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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

beeindruckend und hochwertig

Gabrielle Chanel
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Was ist das?

Bei dem Buch „Gabrielle Chanel“ handelt es sich um einen großen Bildband über das Leben und die Werke der bekannten Modeschöpferin Gabrielle „Coco“ Chanel, die die Marke Chanel und viele ...

Was ist das?

Bei dem Buch „Gabrielle Chanel“ handelt es sich um einen großen Bildband über das Leben und die Werke der bekannten Modeschöpferin Gabrielle „Coco“ Chanel, die die Marke Chanel und viele wegweisende Modemomente geprägt hat. Mit hochwertigen Bildern von mehr als 180 Looks, zahlreichen Fotos aus dem privaten Leben der Coco Chanel und jeder Menge Hintergrundinformationen entsteht ein umfangreiches, opulentes Werk über eine einzigartige Frau.

Wie sieht es aus?

Es handelt sich um ein Hardcover-Buch in hochwertiger Bindung mit einem eleganten Leineneinband. Das Buch ist etwas größer als das klassische A4-Format, etwa 3cm dick und hat durch die hochwertige Ausstattung ein eindrucksvolles Eigengewicht. Das Buch besteht aus dickem Glanzpapier, welches die Farbbrillanz der Fotos gut wiedergeben kann. Die Innengestaltung ist schlicht, gradlinig und modern. Verschiedene Fotografien in Klein- und Großformaten, in Schwarz-Weiß und Farbe sowie kurze und lange Texte erschaffen ein umfangreiches, beeindruckendes Buch, was so viel mehr als nur ein Bildband ist.

Was erwartet einen?

In diesem Buch treffen einzigartige Einblicke auf von Gabrielle Chanel designte Stücke, ihr Leben und die Auswirkungen ihrer Karriere auf die Fashionwelt zusammen. Nach einem kurzen einleitenden Vorwort zur Ausstellung im Londoner Victoria & Albert Museum erhält der Leser eine Zusammenfassung über das Leben der Gabrielle Chanel, welche ohne richtige Ausbildung Hutmacherin wurde und mit ihrem besonderen Verständnis von Mode die reichen Kreise einkleidete. Umfangreich wird beleuchtet, wie diese weltbekannte Frau ihren Weg fand und mit viel Willen die Hindernisse meisterte, die ihr das Leben und die damalige Zeit bereiteten. Das Buch enthält Einblicke in die Entwicklung der Kosmetiksparte mit den ikonischen Parfüms und den steten Wandel der Stoffe. Auch Cocos Weg nach Hollywood, die sie prägenden Einflüsse und die Auswirkungen ihrer Adaptionen auf die Fashionwelt werden beleuchtet. In der zweiten Hälfte des Buches werden einzelne Looks anhand von Bildern, erklärenden Texten und beeindruckenden Detailaufnahmen beleuchtet.

Mein Fazit

Schon seit langer Zeit interessiere ich mich grundsätzlich für Mode und den Hintergrund von Modehäusern. Entsprechend fand ich diesen Bildband natürlich sehr ansprechend. Am Ende wurde ich aber positiv überrascht, weil meine Erwartungen übertroffen wurden. Hatte ich gedacht, dass hier – ganz in Form eines Bildbandes – lediglich Fotografien mit kurzen Informationen enthalten sind, merkte ich bereits zu Beginn des Buches, dass hier so viel mehr auf mich wartet. Allein die ausführlichen Informationen zu Gabrielle „Coco“ Chanel und ihrem Leben fand ich unglaublich spannend und eine absolut geeignete Grundlage, bevor es zu den vielseitigen Entwürfen kam. Die Fotografien zeigen, wie vielfältig Coco ihre Designs gestaltet hat, aber gleichzeitig ist immer ihre Handschrift erkennbar. Ein beeindruckendes Buch mit fantastischen Einblicken und hochwertiger Ausstattung.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 01.10.2023

zum Entdecken und Träumen

Die Handtasche - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
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Was ist das?

Mit „Die Handtasche“ stellt die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess einen der vielseitigsten Gegenstände unseres Fashionalltags in den Fokus: die Handtasche in all ihren Facetten. ...

Was ist das?

