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Veröffentlicht am 15.07.2017

Man hats versucht

Die dunkle Seite des Mondes
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Der Roman „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter aus dem Jahr 2001 handelt von der Hauptfigur Urs Blank, welcher durch das neue Wahrnehmen der Natur und der Begegnung mit einem jungen Mädchen eine ...

Der Roman „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter aus dem Jahr 2001 handelt von der Hauptfigur Urs Blank, welcher durch das neue Wahrnehmen der Natur und der Begegnung mit einem jungen Mädchen eine Welt kennenlernt, die ihn aus seiner berechnenden Star-Anwalt-Umgebung reißt und in sein gewissenloses Verderben stößt.
Anders als gedacht ist dies kein Roman der den Drogenkonsum verteufeln will, vielmehr geht es darum, dass die wachsende Kluft zur Natur den Menschen verdirbt und zerstört.
Was zunächst auffällt sind die wirtschaftlichen Begriffe, welche einen zunächst verwirren können. Diese sind jedoch unbedeutend für die Handlung, da diese nur der Authentizität dient und die Welt in der Blank lebt verdeutlicht.
Ansonsten regelrecht einfach und Begriffe die nicht verstanden werden sind nicht von Belang.
Viel interessanter sind die vielen Charaktere, die einen zunächst zu überwältigen drohen, jedoch, nur eine Handvoll von ihnen sind tragend für die Geschichte.
Diese Charaktere sorgen auch dafür, dass die Geschichte am Leben bleibt, da Blanks Sicht und Handlung dies nicht könnten und auf Dauer in ihrer Monotonität langweilen. Dieser dreht sich nur um sich, seine Mid-life-crisis, sein Pilzdelirium.
Bis hin zum totalen Gewissensverlust.
Figuren wie seine Affäre Lucille und seine Kindheitsfreund Wagner bieten tiefere Einblicke in seinem Sein, und was er sich und seiner Umwelt in seinem Wahn antut.
Jedoch ist dies der einzige Inhalt des Buches, bis es ich zu einem unbefriedigenden Ende zuspitzt, welches sogar durch die Absurdität platt und bestandslos wirkt.
Als hätte der Autor nicht gewusst wie er die Geschichte weiterführen könnte.
Es war eine interessante Erfahrung, besonders der Einblick in die Pilzszene und die Hintergründe Blanks verflossenen.
Trotzdem war die Spannung nur minimal, da auf jede Aktion eine Erklärung folgte, ohne den Leser selber denken zu lassen. So würde man der Handlung nicht zu trauen für sich selber zu stehen.
Zudem wird sich keiner von dem Buch angesprochen fühlen, der keine große Empathie verfügt, denn diese braucht man um etwas mit dem Buch anfangen zu können.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Wiederwertiges Kommerzbuch

Witch Hunter
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Das Buch „Witch Hunter“ von Virginia Boecker ist 2016 in Deutschland erschienen, wobei die Hexenjägerin Elizabeth die Hauptfigur ist.
Die Handlung spielt im Mittelalter, zu einer Zeit in der Hexen und ...

