Profilbild von Stampelchen

Stampelchen

Lesejury Star
offline

Stampelchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stampelchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

Sternen3,5 Sterne für einen Thriller mit sehr guten Anfängen, aber leider auch verschenktem Potential

Escape Room
0

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Ich finde Escape Rooms allgemein sehr interessant und spannend, aber auch die Vorstellung einfach mit 5 anderen Personen und einer Leiche in einem fremden ...

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Ich finde Escape Rooms allgemein sehr interessant und spannend, aber auch die Vorstellung einfach mit 5 anderen Personen und einer Leiche in einem fremden Hotelzimmer aufzuwachen und nur 3 Stunden Zeit zu haben um den Mörder zu entlarven, fand ich extrem fesselnd und schockierend.

Dementsprechend bin ich auch super gut in die Geschichte gestartet. Ich konnte mich gut in Protagonist Morgan Sheppard hineinversetzen und seine Verwirrung, seine Angst, aber auch seine Zweifel nachvollziehen und ich war einfach auch gespannt, was hinter allem steckt, bzw. wie er das in der kurzen Zeit schaffen will. Die Bedrohung und die Spannung konnte ich auch deutlich nachfühlen.

Denn es wurde ja schon am Anfang deutlich, dass Morgan Sheppard seine Fälle eigentlich gar nicht selbst ermittelt, sondern sie nur vorstellt bzw. auf Kosten anderer verkauft. Auch sonst ist er eher weniger sympathisch und hat einige Charaktereigenschaften, die ich überhaupt nicht an einem Menschen mag, aber trotzdem konnte ich mich gut in seine Lage versetzen, seine Gedankengänge nachvollziehen und fand seine Entwicklung/Wandlung glaubhaft. Das fand ich schon bemerkenswert in der Beschreibung, dass er trotz des eher negativen Charakters zu einer Art Antiheld wird und ich ihm das auch noch abnehme.

Die anderen Charaktere sind zum Teil auch sehr speziell und werden in ihren Beschreibungen aber auch nur oberflächlich angerissen. Ich hatte zwar schon bald einen Verdacht hatte, der sich später auch als wahr herausgestellt hat, bin aber zwischendurch durchaus immer mal wieder verunsichert worden und habe auch alle anderen Figuren ins Visier genommen und verdächtigt.

Doch leider konnte die Geschichte das gute Niveau vom Anfang nicht halten. Als es dann daran geht, etwas von der Vergangenheit aufzudecken, verliert sich der Autor in diesen Erzählungen. Er will jedes Detail der Vergangenheit aufdecken und das ist einfach zu viel und tötet die Spannung… Vor allem da es für den Hörer schon bald offensichtlich wird, wie es damals gelaufen ist und diese kurze Erklärung hätte auch gereicht.

Und auch die nachfolgenden Ermittlungen im Zimmer laufen dann oft eher etwas nebensächlich ab. Weshalb sich die große Spannung oft auch immer wieder etwas abbaut, auch wenn es zwischendurch doch einige Highlights und Wendungen gibt.

Der Sprecher Torben Kessler macht einen guten Job. Er hat schon eine recht klare und eindringliche Stimme, die auch die Atmosphäre gut rüber bringt, aber gegen die langwierigen Erklärungen kann er trotz der guten Leistung nicht viel machen.

Das Ende ist dann schon wieder ganz ok, auch wenn durch die vorherige Enttäuschung doch ein etwas bedauernder Nachgeschmack bleibt, dass das Potential etwas verschenkt wurde.

Fazit:
Eine spannende und fantastisch erzählte Geschichte, mit einem beklemmenden Setting, einem tollen Auftakt und einem glaubhaften Antihelden. Leider verzettelt sich der Autor dann in unnötige Details und Nichtigkeiten und kann die Spannung vom Anfang nicht aufrechthalten. Das Ende ist dann schon ganz ok, kann die Enttäuschung um das verschenkte Potential aber nicht ganz aus der Welt schaffen. Insgesamt vergebe ich knappe 3,5 Sterne, die aber eher ab-, als aufgerundet werden.

Veröffentlicht am 24.08.2019

3,5 Sterne für eine Geschichte mit vielen guten Seiten, aber auch einigen Kritikpunkten...

Einer wird sterben
0

Meinung:
Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem mir die Rezension sehr schwer fällt, da es viele gute Seiten, aber auch einige Kritikpunkte hatte.