Mit „Die Handtasche“ stellt die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess einen der vielseitigsten Gegenstände unseres Fashionalltags in den Fokus: die Handtasche in all ihren Facetten. Mit liebevollen Zeichnungen, eindrucksvollen Zitaten und interessanten Hintergrundinformationen entführt die Autorin in die Welt der Handtasche und präsentiert die bekanntesten Taschen.

Wie sieht es aus?

Es handelt sich um ein kleines Hardcover-Buch in hochwertiger Bindung. Das Buch ist etwas größer als das A6 Format, kleiner jedoch als A5. Der Buchschnitt ist passend in schwarz-metallic gestaltet und schimmert edel. Das dezente Cover hat einen goldfolierten Titel. Trotz seiner Größe wirkt das Buch hochwertig und edel. Die gesamte Innengestaltung bleibt dem Farbschema treu – schwarz, Goldtöne, weiß und rote Lippen als Hingucker. Es ist eine bunte Mischung aus ganzseitigen Zitaten, ganzseitigen Zeichnungen und kleinen Begleittexten. Wie immer ist das Verhältnis zwischen Text und Bild sehr bildlastig, da im Vordergrund die Fashionzeichnungen stehen.

Was erwartet einen?

In ihren Büchern entführt Megan Hess mit ihren Modezeichnungen immer in eine andere Welt. Hier hat sie sich dem Thema „Tasche“ angekommen und präsentiert die wohl bekanntesten Variationen und die Idee dahinter. Die Zeichnungen sind immer absolute Hingucker und die Auswahl sehr vielseitig. Von alle möglichen bekannten Marken sind Taschen enthalten und so manche Tasche kam mir von der Optik sofort bekannt vor, ohne dass ich bisher wusste, wie sie heißt. Neben einem kleinen historischen Abriss und einer Reise durch die Designerideen sortiert nach den jeweiligen Labeln. Während dieser Reise durch die Zeit zaubert die Autorin auch immer wieder mit wunderschönen ganz- oder zweiseitigen unabhängigen Zeichnungen ein Lächeln auf das Gesicht. Die Detailliertheit der Zeichnungen lädt zum Verweilen und Entdecken ein und macht Lust auf mehr.

Mein Fazit

Als absoluter Megan Hess Fan freue ich mich jedes Mal aufs Neue, wenn eines ihrer Bücher im deutschen Prestel-Verlag erscheint. Seit vergangenem Jahr gibt es nicht nur die „großen“ Schmuckbände, sondern auch die „Fokus-Titel“ im Miniformat, zuerst um das kleine Schwarze und nun über Taschen. Doch auch im Kleinformat tobt die Autorin sich aus, zeigt tolle Designs, liebevolle Zeichnungen und gibt ein paar Informationen mit an die Hand. Natürlich kann bei einem derart kleinen Buch, bei dem zudem der Schwerpunkt auf die künstlerischen Fähigkeiten der Autorin liegen, nicht gerade viel Hintergrund mitgegeben werden, gleichzeitig gibt es immer wieder doppelseitige Zitate, die hier im Verhältnis vielleicht ein wenig wie Platzverschwendung wirken bei der eh schon geringen Anzahl an Seiten. Ich selbst fand das Buch jedoch wieder beeindruckend und zum Wegträumen. Ein liebevoll gestaltetes Mini-Coffeetable Book mit einer schönen Auswahl an Taschen und jeder Menge Handwerkskunst. Eine tolle Ergänzung für alle Fans der Autorin, für Fans von Fashion und Design oder auch für Leute, die einfach hübsche Sachen mögen. Auch als Geschenk super geeignet!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 01.10.2023

eine etwas anderes Liebesgeschichte

Magnolia Parks
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„Das Desaster, zu dem wir geworden sind, blitzt auf, umkreist ein paar Mal die Reste dessen, was wir sein könnten.“
(BJ in Magnolia Parks)

Worum geht’s?

Magnolia Parks und BJ Ballentine sind füreinander ...

„Das Desaster, zu dem wir geworden sind, blitzt auf, umkreist ein paar Mal die Reste dessen, was wir sein könnten.“
(BJ in Magnolia Parks)

Worum geht’s?

