s?

Mallory Greenleaf hat sich geschworen, nie wieder Schach zu spielen. Denn das Spiel, das sie jahrelang geliebt hat, hat ihr zu viel genommen. Doch als ihre beste Freundin sie überredet, bei einem Wohltätigkeitsturnier einzuspringen, kann Mallory nicht ablehnen. Ein letztes Mal spielt sie – und besiegt versehentlich den amtierenden Weltmeister Nolan Sawyer. Nolan, der Schach auf ein ganz neues Level gehoben hat. Nolan, der dafür bekannt ist, dass er mit Niederlagen nicht gut umgehen kann. Nolan, der wahnsinnig gut aussieht. Mallory tut das Erste, was ihr in den Sinn kommt: Sie läuft weg. Doch Nolan spürt sie auf und lässt nicht locker. Er will unbedingt erneut gegen Mallory spielen. Doch sie kann nicht riskieren, sich noch einmal ins Schachspielen zu verlieben. Und in Nolan schon gar nicht …

Check & Mate ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Mallory geschrieben.

Meine Meinung

Als bekennender Fan von Ali Hazelwood war ich wahnsinnig gespannt, als ich erfuhr, dass sie dieses Mal Young Adult (oder Younger New Adult?) schreibt und auch ihren klassischen MINT-Bereich verlässt. Dass die Geschichte von Mallory aber in vielen Aspekten wieder aufgreift, wofür Ali Hazelwood einsteht, habe ich aber gar nicht erwartet. Und auch habe ich vom Klappentext her ein, sagen wir etwas anderes Setting, erwartet.

Denn Mallorys Geschichte klang für mich ein bisschen nach Schulsetting, alles Spaß und süß und so. Aber es ist ganz anders. Denn Mallory ist die Tochter des verstorbenen Schachgroßmeisters und hat selbst jahrelang erfolgreich gespielt, bis sie aufgrund ihres Vaters aufhörte. Wieso, erfährt man im Laufe des Buches und in einer kindlichen Art sind die Gedankengänge ein wenig nachvollziehbar. Jedenfalls lebt Mallory nun mit ihren zwei Geschwistern und ihrer kranken Mutter zusammen, hält die Familie zusammen, erzieht ihre Schwestern und erntet ein Stück weit laufend Undankbarkeit der beiden. Sie hat einen schlecht bezahlten Job, aber irgendwo her muss das Geld kommen. Jeder Cent wird zweimal umgedreht. Als ihre Freundin sie für ein Wohltätigkeitsturnier im Schach anfragt, lehnt sie ab, nur um sich am Ende breitschlagen zu lassen – und plötzlich läuft ihr ganzes Leben aus dem Ruder. Denn sie schlägt Nolan, den Schachweltmeister, bekommt ein Angebot vom Zugzwang-Schachclub und damit einhergehend ein gut bezahltes Stipendium. Ich dachte an dieser Stelle, dass es was kleines, lokales ist. Aber nein, wir reden hier von prestigeträchtigen Turnieren, Teamwettkämpfen und richtig professioneller Schachausbildung. Des Geldes wegen geht Mallory diesen Weg, den sie so sehr hasst, weil er sie an ihren Vater und damit an alles, was die Familie verloren hat, erinnert. Deswegen lügt sie zum Teil auch ihre Familie an, damit niemand weiß, dass sie Schach spielt. Klingt absurd, aber in der Gesamtheit der Geschichte macht es Sinn und vor allem passt es zum Charakter von Mallory, die mit 18 Jahren noch gar nicht so alt ist, aber zeitgleich extrem reif ist und ihre Familie am Leben hält.