Die Kurzbeschreibung hat mich wirklich neugierig gemacht. ...

Meinung:
Dies ist mal wieder ein Buch, bei dem mir die Rezension sehr schwer fällt, da es viele gute Seiten, aber auch einige Kritikpunkte hatte.

Die Kurzbeschreibung hat mich wirklich neugierig gemacht. Denn das beschriebene Setting klang verstörend und spannend.
Auch der Prolog, mit dem die Geschichte startet ist geheimnisvoll und verlockt zu ersten Überlegungen, die sich in meinem Fall aber als völlig falsch herausgestellt haben.

Die Handlung selbst startet auch recht interessant, man lernt man auch Protagonistin Stella kennen. Sie ist durch den Unfall vor 6 Jahren schwer gezeichnet und wirkt durchaus etwas fragil. Man denkt schon, dass sie sich zu viel in Kleinigkeiten hineinsteigert, aber mit der Zeit beginnt man sich doch auch selbst zu fragen, ob sie mit ihren Befürchtungen nicht doch recht haben könnte und was hinter all den Ereignissen steckt.

Ihr Leiden und ihre Angst sind auf jeden Fall glaubhaft dargestellt. Der Leser bzw. Hörer bleibt auf jeden Fall immer mehr oder minder bei Stange, da schon immer kleine Cliffhanger eingebaut sind und die Erzählweise angenehm ist. Sprecherin Christiane Marx hat eine sympathische Stimme, kann aber auch die Angst und die Hysterie von Stella gut und glaubhaft rüberbringen. Ihr Art die Geschichte zu erzählen hat mir gut gefallen.

Aber auch wenn ich das Grundgerüst gut fand, muss ich sagen, dass die Handlung an manchen Stellen leider etwas zu langatmig und ausschweifend erzählt wird. Es ist lange ein hin und her, ohne dass wirklich viel Neues passiert bzw. nehmen auch die Nachbarn und deren Geschichten ein bisschen zu viel Raum ein. Das hätte man durchaus etwas kürzen können, um die Spannung konstant hoch zu halten.

Ebenso ist das Ende, wie die ganze Handlung, eher ein zweischneidiges Schwert. Die Auflösung des Ganzen hat mich auf jeden Fall überrascht, denn auch wenn ich zum Teil damit gerechnet habe, hätte ich es in dieser Konstellation nicht erwartet.

Aber ganz glücklich bin ich damit nicht, denn irgendwie weiß ich jetzt am Ende nicht so ganz, was ich davon halten soll. Außerdem bin ich mir sicher, dass man das erwünsche Ergebnis bestimmt auch einfacher hätte haben können und der Punkt, wieso überhaupt die Unsicherheit auf kam, hätte wohl auch schon früher auffallen müssen.

Also ganz rund ist es irgendwie nicht geworden, auch wenn es seinen Zweck nochmal Überraschung rein zu bringen und die wichtigsten Fragen zu beantworten schon erfüllt hat. Wenn auch etwas zu übertrieben und vor allem etwas zu schnell. Denn nachdem es ja vorher recht lang gedauert hat, bis etwas vorwärts ging, kam ich hier kaum mit dem Denken hinterher. Ich hätte schon noch gern ein paar vertiefende Erklärungen gehabt bzw. noch ein bisschen mehr Zeit, damit wirklich klar zu kommen. Ich hab mir in Anschluss auch erst nochmal den Prolog angehört, denn erst am Ende hat er wirklich Sinn ergeben.

Fazit:
Eine gute Idee mit einem interessantem und etwas geheimnisvollem Setting, einer größtenteils glaubhaften Protagonistin mit nachvollziehbarem und gut dargestelltem Leidensweg und einer angenehmen Erzählweise. Leider haben sich manchmal ein paar zu viele Nebensächlichkeiten eingeschlichen und das Ende ist auch ein zweischneidiges Schwert. Einerseits schockierend und überraschend, andererseits aber auch etwas übertrieben und zu abrupt abgehandelt. So ganz weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Deshalb gibt’s auch in der Bewertung eher ein Zwischending, nämlich solide 3,5.