Magnolia Parks und BJ Ballentine sind füreinander bestimmt. Das wissen alle in der Londoner High Society. Doch BJ, Englands meistfotografierter Bad Boy, hat Magnolia das Herz gebrochen.
Verzweifelt versuchen sie, übereinander hinwegzukommen, nur um am Ende immer wieder zueinander zurückzukehren. Doch als sorgsam gehütete Geheimnisse enthüllt werden, stellt sich für Magnolia und BJ die Frage, wie oft man ein gebrochenes Herz wieder zusammensetzen kann.

Magnolia Parks ist Band 1 der Magnolia-Parks Reihe um das Magnolia Parks Universum. Die Reihe wird fortgesetzt, die Handlung ist nicht in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch BJ und Magnolia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte und explizite Themen.

Meine Meinung

Auf die Magnolia Parks Reihe habe ich mich unfassbar doll gefreut. Nicht, weil es ein Tiktok-Hype ist (absolutes Anti-Siegel für mich), sondern eher, weil ich ein großer Gossip Girl Fan bin. Zu sagen, dass dies die neue Fassung oder eine Kopie von Gossip Girl ist, ist aber weit gefehlt. Magnolia Parks ist vieles, aber vor allem etwas, was ich noch nie so erlebt habe: Eine dysfunktionale, toxische, fragwürdige und unglaublich problematische Geschichte, die süchtig macht, den Leser vor Herausforderungen stellt und einen irgendwie nicht loslässt.
Dieses Buch, wahrscheinlich die komplette Reihe, wird die Geister scheiden, gar keine Frage. Lieben wir doch sympathische Charaktere, emotionale Liebesgeschichten, vielfältige Emotionen und ja, vielleicht auch eine Portion rosa-glitzer-Zuckerwatte. Das alles sucht man hier vergebens. BJ und Magnolia sind problematisch, innerlich zerrissen, haben sprunghafte Gedanken und schon sehr schnell, während man die nahezu belanglosen Abenteuer der beiden zwischen Partys, Events, nächtlichen Nebeneinander-Schlafen, oberflächlichen Freundschaften und ausufernden Shopping-Arien miterlebt, stellt man sich die Frage, ob man wirklich möchte, dass die beiden (wieder) zusammenkommen. Dieses Buch ist der regelrechte Verkehrsunfall, der einen fesselt, fasziniert und bei dem man sich gleichzeitig schlecht fühlt, weil man nicht weggucken kann. Magnolia Parks hat nicht diese Leichtigkeit wie Gossip Girl, die Charaktere sind auch etwas älter und suchen trotzdem irgendwie noch ihrem Platz im Leben. Im Buch enthalten sind eine riesige Fülle an Nebencharakteren, denen etwas die Individualität fehlt, was aber gleichzeitig so wahnsinnig bezeichnend für die Kreise ist, in denen sich Magnolia, BJ und ihre Freunde bewegen. Oberflächliche Freundschaften, stereotypische Charaktere und jede Menge detaillierte Informationen über die Klamotten, die getragen werden. All das nutzt die Autorin, um stimmungsvoll und auf etwas andere Art ihre Charaktere zu zeichnen, ihnen diese glatte Oberfläche zu verpassen, bei der ich so sehr darauf warte, dass sie aufbricht, dass die angestauten Emotionen herauskommen. Nicht in diesem Band, zumindest noch nicht so wirklich, aber es kommen ja auch noch einige Bände.

Die Geschichte ist slow paced, insbesondere da der Leser erst einmal eingefangen werden muss. Es geht mittendrin los, es ist chaotisch und es kommen laufend Fragezeichen dazu, während zugleich wenig bis nichts erklärt wird. BJ, der andauernd neue Frauen hat, Magnolia, die das weiß und duldet. BJ und Magnolia, die trotzdem nachts nebeneinander schlafen – neben, nicht mit! Die Handlung des Buches ist kaum vorhanden, denn es ist eigentlich nur ein konstantes Push and Pull, so wunderbar dysfunktional und fragwürdig, gleichzeitig aber so greifbar und der verquere Inbegriff von One True Love. Ja, ein bisschen wie Chuck und Blair aus Gossip Girl, aber auf kaputte, zerstörerische Art. Es ist wahnsinnig schwer, meine Gedanken und Gefühle zu dem Buch nachvollziehbar aufs Papier zu bringen, Kann man, darf man so etwas gut finden? Auf wessen Seite stellt man sich, will man überhaupt irgendeine Seite einnehmen oder lieber jeder einzelnen Person einmal ordentlich den Kopf waschen? Ist es in Ordnung, dass BJ mit seiner selbstzerstörerischen Art und dem Hang zu Drogen Magnolia immer wieder in Geiselhaft nimmt? Während Magnolia genau weiß, was sie tun muss, um sich BJs Aufmerksamkeit zu sichern? Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Reihe noch so manche Herausforderungen, Verzweiflungsmomente und sicher auf eine kleine Portion Fremdscham in mir auslösen wird, aber irgendwie ist es was Anderes, was Besonderes, was Ungewöhnliches.

