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Veröffentlicht am 10.12.2023

Hannah konnte mich leider nicht abholen

Seoulmates - Always have and always will
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"Ich wartete auf seinen nächsten Anruf. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, er komme nach Hause. Ich wartete Wochen, Monate, aber es kam kein Wort.“
(Hannah über Jacob in Seoulmates 1)

Worum geht’s? ...

"Ich wartete auf seinen nächsten Anruf. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, er komme nach Hause. Ich wartete Wochen, Monate, aber es kam kein Wort.“
(Hannah über Jacob in Seoulmates 1)

Worum geht’s?

Hannah Cho kann sich wirklich Schöneres vorstellen, als ihre Sommerferien mit Jacob Kim zu verbringen. Seitdem ihr ehemals bester Freund vor drei Jahren von seinem Besuch in Südkorea einfach nicht mehr zurückkam und dort der größte K-Drama-Star der Welt wurde, haben die beiden kein Wort mehr gewechselt. Doch jetzt ist er wieder in San Diego, um eine Pause von seinem Ruhm zu bekommen. Hannah will mit alldem und vor allem Korea nichts zu tun haben. Aber sie kann auch das verräterische Flattern ihres Herzens nicht leugnen, das plötzlich so stark wie nie zuvor ist, seitdem der gut aussehende Schauspieler ihr nicht mehr von der Seite weicht ...

Seoulmates – Always have and always will ist Band 1 der Seoulmates-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Hannah und Jacob geschrieben.

Meine Meinung

Auf Seoulmates habe ich mich seit der Programmvorschau unglaublich gefreut. Die Autorin kannte ich noch nicht, aber ich mag die Thematik um das Leben als koreanisches Idol sehr und fand die Idee, dass beide Freunde waren, sehr interessant. Entsprechend schnell habe ich das Buch gelesen, als ich es im Briefkasten fand. Begeistern konnte es mich aber leider nicht.

Ich muss sagen, dass ich aufgrund des Klappentextes irgendwie etwas anderes erwartet habe. Eine süße Second Chance-Friends to Lovers-Geschichte. Aber Seoulmates hat einen ganz anderen Ansatz. Es geht um Protagonistin Hannah, die gerade von ihrem Freund Nate verlassen wurde, weil er Hannah zu langweilig findet und meint, dass beide keine gemeinsamen Interessen haben. Blöd nur, Komma dass die beiden zusammen eigentlich ihre Sommerferien verplant haben und Hannah nicht verstehen möchte, wieso Nate Schluss gemacht hat. Sie entwickelt den Plan, Nate zurückgewinnen zu wollen, indem sie ihm beweist, dass beide doch Gemeinsamkeiten haben. Das sieht vor allem vor, dass sie anfängt sich mit K-Pop und K-Drama zu befassen und einfach das perfekte Mädchen für ihn zu werden. Ehrlich gesagt ist dies bestimmt 2 Drittel der Geschichte auch der Schwerpunkt der Geschichte, nämlich das Hannah versucht, Nate zurückzugewinnen oder zumindest seine Aufmerksamkeit wiederzugewinnen. Ansonsten geht es Hannah vor allem darum möglichst amerikanisch zu sein und dem Leser aufzuzeigen, wie wenig sie sich mit der koreanischen Kultur identifizieren kann. Bereits seit Klein auf versucht Hannah regelrecht, ihre koreanischen Wurzeln zu verbiegen und sich weit von ihnen zu entfernen. Die Thematik um das Problem mit der eigenen Identität, der Erwartungshaltung ihrer koreanischen Mutter und der generellen Wurzellosigkeit hat zwar gute Ansätze, wurde in meinen Augen aber schlichtweg nicht gut umgesetzt. In erster Linie führte dies für mich dazu, dass ich Hannah wahnsinnig engstirnig und damit auch unsympathisch fand. Das beginnt bereits damit, dass sie alles und jeden verurteilt, sich für Jacob allerlei kindliche Streiche ausdenkt und generell das Gefühl vermittelt, überhaupt nicht empathisch und offen für andere Meinungen und Gedanken zu sein. Sehr viele Szenen, vor allem in Bezug auf Nate, fand ich fast schon unangenehm.

