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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2022

Genial, raffiniert, intelligent

Scythe – Die Hüter des Todes
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Neal Shusterman hat Psychologie und Theaterwissenschaften studiert. Diese Kombination ist perfekt für Scythe. Es hat psychologische Elemente und es ist ein grandios inszeniertes Theaterstück.

In der ...

Neal Shusterman hat Psychologie und Theaterwissenschaften studiert. Diese Kombination ist perfekt für Scythe. Es hat psychologische Elemente und es ist ein grandios inszeniertes Theaterstück.

In der Zukunft leben die Menschen in einer perfekten Welt. Das Sterben wird überwacht von den Scythe. Die Hüter des Todes.
Citra und Rowan werden unfreiwillig als Scythe Lehrlinge ausgewählt. Was bringt ihre Zukunft, wie werden sie sich verhalten?

Nicht alle Scythes halten sich an die festen Grundregeln. Es gibt Abtrünnige, von denen sich Roman angezogen fühlt, für Citra ist das schwer nachzuvollziehen.
Ihre zarte Freundschaft droht zu zerbrechen.

Ich bin begeistert, dies ein außergewöhnliches Buch. Die Geschichte ist raffiniert konstruiert, ein absolutes Highlight mit Wow-Effekt.
Die Aneinanderreihung von Szenen und Aktivitäten der Scythes bieten eine spannende Geschichte. Ich wusste oft nicht, wohin manches führt. Es bleibt einiges geheimnisvoll und im Verborgenen.
Die Charaktere sind vielschichtig und bieten enorm gute Unterhaltung.
Von einigen Figuren hatte ich kaum eine Ahnung, was sie im Schilde führen.

Es ist eine intelligente Geschichte mit spektakulären Momenten. Wer Fantasie und Jugendbücher mag, dem kann ich Scythe absolut empfehlen.
Die Altersempfehlung ist ab vierzehn Jahre, was gerechtfertigt ist. Für allzu junge Leser ist diese Reihe nicht zu empfehlen. Die Szenen sind teilweise brutal und etwas beängstigend. Dieses Zukunftsszenario ist daraus realisierbar. Ich kann mir vorstellen, dass es möglich ist.
Band 2 lese ich demnächst und darauf freue mich extrem.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Jessica, 29, Brustkrebs

Solange es ein Morgen gibt
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Die Autorin Laura Price hat mit 29 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten. Fast zehn Jahre danach schreibt sie "Solange es ein Morgen gibt" und lässt Jessica ihre Rolle spielen.
Der Titel sagt viel aus, ...

Die Autorin Laura Price hat mit 29 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhalten. Fast zehn Jahre danach schreibt sie "Solange es ein Morgen gibt" und lässt Jessica ihre Rolle spielen.
Der Titel sagt viel aus, die Hoffnung bleibt bestehen. Egal was kommt, solange es ein Erwachen am nächsten Tag gibt, ist Kraft zum Kämpfen da.
Es steckt viel von der Autorin im Buch, vieles ist bestimmt aus ihrer Erfahrung heraus auf Jessica bezogen.
Brustkrebs ist eine fürchterliche Diagnose, die Angst macht und einen lähmen kann.

Die Buchfigur Jessica weint und kann es kaum glauben. Sie hat ihre Mutter verloren, diese starb an Darmkrebs.
Dadurch hat Jessica noch mehr Angst, aber sie kämpft und geht mit Mut an die Chemotherapie heran.
Gerade hat sie beruflich einen Karrieresprung gemacht und so schnell kann die Zukunft gesperrt werden. Die Beziehung zu ihrem Freund kriselt, ob da eine gemeinsame Zukunft weiter besteht ist fraglich.

Das Buch beschönigt nichts, die Behandlung wird erzählt mit all den schrecklichen Nebenwirkungen.
Gleichzeitig ist es eine Hilfe für Angehörige und Freunde, wie man am besten mit so einer fürchterlichen Krankheit umgehen könnte.
Die Autorin bringt viel Gefühl hinein. Die Tränen können fließen vor Kummer und Freude. Alle Emotionen kommen vor, es wird auch viel gelacht. Krebs darf nicht zu sehr die Oberhand gewinnen, das Leben muss weiter gelebt werden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn die Thematik schwierig und beängstigend ist, die Erzählweise ist gut strukturiert. Es ist eine Geschichte, die viel geben kann und auch Mut macht, immer weiter zu kämpfen.
Ich würde es jedem ans Herz legen, der in irgendeiner Form mit Krebs zu tun hat. Vorrangig geht es um Brustkrebs und die Therapie mit Chemo, Bestrahlung und Operation.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Eine rauhe Umgebung mit sympathischen Errmittlern

Gezeitenmord
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Der Autor Dennis Jürgensen ist einer der beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautoren in Dänemark. Er hat auch bereits einige Krimis veröffentlicht.
Mit "Gezeitenmord" startet eine neue Reihe mit der jungen ...