Leser, die hier Gossip Girl erwarten, sollten das Buch schnell aus der Hand legen. Leser, die massive Probleme mit toxischen Beziehungen haben (und ja, die problematische Form mit Abhängigkeit, bewusstem Verletzen und nicht die weichgespülte Bad Boy-Good Girl Variante) sollten sehr schnell weglaufen. Magnolia Parks ist eine Herausforderung, bei der man zwischen den Zeilen und vor allem unter die sorgsam errichtete Fassade gucken muss. Es ist ein Auftakt voller Fragezeichen, mit einer unerklärlichen Sogwirkung und dem nagendem Gefühl, dass man das Buch eigentlich verteufeln sollte – but I’m here for the scandals.

Mein Fazit

Magnolia Parks ist eine etwas andere Liebesgeschichte voller toxischer, dysfunktionaler Faktoren in einem oberflächlichen Setting. Es ist ein herausforderndes Buch, was sicher nicht jedem gefällt. Aber ich bin jetzt schon gespannt, wie die Reihe weitergeht.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 01.10.2023

guter Auftakt, schwächere Lovestory

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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„Lernte, meine Stimme zu erheben, wenn ich sang, und sie verstummen zu lassen, wenn es um meine Gefühle für Jake ging.“
(Avery in One second to love )

Worum geht’s?

Avery, Isabella, Odina, Lee und ...

„Lernte, meine Stimme zu erheben, wenn ich sang, und sie verstummen zu lassen, wenn es um meine Gefühle für Jake ging.“
(Avery in One second to love )

Worum geht’s?

Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie sind jung, wild und die besten Freundinnen, seit sie sich im Surfcamp auf einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas kennenlernten. Es ist der Sommer ihres Lebens – bis Josie plötzlich spurlos verschwindet. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur ... Avery kehrt als gefeierter, aber ausgebrannter Rockstar auf die Insel zurück, um über ihren Bandkollegen Jake hinwegzukommen. Niemand ist ihr vertrauter als er – und niemand hat sie je so verletzt. Doch neue Hinweise zu Josies Verschwinden lassen Avery keine Ruhe. Sie weiß, dass nur ihre einstigen Freundinnen weiterhelfen können, obwohl ihre Freundschaft zerbrochen ist. Und dann ist da noch Jake. Warum beginnt er ausgerechnet jetzt, wo alles verloren ist, um sie zu kämpfen?

One second to love ist Band 1 der Breaking Waves-Reihe. Die Geschichte um Avery und Jake ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung um Josie wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Avery in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt in der Gegenwart, durch Rückblenden-Kapitel wird jedoch auch die Jugendzeit beleuchtet. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Schon seit vielen Monaten habe ich mich unglaublich doll auf diese Reihe gefreut, einfach weil ich ein großer Fan von Suspense bin und sicher auch die Werbung mit Anlehnung an Pretty Little Liars ihr Übriges getan hat. Der Start war etwas holprig, aber am Ende war ich doch ziemlich angetan – und vor allem möchte ich mehr.

