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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2017

Die Reise geht weiter

Schnee und Orchideen
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„Schnee und Orchideen“ ist die Fortsetzung von „Indigo und Jade“ und ich empfehle unbedingt, die beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen und am besten auch noch möglichst zeitnah nacheinander.

Im ...

„Schnee und Orchideen“ ist die Fortsetzung von „Indigo und Jade“ und ich empfehle unbedingt, die beiden Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen und am besten auch noch möglichst zeitnah nacheinander.

Im zweiten Teil gibt es praktisch keine Wiederholung der vorherigen Ereignisse, die Geschichte geht nahtlos weiter.
Immer noch sind Indigo, Jade und ihre Weggefährten auf der Suche nach einer seltenen weißen Orchidee, mithilfe derer Indigo sein Leben in dieser Welt beenden und damit den weiteren Zugriff der grausamen Königin Scylla auf ihn und seine Macht verhindern könnte. Doch dann entwickelt sich alles ganz anders, es tun sich andere Möglichkeiten auf, doch es ergeben sich auch neue Schwierigkeiten und Probleme.

Actionreiche Szenen wechseln sich mit kurzen Verschnaufspausen für die Protagonisten und den Leser ab, langweilig wird es jedoch dabei nie!

Britta Strauss zündet, wie schon im ersten Band, ein Feuerwerk aus spannenden Ideen, ausgefallenen Fantasiewesen und einer herzzerreißenden Liebesgeschichte.

Gegen Ende waren es mir ein paar Wendungen zu viel, da hätte ich mir ein klein wenig mehr Geradlinigkeit gewünscht bzw. den Protagonisten gerne ein bisschen Kummer erspart.

Insgesamt aber auf jeden Fall wieder ein wundervolles Buch, das mich bestens unterhalten hat und das ich kaum aus der Hand legen mochte!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Beste Popcorn-Unterhaltung

Bourbon Kings
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Ich muss gestehen, ich habe noch nie etwas von J.R. Ward gelesen, obwohl mir ihre Black Dagger Reihe immerhin ein Begriff ist.
Die Beschreibung der neuen Reihe um die Bourbon-Familiendynastie der Bradfords ...

Ich muss gestehen, ich habe noch nie etwas von J.R. Ward gelesen, obwohl mir ihre Black Dagger Reihe immerhin ein Begriff ist.
Die Beschreibung der neuen Reihe um die Bourbon-Familiendynastie der Bradfords hat mich sofort angesprochen, auch wenn derartige Romane ja eigentlich nicht so mein Hauptgenre sind. Meine Erwartungen an den Anspruch waren nicht hoch, an den Unterhaltungswert der Story dafür umso mehr – und ich wurde auch nicht enttäuscht.

Lane Bradford, mittlerer Sohn der Familie, hat eigentlich den Absprung aus dem heimatlichen Kentucky geschafft und lebt bei einem Freund in New York. Naja, leben kann man das nicht nennen, er haust auf dessen Couch, spielt nächtelang Poker, säuft und verschläft die Tage. Nachhause zurück zieht es ihn auf keinen Fall, doch dann erhält er einen Anruf, den er nicht ignorieren kann.

Lanes Rückkehr ist ein harter Schlag für Lizzie, die leitende Gartenbauexpertin auf dem Anwesen der Bradfords. Zwischen Lane und Lizzie war einmal etwas, doch es ging spektakulär schief und so haben sie seit 2 Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt. Doch ist die Anziehungskraft zwischen den beiden wirklich erloschen? Jeder, der schon mal ein derartiges Buch gelesen hat, kann es sich wohl denken!

Die Familie Bradford bringt den Leser auf jeden Fall zum Staunen. Trotz ihres unermesslichen Reichtums (oder gerade deswegen?) sind sie alle völlig kaputte und gestörte Gestalten. Vater William ist ein skrupelloser Mistkerl, seine Frau verkriecht sich seit Jahren in Schmerzmitteln und vegetiert nur noch vor sich hin. Tochter Gin (haha, was für ein toller Witz dieser Spitzname für die Tochter einer Bourbon-Dynastie doch ist) schläft wahllos mit allen möglichen Männern und spielt ihre Spielchen, obwohl sie doch in Wahrheit nur einen liebt. Der älteste Sohn Edward ist ein gebrochener Mann, was ihm zugestoßen ist, erfahren wir im Laufe der Geschichte zumindest ansatzweise. Aber auch für ihn ist Rettung in Sicht – natürlich in Frauengestalt!

Dann gibt es noch eine Reihe von Nebenfiguren, ein paar äußerst unsympathische Gestalten, aber glücklicherweise auch ein paar Lichtblicke, allen voran Miss Aurora, die Köchin und auch das Herz des Anwesens, eine liebenswerte, warmherzige Person, die zumindest einigen der Gestrandeten Halt gibt und sie wieder aufrichtet und in die richtige Richtung lenkt.

