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Veröffentlicht am 26.06.2024

Böse Anna oder Opfer?

Anna O.
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Anna O. von Matthew Blake ist fesselnder Psychothriller mit komplexen Charakteren und einer unvorhersehbaren Wendung.
Die Geschichte dreht sich um Anna Ogilvy, eine junge Frau, die beschuldigt wird, ihre ...


Anna O. von Matthew Blake ist fesselnder Psychothriller mit komplexen Charakteren und einer unvorhersehbaren Wendung.
Die Geschichte dreht sich um Anna Ogilvy, eine junge Frau, die beschuldigt wird, ihre beiden besten Freunde im Schlaf ermordet zu haben.

Der Roman beginnt vier Jahre nach dem Verbrechen. Anna liegt im Koma, und der renommierte Schlafforscher Dr. Benedict Price übernimmt ihren Fall. Er ist entschlossen, die Wahrheit hinter ihrem Zustand und den schrecklichen Ereignissen jener Nacht zu erfahren. Das sogenannte Resignationssyndrom war ein neuer Begriff für mich. Die Erklärungen im Buch sind gut, dadurch habe ich es schnell verstanden.
Anna ist ein komplexer und faszinierender Charakter. Sie ist entweder Opfer oder Täterin, ihre Geschichte weckte Mitgefühl und Verständnis bei mir. Gleichzeitig war ich unsicher, ob Anna nicht doch schuldig ist.

Blakes Schreibstil ist fesselnd und atmosphärisch, meisterhaft hält er die Spannung bis zum Schluss aufrecht. Ich konnte schwer aufhören zu lesen. Das Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen.
Dieser intensive Schreibstil ist ein bisschen unheimlich, regt auch gleichzeitig zum Nachdenken an.

Anna O. ist mehr als nur ein spannender Thriller. Es ist auch ein Roman, der wichtige Fragen zu Schuld, Unschuld und der Macht des Unterbewusstseins aufwirft. Blake erforscht diese Themen mit Sensibilität und Intelligenz, und sein Roman wird mir lange noch in Erinnerung bleiben.

Ich kann es jedem empfehlen, der Psychothriller mag und raffinierte Pläne. Die Spannung ist unglaublich hoch, dieser Pageturner ist definitiv ein Highlight.

Das Cover ist trotz der Einfachheit sehr passend gestaltet. Das Auge wirkt unschuldig und doch verbirgt sich dahinter etwas dunkles.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Eine mystische Umgebung und die rätselhaften Charaktere

Bretonische Sehnsucht
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Bretonische Sehnsucht ist der dreizehnte Fall für Kommissar Dupin der Krimiserie von
Jean-Luc Bannalec. Es geht diesmal auf die abgelegene Insel Ouessant. Die malerische Bretagne ist der gewohnte Schauplatz.

Ein ...

Bretonische Sehnsucht ist der dreizehnte Fall für Kommissar Dupin der Krimiserie von
Jean-Luc Bannalec. Es geht diesmal auf die abgelegene Insel Ouessant. Die malerische Bretagne ist der gewohnte Schauplatz.

Ein Musiker wird tot aufgefunden, der Fall scheint zunächst klar: Selbstmord durch Sprung von den Klippen. Doch Kommissar Dupin zweifelt an dieser einfachen Erklärung.
Seine Ermittlungen führen ihn tief in die mystische Welt der Inselbewohner, wo Legenden und Traditionen eine große Rolle spielen. Er stößt auf ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und alten Rivalitäten.

Bannalec zeichnet ein atmosphärisches Bild der Bretagne, mit ihren rauen Klippen, wilden Wellen und dem mystischen Flair. Die Insel Ouessant spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte und ihre Bewohner wirken mit ihren eigenen Sitten und Gebräuchen wie aus einer anderen Zeit.
Der Fall entwickelt sich langsam und atmosphärisch, die Spannung wird durch die mystische Umgebung und die rätselhaften Charaktere aufrecht erhalten.