Passend dazu tritt Jacob in die Geschichte. Er ist der männliche Protagonist und regelrecht über Nacht zum Star geworden, nachdem er mit seiner Familie aufgrund einer Beerdigung in Korea war und dort entdeckt wurde. Jacob ist tatsächlich relativ sympathisch und seine Gedankengänge, die sich vor allem mit dem Druck der Branche und der Erwartungshaltung und der sehr kurzlebigen Bekanntheit auseinandersetzen, fand ich wirklich gut eingebracht. Jacob verletzt sich bei einer Interaktion mit einem Fan und wird von seinem Label „zwangsversetzt“ nach Amerika, wo er eigentlich durchatmen möchte, aber unter dem Druck des Labels auch weiterhin leidet. Da seine Mutter und Hannahs Mutter beste Freundinnen sind, wohnt Jacobs Familie während des Urlaubs bei ihnen. Der Leser erfährt dadurch, wie es zum Bruch zwischen Jacob und Hannah kam – er wurde entdeckt und ist in das Karussell der Idol-Vorbereitung geraten, sie fühlte sich von ihm im Stich gelassen und hat ihn fortan blockiert und ignoriert. Entsprechend schwer macht es Hannah Jacob, als er nun zurück ist, während Jacob eigentlich sehr reflektiert und verständnisvoll agiert. Abgesehen davon, dass er Hannah erpresst, damit sie Zeit mit ihm verbringt.

Es sind so viele kleine Punkte in der Geschichte gewesen, die so gezwungen und gewollt waren, dass keine wirkliche Bindung und erst Recht kein wirkliches Gefühl bei mir aufgekommen ist. Ich mochte es, wenn Jacob über sein Leben redete. Ich mochte es aber überhaupt nicht, wenn Hannah und Jacob Zeit miteinander verbrachten, vor allem Hannahs plötzlicher Wandel von übelsten Streichen zu netten Momenten waren komplett anlasslos. Dass Hannah relativ lange noch Nate hinterherjagt, macht es auch nicht besser. Nate, die absolute Vollkatastrophe, der vor Hannahs Augen mit einer „koreanischen Koreanerin“ flirtet, die gerade hingezogen ist, die sich für K-Pop und K-Drama interessiert. Hannah, die dann plötzlich interessant und von allen – sie hat keine wirklichen Freunde – geliebt wird, weil sie Jacob kennt. Es gibt einige gute Ansätze für gewichtige Themen (vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach der eigenen Identität, dem Thema um Nates regelrechten Fetisch und vor allem der Druck in der Idol-Branche), aber alles wirklich so lieblos hingeworfen und teilweise auch einfach nicht richtig aufgearbeitet. Die Beziehungsentwicklung von Nate und Hannah war für mich nicht greifbar, das ganze Drama am Ende, das Hin und Her, die Miscommunication – es war alles zu viel und gleichzeitig zu wenig. In gewisser Weise erinnert das Buch an die typischen K-Drama-Serien, alles sehr überzogen, sehr dramatisch und sehr übertrieben dargestellt, aber dafür eben ohne wirkliche Tiefe oder Gefühl. Vielleicht liegt es auch am Alter der Charaktere, ich weiß es nicht. Ob ich Band 2 noch lesen werde, muss ich mal schauen. Aber hier habe ich mir einfach mehr erhofft.

Mein Fazit

Seoulmates – Always have and always will ist eine relativ klassische K-Drama-Geschichte, die bei mir leider an der fehlenden Sympathie zur Protagonistin und der mangelnden Tiefe scheitert. Lässt sich leicht und schnell lesen, man hätte aber so viel mehr daraus machen können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 13.11.2023

unterhaltsam für Zwischendurch

Dreamland Billionaires - Terms and Conditions
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"Der Grat, der zwischen Liebe und Hass verläuft, soll ja sehr schmal sein."
(Iris zu Declan in Terms and Conditions)


Worum geht’s?

Declan Kane ist dazu auserkoren, der nächste CEO seines Familienimperiums ...

"Der Grat, der zwischen Liebe und Hass verläuft, soll ja sehr schmal sein."
(Iris zu Declan in Terms and Conditions)


Worum geht’s?

Declan Kane ist dazu auserkoren, der nächste CEO seines Familienimperiums zu werden. Das einzige Problem? Die Bedingungen seines Großvaters, um das Erbe antreten zu können. Declan soll heiraten und Kinder bekommen. Für den überzeugten Junggesellen undenkbar. Als seine Assistentin Iris einwilligt, eine Fake-Ehe mit ihm einzugehen, scheint die perfekte Lösung gefunden. Sie setzen einen Vertrag auf, definieren Regeln. Alles ist geklärt. Echte Gefühle zu entwickeln, war niemals Teil des Deals. Aber je häufiger er so tut, als wäre er in Iris verliebt, desto mehr ist Declan versucht, jede einzelne der vereinbarten Regeln zu brechen. Als seine Vergangenheit ihn einholt, wird ihm klar: Er will Iris auf keinen Fall verlieren. Doch ist es dafür vielleicht schon zu spät?