Das Buch „Witch Hunter“ von Virginia Boecker ist 2016 in Deutschland erschienen, wobei die Hexenjägerin Elizabeth die Hauptfigur ist.
Die Handlung spielt im Mittelalter, zu einer Zeit in der Hexen und Magier eingefangen und verbrannt werden, nach dem diese schuld an einer Massenverschlingenden Seuche sein sollten.
Elizabeths Aufgabe ist es diese zu finden und zu fangen, ohne sie jedoch zu töten.
Natürlich ist sie die Beste ihres Landes.
Dies ändert sich jedoch als diese selber der Hexerei beschuldigt wird und von Hexen darauf hin gerettet wird.
Dieses Buch verdeutlicht wie wichtig es ist gegebenes zu hinterfragen und offen für neues zu sein.
Jedoch wirkt dieses Buch unausgereift und aus verschiedenen Trends zusammengewürfelt mit charakterlosen Figuren, wie es heutzutage mittlerweile in diesem Genre üblich ist.
Angefangen mit dem Handlungsanfang der ohne Einleitung hingeworfen wirkt, da sich die Ereignisse bereits dort Anfang überschlagen. Und das hat nichts mit Spannungsaufbau zu tun, es ist wie aus der Luft gegriffen ohne auf vorheriges zurückzugreifen oder einen Beleg für die folgenden Ereignisse zu liefern.
Es fehlen Überleitungen die essenziel sind für die wirken und Authentizität eines Buches, was so nur ein leeres und hingeworfenes Gefühl hinterlässt.
Sei es die Festnahme der Hauptfigur welche auf Zufälligkeiten beruht wie es die in schlechten Seifenopas zuhauf gibt und ohne es keine Handlung geben würde.
Hinzu kommen das verzweifelt versucht wird ins Mittelalter – Fantasy – Genre zu kommen, was auch nicht so recht klappen will.
Es wird Jungendsprache wie auch Begriffe wie DNA verwendet, wie sonst auch auf geschichtliche Realität geschissen wird.
Am besten wird es sichtbar an der Stelle in der eine Fest stattfindet, was jedoch völlig wie ein Teenie-Abschlussball wie in jedem zweiten amerikanischen Film wirkt.
Oder Elizabeths Besäufnis wegen einer zurückgewiesenen Liebe.
Das führt auch zu der nicht vorhandenen Charaktertiefe. Sei es die austauschbare Elizabeth, welche die Emotionale Tiefe eines Kleinkindes besitzt und von einem Lover zum nächsten schwenkt oder die Hexengruppe die sie aufnimmt und sofort in der ersten Szene ins Herz schließt wie eine verlorenen Tochter wobei diese wie ein Abklatsch aus einer billigen Nikolodeon Kindersendung wirken.
Oder die unbegründete Liebe von einem Jungen aus dieser Gruppe zu Elizabeth.
Gerade deswegen gibt es auch keine Charakterbindung, denn die Charaktere sind so ausgelutscht wie der Schwanz eines Pornodarstellers.
Dieses Buch ist das perfekte Beispiel, wenn etwas nur für einen hohen Absatz geschrieben wurde und nicht aus dem Verlangen sich Kreativ auszudrücken.
Denn das Buch trieft vor puren Fan-Service.
Und genau deswegen klappt es auch, deswegen gibt es Millionen von kleinen Mädchen die verrückt nach diesem Buch ist.
Siehe das Phänomen Twillight.
Oder Wattpatt mit den widerlichen Geschichten von kleinen Möchtegern deepen Kinderautorinen die einfach Situationen schaffen wollen in denen man auch gerne wär.
Einfach widerlich.

Fuck Peace.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Der Spiegel in den man nicht schauen will

Binewskis: Verfall einer radioaktiven Familie
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Das Buch „Binewskies Eine Radioaktive Familie“, oder im Englischen „Geek Love“, wurde von Katherine Dunn geschrieben und 1989 veröffentlicht.
Die Hauptfigur ist Olympia Binewskie, welche mit ihrer Familie ...