Veröffentlicht am 24.08.2019

3,5 Sterne für einen soliden, aber für mich nicht komplett überzeugenden Thriller

DOORS - ENERGIJA
0

Meinung:
Mit Abschuss dieses Bandes habe ich nun alle 3 Teile der 2. Staffel gelesen. Und wieder gibt es eine ganz andere Handlungsentwicklung, mit den gleichen Charakteren.
Dieses Mal steht Milana im ...

Meinung:
Mit Abschuss dieses Bandes habe ich nun alle 3 Teile der 2. Staffel gelesen. Und wieder gibt es eine ganz andere Handlungsentwicklung, mit den gleichen Charakteren.
Dieses Mal steht Milana im Vordergrund, aber auch Hackerin Suna hat wieder eine wichtige Rolle. Ebenso kommen Schreiner Anton und sein Meister William in der Nebenhandlung vor.

Dieses Mal macht die Handlung ab der Mitte einen Sprung in die Zukunft, nämlich in das Jahr 2049. Ich muss sagen, dass ich dieses Setting nicht ganz so ansprechend fand, dafür haben mir irgendwie noch ein paar Einblicke mehr gefehlt, aber es war schon ok zum Lesen. Die Handlung selbst ist wieder spannend und auch ausgewogen zwischen Action und ruhigeren Momenten.
Aber hier gab es doch ein paar Handlungsstränge, die ich nicht ganz stimmig abgeschlossen fand.
Da hätte ich mir teilweise doch ein bisschen was anderes gewünscht.

Interessant fand ich, dass in diesem Teil kurze Sequenzen aus den anderen beiden Büchern versteckt sind. Diese entdeckt man natürlich nur, wenn mal alle 3 Teile gelesen hat, aber die Idee fand ich ganz witzig. Nur, dass ein Element davon, dann auch noch gegen Ende eine wichtige Entwicklung herbeiführt, hat mir nicht ganz so gut gefallen.

In diesem Teil werden nochmal neue Fragen aufgeworfen, da plötzlich noch eine andere Organstation benannt wird, die auch die Particulae für sich haben möchte. So bin ich doch ins Überlegen gekommen, ob evtl. manche Teams aus den anderen Büchern auch zu der dieser Organisation gehören, oder ob dies nur eine Besonderheit von diesem Teil war. Da es zu den Hintergründen einfach wenig Infos gibt, ist dies gar nicht so leicht zuzuordnen.

Die Charaktere waren mir dieses Mal wieder ein bisschen fremder, als in „Vorhersehung“. Obwohl man Milana ganz gut kennenlernt, war sie mir nicht immer ganz sympathisch, und prinzipiell konnte ich nicht immer alle Handlungen der Figuren zu 100 Prozent nachvollziehen. Aber schön fand ich, dass sich sowohl sie, als auch Suna im Laufe der Geschichte weiterentwickeln.

Der Schreibstil ist in allen 3 Teilen gleich gut. Nämlich einfach fesselnd, atmosphärisch und flüssig lesbar.

Fazit:
Wieder ein solider Thriller, der mir aber auch nicht ganz so gut gefallen hat, wie „Vorhersehung“. Die Handlung ist auf jeden Fall wieder interessant und unvorhersehbar, auch die Mischung zwischen Action und ruhigeren Szenen fand ich gut. Aber das futuristische Setting war für mich nicht ganz so ansprechend, manche Handlungsstränge fand ich nicht vollkommen stimmig und auch die Figuren waren mir wieder etwas fremder. Antworten zu den Hintergründen und den Particulae gibt es hier auch nicht wirklich, eher werden neue Fragen aufgeworfen. Gelesen werden kann dieser Teil aber auch wieder ohne jegliches Vorwissen. Somit vergebe ich für Energija, genau wie für "Wächter" 3,5 Sterne. Insgesamt fand ich die 2. Staffel solide, unterhaltsam und lesenswert, aber völlig gefesselt und überzeugt hat mich nur „Vorhersehung“.

Veröffentlicht am 19.08.2019

3,5 Sterne für gute Unterhaltung und viel Action, die mir aber schon fast etwas zu viel war..

DOORS - WÄCHTER
0

Meinung:
Nachdem ich ja von der ersten Staffel nur „Blutfeld“ gelesen habe, dieses mich aber völlig überzeugen konnte, war ich echt gespannt, wie der Autor nun lose Fäden verknüpfen will, wo doch alle ...