Mallory ist ein komplizierter, liebenswerter Charakter. Ihr Herz liegt ihr auf der Zunge und sie weiß für sich einzustehen. Im Buch kommt immer wieder das begehrte Hazelwood-Thema auf, wie in männerlastigen Bereichen Frauen unterdrückt, belästigt und belächelt werden. So auch hier, wo der Leser dank Mallory erlebt, wie schwer sie es als Frau in der Schachwelt hat. Es waren interessante Einblicke, auch generell in die Schachwelt, die mir bisher so kein Begriff war. Das ist richtiger Profisport mit hartem Konkurrenzkampf. Was ich im Klappentext etwas irreführend finde, ist, dass impliziert wird, dass Nolan und Mallory Rivalen sind. Das stimmt aber so nicht. Auch ist Nolan nicht der angekündigte Bad Boy mit Temperament, sondern vielmehr ein junger Mann, der traumatisches erlebt hat, mit seiner Familie gebrochen hat und seitdem als Schachweltmeister durch die Welt gezerrt wird, dabei tut er nur, was ihm Freude bereitet. Nolan ist von seinen sozialen Umgangsformen vielleicht etwas zurückgeblieben, aber ich fand ihn sympathisch.

Ich mochte, dass die Autorin einen in Romancebüchern eher ungewöhnlichen Weg gegangen ist: Er ist Jungfrau, sie ist sexuell vielseitig. Er ist zurückhaltend, sie ist ein Wirbelwind. Und es funktioniert wunderbar, ich mochte die Dynamik zwischen den beiden, die Entwicklung der Geschichte und konnte vor allem Nolans Motive und Handlungen sehr nachvollziehen. Mallory reagiert manchmal etwas über und handelt teilweise etwas unbedacht, aber vor dem Hintergrund ihres Alters und ihres Lebens finde ich das vollkommen in Ordnung. Dennoch wollte mich die Liebesgeschichte nicht so ganz abholen, da mir doch ein wenig die Tiefe und das Gefühl fehlt, die Interaktionen der beiden sind in vielen Punkten von Unbeholfenheit geprägt. Ich habe mich aber gut unterhalten gefühlt.


Mein Fazit

Check & Mate ist ein süßes, quirliges Buch um Mallory und Nolan, die beide auf ihre Art in der Schachwelt gefangen sind. Die Liebesgeschichte hätte etwas mehr Gefühl vertragen können, die Rahmenhandlung und auch die gewohnte Kritik an der Rolle der Frau können aber überzeugen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.01.2024

niedliches Buch mit schwacher Liebesgeschichte

All The Right Reasons
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„Und wieder bin ich das Mädchen, was zurückgelassen wurde.“
(Cara in All the right reasons)

Worum geht’s?

Caras Leben steht Kopf, als ein Film viral geht, in dem sie sich über ihren Vater auslässt, ...

„Und wieder bin ich das Mädchen, was zurückgelassen wurde.“
(Cara in All the right reasons)

Worum geht’s?

Caras Leben steht Kopf, als ein Film viral geht, in dem sie sich über ihren Vater auslässt, der die Familie verlassen hat. Doch eine Produktionsfirma, die alleinerziehende Eltern für eine Datingshow sucht, engagiert Cara und ihre Mutter vom Fleck weg. Sie sind einfach perfekt geeignet für das Format. Schon bald finden sich die beiden im sonnigen Key West wieder, wo sie auf Schritt und Tritt von Kameras verfolgt werden. Ganz schön nervig, findet Cara - bis sie Connor kennenlernt. Als Sohn eines Kandidaten ist er eigentlich tabu, aber Cara kann nichts dagegen tun, dass ihr Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt...

All the right reasons ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Cara geschrieben.

Meine Meinung

Als ich das Buch in der Vorschau gesehen habe, war mir klar, dass ich es unbedingt lesen möchte. Zwar bin ich mittlerweile schon weit über die Zielgruppe von Young Adult hinaus, aber ich mag es, hin und wieder mal einen YA-Roman zu lesen. Die Idee von All the right reasons fand ich auch einfach zu witzig.

Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Cara ist ein sehr lebhafter Charakter, der dem Leser viele Gedanken mitgibt. Ihr Vater hat die Familie verlassen, ist nun mit einer Frau zusammen, die er im gemeinsamen Fitnessstudio der Eltern kennengelernt hat und lässt Caras Mutter finanziell ein wenig ausbluten. Doch Cara und ihre Mutter machen irgendwie das beste daraus. Bis Cara versehentlich einen Tagebuch-Videoeintrag mit Gesprächen ihrer Mutter über die familiäre Lage online stellt, der über Nacht viral geht. Ihr Vater? Findet das gar nicht witzig. Ein TV-Produzent? Der ist Feuer und Flamme und möchte das Mutter-Tochter-Duo für ein neues TV-Format haben. Bei der Datinshow soll Caras Mutter Julia eine Art Bachelorette sein, die zwischen diversen Single-Männern mit Kind wählen soll. Cara soll gleichzeitig die Kindern kennenlernen und ihrer Mutter so bei der Wahl helfen, wer das neue Stiefgeschwisterkind sein soll. Doch beim Dreh steht die Welt Kopf und es gibt einige Überraschungen.

Zugegeben, dieses Buch ist ein schnelllebiges, leicht chaotisches Buch. Aber ich hatte sehr viel Freude daran. Die Einblicke in das Leben am Set, die Probleme die hier auftauchen, die Meinungsverschiedenheiten zwischen Julia und Cara bei der Kandidatenwahl, die Beeinflussung durch die Crew – es gibt jede Menge interessante Faktoren. Ich fand Julia und Cara wahnsinnig sympathisch, auch wenn es einige Zankereien zwischen ihnen gibt. Ich habe viel gelacht, ein wenig geflucht und habe ein klitzekleines bisschen den Plottwist der mütterlichen Liebesgeschichte vorhergesehen, aber das war kein Problem, im Gegenteil hat man so noch mehr mitgefiebert. Durch die Einblicke in die Show hat man vielleicht auch noch einmal mehr erfahren, wie manipulativ vergleichbare TV-Shows sind, was für Quote alles gemacht und geplant wird. Gleichzeitig ist es auf einem Niveau, dass es für ein Jugendbuch passend und unverfänglich ist. Mit Cara, die 17 Jahre alt ist, hat man auch eine Protagonistin, die eine eigene Meinung hat, aber gleichzeitig noch etwas naiv sein darf. Eine gute Mischung, die funktioniert.

Was für mich jedoch an dem Buch keine Sinn gemacht hat? Im Klappentext wird auf Connor hingewiesen, der Sohn eines Kandidaten, in den sich Cara verguckt. Das ist immer mal wieder kurz Thema, aber so wirklich sieht oder hört man die beiden nicht miteinander. Es ist, als hätte die Autorin ein wenig den beliebten Stepbrother-Trope reinbringen wollen, aber so gar keine Mühe in die töchterliche Lovestory gelegt. Denn bis zum Ende konnte ich weder die (vermeintliche) Anziehung zwischen den beiden noch sonst irgendetwas sehen oder greifen. Entsprechend fragend habe ich dann auch das Ende des Buches zur Kenntnis genommen. Wer also wegen der Lovestory das Buch lesen möchte, sollte es bleiben lassen. Für einen quirligen, unterhaltsamen Read mit viel Witz und Einblicken in die TV-Branche ist das Buch aber super.

Mein Fazit

All the right reasons ist eine witzige, charmante Geschichte mit einem starken Mutter-Tochter-Paar, einer guten mütterlichen Liebesgeschichte, aber einer sehr schwachen töchterlichen Lovestory. Die Einblicke in den Dreh sind spannend und unterhaltsam. Tolles Buch für Zwischendurch!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.12.2023

eine süße Geschichte

Die Farbe von Schneeflocken
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„Unter all den Dingen, die in letzter Zeit in meinem Leben schiefgelaufen waren, gab es so vieles, bei dem ich die Hilfe des Schicksals gebrauchen konnte.“
(Letti in Die Farbe von Schneeflocken)

Worum ...

„Unter all den Dingen, die in letzter Zeit in meinem Leben schiefgelaufen waren, gab es so vieles, bei dem ich die Hilfe des Schicksals gebrauchen konnte.“
(Letti in Die Farbe von Schneeflocken)

Worum geht’s?