Dreamland Billionaires – Terms and Condition ist Band 2 der Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig, es gibt jedoch Spoiler zu Band 1.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Declan und Iris geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Es geht zurück nach Dreamland, dieses Mal mit dem angehenden CEO Declan, der heiraten soll und einen Erben benötigt. Nachdem mir Band 1 ganz gut gefallen hat, war klar, dass ich Band 2 auch lesen möchte. Kurioserweise hatte ich hier aber ähnliche Probleme wie bei Band 1.


Der Einstieg in das Buch fiel mir wieder unglaublich schwer, denn es geht so mittendrin los, wirkt gehetzt und unübersichtlich. Ich hatte sogar kurz überlegt, ob irgendwie die ersten Seiten fehlen könnten und war wirklich mega verwirrt, was sich erst nach gut 50 Seiten gelegt hat. Bis dahin? Durcheinander und sprunghaft, es dauert, bis man eine Übersicht hat und versteht, wer wer ist, was das Problem ist, und ich kann mir vorstellen, dass dies für Leute, die Band 1 nicht kennen, direkt ein Abturner ist und zu Überforderung führt. Immerhin ist der Schreibstil der Autorin wieder locker-leicht, es gibt viel Wortwitz und spritzige Dialoge. Aber es hat gedauert, bis ich wirklich drin war.



Die Grundidee fällt für mich unter die Kategorie „amerikanischer Wahnsinn“, denn nur in amerikanischen Büchern war es bisher Standardthema, dass Charaktere vertragliche Hochzeiten eingehen. Dass Iris am Ende Declan heiratet, ist eine Mischung aus Zufall, aber irgendwie Vorherbestimmung. Die erste Hälfte des Buches befasst sich mit der Hochzeit, der Arbeitsbeziehung der beiden miteinander und den Herausforderungen ihrer Fake-Ehe. Und ich muss zugeben, dass hier einige gute Punkte waren (vor allem Declans Hilflosigkeit bei banalen Arbeitssachen hat mir viel Freude bereitet), aber gleichzeitig fand ich es sehr zäh. Beide trippeln umeinander herum, obwohl klar ist, dass da eine Anziehung ist. Erst die zweite Hälfte macht hier signifikante Fortschritte, denn Declan muss sich mit seinen Gefühlen auseinandersetzen. Es gibt einige süße Szenen, aber vieles wirkte wahnsinnig konstruiert und zurechtgezimmert. Das fand ich schade und ich glaube, dass dies auch lange mich davon abgehalten hat, die beiden miteinander zu mögen. Natürlich habe ich die Streitigkeiten genossen, es war witzig und teilweise süß zugleich, weil es manchmal kleine Momente waren, wo Declans Fassade brach und gerade, wenn er es dann selbst reflektiert und realisiert, dass er dabei ist, sich zu verlieben, er so wunderbar überfordert wirkt. Schwierig fand ich dann aber den Sprung von „Fake“ zu „Real“, denn Iris sträubt sich sehr doll dagegen und sorgt sich um die Arbeitsbeziehung, was für mich vor dem Hintergrund der mutmaßlichen Gefühle irgendwie nicht so gepasst hat. Was ich jedoch auch in diesem Buch wieder etwas unangenehm fand, waren ehrlich gesagt die Sexszenen. Es knistert zwischen beiden, aber die Sexszenen waren für mich bisschen drüber. Sie passten auch nur bedingt zu den Charakteren und ich hatte einfach so sehr das Gefühl, dass die Autorin beliebte Klischees und Tiktok-Erwartungen erfüllen wollte, ungeachtet, ob es zum Buch und ihren Figuren passt. Das war bei Band 1 auch schon so und dementsprechend habe ich die Szenen dann wieder großzügig quergelesen und da es auch nicht übermäßig viele Momente sind, ist das noch in Ordnung.