Der Autor Dennis Jürgensen ist einer der beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautoren in Dänemark. Er hat auch bereits einige Krimis veröffentlicht.
Mit "Gezeitenmord" startet eine neue Reihe mit der jungen dänischen Ermittlerin Lykke Teit und dem Flensburger Hauptkommissar Rudolf Lehmann.
Eine gute Kombination, denn die beiden Ermittler harmonieren gut zusammen. Der Altersunterschied ist kein Problem. Rudi hat einen Humor, der bei Lykke gut ankommt.

Die eisige Kälte in Dänemark und ein ebenso eisiger Fall beschäftigt die Polizei.
Ein Junge wird vermisst, sein Lehrer schwer verletzt im Watt gefunden. Kurz zuvor haben Schüler und Lehrer eine Leiche im Sand vergraben entdeckt.
Hat Lasse Espersen etwas mit dem Verschwinden von Villads zu tun?
Es ist nicht das erste Kind, dass in der Gegend verschwunden ist. Ein Fall vom letzten Sommer beschäftigt die Ermittler weiterhin.

Die Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort ist zunächst unter keinem guten Stern. Die Sympathie ist niedrig, die Gemüter kochen hoch bei der sensiblen Thematik.
Ich fand es interessant, wie die Figuren miteinander umgehen und wie Worte quer schießen können.
Dennis Jürgensen hat einen tollen Stil, der mir sofort sympathisch war. Bisher kenne ich nichts vom Autor.
Die Dialoge sind bissig und kraftvoll, sie erreichen ihre Wirkung, ohne beleidigend zu werden.
Es entsteht eine düstere Atmosphäre im Watt, mit dem stürmischen Wind und dem Nebel, der über die Landschaft wabert.
Die Stimmung passt zu den zu lösenden Fällen. Die Gemüter werden beeinflusst, die Gedanken wirbeln. Mir hat der Aufbau des Krimis sehr gefallen. Manche Momente haben mir einen Schauer bereitet. Der Autor spielt gekonnt mit seinen Ideen und Worten.
Die Spur zum Mörder ist schwierig zu finden, das Team Lykke und Rudi agiert bereits routiniert zusammen.

Ich kann "Gezeitenmord" sehr empfehlen. Für Krimifans ist es auf jeden Fall eine Lesereise wert. Vergleiche mit anderen Autoren möchte ich nicht machen. Dies hat Dennis Jürgensen nicht nötig und würde dem Leser keinen Mehrwert bringen.
Ich finde den Stil nicht einzigartig, aber definitiv wertvoll. Die dänische Landschaft ist rauh und dabei wunderschön. Die Beschreibungen der Umgebung ist eindeutig und bietet Raum für Spekulationen.
Auf eine Fortsetzung bin ich neugierig und hoffe auf ein Wiederlesen mit Lykke und Rudi.


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Veröffentlicht am 08.02.2022

Ein sehr besonderes Buch mit tiefgründigen Sätzen

Bone Music
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David Almond hat einige Preise gewonnen, davon den berühmten Kinderbuchpreis Hans Christian Andersen. Seit Art zu Schreiben ist ganz besonderes wertvoll. Er begeistert mich mit seinen Worten, die mich ...

David Almond hat einige Preise gewonnen, davon den berühmten Kinderbuchpreis Hans Christian Andersen. Seit Art zu Schreiben ist ganz besonderes wertvoll. Er begeistert mich mit seinen Worten, die mich berühren und fort tragen in eine verwunschene Welt. Die Magie der Natur prägt die Geschichte über Bone Music.

Die junge Sylvia wohnt für eine Weile mit ihrer Mutter in Northumberland. Die Gegend ist ganz anders als daheim in Newcastle. Sylvias Mutter hat als Baby in Northumberland gewohnt. Hier versucht sie wieder mit dem Malen anzufangen. Sie braucht Abstand von der Ehe.