Die Eltern der 16-jährigen Letitia haben Großes mit ihr vor: Sie soll eine Karriere im Eiskunstlaufen einschlagen. Als der Druck auf Letti zu groß wird, schmeißt sie hin - und jobbt stattdessen in der örtlichen Kinderklinik. Hier soll sie für weihnachtliche Stimmung sorgen und an einem Wunschbaum für die Kinder arbeiten. Da wäre nur ein Problem: Letti hasst Weihnachten! Helfen soll ihr außerdem der ein Jahr ältere Matteo. Durch seine humorvolle Art schafft er es nicht nur, ihr den Zauber der Adventszeit näherzubringen, sondern weckt auch tiefe Gefühle in ihr. Doch als sie den wahren Grund für Matteos Hilfsbereitschaft in der Klinik herausfindet, droht auf einmal alles zu zerbrechen ...

Die Farbe von Schneeflocken ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Letti und Matteo geschrieben.

Meine Meinung

Auch wenn ich mittlerweile vom Alter her fast das Doppelte der Zielgruppe auf der Uhr habe, lasse ich mich immer noch wahnsinnig gern in den Young Adult Bereich entführen. Nicht mehr ganz so häufig, aber als entspannte Alternative zu den super dramatischen New Adult Büchern ist es immer eine Wohltat, wenn man hier die „niedlicheren“ Probleme hat. Bei „Die Farbe von Schneeflocken“ war es der gefühlvolle Klappentext, der mich angesprochen hat. Und das Buch hält, was es verspricht.

Letti ist als 16-Jährige eine gelungene Protagonistin, die altersangemessen handelt. Nach dem ganzen Druck, den ihre Eltern auf sie ausüben, dass sie professionelle Eiskunstläuferin werden soll, trifft sie eine Entscheidung, die sehr stark ist. Sie wirft hin und fängt an, in einem Kinderkrankenhaus zu jobben. Die Gedankengänge sind meiner Meinung nach gut aufgearbeitet, passen zum Young Adult Bereich und sind greifbar. Letti macht es ihren Eltern schwer, was vor dem ganzen Hintergrund sehr nachvollziehbar ist. Im Krankenhaus zeigt Letti aber eine einfühlsame Art und der Autorin ist eine gute Balance zwischen Wohlfühlgeschichte und traurigen Aspekten gelungen, auch weil die Botschaft, dass Letti versucht, das Leid im Krankenhaus etwas abzumildern, toll eingefangen wurde.

Im Krankenhaus trifft sie auf Matteo, den männlichen Protagonisten. Beide arbeiten hier zusammen, könnten aber kaum gegensätzlicher sein. Die drückende Stimmung des Krankenhauses ist toll eingefangen, man merkt, dass die Autorin sich hier viel Mühe gegeben hat. Im wunderschönen Kontrast steht hierbei die weihnachtliche Thematik – Letti hasst Weihnachten, während Matteo es liebt. Im Verlauf der Geschichte entstehen so einige wunderschöne, zuckersüße Szenen, aber auch einige emotionale Momente, die eine drückende Schwere in die Geschichte bringen. Die Abwechslung hierbei ist wirklich ergreifend herausgearbeitet worden. Ich finde den Ansatz, die weihnachtliche Thematik in eine Kinderklinik zu bringen, gewagt, aber gleichzeitig zahlt es sich total aus, einfach weil die Autorin mit so viel Feingefühl und Liebe an die Geschichte herangeht. Man darf nie vergessen, dass es eben ein Young Adult Buch ist, sodass die Charaktere manchmal Sachen sagen, die man als Erwachsener so nicht tun oder sagen würde. Im Großen und Ganzen bin ich aber mit den Entscheidungen von Letti und Matteo sehr einverstanden gewesen. Dieser etwas andere Countdown to Christmas (im Buch zählen die Kapitel die Tage bis Weihnachten runter) ist eine wunderbar warmherzige Geschichte, die jetzt übermäßigen Spannungsbogen hat (und vor allem nicht braucht), sondern mit toll geschriebenen, gefühlvollen Momenten überzeugen kann.

Mein Fazit

Die Farbe von Schneeflocken ist ein winterlicher Young Adult-Roman, der eine tolle Balance zwischen gewichtigen Themen und festlicher Leichtigkeit zeigt. Die behutsame Erzählweise kann das Herz erreichen. Ein wunderschönes Buch für Zwischendurch.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]