Nicht ganz so perfekt wie der Vorgänger, aber dennoch ein genialer und würdiger Abschluss.
Das Gold der KrähenMeinung:
Nachdem mich ja Band 1 der Reihe so beeindruckt hat, habe ich natürlich sehnsüchtig auf diesen Abschlussband gewartet. In Sachen Optik und Aufmachung steht er dem Vorgänger in nichts nach und ...
Meinung:
Nachdem mich ja Band 1 der Reihe so beeindruckt hat, habe ich natürlich sehnsüchtig auf diesen Abschlussband gewartet. In Sachen Optik und Aufmachung steht er dem Vorgänger in nichts nach und auch die Geschichte selbst konnte mich wieder gut unterhalten, auch wenn ich Teil 1 doch noch etwas stärker fand.
Es ist aber immer ein gutes Zeichen, wenn Charaktere, Handlungen und Besonderheiten auch nach einem Jahr so gut in Gedächtnis bleiben, dass man auch ohne größere Rückblenden wieder gut in die Geschichte findet. Und genauso ist es mir hier ergangen. Die Handlung knüpft nahtlos an und ich war sehr schnell wieder mitten drin und habe mit den Krähen mitgefiebert.
Auch dieses Mal muss Meisterdieb Kaz viele Pläne und Ränke schmieden, um sein Phantom Inej zu befreien und um Rache für den großen Verrat zu üben. Dabei wachsen die besonderen Charaktere noch mehr zusammen, die aufgebaute Spannung hält sich konstant und das Setting und die Atmosphäre sind erneut einfach total genial.
Leigh Bardugo hat so einen lebendigen und kreativen Schreibstil, das ist einfach der Wahnsinn. Sie erweckt mit gezielten Worten die verruchte Hafenstadt Ketterdam mit allen Gassen, Bewohnern und Gegebenheiten zum Leben und auch ihre grandiosen und besonderen Figuren bekommen noch mehr Tiefe und Entwicklung. Und auch die Dialoge haben mich wieder total beeindruckt, zum einen sind sie oft total lustig und sarkastisch, aber auf der anderen Seite auch gefühlvoll, verletzlich und tragisch.
Da die Geschichte wieder abwechselnd in der dritten Person, aber aus den Perspektiven der verschiedenen Figuren erzählt wird, bekommt man bei allen nun noch mehr Einblick in ihre Vergangenheit, ihre Gedanken und Gefühle und ihre Träume und Wünsche. Dabei muss ich sagen, dass ich das im Mittelteil schon etwas geballt fand, vor allem, weil auch alle an ihrer persönlichen Liebesgeschichte feilen und ich das bei diesem Setting nicht so ausführlich gebraucht hätte. Am Ende war es jedoch schon ganz ok, da die Autorin dann noch gut die Kurve bekommen hat, bevor es wirklich zu viel geworden ist.
Der Plot lebt auch dieses Mal von den geschmiedeten Ränken, den unmöglichen Plänen und den unvorhergesehenen Wendungen, auch wenn es in diesem Band doch deutlich weniger davon gab, als im Vorgänger. Dennoch ist eine detaillierte und gleichzeitig extrem spannende Geschichte mit viel Persönlichkeit und tollem Flair entstanden.
Das Ende ging dann fast ein bisschen zu schnell und auch wenn nicht alle Fragen zu 100 Prozent beantwortet werden, fand ich den Schluss doch passend und zufriedenstellend.
Fazit:
„Das Gold der Krähen“ kommt für mich zwar nicht ganz an den Vorgänger heran, ist aber auf jeden Fall ein würdiger Abschluss dieser genialen Dilogie. Schreibstil, Setting, Atmosphäre, Charakterentwicklung und Plot konnten mich auch dieses Mal überzeugen und bestens unterhalten, auch wenn ich hier und da nicht zu 100, sondern vielleicht zu 97 % zufrieden war. Dennoch ist das Kritik auf sehr hohem Niveau, weshalb ich erneut die vollen 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung vergebe.