Die Geschichte beginnt in der Gegenwart, wo der Leser Avery kennenlernt, die mit der Band Force of Habit und vor allem ihrem besten Freund Jake auf Tour ist. Für ein Festival kommen sie nach Harbour Bridge zurück, jene Insel, die damals Avery mehr als glücklich gemacht hat, bis eine Nacht alles verändert hat. Zehn Jahre sind vergangen, aber die Wunden sind nie verheilt. In zahlreichen Rückblenden erfährt der Leser langsam, wie sie damals Freundinnen gefunden hat, wie sich die Dynamiken in der Clique immer wieder verändert haben und wie dann ein fataler Sommer alles aus dem Gleichgewicht brachte: Josie verschwand, Avery unterdrückte ihre Gefühle für Jake und die beiden wurden eine erfolgreiche Band – nur zu welchem Preis?

Es hat etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war. In der Gegenwart gerät Avery viel mit Jake aneinander und es dauert, bis offengelegt wird, wieso eigentlich. Jake, ihr Love Interest seit jeher, ist mittlerweile verheiratet und trotzdem macht er sich noch an Avery ran, die ihrerseits seit einigen Enthüllungen vor zehn Jahren ein gebrochenes Herz hat. Die ganzen Beziehungen zu ordnen, die Probleme zu verstehen, das brauchte etwas. Dabei hilft aber auch der sehr angenehme Schreibstil sehr, wunderbar bildlich aber nicht ausufernd führt die Autorin durch die Geschichte, sodass es sich anfühlt, als würde eine gute Freundin ihre Lebensgeschichte erzählen. Und die ist bei Avery dank Jake mehr als steinig.

Streng genommen bedient die Autorin hier zwei Zeitebenen und zudem zwei Handlungen. Entsprechend ist das Buch vermutlich im Aufbau eine strukturelle Herausforderung geworden, die aber gut gelungen ist, nur am Anfang etwas mehr Energie hätte vertragen können. Die zweite Hälfte des Buches hat mich total gefesselt und ich konnte das Buch wirklich kaum weglegen, das liegt aber auch daran, dass man erst einmal viel Vorwissen braucht. Wer sind die Charaktere, wie kam es zur Freundschaft der Mädels und und und. Durch die Rückblendenkapitel von Avery kann man sich langsam ein gutes Bild von der Situation machen und ich muss sagen, dass ich anfangs dachte, mir wäre ein zweigeteiltes Buch mit Vergangenheit und Gegenwart lieber gewesen, bis ich anfing, mitzurätseln und dabei gemerkt habe, wie viel mehr Spaß es macht, wenn man häppchenweise Informationen kriegt. Natürlich geraten die weiteren Charaktere in dem Buch etwas in den Hintergrund, aber da die anderen Mädels noch ihre eigenen Bücher kriegen, dürfte das kein großes Problem sein.

Kommen wir zur Handlung Josie: Die Storyline hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich habe beim Lesen viele Theorien aufgestellt. Welche am Ende zutrifft? Puh, das wird sich vermutlich erst in Band 4 zeigen. Aber hier gibt es wirklich viele gute Elemente, von heimlichen Beobachtungen, gegenseitigen Zweifeln und mit Josie als sehr ambivalente Persönlichkeit erschließen sich eine Vielzahl an Möglichkeiten, wieso Josie nach der Nacht vor zehn Jahren nie wieder gesehen wurde. Ich bin gespannt, wie man hier mehr erfahren wird. Etwas schwierig finde ich allerdings, dass die Mädels als beste Freundinnen deklariert werden, denn tatsächlich kennen sie sich eigentlich nur von regelmäßigen mehrwöchigen Sommerferien. Außerhalb der Zeit wird zwar offenbar kommuniziert, aber jede geht ihren eigenen Weg. Auch merkt man diverse Spannungen in der Gruppe, weswegen mir hier die Idee der besten Freundinnen fast schon zu weit geht und nicht so ganz glaubwürdig ist. Am Ende spielt es jedoch für die Geschichte auch nur eine untergeordnete Rolle.