Mir haben ganz besonders gut die Gespräche mit der Bürgermeisterin der Insel Ouessant gefallen. Sirenen, Meeresungeheuer, gewaltige Gefahren, davor warnt Madame eindringlich. Dupin soll sich nicht verlieben und auf keinen Fall die mystischen Gestalten auf die leichte Schulter nehmen.
Diese Dialoge sind herrlich amüsant.

Christian Berkel verleiht der Geschichte mit seiner sonoren Stimme Leben und Atmosphäre. Er versteht es meisterhaft, die verschiedenen Charaktere zu interpretieren und ihren Eigenheiten Ausdruck zu verleihen. Seine Lesung ist ein Genuss und die Geschichte hält einen bis zum Schluss in Atem.
Christian Berkel ist genial als Sprecher, er gibt besonders Rival einen genialen Auftritt. Der Polizist geht regelrecht auf in den mystischen Geschichten der Insel.

"Bretonische Sehnsucht" ist ein tolles Buch für alle, die gerne Krimis lesen, die sich von der Masse abheben. Der Roman bietet Spannung, Atmosphäre und einen tiefen Einblick in die bretonische Kultur.
Das Buch ist alleine lesbar, um jedoch die Verhältnisse unter den Kollegen zu verstehen, empfehle ich alle Bände zu kennen.

Das Cover fügt sich in die Reihe ein. Das Meer und die Felsen wirken sehr lebendig.

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Veröffentlicht am 15.06.2024

Intensiv und bewegend

Die Rückkehr der Kraniche
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In Romy Fölcks Roman "Die Rückkehr der Kraniche" geht es um die malerische Kulisse der Elbmarschen, wo sich das Schicksal von vier Frauen aus der Familie Hansen untrennbar miteinander verwebt.

Grete, ...

In Romy Fölcks Roman "Die Rückkehr der Kraniche" geht es um die malerische Kulisse der Elbmarschen, wo sich das Schicksal von vier Frauen aus der Familie Hansen untrennbar miteinander verwebt.

Grete, die matriarchalische Seele der Familie, kämpft mit den Erinnerungen an ihre Vergangenheit und den damit verbundenen Geheimnissen. Ihre Tochter Anne hingegen sucht nach Antworten auf Fragen, die ihre Mutter ihr schon immer verschwiegen hat. Freya, die freigeistige Schwester, kehrt nach Jahren der Distanz zurück und muss sich mit den Veränderungen in der Familie auseinandersetzen. Und die betagte Wilhelmine hütet ein lange bewahrtes Geheimnis, das die Familienbande bis ins Tiefste erschüttern könnte.

Während die Kraniche majestätisch über die Marsch ziehen, finden die vier Frauen wieder zueinander. Die atemberaubende Landschaft der Elbmarsch dient als Kulisse für ihre Suche nach Versöhnung, Vergebung und Neubeginn.

Fölcks Schreibstil ist einfühlsam und poetisch und sie zeichnet ihre Charaktere mit viel Tiefe und Authentizität. Die Geschichte entwickelt sich langsam und atmosphärisch, und hat mich intensiv in die Geschichte gezogen.

"Die Rückkehr der Kraniche" ist ein berührender Roman, der emotional fesselt. Es ist eine Geschichte über die Unfähigkeit zu verzeihen, die Macht der Familie und die heilende Kraft der Natur.

Es ist ein empfehlenswerter Roman für alle, die sich auf eine bewegende Geschichte einlassen möchten, die noch lange nach dem Lesen nachhallt.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Ein Sturm legt mörderisches frei

Mordseesturm
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Emmi Johannsens fünfter Band der Borkum-Krimireihe, Mordseesturm, überzeugte mich mit einer spannenden Geschichte und einer atmosphärischen Schilderung der Nordseeinsel.

Nach einem heftigen Sturm, der ...