Das Buch „Binewskies Eine Radioaktive Familie“, oder im Englischen „Geek Love“, wurde von Katherine Dunn geschrieben und 1989 veröffentlicht.
Die Hauptfigur ist Olympia Binewskie, welche mit ihrer Familie einen Wanderzirkus betreibt, bei dem sie, und viel mehr noch ihre Geschwister die Hauptatraktion sind.
Das interessante hierbei ist, dass diese alles Missgeburten sind, die so in ihrer Ausprägung von ihren Eltern gezüchtet wurden.
Der Höhepunkt dieser Ereignisse ist die Entstehung eines Kultes um diese, wobei Olympias Bruder Arturo das Epizentrum, vielmehr noch der Gott, dessen ist.
Anders als beim Lesen des ersten Kapiels gedacht, spielt das Buch in keiner surrealen Welt, in der Mutationen und fehlende Körperteile normal sind, sondern in unserer.
Und dies erschreckend realistisch.
Durch den Klappentext bin ich davon ausgegangen, dass dies ein Familiendrama der klassischen Art mit einem surrealen Twist ist, doch dies hat mich verdammt getäuscht.
Viel mehr ist dies ein sozialkritischer Roman, der auf die menschlichen Abgründe eingeht, welche erst durch die Hässlichkeit der Hauptfigur zum Vorschein kommt.
Dies beginnt bereits am Anfang mit der Entstehung der Missgeburten, welche nur durch die kommerziellen Ziele der Eltern geschaffen wurden.
Davon soll man sich aber nicht täuschen lassen: Die Kinder werden geliebt, aber, sie werden noch mehr geliebt, je mehr sie leisten.
Mich hat dies an diese Typischen Helikoptereltern erinnert, welche ihre nie erreichten Träume nun auf ihre Bälger abwälzen.
Interessant dabei ist, dass sich die Kinder sich selber nicht als Freaks wahrnehmen, sondern den Test der Welt als abnormal abtun, was sich durch immer wieder auftauchende Abfälligkeit in ihren Shows abzeichnet.
Dies ist aber nur natürlich: Sie leben im Zentrum der Menschen durch ihre Shows, dich hinter den Kulissen existiert ihr völlig eigenes Universum.
Ein Universum ohne unsere für uns normalerscheinende Moralvorstellungen, Menschenwerte und Bedürfnisse.
Eine Parallelwelt in der Inzest, Vergewaltigung und Gier normal ist.
Dies führt auch dazu, das die Binewskie-Mädchen sich alle in ihren Bruder verlieben, da dieser Maß allen gefallens ist.
Das hat mich dazu gebracht darüber nachzudenken, ob Liebe nur das Aussuchen des besten Stücks aus einer kleinen Auswahl ist und sich die Mädchen wohl auch in einen Anderen hätten verlieben können, wenn sie wüssten, dass es auch andere Möglichkeiten hätte geben können.
Und bei all diesen Gefühlen und Erfahrungen ist man hautnah dabei.
Angefangen von der ersten Sexualität bin hin zu jedem noch so kleinen zwischenmenschlichen Drama.
Genau das regt zum Nachdenken an, was wahrscheinlich auch am authentischen Schreibstil der Autorin liegt.
Sie hat den Mut zur Fäkalsprache und keine Scheu vor unschönen Details, sei es auch eine Vergewaltigung. Man hatte nie das Gefühl, das sie Handlung in einer Fremden Welt spielt. Nein, man war dabei.
Es ist alles auf dem Punkt. Keine Beschönigung. Keine nervenden Pausen. Kein fucking Fan-Service. Und keine nervende Teenie Romanze mit charakterlosen Figuren.
Es wird das Leben in allen seinen Facetten dargestellt und dies ist ein gesellschaftlicher Spiegel, in den man nicht ohne aufgestellte Nackenhaare hineinblicken kann.
Und gerade das berührt und überzeugt. Dies ist der Angelhacken im Fleisch, der einen nicht loslässt und dafür sorgt, dass ich mich nicht von diesem Buch lösen konnte.
Alles was zwischen den Zeilen und zwischen den Dialogen hängt lässt einen nicht los, denn das Buch covert so viele Aspekte des Lebens, dass man die Situationen zwar nicht nachvollziehen aber nachempfinden kann.
Natürlich ist das Buch nicht perfekt, denn Olympias Brief an ihre Tochter, welcher die Einleitung und der Schluss des Buches ist, wirkt trocken und lässt auf keine Reaktion von dieser schließen, was ein unbefriedigendes Ende zurücklässt.
Trotzdem empfehle ich dieses Buch aus vollem Herzen, denn wie gesagt, dies ist der Spiegel in den man nicht blicken will.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Vergiss den Klappentext

Gefangene des Engels
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Das Buch „Gefangene des Engels“, welches von Meredith Ann Pierce geschrieben und 2011 von Heyne in Deutschland veröffentlicht wurde, handelt von der Figur Aeriel, oder auch später Eryl.

Anders als schlecht ...

Das Buch „Gefangene des Engels“, welches von Meredith Ann Pierce geschrieben und 2011 von Heyne in Deutschland veröffentlicht wurde, handelt von der Figur Aeriel, oder auch später Eryl.

Anders als schlecht im Klappentext beschrieben, geht es um so viel mehr als ein Mädchen, das an Stockholm-Syndrom leidet und sich in ihren Entführer verliebt in einem fantasy-setting.
Selbst das Genre ist falsch, denn es geht darum wie Aeriel, welche nichtsahnend auf dem Mond lebt, welcher von der Menschheit zum Garten- Eden- Vergnügungspark umfunktioniert wurde, durch Sabotage am verfallen ist, versucht zu retten.