Sylvia will dort weg und doch vibriert ihr Herz, wenn sie die sonderbare Musik hört.
Gabriel, ein Junge in der Nachbarschaft, zeigt ihr seine Knochenflöte.
Es ist bezaubernd anzuschauen, wie Sylvia aus ihrem Schatten tritt und durch die Klänge der Musik auf andere Gedanken kommt. Die Natur zeigt sich ihr von einer mystischen Seite. Das Mädchen verändert sich in eine neugierige, nach der Wahrheit Suchende.
Sie blickt in den Himmel, sieht die Sterne und lässt ihre Gedanken kreisen. Es ist faszinierend, wie sich Sylvia wandelt und ihre Umgebung mit anderen Augen betrachtet.

Das Buch ist ab vierzehn Jahre empfohlen, was ich auch so empfinde. Die Handlung ist es nicht, sondern die Erzählweise ist für jüngere Leser vielleicht nicht verständlich.
Der Autor spielt mit den Worten und bringt wunderbare Sätze hervor. Die zum Nachdenken anregen und der Phantasie viel Raum geben.
"Bone Music" ist eine ganz besondere Geschichte, mit viel Tiefgang und zauberhaften Szenen.
Es ist schon fast philosophisch, was David Almond über die Jugend und den Wandel der Zeit beschreibt. Er lässt Sylvia denken und über sich selbst rätseln.
Ich fand es sehr besonders und habe das Buch sehr schön gefunden.

Das Cover wirkt mysteriös und düster, gleichzeitig macht es neugierig, was sich dahinter verbirgt.
Ich habe das Buch aufgeschlagen und bin sofort hinein getaucht und war verschwunden in den tiefen der Seiten. Das Ende kam sehr schnell, ich konnte nicht aufhören zu lesen. Meine Gedanken waren gut beschäftigt und ich bin sehr froh, diese Geschichte gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Wundervoll geschrieben

Du hast mir gerade noch gefehlt
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Mhairi McFarlane ist für mich der Inbegriff für romantische und amüsante Geschichten. Die Schottin trifft mit ihrem Humor voll und ganz meinen Geschmack.
Ihr Stil ist klasse, die Seiten lesen sich flott ...

Mhairi McFarlane ist für mich der Inbegriff für romantische und amüsante Geschichten. Die Schottin trifft mit ihrem Humor voll und ganz meinen Geschmack.
Ihr Stil ist klasse, die Seiten lesen sich flott weg. Es sind Momente aus dem wahren Leben, die ihre Bücher ausmachen.
Egal welches Thema Mhairi McFarlane anspricht, ich bin begeistert von ihrer Art zu schreiben.

In "Du hast mir gerade noch gefehlt" geht es um eine Vierer Clique, die sich seit der Schulzeit kennt. Eve, Susie, Ed und Justin sind seit zwanzig Jahren eng befreundet. Die Höhen und Tiefen des Lebens haben sie gemeinsam gemeistert.

Eve ist die Hauptfigur, um sie dreht es sich am meisten im Buch. Die anderen Charaktere kommen auch gut ins Licht, Eve lässt allen ihren Platz. Das hat mir gut gefallen, dass sich die Sonne nicht nur um Eve dreht, sondern auch alle anderen zu Wort kommen.

Ed ist mit Hester zusammen, Eve ist seit der Schulzeit in ihn verliebt. Es gibt kaum eine Chance auf ein gemeinsames Glück. Hester macht Ed einen Heiratsantrag.
Dieser Abend bietet viel mehr, es passiert noch einiges, was das Leben der Clique extrem verändert.

Die Leichtigkeit im Buch hat mich komplett durch die Seiten getragen. Ich habe angefangen zu lesen, viel gelacht, es kamen Tränen und auch etwas Dramatik.
Ich kann die Autorin nicht mit anderen vergleichen, für mich ist sie einzigartig.
Ihr Esprit springt über die Seiten und machen jedes Buch zu einen wundervollen Leseerlebnis.
Die Cover versprühen Lebendigkeit mit den bunten Farbelementen.
Es ist definitiv ein Frauenroman, ohne rosarote Brille, mit Auf und Abs, die auf ein Happy End zu steuern.
Ob es zu einem glücklichen Ende kommt, soll jeder selber herausfinden.

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