Insgesamt habe ich mich bei diesem ersten Band der neuen Serie bestens unterhalten. Sie erinnerten mich an die Soaps der 80er Jahre, Dallas, Denver Clan und vor allem Falcon Crest!
Hohe Erwartungen an den Anspruch oder gar das Frauenbild sollte man besser nicht haben. Die Frauen sinken natürlich alle mit höchstens minimalem Widerstand dahin, sobald ihre jeweiligen Liebsten mit dem Finger schnipsen. Dadurch kommen sie auch alle kaum dazu, miteinander zu sprechen, sondern es ergibt sich Raum für alle möglichen und unmöglichen Missverständnisse und möglichst großes Drama!
Der Unterhaltungswert ist entsprechend hoch und mir hat die Lektüre richtig Spaß gemacht, obwohl ich mir das eine oder andere Augenrollen nicht ganz verkneifen konnte.

Ich freue mich schon auf Band 2 und 3, die für Juni und November 2017 angekündigt sind.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Der vierte Fall

Lockwood & Co. - Das Flammende Phantom
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Es handelt sich um den vierten Band der Lockwood-Reihe. Irritierenderweise kann ich mich an die Ereignisse aus dem Vorgängerband überhaupt nicht mehr erinnern und bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich ...

Es handelt sich um den vierten Band der Lockwood-Reihe. Irritierenderweise kann ich mich an die Ereignisse aus dem Vorgängerband überhaupt nicht mehr erinnern und bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich diesen überhaupt gelesen habe?
Dementsprechend verwirrt war ich zu Beginn des aktuellen Buches, denn Lucy ist ausgezogen und arbeitet nun als freie Mitarbeiterin für verschiedene Agenturen. Das hat einerseits Vorteile für sie, andererseits muss sie sich mit immer neuen Kollegen herumschlagen und ihr Privatleben liegt ziemlich brach – außer ihrem sprechenden Schädel im Glas hat sie wenig Gesprächspartner.

Als eines Tages Lockwood vor ihrer Tür steht und sie bittet, für einen besonderen Fall als Beraterin für seine Agentur zu arbeiten, überlegt sie daher nicht allzu lange.
Aus dem einen Fall folgt dann auch schnell ein weiterer und dieser entpuppt sich als ganz große Sache, die die Geisterjägerwelt in ihren Grundfesten erschüttert!

Nach Lucys anfänglichem und zum Glück kurzfristigem Ausflug in die Welt der Selbstständigen findet sich das bewährte Team inklusive der in diesem Band durchaus nicht unsympathischen Holly und Neuzugang Kipps bald wieder zusammen und es zeigt sich, dass die besonderen Fähigkeiten jedes Einzelnen von ihnen im gemeinsamen Zusammenspiel erst richtig zur Geltung kommen. Es macht richtig Spaß, bei diesem Wiederzueinanderfinden der Gruppe dabei zu sein!

Der Schreibstil ist gewohnt humorvoll und wunderbar zu lesen, der Fall an sich wieder einmal actionreich und spannend, und so ergeben sich zwar einige Antworten, aber auch viele neue Fragen. Außerdem endet das Buch mit einem fiesen kleinen Cliffhanger, der die Wartezeit bis zur Fortsetzung schon jetzt unerträglich lange scheinen lässt!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Wem kannst du vertrauen?

Black Memory
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Clare hat ihr Gedächtnis verloren. Sie erwacht in einem Boot vor der indonesischen Küste und kann sich weder daran erinnern, wer sie ist noch wie sie hierher gekommen ist. Sie wird festgenommen und beschuldigt, ...

Clare hat ihr Gedächtnis verloren. Sie erwacht in einem Boot vor der indonesischen Küste und kann sich weder daran erinnern, wer sie ist noch wie sie hierher gekommen ist. Sie wird festgenommen und beschuldigt, ein kleines Mädchen entführt zu haben. Clare ist entsetzt, kann sich nicht vorstellen, dass sie zu einer solchen Tat fähig sein soll. Und vor allem fragt sie sich, was aus dem Kind geworden ist?
Ein Unbekannter holt sie aus der indonesischen Haft und bringt sie nach London – wo er sich als ihr angeblicher Ehemann entpuppt. Clare hat auch an ihn keinerlei Erinnerung. Sagt er die Wahrheit, kann sie ihm vertrauen? Wem kann sie glauben, wenn ihr eigenes Gedächtnis ihr keinerlei Anhaltspunkte bietet und sie somit nicht einmal sich selber trauen kann?

