Und die Kohlweißlinge fliegen fort oder „Schrödingers Hund“
Der FreundIch denke/befürchte, dieses Buch wird man lieben oder total sinnlos finden. Es gibt auf Bookcommunities ganze Seiten voller Anfragen von Noch-nicht-gelesen-habenden, ob denn der Hund sterbe – dabei geht ...
Ich denke/befürchte, dieses Buch wird man lieben oder total sinnlos finden. Es gibt auf Bookcommunities ganze Seiten voller Anfragen von Noch-nicht-gelesen-habenden, ob denn der Hund sterbe – dabei geht es ursprünglich um die Trauer der Ich-Erzählerin über den Tod eines Freundes, ihres besten, langjährigen Freundes, durch Selbstmord.
„Ich war nicht die Einzige, die den Fehler beging, zu glauben, du würdest es nicht tun, nur weil du so viel darüber gesprochen hast.“ 1. Teil
Die riesige Dogge Apollo „erbt“ sie von ihm, wie sie scheint er zu trauern.
Oder ist der Hund letztlich ihr Freund, der „beste Freund des Menschen“? Geht es doch, auch, um die letzten Jahre eines betagten Hundes? Oder geht es um den Freund, der sich noch um sie kümmert, um Freundschaft generell. „Der Freund, der am meisten Verständnis für meine Situation hat, ruft an, um sich zu erkundigen, wie es mir geht. Ich erzähle, dass ich versuche, mit Musik und Massagen Apollos Depression zu lindern, und er fragt, ob ich eine Therapie in Erwägung ziehe. Ich sage, dass ich Tiertherapeuten skeptisch gegenüberstehe, und er sagt: Das habe ich nicht gemeint.“ 7. Teil Vielleicht geht es auch vorrangig ums Schreiben, den Literaturbetrieb. Wer weiß…
Das Buch ist sowohl sehr mehrschichtig, springend zwischen den Themen, eine einzige Zitatensammlung, was ich hier angenehm fand – auch wenn mein Buch-Wunschzettel wieder wahnsinnig gewachsen ist. Im Gegensatz zu Delphine de Vigans von mir so empfundenen „Name dropping“ sind im Repertoire von Nunez weithin bekannte Namen, Rilke, die Brüder Grimm, gar. Und die Handlung stellt einiges in Frage, mit Kohlweißlingen, einem Besuch bei einem Rekonvaleszenten, den Gemeinsamkeiten von Dogge und Dackel, der weißen Seite – garantiert perfekt für die Lektüre in der Gruppe.
Leicht zu lesen, schön zum Nachsinnen und Weiterlesen. Mit der Mehrdeutigkeit konnte ich umgehen, speziell mit der um „Schrödingers Hund“ (das habe ich geklaut von einem Kommentar in einer Buchcommunity)