Hierdurch nimmt man an einer Persönlichkeitsentwicklung teil, wie es sie selten in Büchern gibt, welche auf abgrundtiefer Liebe basiert, aus der Mut entstanden ist.
Denn darum geht es, dass man mit purer Liebe und Uneigennützigkeit im Alleingang die Welt verändern und retten kann.
Die Vorstellung, dass dieses Buch dem Fantasy- Genre zugeschrieben wird, liegt daran, dass eine Welt im mittelalterlichen Stil auf die Zukunft trifft, da die Bewohner des Gartenendens bewusst dumm gehalten wurden um die größte mögliche Authentizität zu erzielen, und auch das Menschliche Verhalten zu studieren.
So werden kleine Mutanten Zwerge, Riesenechsen Drachen oder lebende Leichen mit Flügeln Vampire oder Engel der Nacht genannt.
Auch die Sprache entspricht diesem, wie auch der Schreibstil, weshalb es zu Beginn wie ein Historischer Roman gewirkt hat.
Die Sprach ist zu dem einfach, die Sätze wirken oft abgehackt und sind in der Persönlichen Erzählperspektive gehalten, was oft darauf schließen lässt, dass das Buch wie ein Märchen aufgebaut ist, worauf auch viele Prallen mit typischen Märchen hindeuten.
Sei es Ariele die Meerjungfrau mit ihrer Krabbe Sebastian, Blaubart mit den vielen Ehefrauen und die Schneekönigin, welche alle auf eine Kreative und originelle Art übernommen wurden.

Die Handlung an sich wirkt gut durchdacht, logisch und chronologisch mit einem roten Faden welcher durch eine Prophezeiung, welche jedoch in jedem Teil weitergesponnen wurde, gegeben wird, welcher jedoch am Schluss für die Spannung angepasst wurde.
Auch gibt es oft stellen die gewirkt haben, als wären diese nur dazu da um verzweifelt die Handlung weiter zu führen.
Das beste Beispiel hierfür ist das Ende des ersten Buches, bei der Aeriels Herz nach einem großen Drama einfach durch ein anderes ersetzt wurde, nach dem sie ihrer aufgegeben hatte.

Zudem ist interessant wie das Thema Liebe behandelt wurde, denn es gibt nicht die typische Romanze wie es meist fester Bestandteil in Büchern ist, sondern der Schwerpunkt auf Nächstenliebe liegt und die Erfüllung in einer Aufgabe anstatt die die übliche Hingabe für einen Partner, was ziemlich unüblich aber sehr interessant und gut umgesetzt wurde.

Auch wird versucht die Entwicklung des Menschlichen Bewusstseins zu ergründen, dadurch, dass im Laufe des Buches immer wieder hinterfragt wird, was gut und böse ist, was jedoch durch die Prophezeiung gestört wird und auch die Lenkung durch die mystifizierten Menschen, welche als die „Gottgleichen“ bezeichnet werden, welche auch an den früheren Gottglaube erinnert.
Selbst zum Schluss werden diese nicht hinterfragt, wie früher die Bibel und teilweise heutzutage der Koran.

Durch all diese Feinheiten und Nuancen die in diesem Buch vorhanden sind ist das Buch weit mehr als der Klappentext je vermitteln könnte und die meisten Bewertungen grundlegend falsch durch das Unverständnis der vorliegenden tiefe.
Es wird nicht mir Tiefgehenden Dialogen oder einer typischen Lovestory überzeugt, was auch der märchenhafte Schreibstil nicht zu lässt, sondern mit den Aussagen und Erlebnissen.
Selbst jetzt glaube ich, dass ich das Buch nicht vollkommen erfasst habe, da es so viel zum Nachdenken gibt.

Es ist natürlich nicht perfekt, aber gerade dadurch berührt es wenn man sich darauf einlässt und sich nicht vom Cover beeinflussen lässt, weshalb ich es ohne zu zögern jedem Empfehle der nicht nur liest um zu konsumieren sondern um zu erleben.

Peace.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Verlorenes Potentzial

Engel der Nacht 1
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Rezession zu Engel der Nacht

Der mysterie Jugendroman „Engel der Nacht“, oder im Englischen „Hush Hush“, von Becca Fitzpatrick, welcher 2009 erschienen ist und von Page and Turner veröffentlicht wurde, ...