Dreamland als solches spielt hier kaum eine Rolle, erst gegen Ende zum großen Finale und dem zu erwartenden Knall. Und der tat weh, auf mehreren Ebenen. Man hat mehr von Declan erwartet, die Arbeitsbeziehung der beiden viel höher bewertet und vor allem auch die Liebe zwischen beiden als viel stärker empfunden, weswegen Declans Reaktion wahnsinnig problematisch ist. Und hier kommt mein größter Kritikpunkt: Ich finde, die Autorin hat es sich zu leicht gemacht, das Problem zu beheben. Denn so gewaltig, wie der Knall war, war die Lösung des Konflikts zu einfach, zu schnell und zu oberflächlich. Gleiches gilt auch bei den Beziehungen der Brüder untereinander, der Thematik mit dem Vater der Kanes und den ganzen sonstigen Konflikten, vor allem aber Declans zwanghaftem Wahn, sich den Namen des CEO zu verdienen. Es gibt viele nette Aspekte, einige wirklich schöne Szenen, aber auch ganz viel, was sich konstruiert und zu gewollt angefühlt hat. Viele Dynamiken empfand ich leider nicht als so natürlich. Das soll aber nicht bedeuten, dass das Buch vor allem in der zweiten Hälfte keinen Suchtfaktor für mich hatte, denn natürlich ist trotz allem das Bedürfnis da, alles zu entwirren und ein Happy End zu finden. Nur konnte mich der Weg dahin leider nicht vollumfänglich überzeugen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit mir hadere, ob ich für Band 3 noch einmal nach Dreamland zurückkehren möchte, denn in vielen Punkten gefällt mir die Reihe zwar, aber so komplett vom Hocker haut sie mich bisher leider dann doch nicht.



Mein Fazit

Terms and Conditions ist ein solider Mittelband, der wieder sehr wirr startet, hinten aber stärker wird. In einige Punkten konnte mich das Buch nicht so abholen, vor allem war mir vieles zu konstruiert und zu schnell abgetan, aber es gab auch viele nette Szenen und spritzige Dialoge zwischen Iris und Declan. Ein nettes Buch für Zwischendurch mit Luft nach oben.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 13.11.2023

spannende Fortsetzung

Ruling Destiny
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„Ich werde mein Leben riskieren, um dich zu beschützen, aber du musst mich auch ernst nehmen.“
(Killian zu Natasha in Ruling Destiny)

Worum geht’s?

Die Schülerinnen und Schüler der Gray Wolf Academy ...

„Ich werde mein Leben riskieren, um dich zu beschützen, aber du musst mich auch ernst nehmen.“
(Killian zu Natasha in Ruling Destiny)

Worum geht’s?

Die Schülerinnen und Schüler der Gray Wolf Academy genießen eine besondere Ausbildung: Sie werden in der Kunst des Zeitreisens unterrichtet und "befreien" für ihren Schulleiter wertvolle Artefakte aus der Vergangenheit. Natasha hat einen ganz besonderen Auftrag erhalten: Sie soll jene Artefakte finden, mit deren Hilfe man die totale Kontrolle über den Lauf der Zeit erhält. Doch das größte Mysterium ist ihre eigene Geschichte und um das zu lösen, wird Natasha die Unterstützung von Braxton, der weiterhin Geheimnisse vor ihr hat, und Killian, den sie aus der Vergangenheit rettete, benötigen. Doch wem der beiden kann sie trauen?

Ruling Destiny ist Band 2 der Gray Wolf Academy-Reihe und eine direkte Fortsetzung, sodass Vorkenntnisse nötig sind. Die Geschichte ist nicht abgeschlossen und geht in Band 3 weiter.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Natasha erzählt. Die Geschichte verläuft chronologisch.

Meine Meinung

Nachdem mich Stealing Infinity nach langer Zeit zurück in die Romantasy-Welt geholt hat und das offene Ende mich wahnsinnig gemacht hat, war es absolut klar, dass ich Ruling Destiny lesen muss. Und was soll ich sagen? Band 2 hat mich noch mehr gefesselt als Band 1 und ich brauche eindeutig mehr.