Emmi Johannsens fünfter Band der Borkum-Krimireihe, Mordseesturm, überzeugte mich mit einer spannenden Geschichte und einer atmosphärischen Schilderung der Nordseeinsel.

Nach einem heftigen Sturm, der Borkum schwer getroffen hat, machen Caro Falk und Jan Akkermann bei Aufräumarbeiten eine grausige Entdeckung, unter dem zerstörten Loopdeelenweg finden sie Leichenteile.
Da die Polizei alle Hände voll zu tun hat, beschließen Caro und Jan, auf eigene Faust zu ermitteln. Der Tote ist nicht identifizierbar und schnell wird ihnen klar, dass der Bau des Loopdeelenweges, der durch den Sturm zerstört wurde, von Intrigen und Sabotageakten überschattet war.

Neben dem Kriminalfall ist es auch ein unterhaltsames und authentisches Bild des Insellebens auf Borkum. Die Autorin versteht es, die Atmosphäre der Nordseeinsel mit ihren rauen Schönheiten und liebenswerten Menschen einzufangen. Beim Lesen fühlte ich mich wie mitten auf der Insel und ich konnte die frische Seeluft förmlich riechen.

Mordseesturm ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi, der Lust auf mehr macht. Mit seinen liebenswerten Charakteren, dem Lokalkolorit und der fesselnden Geschichte ist er ein ideales Lesevergnügen für alle Fans von Inselkrimis und atmosphärischen Geschichten.

Die vorherigen Bände müssen nicht zwingend gelesen werden, sie tragen jedoch sehr zum Verständnis der Familienverhältnisse bei. Es lohnt sich außerdem sehr, die Bücher machen Spaß und bieten eine tolle Unterhaltung.

Das Cover beinhaltet wie immer eine Möwe mit Schal. Dieser Wiedererkennungseffekt ist ein Hingucker und bringt mich zum Lächeln.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Diese Liebe war nicht mein Fall

Man sieht sich
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Sommer 1988: Friederika und Robert lernen sich kennen. Sie verlieben sich, doch die Umstände trennen sie. Jahre später treffen sie sich wieder, doch das Leben hat sie beide verändert. Werden sie zueinanderfinden?

Julia ...

Sommer 1988: Friederika und Robert lernen sich kennen. Sie verlieben sich, doch die Umstände trennen sie. Jahre später treffen sie sich wieder, doch das Leben hat sie beide verändert. Werden sie zueinanderfinden?

Julia Karnick zeichnet ein feines Bild zweier Menschen, die sich im Laufe der Jahre immer wieder begegnen und doch nie ganz zueinanderfinden.

Mit der Sprecherin Katrin Daliot bin ich nicht warm geworden. Sie war mir emotionslos und eintönig.
Ich konnte die verschiedenen Personen schwer auseinander halten. Das Hörbuch habe ich nur mit erhöhter Geschwindigkeit laufen lassen. Bei normaler Geschwindigkeit wäre ich eingeschlafen.
Dem Hörbuch hätte eine intensivere Stimme gut getan.

Die Liebesgeschichte war für mich nicht spektakulär genug. Das immer wieder aufeinander treffen und wieder trennen fand ich langweilig und etwas nervig. Mit Friederika und Robert bin ich nicht warm geworden. Durch die mangelnde Sympathie konnte ich mich nicht tiefer in die Geschichte bringen.
Etwas schade fand ich zusätzlich, dass die Nebenfiguren etwas blass geblieben sind. Das Ende war mir zu vorhersehbar. Ich hatte mir mehr erhofft, da die Meinungen sehr positiv darüber sind. Geschmäcker sind verschieden, mir hat das Hörbuch keine tolle Unterhaltung gebracht. Vielleicht ist für Geschichte besser zu lesen.

Das Hörbuch ist für laue Sommerabende geeignet, wo der Kopf nichts zu tun hat.
Wer eine leichte Lektüre sucht, ohne große Ansprüche, ist hier genau richtig.

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