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Veröffentlicht am 03.06.2021

Tiere verstehen und andere Talente

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
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"School of Talents - Erste Stunde - Tierisch laut!" von Silke Schellhammer ist der tolle Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe für ErstleserInnen. Erschienen ist das amüsante Kinderbuch im Carlsen Verlag. ...

"School of Talents - Erste Stunde - Tierisch laut!" von Silke Schellhammer ist der tolle Auftakt einer neuen Kinderbuchreihe für ErstleserInnen. Erschienen ist das amüsante Kinderbuch im Carlsen Verlag. Es kommt mit einem lebendigen Cover, das die SchülerInnen in Hochglanz und die Tiere in matter Optik zeigt. Ein solches Cover habe ich bisher noch nicht gesehen.

Die Geschichte selbst scheint mir nicht ganz neu: Erzählt wird von dem Mädchen Alva, das Tiere hören kann, und die sind manchmal ziemlich laut. Zusammen mit vielen anderen Kindern, die viele unterschiedliche Talente haben, kommt sie auf die School of Talents.

Die neue Schülerin muss hier Freundschaften schließen und sich auch behaupten. Hier holt das Buch die Kinder bei einer Situation ab, die ihnen allen bekannt ist. Aber der fantastische Anteil der Geschichte steht trotzdem im Vordergrund.

"School of Talents" hat eine gute Schrift für Kinder, die eine ordentliche Größe und einen großen Zeilenabstand hat. Weiterhin ist der Schreibstil flüssig, die Zeilen fliegen nur so dahin. Die Sprache ist gut verständlich für Kinder und sehr lebendig. Im Innenteil gibt es außerdem einige schwarz-weiß Illustrationen. Allerdings hätte ich in einem Kinderbuch innen gern noch mehr Illustrationen gesehen, besonders, da ich das Buch einer Erstklässlerin vorgelesen habe. Kinder möchten gern im Buch dabei sein, und bebilderte Seiten begeistern einfach.

Wir freuen uns auf die weiteren Bände der "School of Talents". Ich möchte hier auch noch erwähnen, dass ich den derzeitigen Preis des Buches super finde. Für Kinder ist das ein tolles, kleines Geschenk, ein Hardcover-Buch für unter 5 Euro.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Sich in die Welt verlieben

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
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John Green hat sich in die Welt verliebt. Er hat dafür Jahrzehnte gebraucht, aber er sagt nun: "Solange ich hier bin, möchte ich alles spüren, was es zu spüren gibt.". In "Wie hat Ihnen das Anthropozän ...

John Green hat sich in die Welt verliebt. Er hat dafür Jahrzehnte gebraucht, aber er sagt nun: "Solange ich hier bin, möchte ich alles spüren, was es zu spüren gibt.". In "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" sammelt der bekannte Jugendbuchautor so allerlei Erinnerungen und Gedanken, die auch mich zum Nachdenken bringen. Das Buch mit diesem etwas schrägen Titel wandert quer durch die Gedankenwelt John Greens, und der Autor schreibt kleine Anekdoten zu seinen Gedanken, dies aber so unterhaltsam und gut, dass hier eine kleine Notizen- und Anekdotensammlung entstanden ist, die sich wunderbar lesen lässt.

Dabei hat mich schon die Einleitung sehr angesprochen. Als Buchrezensentin - und ich rezensiere auch noch so allerlei mehr - konnte ich mich sehr darin wiederfinden, dass Green sagt, dass wir unser Leben heute quasi in Rezensionen leben - so ziemlich alles wird rezensiert. Sehr unterhaltsam schilder er hier, wie man nun alles in eine Bewertung, am besten noch mit einer limitierten Wortanzahl packen muss. Kann man das mit dem ganzen Leben machen?

Die Themen des Buches sind sehr vielfältig und willkürlich gewählt. Es geht z.B. um Sonnenuntergänge, das Internet, das Autorennen Indianapolis 500, virale Meningitis oder die Notizen-App. All dies sind Dinge, über die man bisher sicherlich in keinem Buch lesen wollte. Doch John Green macht aus jedem Thema, banal oder speziell, ein unterhaltsames Kapitel.