Die Geschichte wird relativ nahtlos dort weitergeführt, wo Band 1 aufgehört hat. Und gleichzeitig ist die Dynamik und vor allem Natashas Wissendurst anders in diesem Teil. Es gibt so viele offene Fragen und in Band 1 war ich ein wenig genervt, dass sie ihre Gedanken nie so wirklich nachgegangen ist. Das ist hier anders. Natürlich lässt sich sie immer noch sehr einlullen und fügt sie in die Erwartungen ein, aber zunehmend merkt man, dass sie anfängt, die Motive zu hinterfragen und den Leuten, insbesondere Killian und Braxton, nicht mehr blind zu vertrauen. Natürlich bleiben einige Aspekte wie in Band 1, etwa die losen Freundschaften, aber generell wirkt das Buch so viel strukturierter und durchdachter. Inhaltlich passiert dabei gar nicht so mega viel, die Verbindung zwischen Natasha und Braxton scheint sich zu festigen, während man gleichzeitig realisiert, wie viele Geheimnisse Braxton hat. Doch das merkt auch Natasha, insbesondere, als sie Stiefel findet, die eine wichtige Geschichte triggern – der Leser erfährt, welche. Natasha später auch und ich kann sagen, dass dies einiges durcheinander wirft, vor allem aber zu einem halben Nervenzusammenbruch bei mir führte, weil ich plötzlich noch weniger verstand, welches Spiel Braxton hier spielt und wie zum Teufel die Reihe bitte enden könnte. Das Buch hat wieder viele Stärken. Es ist sehr spannend, denn hier wird ein bisschen mehr erklärt wie in Band 1, aber gleichzeitig passen die hingeworfenen Puzzleteile immer weniger in das Gesamtbild und es bleiben so große Fragezeichen, dass es wie ein Sog war, weiterzulesen. Ich wurde darin bestätigt, dass Natashas Rolle so viel größer und wichtiger ist, als ich am Anfang dachte. Aber welche genau das ist? Das bleibt eine Freude für Band 3.

Leider bleiben die Charaktere auch in diesem Teil tendenziell eindimensional und erfüllen einfach alle ihre Rolle, haben aber wenig Eigenständigkeit oder gar Einzigartigkeit. Es wird mit einigen Stereotypen gespielt, gleichzeitig werden einige Facetten aufgetan, die nur bedingt Sinn gemacht haben, aber auch hier denke ich, dass Band 3 noch einige Erklärungen bringen wird. In Band 2 wurde auf jeden Fall auch deutlich mehr Fokus auf die Liebesgeschichte – oder eher Natashas Dilemma, ob sie eher Killian oder Braxton anziehend findet – gelegt. Das hat mir gut gefallen, wenngleich ich kein Fan von Dreierkonstellationen bin, aber die Autorin manipuliert den Leser hier ehrlich gesagt ziemlich gut, was dann am Ende zu großen Entsetzen führt. Denn wer sagt hier die Wahrheit und wer hat hier eine dunkle Seite? Nunja, sagen wir es so: Ich bin darauf reingefallen und war entsprechend geschockt vom Ende. Und das Gefühl hatte ich lange nicht mehr, dass ich so blindlings mit einer Protagonistin ins Verderben gelaufen bin. Generell gilt hier halt auch, dass die Charaktere viel vorgeben, aber die meisten irgendwie eine dunkle Seite haben, die Natashas Verderben bedeuten könnte. Ehrlich gesagt glaube ich mittlerweile, Natasha kann nur sich selbst vertrauen.

Etwas lasch fand ich hier leider die Sprünge in die Vergangenheit. Dafür, dass eigentlich alles so gut vorbereitet wird, wirken die immer so chaotisch. Ich weiß, dass das auch viel an Natasha liegt und vor allem sicher auch ihre Stärke und Starrköpfigkeit zeigen soll, aber gleichzeitig passt es irgendwie nicht zu dem Anspruch, den die Academy hat. Ich bin gespannt, wie es jedenfalls im Finale weitergeht und kann trotz allem sagen, dass mir Band 2 mehr gefallen hat und für mich stimmiger und runder war und mich wirklich von Seite 1 bis zum Ende fesseln konnte.

Mein Fazit

Ruling Destiny war eine starke Fortsetzung, die viel Freude beim Lesen gemacht hat und mit der ein oder anderen Überraschung daherkommt, gleichzeitig aber auch einige Schwächen hat, gerade im Bereich der Zeitsprünge. Ich freue mich aber sehr auf Band 3 und bin gespannt, wie alles am Ende zusammenkommt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 13.11.2023

toll geschrieben und fast schon heilsam

Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1)
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„Es fühlte sich gut an. Wie der Anfang eines neuen Buches, wenn ich noch nicht wusste, welche Geschichten die Seiten für mich bereithielten.“
(Norah in Skogen Dynasty)

Worum geht’s?

Pferderennen in ...

