Wo der Wolf wohnt
Wolfskinder"Wolfskinder" von Vera Buck ist ein Thriller, der einen mitnimmt in eine abgelegene Siedlung auf einem Berg. Unwirtlich, spartanisch und karg. Das trifft auch für die Menschen zu, die dort wohnen, bis ...
"Wolfskinder" von Vera Buck ist ein Thriller, der einen mitnimmt in eine abgelegene Siedlung auf einem Berg. Unwirtlich, spartanisch und karg. Das trifft auch für die Menschen zu, die dort wohnen, bis auf die Kinder.
Kinder gibt es in Jakobsleiter aber nur drei. Jesse, der viel stärker und intelligenter ist, als er selbst glaubt. Rebekka, die eigentlich nur weg will, in ein richtiges Leben und Edith, die eigentlich gar nicht hier hergehört und doch am meisten mit der Siedlung verbunden ist.
Große Teile der Geschichte erleben wir durch die Augen von Smilla, einer Volontärin, die ihre beste Freundin Juli vor 10 Jahren beim campen in den Bergen verloren hat. Seither trägt sie eine tiefe Schuld in sich und sammelt alle Fälle von vermissten jungen Frauen in der Gegend. Sie hat Juli noch nicht aufgegeben.
Aber auch andere Perspektiven bekommt man abwechselnd zu lesen, was die Geschichte sehr fesselnd und interessant macht. Denn ein kleines Mädchen teilt andere Gedanken und Gefühle mit als beispielsweise der örtliche Polizist oder die Lehrerin.
Die Spannung ist von Beginn an da und es gibt auch einige Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Die Charaktere wirken lebendig und verschieden, die meisten nicht unbedingt sympathisch. Die Atmosphäre ist hier schon sehr düster, da ist die Darstellung gut geglückt.
Nicht so geglückt sind teils die logischen Zusammenhänge oder die glaubwürdige Darstellung einiger Tatsachen, da ist so einiges an der Haaren herbei gezogen, weil es da wohl gerade so passte. Das hätte besser sein können, gut unterhalten wurde ich trotzdem.