Meinung:
Nachdem ich ja von der ersten Staffel nur „Blutfeld“ gelesen habe, dieses mich aber völlig überzeugen konnte, war ich echt gespannt, wie der Autor nun lose Fäden verknüpfen will, wo doch alle drei Teile anders verlaufen sind.

Und die etwas ernüchternde Antwort darauf lautet: So gut wie gar nicht.

In der zweiten Staffel haben wir neue Figuren und neue Probleme und Möglichkeiten die durch die Türen und die Particulae entstehen. Dabei gibt es zumindest bei „Wächter“ erneut extrem viel Spannung und Action, eine Handlung, von der man nicht im Geringsten weiß, wohin die sich entwickelt und auch viele Tode, die auch vor Protagonisten nicht Halt machen. Dabei fand ichs manchmal schon fast ein bisschen zu viel des Guten, weil sich vor allem gegen Ende alles recht überschlägt und man kaum noch mitkommt und es doch dann auch irgendwann mal eine Spur drüber ist.

Doch was mir bei all der kurzweiligen Unterhaltung und der atemlosen Spannung gefehlt hat, war einfach irgendwie eine Verbindung zu dem bisher geschehenen, bzw. ein paar Antworten, was es mit den Particulae auf sich hat, woher sie kommen, wer sie entdeckt hat, wer die geheimnisvollen Mächte dahinter sind, die vor nichts zurückschrecken usw.. Antworten gibt es hier leider nicht, als einzige Verbindung wird die Familie Van-Damm 2-3 mal ganz kurz erwähnt.

Der gemeinsame Prolog ist dieses Mal auf jeden Fall kürzer. Nur ein Kapitel lang, aber auch wieder durch schwarze Einfärbungen gekennzeichnet, sodass man ihn auch einfach überblättern kann. Dafür gibt er auch nicht so viel Preis, wie bei ersten Staffel, weckt aber trotzdem die Neugier auf mehr.

Die neuen Figuren bleiben auch wieder eher etwas im Dunkeln, wie es aber im vorherigen Teil auch schon so war. Man versucht Sympathien und Antipathien zu bilden, diese sind aber aufgrund der wenigen Infos eher instabil bzw. wechseln sie auch. So konnte ich die Figuren im Großteil einfach eher schlecht einschätzen, fand dies aber auch gar nicht so extrem schlimm, da es zur geheimnisvollen Stimmung passt. Aber gegen ein paar Infos mehr, hätte ich auch nichts gehabt. In diesem Teil geht es hauptsächlich um Schreiner Anton, der im Verlauf der Handlung auf jeden Fall eine riesige Entwicklung durch macht.

Den Schreibstil fand ich auch dieses Mal wieder extrem fesselnd, bildhaft und atmosphärisch.

Fazit:
Ein extrem spannender und actiongeladener neuer Teil aus dem DOORS-Universum, bei dem es mir am Ende aber schon fast ein bisschen zu viel war. Völlig zufriedenstellt hat er mich auch dahingehend nicht, da ich trotz der fesselnden Action ein paar Verbindungen zu dem bisher gelesenen oder zumindest ein paar grundlegende Antworten zu den Türen und den Particulae vermisst habe. So kann man das Buch auch ohne Vorwissen lesen. Dieses Mal werde ich auch die anderen Teile der Staffel noch lesen und bin gespannt, was mich da erwartet. Für „Wächter“ gibt’s 3,5 Sterne, die ich aber eher ab-, statt aufrunden würde.

Veröffentlicht am 12.08.2019

3,5 Sterne - Ist lange etwas dahingeplätschert, war dann aber doch noch unterhaltsam

Eve of Man (I)
0

Meinung:
Cover und Klappentext haben sofort meine Neugier geweckt. Solch ein Setting ist mir auch noch nicht begegnet. Ich hatte zwar schon Bücher mit getrennten Geschlechtern usw., aber die Idee, dass ...

Meinung:
Cover und Klappentext haben sofort meine Neugier geweckt. Solch ein Setting ist mir auch noch nicht begegnet. Ich hatte zwar schon Bücher mit getrennten Geschlechtern usw., aber die Idee, dass es nur noch ein Mädchen gibt, dass den Fortbestand der Menschen sichern kann, fand ich extrem faszinierend.

So fand ich auch den Prolog sehr fesselnd, in dem es darum geht, dass plötzlich alle Babys nur noch Männlich sind und das Rosa aus den Krankenhäusern verschwindet, bis es dann nach 50 Jahren eben doch wieder ein einziges Mädchen gibt.