„Es fühlte sich gut an. Wie der Anfang eines neuen Buches, wenn ich noch nicht wusste, welche Geschichten die Seiten für mich bereithielten.“
(Norah in Skogen Dynasty)

Worum geht’s?

Pferderennen in Ascot, Studium in Cambridge, Formel 1 in Monaco: Aleksander Skogen führt ein Luxusleben. Bis er nach einem skandalösen Video für eine Weile untertauchen muss. Gezwungenermaßen nimmt er daher an einer Trekkingtour durch die Wildnis Norwegens teil. Geführt wird diese von Norah, deren Leben so ziemlich das komplette Gegenteil von Sanders ist. Was passiert, wenn die beiden kollidieren? Können Sie der Wucht des Aufpralls standhalten oder werden ihre so unterschiedlichen Welten von Grund auf erschüttert?

Skogen Dynasty ist Band 1 der Crumbling Hearts-Reihe und in sich geschlossen. Die Rahmenhandlung um das Kosgen Imperium wird jedoch fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Norah und Aleksander erzählt und verläuft chronologisch. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Als ich das Buch zum ersten Mal angekündigt gesehen habe, war mir klar, dass ich es unbedingt lesen möchte. Der Gedanke, dass jemand aus der High Society auf eine Trekkingtour geht, klang einfach zu verlockend. Skogen Dynasty ist hierbei mein erstes Buch von der Autorin und es ist safe to say, dass es definitiv nicht mein letztes Buch sein wird!

Die Geschichte um Norah und Sander ist eine wunderschöne, fast schon heilsame Erzählung. Von Anfang an ist das Feeling wahnsinnig entspannend und beruhigend. Norah ist eine junge Frau, die ihre Eltern verloren hat und nun ihr Glück in Trekkingtouren findet, die sie gemeinsam mit ihren Großeltern veranstaltet. Das Unternehmen steht in wirtschaftlicher Schräglage und auch hat man das Gefühl, dass Norah sich selbst zurückhält, weil sie sich verpflichtet fühlt, dieses besondere Erbe aufrecht zu erhalten. Auf der Gegenseite steht Aleksander, sowas wie der norwegische Keks-Prinz, potenzieller Nachfolger des riesigen Imperiums Kosgen, einer schweren Familiendynastie in der High Society. Als ein verwerfliches Video auftaucht, wird Aleksander durch die Presse gejagt, bis entschieden wird, ihn für ein paar Tage in die norwegische Wildnis zu schicken, um ein wenig Gras über die Sache wachsen zu lassen. Und so kreuzen sich beide Wege und verändern das Leben des jeweils anderen nachhaltig. Denn hier kann Aleksander einfach mal Sander sein, es genießen, dass nicht andauernd Kameras auf ihn gerichtet sind und jeder nur Kontakt zu ihm sucht, um Vorteile zu erlangen. Anfangs fällt es Sander noch schwer, zu entspannen, aber nach kurzer Zeit merkt man bereits, wie wohl er sich fühlt und wie er die Möglichkeit bekommt, seine Lebenssituation zu beleuchten. Denn eigentlich ist er sehr unglücklich mit seiner Rolle als Firmennachfolger, aber er fühlt gleichzeitig den Druck seiner Familie auf seinen Schultern. Während der Leser nun also mit Norah, Sander und einer sympathischen Truppe gemischter Nebencharaktere auf Trekkingtour geht, erlebt man eine wunderschöne Landschaft, die so lebhaft beschrieben wurde, dass es sich anfühlte, als wäre man dabei. Natürlich ist die Geschichte insgesamt sehr seicht, sehr cosy und auch recht undramatisch, aber es passt alles sehr gut zusammen.