Rezession zu Engel der Nacht

Der mysterie Jugendroman „Engel der Nacht“, oder im Englischen „Hush Hush“, von Becca Fitzpatrick, welcher 2009 erschienen ist und von Page and Turner veröffentlicht wurde, handelt von den Figuren Nora Grey, welche wie immer ein ganz normales Mädchen ist, und dem gefallenen Engel Patch Cipriano, wobei Cipriano Kupfer/ kupfern bedeutet.

Beide treffen in der Schule aufeinander, wobei Patch eine unnatürliche Ausstrahlung auf Nora bewirkt, welche sie zunächst verängstigt und dafür sorgt, dass dieser in den engen Kreis der Verdächtigen fällt, nach dem Nora mehrere Male um ihr Leben fürchten musste.

Unerwarteter weise geht es in dem Buch aber darum, das man sein kann wer man will und auch ungeplantes in Gutes umschwenken kann, sei es Liebe oder auch eine neue Berufung.

Das Buch an sich jedoch weist sehr viele Widersprüche auf, wie auch eine Oberflächlichkeit an Handlung und Emotionen.

Angefangen mit der Geschichte von Patch. Zunächst wird sie als etwas Dunkles und Brutales beschrieben, bis es sich zu dem Wunsch entwickelt ein Mensch zu werden.

Nora währenddessen scheint eine charakterlose Person zu sein, welche sich, wie so oft, nur durch ihre Schönheit auszeichnet. Willensstärke oder sogar Humor lässt sich keine Vorweisen.

Auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin lässt einiges missen, wobei diese als „etwas magisches“ beschrieben wird, was wie ein Versuch wirkt etwas halt in dem mysterie Genre zu finden.

Gefühl- und Umgebungsbeschreibungen wirken eingesetzt um Zeilen zu füllen, was die Handlung selber nicht schafft.
Personenbeschreibungen werden einfach aufgezählt ohne diese mit Handlungen zu belegen oder dem Leser die Chance zu geben sie selber herauszufinden, was dafür sorgt, dass keine Bindung zu den Figuren entsteht.
Zudem kommt ein Ereignis nach dem Anderen, wie aus der Luft gegriffen, was erahnen lässt, dass diese nur dazu da sind, um die Liebesgeschichte der Hauptfiguren zu füllen, welche so keinen Belang hätte, da diese in jedem anderen Buch besser aufgenommen wurde.

Insgesamt wirken alle Mysterieelemente so verwendet, wie Sex in erwachsenen Büchern.
Nur da, um das Buch irgendwie besser zu machen, wenn die Geschichte es nicht kann.

Noch weiter dazu kommen die vielen Twilightparallelen. Sei es das Schaf und der Löw oder in der Informationsbeschaffung über das Übernatürliche, es ist alles vorhanden.
Ach der böse Gegenspieler/ Tracker lässt grüßen.

Stilistisch werden oft Metaphern und Vergleiche mit Hexen und anderen übernatürlichen Wesen verwendet, wobei ich darauf bereits kurz eingegangen bin.
Die Sprache ist einfach und wirkt an jüngere Leser, besser gesagt Leserinnen, gerichtet, wobei auch vorhandenen Bibelzitate aufs schändlichste vereinfacht und verkindlicht wurden.

Insgesamt ist dies ein einfaches Buch, das versucht hat einen Platz in einem Genre zu finden, in dem es keine Substanz hat, was wie versucht aber nicht gekonnt wirkt.

Trotzdem kann ich nachvollziehen, wenn Mädchen, und damit meine ich wirklich nur Mädchen, verrückt nach diesem Buch sind, denn es hat alles wonach sich ein einfaches Herz sehnt:
Einen scharfen Bad Boy der für seine Liebe den Himmel aufgibt und eine beste Freundin, die nur durch einen Hund hätte ersetzt werden können.

Zusammengefasst man kann es lesen, aber nur wenn man nicht am Ende der Pubertät ist und Logikfehler einen nicht stören.

Das finde ich leider enttäuschend, denn der Anfang wie auch der Klappentext war verdammt vielversprechend und voll mit Potenzial.
Das passiert, wenn man aus einer Idee etwas machen will, das der breiten Masse gefällt und Gewinnbringend werden soll.

Peace.