Ich habe schon mehrere Bücher von Janet Clark gelesen, sowohl Jugendbücher als auch ihre Thriller für Erwachsene. Beim vorliegenden Buch spielt die Wissenschaft eine nicht zu unterschätzende Rolle, eigentlich ein Thema, das mich nicht besonders interessiert und, wenn es zu sehr ausgewalzt wird, in Büchern auch schnell mal langweilt. Hier gelingt es der Autorin aber, viele Informationen geschickt einzuflechten und dennoch die Handlung voranzutreiben und die Spannung hochzuhalten. Nicht jeden Fachbegriff muss man zudem bis ins letzte Detail verstehen, um der Geschichte folgen zu können, die entscheidenden Dinge werden auch für den Laien verständlich dargestellt, ohne dass die Autorin zu sehr in einen dozierenden Modus verfällt.
Das beklemmende Gefühl, wenn einen der eigene Körper bzw. Geist im Stich lassen, ist auf jeden Fall sehr glaubwürdig dargestellt und Clares verzweifelte und schwierige Situation wirkt sehr nachvollziehbar beschrieben.

Wer steht auf welcher Seite, wem kann Clare vertrauen? Diese zentrale Frage zieht sich durch das ganze Buch. Die eine oder andere Wendung habe ich mir gedacht, manches hat mich aber auch überrascht, so dass es bis zum Ende spannend blieb.

Veröffentlicht am 24.02.2017

Überzeugende Mischung

Diabolic (1). Vom Zorn geküsst
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Diabolics sind künstlich geschaffene, menschenartige Wesen, die nur zu einem Zweck gezüchtet werden: als persönliche Leibwächter hochrangiger Eigentümer. Sie werden auf einen Menschen geprägt und für diesen ...

Diabolics sind künstlich geschaffene, menschenartige Wesen, die nur zu einem Zweck gezüchtet werden: als persönliche Leibwächter hochrangiger Eigentümer. Sie werden auf einen Menschen geprägt und für diesen tun sie dann alles, sie räumen jede Bedrohung aus dem Weg. Gefühle kennen sie nur für diesen einen Menschen, dem sie gehören, ansonsten gehören Emotionen nicht zu ihren genetisch verankerten Eigenschaften.

Nemesis ist eine Diabolic und gehört der jungen Sidonia, der Tochter eines Senators. Sidonia sieht Nemesis jedoch mehr als Freundin an und traut ihr durchaus auch menschliche Gefühle zu. Als eines Tages alle Diabolics zum Tode verurteilt werden, da ihre Eigenschaften sie einfach zu gefährlich für die Allgemeinheit machen, widersetzt Sidonias Familie sich dem Beschluss und lässt Nemesis am Leben. Natürlich darf niemand hiervon wissen, gilt der Senator doch aufgrund seines Interesses an Wissenschaft und Technik sowieso schon als Ketzer und ist dem Kaiser ein Dorn im Auge.

Eines Tages wird Sidonia an den Kaiserhof zitiert. Ihrer Mutter ist klar, dass ihre liebenswerte, freundliche und offene Tochter in dieser Schlangengrube nicht bestehen könnte und so ersinnt sie einen Rollentausch. Sie schickt Nemesis an Sidonias Stelle und unter deren Namen an den Hof. Für Nemesis keine einfache Aufgabe, denn um als Mensch durchzugehen, muss sie Emotionen vortäuschen und sogar Schwäche. Wird sie damit durchkommen oder auffliegen? Und wie wird die Zeit am Hof sie verändern? Steckt doch noch etwas anderes in ihr als die Killerin ohne Herz und Gefühle?

Der Science Fiction Anteil des Buches ist relativ gering. Die Geschichte spielt zwar größtenteils im Weltraum und auf Raumschiffen, aber das merkt man bei der Lektüre kaum. Einige technische Details werden zwar erwähnt und sind auch durchaus wichtig für die Gesamtlogik der Geschichte, aber der Fokus liegt auf den Figuren.
Im Vordergrund steht die Frage, was ein Wesen zum Menschen macht? Sidonia behandelt Nemesis von Anfang an wie eine menschliche Freundin und nicht wie ein künstlich erzeugtes Wesen. Nemesis selbst sieht sich anders, doch sie durchläuft im Verlauf der Handlung hier eine große Veränderung.

Der Klappentext verrät meiner Meinung nach zu viel im Hinblick auf die zweite Hauptfigur des Buches: Tyrus, den Neffen des Kaisers. Schon bei seinem ersten Auftritt hatte ich einen Verdacht, der sich aber erst viel später wirklich bestätigt hat. Der Klappentext nimmt diese Überraschung leider schon vorweg.

Obwohl auch einige andere Wendungen vorhersehbar waren, gab es doch auch genug Überraschungen, um das Buch wirklich spannend zu halten!
Mich hat die Geschichte richtiggehend gefesselt und ich habe das Buch an einem Wochenende verschlungen! Für mich war es genau die richtige Mischung aus gut durchdachter Story, spannenden Wendungen, interessanten und glaubwürdigen Figuren und einer schönen, überzeugenden Lovestory!