Ich habe mir überlegt, dass man das selbst mal mit seinem eigenen Leben versuchen könnte (man muss es ja nicht als Buch veröffentlichen). Erinnerungen und interessante Themen, die einen selbst ausmachen, gibt es ja sicherlich viele, man muss sie nur sammeln und kommentieren. "Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" ist ein Buch, unter dem ich mir gar nicht so richtig etwas vorstellen konnte, aber John Green hat mich sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Meeresbiologie für Interessierte

Wenn Haie leuchten
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Mit "Wenn Haie leuchten" hat die Meeresbiologin Julia Schnetzer in einem kleinen, sehr handlichen Hardcoverband versucht, auch Laien die Erkenntnisse der Meeresbiologie näher zu bringen. Ich selbst bin ...

Mit "Wenn Haie leuchten" hat die Meeresbiologin Julia Schnetzer in einem kleinen, sehr handlichen Hardcoverband versucht, auch Laien die Erkenntnisse der Meeresbiologie näher zu bringen. Ich selbst bin Biologin und interessiere mich sehr für die Themen, aber auch Umweltschützer und Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten.

Das Buch bietet Wissenschaft für Laien, interessante Themen, die für den Leser so ausgewählt wurden, dass es spannend bleibt, und auch wenn die Meeresbiologie hier als coolste der Wissenschaften hervorgehoben wird, so ist auch dies Forschung, die viel und auch oft monotone Arbeit umfasst und nicht immer spannend ist. Das Buch aber ist es sehr wohl.

Nicht alle Themen sind sicherlich für jeden interessant, und ein bisschen Wissen aus dem Biologieunterricht hilft auch, das Buch gut zu verstehen. Es gibt einige schwarz-weiß Illustrationen, die vielleicht nicht die Besten sind, und sie sind manchmal sehr an den Rand gequetscht. Dennoch empfand ich sie als Bereicherung.

Dem Buch "Wenn Haie leuchten" würde ich 4,5 Sterne geben. Es ist gut, in der Freizeit auch einmal ein solches Sachbuch zu lesen. Vielleicht werden noch andere Autoren die Idee aufgreifen und ihren Beruf so spannend darbieten, dass auch Laien daran Spaß haben und informiert werden.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Hat mich nicht ganz überzeugt

Heilsam kochen mit Ayurveda
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Mit Ayurveda habe ich mich bereits viel beschäftigt, und die Auslegung der heilsamen Lehre ist immer wieder unterschiedlich. So haben Dr. Dietrich Grönemeyer und Volker Mehl mit "Heilsam kochen mit Ayurveda", ...

Mit Ayurveda habe ich mich bereits viel beschäftigt, und die Auslegung der heilsamen Lehre ist immer wieder unterschiedlich. So haben Dr. Dietrich Grönemeyer und Volker Mehl mit "Heilsam kochen mit Ayurveda", erschieden im Gräfe und Unzer Verlag, wieder einmal ein neues informatives Kochbuch auf den Markt gebracht. Die Grundidee ist gut, die meisten Rezepte auch, und vieles finde ich so auch gut und logisch. Manche Auslegung der Autoren finde ich aber nicht so heilsam und möchte sie auch nicht teilen.

In einem Informationsteil wird erst einmal die Lehre des Ayurveda beschrieben und es werden Ratschläge für eine heilsame Ernährung gegeben. Interessant sind die Superfoods für die verschiedenen Typen. Diese werden im Rezeptteil wieder aufgegriffen.