Auch danach fand ich die dargestellte Welt von Eve auf den ersten Seiten eigentlich ganz interessant, wie sie so lebt, was sie so denkt, und vor allem auch, wie sie ihr eine gleichaltrige Freundin „erschaffen“ haben, die meistens vom 2. Protagonisten Bram gelenkt wird. Eve ist sympathisch und natürlich anfangs naiv, aber mit der Zeit entwickelt sie sich weiter und beginnt die Sachen zu hinterfragen.

Ungefähr die andere Hälfte der Geschichte wird aus Brams Sicht erzählt, die beiden Perspektiven wechseln sich mehr oder minder regelmäßig ab und ergänzen sich gut. Auch seine Darstellung fand ich anfangs ganz spannend, da man dadurch wenigstens einen kleinen Einblick in die Welt dahinter erhalten und gesehen hat, dass die perfekte Welt von Eve schnell deutliche Risse bekommt.

Aber ehrlich gesagt, ging mir diese anfängliche Darstellung einfach viel zu lang. Es dauert ungefähr die Hälfte des Buches, bis der Turm mal verlassen wird und wir das erste Mal zumindest ein bisschen was von der Außenwelt mitbekommen. Auch wenn Brams Welt schon vorher komplizierter ist, hat mich die Geschichte nach der anfänglichen Neugier immer mehr enttäuscht.

Es ist irgendwie nichts spannendes passiert, es gab kaum ein World-Bildung, die Außenwelt wurde bis zur Hälfte kaum erwähnt und es gab auch keinerlei Erklärungsansätze dazu, wieso es plötzlich nur noch männliche Babys gab. Ich fand es leider einfach irgendwie öde, da mich auch der Schreibstil nicht komplett gepackt hat. Es war nett zu lesen und flüssig geschrieben, aber es ist einfach nur vor sich hingeplätschert.

Nach der Hälfte hat das Buch aber Gott sei dank nochmal die Kurve bekommen. Auch wenn die grundlegenden Wendungen größtenteils genauso eintreffen, wie man es sich denkt und aus anderen Dystopien kennt, fand ich die Art und Weise und einfach die Details dahinter doch ganz interessant und unterhaltsam. Es kommen neue Figuren dazu, es gibt zumindest kleine Einblicke in die Welt der Männer und ein paar der Wendungen haben mich doch auch ein bisschen überrascht. Und auch Eves Entwicklung geht voran. Sie rebelliert, stellt endlich Fragen und begehrt auf. Insgesamt hat mich der Plot dann einfach wieder mehr gepackt, ich habe auch mit den Figuren mitgefiebert und mich dann doch noch gut unterhalten gefühlt.

Der Showdown lief dann auch wieder so, wie erwartet, aber war recht spannend beschrieben. Wobei ich es etwas schade fand, dass man eine Schlüsselszene nur in der Nacherzählung mitbekommen hat, aber da keiner der beiden Protagonisten live dabei war und die Autoren wohl keine andere Perspektive mehr einbauen wollten, musste es wohl so gelöst werden.

Das Ende an sich ist natürlich eher offen und auch vorhersehbar, aber ich fands insgesamt dann doch recht zufriedenstellend und finde, dass die Weichen für den Folgeband nun wirklich gut gestellt sind und hoffe, dass sie nun auch endlich etwas tiefer in die Außenwelt eintauchen und es auch tiefer gehende Erklärungen und ein paar unerwartete Entwicklungen geben wird.

Fazit:
Ein Auftakt, der sich etwas lange mit den anfänglichen Darstellungen aufhält und bis zur Hälfte ziemlich dahinplätschert. Danach konnte er mich aber trotzdem wieder packen und unterhalten, auch wenn die Entwicklungen zumeist mehr oder minder vorhersehbar sind. Die Details fand ich aber gut ausgearbeitet und jetzt sind die Weichen für den Fortgang der Geschichte perfekt gestellt, weshalb ich hoffe, dass der Folgeband gleich von Beginn an voll loslegt und es auch ein paar Antworten, unerwartete Entwicklungen und viel Spannung gibt. Aber so wie es aussieht, müssen wir auf die Fortsetzung eh noch eine Weile warten. Für Band 1 gibt’s solide 3,5 Sterne.