Die Causa Lovestory ist hier jedoch eher mein Problem. Von Anfang an habe ich die Gefühle zwischen Avery und Jake nicht greifen können und als er sich dann noch zunehmend zum Affen macht, ist das zwar zwischendurch witzig (generell wirkt die Band eher wie ein großer Kindergarten), aber irgendwie auch befremdlich. Beide eiern sehr lange um das Thema „Diese eine Nacht in Berlin“ herum, wo ich sagen muss, dass mir da am Ende die Enthüllungen auch eher wenig gefallen haben, weil das Herauszögern irgendwie schwierig war, da sich vorher bereits eine gewisse moralische Verwerfbarkeit bei mir eingestellt hat. Auch fehlten mir ein bisschen die Gefühle, die Entwicklung der Dynamiken der beiden. Avery flirtet zwischendurch auch, sodass ich zeitweise irritiert war, wer jetzt eigentlich das tatsächliche Love Interest ist. Am Ende ist es ein bisschen Second Chance, aber irgendwie zu wenig Gefühl, zu wenig Tiefe. Ehrlich gesagte spielte für mich die Liebesgeschichte aber sowieso nur eine Nebenrolle. Mal schauen, ob die anderen Beziehungen mich dort mehr begeistern.

Mein Fazit

One second to love ist ein spannender Auftakt einer vielversprechenden Reihe. Die Autorin kann mit ihrem Schreibstil wunderbar Bilder zeichnen, die Charaktere sind interessant und die Handlung um Josie macht definitiv Lust auf mehr. Nur die Lovestory war mir etwas zu schwach. Dennoch eine große Leseempfehlung.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 01.10.2023

zu wenig Suspense, Beziehung kaum greifbar

Seaside Hideaway – Unsafe
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„Panik ist nicht logisch. Sie ist unberechenbar und hockt wie ein Monster in der Dunkelheit, um in den unpassendsten Momenten die Klauen in mein Herz zu schlagen.“
(Nevah in Unsafe)

Worum geht’s?

Eine ...

„Panik ist nicht logisch. Sie ist unberechenbar und hockt wie ein Monster in der Dunkelheit, um in den unpassendsten Momenten die Klauen in mein Herz zu schlagen.“
(Nevah in Unsafe)

Worum geht’s?

Eine einzige Nacht zerstört Nevahs bisheriges Leben. Nachdem sie und ihr Bruder Miller Zeugen eines furchtbaren Verbrechens wurden, muss Nevah mit ihrer Familie untertauchen. Sie bekommen neue Namen, ein neues Zuhause und eine neue Vergangenheit. Niemand darf erfahren, wer sie sind – und vor allem, was sie wissen. Während ihr Bruder sich scheinbar mühelos mit der Situation arrangiert, kämpft Nevah mit Panikattacken und Heimweh. Und dann ist da noch ihr gutaussehender, ständig feiernder Nachbar Jackson, der sie mit seinen Sticheleien ganz wahnsinnig macht. Er weckt nicht nur ihre Streitlust, sondern sorgt bald auch für heftiges Herzklopfen bei ihr. Doch kann sie ihm näherkommen, ohne sich und ihre Familie in Gefahr zu bringen?

Unsafe ist Band 1 der Seaside Hideaway-Reihe. Die Liebesgeschichte ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung wird in Band 2 fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Nevah und Jackson in der Ich-Perspektive erzählt, es gibt zudem ein weiteres Kapitel aus Sicht einer dritten Person. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte.

Meine Meinung

Von der Autorin Leonie Lastella habe ich bereits drei Bücher gelesen, die mich insgesamt immer gut bis sehr begeistern konnten. Als es nun hieß, dass ein Suspense-Romance-Buch von ihr erscheint, war klar, dass ich es lesen muss. Vorweg: Ich lese regelmäßig Thriller, ich lese regelmäßig Romance und ich lese auch gern eine Mischung daraus. Ich möchte dies vorwegschicken, da ich mir vorstellen könnte, dass das Buch auf „Berufsspannungsleser“ anders wirken könnte als auf Leute, die bisher gar nicht oder nur gelegentlich mit Suspense zu tun haben.