Und man erlebt, wie sich Norah und Sander weiterentwickeln und auch zueinander hingezogen fühlen. Norah blockiert diese Gefühl sehr, denn ihr ist klar, dass dies nur eine Freude von kurzer Dauer ist, da Sander bald wieder gehen wird und sie dort bleiben wird. Aber ihr Trip hält auch für sie Veränderungen und Hoffnungen bereit, die vieles verändern. Und das hat mir besonders gut gefallen. Zwar wirbeln beide das Leben des jeweils anderen sehr durcheinander, aber die Autorin gibt beiden den Raum, selbst Entscheidungen zu treffen und diese nicht voneinander abhängig zu machen. Dadurch bekommen viele Aspekte die nötige Entwicklungsfreiheit, um nicht platt, drüber gebügelt oder gar unglaubwürdig zu wirken. Die beiden haben einfach so viel Zeit, sich mit ihren Sorgen auseinanderzusetzen, gleichzeitig hält sich Norah Sander gegenüber mit ihren Gefühl sehr bedeckt, was zu einem Bruch in der Geschichte fühlt, der sich für mich aber auch wahnsinnig notwendig angefühlt hat, einfach weil er noch einmal unterstreicht, dass die Autorin den Weg gehen wollte, dass beide für sich selbst herausfinden, was sie möchten und dadurch nicht (primär) durch den anderen beeinflusst werden. Dadurch entsteht unterm Strich eine Art Slow Burn-Second Chance Romance, die mir gut gefallen hat und wirklich Freude auf mehr von Carolin Wahl, aber auch von der Kosgen Dynastie macht.

Doch auch für Drama an den richtigen Stellen hat die Autorin gesorgt. So fand ich die Szene, wo Norah eine tolle Entdeckung macht, die ihre Gefühlswelt sehr durcheinander wirft und ihr vielleicht auch die Kraft gibt, neue Wege zu wagen, wunderbar gelungen und auch die späteren Wiederverwertungen der Erkenntnisse hat die Autorin super eingebaut. Bei Sanders Geschichte war ich von der finalen Enthüllung, was hinter dem Video stand, sehr überraschend und gleichzeitig schockierend. Es hat aber so gut in die Geschichte und die familiäre Dynamik gepasst.

Mein Fazit

Skogen Dynasty ist ein sehr guter Auftakt mit Slow Burn Second Chance Vibes, über zwei junge Menschen, die ihren Weg finden. Die Autorin hat eine lebhafte Geschichte geschrieben, die wunderschön seicht, aber auch heilsam und gefühlvoll ist. Ich werde auf jeden Fall für die Folgebände zurückkommen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.11.2023

witzig, spritzig, chaotisch

Set on You
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„Vermutlich hät er mich für eine totale Irre, die ihn erst fälschlich beschuldigt, ihr Handy zu stehlen, und dann in der Umkleide an ihm hochklettert wie an einer Leiter.“
(Crystal über Scott in Set on ...

„Vermutlich hät er mich für eine totale Irre, die ihn erst fälschlich beschuldigt, ihr Handy zu stehlen, und dann in der Umkleide an ihm hochklettert wie an einer Leiter.“
(Crystal über Scott in Set on you)

Worum geht’s?

Nach einer Trennung findet Plus-size-Fitness-Influencerin Crystal Chen Trost im Gym, ihrem persönlichen Kraftort – bis Feuerwehrmann Scott Ritchie auftaucht und regelmäßig Crystals liebste Fitnessgeräte blockiert. Bald fliegen ordentlich die Funken. Doch während die beiden sich im Gym um die Vorherrschaft batteln, bringt sie ausgerechnet die Verlobungsfeier ihrer Großeltern auch außerhalb des Fitnessstudios zusammen. Und Crystal muss feststellen, dass sich unter Scotts durchtrainiertem Äußeren ein weiches Herz verbirgt. Könnten sie am Ende füreinander sein, was beide bisher vergeblich gesucht haben? Als dann aber ein Foto von Crystal und Scott viral geht, wird der Hass im Internet zur Zerreißprobe für ihre aufkeimende Liebe …

Set on you ist Band 1 der Influencer-Reihe. Die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen und kann als Standalone gelesen werden.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Crystal in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Bodyshaming und zudem sexuellen Content.

Meine Meinung

Man gebe mir eine RomCom mit einem Feuerwehrmann und ich bin dabei. Wirklich, keine Fragen, keine Voraussetzungen – Feuerwehrmann und I’m in. Bei Set on you bekomme ich zusätzlich sogar noch eine Plus Size Influencerin und Gymculture? Das kann nur genial werden. Oder?

Die kurze Antwort ist: Ja, aber. Die lange? Erkläre ich hier gern. Die Geschichte ist diese Art von Buch, die man für zwischendurch braucht. Nichts mega Anspruchsvolles (und trotzdem mit gewichtigen Themen), mitreißend und witzig, leicht zu lesen. Set on you erfüllt wirklich alles davon. Der Schreibstil ist absolut entspannt, humorvoll, mit ein bisschen Selbstironie. Einmal angefangen, waren plötzlich die ersten 50% vom Buch weggelesen. Beim Lesen verliert man die Zeit, fühlt sich abgeholt und unterhalten.

