Man hats versucht
Die dunkle Seite des MondesDer Roman „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter aus dem Jahr 2001 handelt von der Hauptfigur Urs Blank, welcher durch das neue Wahrnehmen der Natur und der Begegnung mit einem jungen Mädchen eine ...
Der Roman „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter aus dem Jahr 2001 handelt von der Hauptfigur Urs Blank, welcher durch das neue Wahrnehmen der Natur und der Begegnung mit einem jungen Mädchen eine Welt kennenlernt, die ihn aus seiner berechnenden Star-Anwalt-Umgebung reißt und in sein gewissenloses Verderben stößt.
Anders als gedacht ist dies kein Roman der den Drogenkonsum verteufeln will, vielmehr geht es darum, dass die wachsende Kluft zur Natur den Menschen verdirbt und zerstört.
Was zunächst auffällt sind die wirtschaftlichen Begriffe, welche einen zunächst verwirren können. Diese sind jedoch unbedeutend für die Handlung, da diese nur der Authentizität dient und die Welt in der Blank lebt verdeutlicht.
Ansonsten regelrecht einfach und Begriffe die nicht verstanden werden sind nicht von Belang.
Viel interessanter sind die vielen Charaktere, die einen zunächst zu überwältigen drohen, jedoch, nur eine Handvoll von ihnen sind tragend für die Geschichte.
Diese Charaktere sorgen auch dafür, dass die Geschichte am Leben bleibt, da Blanks Sicht und Handlung dies nicht könnten und auf Dauer in ihrer Monotonität langweilen. Dieser dreht sich nur um sich, seine Mid-life-crisis, sein Pilzdelirium.
Bis hin zum totalen Gewissensverlust.
Figuren wie seine Affäre Lucille und seine Kindheitsfreund Wagner bieten tiefere Einblicke in seinem Sein, und was er sich und seiner Umwelt in seinem Wahn antut.
Jedoch ist dies der einzige Inhalt des Buches, bis es ich zu einem unbefriedigenden Ende zuspitzt, welches sogar durch die Absurdität platt und bestandslos wirkt.
Als hätte der Autor nicht gewusst wie er die Geschichte weiterführen könnte.
Es war eine interessante Erfahrung, besonders der Einblick in die Pilzszene und die Hintergründe Blanks verflossenen.
Trotzdem war die Spannung nur minimal, da auf jede Aktion eine Erklärung folgte, ohne den Leser selber denken zu lassen. So würde man der Handlung nicht zu trauen für sich selber zu stehen.
Zudem wird sich keiner von dem Buch angesprochen fühlen, der keine große Empathie verfügt, denn diese braucht man um etwas mit dem Buch anfangen zu können.