Der Leser begleitet Jackson und Nevah. Letztere ist gerade mit ihrer Familie recht überstürzt nach Rockaway Beach gezogen, nachdem Nevah und ihr Bruder Miller ein Verbrechen miterlebt haben. Der Klappentext gibt dies bereits vor, die genauen Details und Hintergründe entwickeln sich aber erst im Laufe der Geschichte und dies auch zunehmend spät in der Handlung. Entsprechend „teasert“ Nevah sehr oft an, dass etwas passiert ist, dass sie sauer auf ihren Bruder ist, dass „das neue Leben“ eine Herausforderung ist. Recht schnell war also klar, dass wir hier von Zeugenschutz sprechen und entsprechend hoch war meine Erwartung daran, WAS die beiden erlebt haben müssen, um hier zu landen. Die Wahrheit ist: Die Auflösung fand ich schwach. So schwach, dass ich anzweifle, ob dies überhaupt zu dem Zeugenschutz, dem ganzen Drumherum geführt hätte. Denn Zeugenschutz ist ein wahnsinnig komplexes Thema und ich habe das Gefühl, die Autorin hat sich dem Thema eher auf hollywood-mediale Weise angenommen als wirklich ein wenig zu graben. Sehr viele Punkte sind für mich nicht überzeugend gewesen und hinzu kam, dass es wirklich lange dauert, bis der Leser die Hintergründe erfährt. Es war zäh, soweit zu kommen. Das lag leider auch daran, dass die Liebesgeschichte für mich wenig glaubhaft war.

Nevah und Jackson streiten sich von Anfang an. Sie steckt in direkt in eine (unrichtige) Schublade, er ist von ihr genervt. Vor allem Nevahs sehr konfrontative und vorurteilsbehaftete Art fand ich wahnsinnig schwierig und auch unsympathisch. Plöztlich und ohne wirklich greifbar zu sein, wechselt das Enemies to Lovers. Man muss gestehen, dass Jackson vorher schon sehr nett und bemüht war, aber was sich bei ihr geändert hat, blieb für mich einfach offen. Auch ihre Bedenken, wie problematisch das ja im Hinblick auf den Zeugenschutz sei, fand ich recht oberflächlich. Sie kennt Jackson kaum und möchte ihm direkt ihr Herz ausschütten. Viele Punkte machten für mich einfach zu wenig Sinn. Auch die Beziehung von Nevah und ihrem Bruder Miller war wahnsinnig verwirrend. Hass, Liebe, Verzweiflung, Neckereien, Wut, Enttäuschung. Hier ist alles dabei, was angesichts der Lage wohl nicht unrealistisch ist, aber es wirkte alles so eindimensional und grundlos. Ich verstehe, dass die Autorin vor allem Miller mit seiner aus dem Ruder gelaufenen Persönlichkeit zeigen möchte, der stark traumatisiert ist, an Schuldgefühlen zergeht und nicht weiß, wie er seine Gedanken und Gefühle zeigen soll, aber ich fand es oftmals primär anstrengend, die Reibereien zu lesen.

Generell hatte ich das Gefühl, die Autorin hatte viele Ideen, aber stimmig ist das meiste für mich dabei nicht geworden. Da ist etwa Jacksons Geschichte, dass er zu seiner Familie keinen Kontakt hat. Wieso, das erfährt man im Verlauf. Hat man jedoch erwartet, dass dies noch eine Rolle spielt, so verläuft der Handlungsstrang insoweit im Sande, dass Jackson mit seinen neuen Erkenntnissen wieder auf seine Eltern zugehen möchte. Auch hier habe ich einfach zu viel erwartet, die Geschichte verkam zu sehr zu einer kleinen Nebenhandlung, die es nicht gebraucht hätte. Andererseits wäre Jackson ohne diese Handlung komplett fremd für mich gewesen, denn er geht neben Nevah schon unter. Nevah hingegen zeigt viel von sich, aber vieles passt auch nicht zusammen. Entscheidungen waren nicht nachvollziehbar, Gedanken teilweise abgehakt und der vermeintliche Spannungseffekt ist eher lauwarm, vor allem, da Nevah ihn häppchenweise hinwirft und das meiste von Anfang an doch oder zumindest erwartbar ist. So ist es auch so, dass der vermeintliche Cliffhanger für mich nur zu einem „war ja klar“ führt. Ich bin ehrlich, ich habe kein Interesse, Band 2 weiterzulesen.

Mein Fazit

Unsafe konnte mich leider nicht begeistern. Der Suspense-Teil war für mich nicht der Rede wert, der Cliffhanger war zu erwarten. Nevah als Protagonistin hat es mir schwer gemacht und auch die Beziehungsentwicklung war nicht greifbar. Ich habe einfach mehr erwartet und erhofft.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]