Die Geschichte startet direkt mittendrin. Crystal ist als Body Positivity Fitness Influencerin tätig und geht hierbei täglich ins Gym. Neben ihrem eigenen Workout filmt sie Workouts für ihre Follower und ist zudem Personal Trainerin. Ich mochte von Anfang an ihre Art zu denken und fand es toll, wie die Autorin Crystals Posts in dem Buch eingebaut hat. Doch hierbei wird auch aufgegriffen, dass eben nicht alles Sonnenschein ist – denn auch Kommentare werden mit abgedruckt und die zeigen, wie vielfältig die Reaktionen auf derartige Posts sein können. Ich mochte den Ehrgeiz, die Ehrlichkeit und auch das Selbstbewusstsein von Crystal, sowohl im Gym als auch online. Im Kontrast hierzu steht Crystals Rolle in ihrer Familie, die die ganze Zeit denkt, Crystal sollte sich einen richtigen, anständigen Job suchen. All dies wird angeschnitten, aber nicht im Fokus thematisiert.

Der Fokus liegt eindeutig auf Scott Ritchie. Feuerwehrmann. Extrem gutaussehend. Die Art Mann, der einer Oma die Einkäufe nach Hause trägt, Müll von der Straße aufsammelt und beim Schulfest beim Aufbauen hilft. Auch bekannt als: Crystals Erzfeind, der Squat-Rack-Dieb, Mister Aufgeblasen. Übertreibt Crystal? Absolut! Macht es Spaß, sie dabei zu begleiten? Noch viel mehr. Ist es teilweise fast schon lächerlich? Oh ja. Und trotzdem hat es mir viel Freude bereitet. Die Feindschaft der beiden, die wirklich explosiven Fetzen und die knisternden Funken – völlig überzogen und deswegen so wunderbar unterhaltsam. Und im späteren Verlauf süß, nervenaufreibend und voller „Crystal, ich möchte dich schütteln, bis du zur Vernunft kommst“-Momente.

Mit Crystal als Erzählerin hat man eine gute Protagonistin. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, gibt Konter und vertritt viele gute Ansichten. An einigen Stellen ist sie mir etwas zu harsch gewesen und ihr recht lange anhaltende Groll auf Scott hat mich echt verzweifeln lassen, aber gleichzeitig hat es gepasst. Crystals Ultimatum für Scott war glaubwürdig, auch wenn klar war, wie schwer das alles wird. Scott als Protagonist ist leider kein Erzähler, aber absolut liebenswert. Er gibt sich so viel Mühe, respektiert Crystals Grenzen und nimmt ihre Sorgen – sofern sie sie ausspricht – ernst. Die Drumherum-Geschichte mit den Familien, insbesondere der Großmutter von Crystal, die so sehr darauf erpicht ist, die beiden zu verkuppeln, war absolut unterhaltsam. Die beiden haben für mich gut funktioniert, zumal jeder er selbst bleiben durfte. Sicher hätte ich mir hier und da mehr Tiefe gewünscht, aber es ist eben primär eine RomCom, wo alles etwas lockerer und schneller über die Bühne geht.

Etwas wenig begeistert war ich davon, wie dann auf den letzten Seiten das erwartete Drama kam. Mangelnde Kommunikation, Geheimnisse und gleichzeitig aber auch der Druck der Öffentlichkeit spielen hier eine Rolle. Irgendwie habe ich aber von beiden Charakteren mehr erwartet und war leider vor allem auf Crystal etwas wütend, weil es so sehr im Kontrast dazu stand, wofür sie eigentlich einsteht. Andererseits durchläuft sie auch nochmal einen guten Reflexionsprozess, der zu einem starken Ende und einer guten Botschaft an die Leserschaft führt. Aber auch hier gilt: Es ist eben hauptsächlich eine RomCom und diese leben oftmals von den impulsiven Entscheidungen der Charaktere. Ich hatte jedenfalls viel Freude an dem Buch und werde die Reihe gern weiter verfolgen.

Mein Fazit

Set on you ist eine mitreißende, humorvolle Geschichte um Gegensätze, die sich hassend anziehen. Die Geschichte thematisiert viele gute Punkte, punktet mit viel Witz und Charme, verliert zum Ende hin durch das Gedankendurcheinander von Crystal aber ein wenig den Reiz. Dennoch: Super Unterhaltung für Zwischendurch!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]