Die Autoren teilen die Lebensmittel in vier Kategorien ein. Kategorie 1 und 2 soll man essen, Kategorie 3 und 4 nicht. Dabei zählen in 1 und 2 pflanzenbasierte, unverarbeitete, kaum verarbeitete sowie pflanzenbasierte und verarbeitete Lebensmittel. Genannt sind z.B. Käse, Öle, Snacks, Riegel, etc. In Kategorie 3 und 4 finden sich z.B. Fleisch und Milch. Es erschließt sich mir nicht, warum ich Milch meiden, aber Käse essen soll. Im nächsten Abschnitt heißt es, dass die Ayurveda-Ernährung vor allem aus Lebensmitteln besteht, die nur minimal verarbeitet werden. Dies passt wieder nicht zu Kategorie 2 und widerspricht der Kategorie 4. Aber die Ayurveda-Ernährung meidet hier die tierischen Lebensmittel (jedoch nicht ganz).

Der Rezeptteil ist vorwiegend vegetarisch, enthält dafür aber z.B. Veggie-Hähnchenstreifen. Diese sind stark verarbeitete Lebensmittel und sind m.E. alles andere als heilsame Kost. Da man im Ayurveda nicht unbedingt auf Fleisch komplett verzichten muss, wären hier echte Hähnchenstreifen oder gar nicht Derartiges sicher die bessere Wahl gewesen. Wer einmal die Zutatenliste solcher Fleischersatzprodukte liest, wird sie nicht mehr wählen.

So gibt es hier sicher sehr gute Ideen und gute Rezepte, aber kein durchgängig logisches Konzept (für mich). Ich denke, minimal verarbeitete Lebensmittel sind am besten, aber in Kategorie 2 und in den Rezepten kommen eben auch stark verarbeitete Lebensmittel vor. Dies könnte überdacht und überarbeitet werden.

"Heilsam kochen mit Ayurveda" ist ein gutes und sehr ansprechendes Kochbuch. Die Leser und Kochenden sollten aber unbedingt selbst dabei noch mitdenken und einiges zum Besseren verändern.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Seltene Einblicke in das Leben in der Todeszelle

Gefangen und frei
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Fasziniert an "Gefangen und frei" von David Sheff hat mich vor allem, dass es sich hier um einen wahren Bericht handelt, um das Leben eines Gefangenen in einer Todeszelle in den USA. Im Fernsehen kann ...

Fasziniert an "Gefangen und frei" von David Sheff hat mich vor allem, dass es sich hier um einen wahren Bericht handelt, um das Leben eines Gefangenen in einer Todeszelle in den USA. Im Fernsehen kann man ja viel sehen über das Leben der Gefangenen in den schlimmsten amerikanischen Gefängnissen, aber die Insassen, die dort zu Wort kommen, sind meist uneinsichtig und gewalttätig, da sie ja auch nichts mehr zu verlieren haben.

Jarvis Jay Masters ist kein solcher Gefangener. Er hat sich in Gefangenschaft zu einem friedfertigen und guten Menschen entwickelt. Dies ist vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass Masters den ihm angehängten Mord möglicherweise nicht begangen hat und er nicht der mordende Gewalttäter ist, der dafür die Todesstrafe bekommen hat.

Für mich war nicht das eigentliche Ziel des Autors David Sheff interessant, nämlich den Buddhisten Masters und seine innere Überzeugung und Wandlung darzustellen, interessant, sondern die Erfahrungen eines dauerhaft Gefangenen in den US-Gefängnissen zu erleben. Hoffnung auf Rehabilitation gibt es hier keine. Eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft wird nicht angestrebt, auch, wenn man nicht im Todestrakt sitzt.

Auch Masters' Leben bietet einiges, was zum Verständnis seiner Lage beiträgt, was aber seine Taten nicht rechtfertigt oder entschuldigt. Der Autor David Sheff allerdings lässt sich komplett vom Interviewten mitnehmen und schafft es nicht, hier die Neutralität an den Tag zu legen, die er anfangs propagiert hatte. Zwiegespalten ist daher meine Meinung über dieses Buch, doch es ist sehr lesenswert, wenn man einen Täter, sein Leben und seine Ansichten kennen lernen möchte.

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