Atmosphärisch
ANGSTMia ist eine 25jährige Schauspielstudentin, die bei einem Museumsbesuch überraschend Viktor kennenlernt, der sie zu Beginn zu faszinieren scheint. Am Ende des Abends merkt sie jedoch bereits, dass sich ...
Mia ist eine 25jährige Schauspielstudentin, die bei einem Museumsbesuch überraschend Viktor kennenlernt, der sie zu Beginn zu faszinieren scheint. Am Ende des Abends merkt sie jedoch bereits, dass sich ein ungutes Gefühl in ihr breitmacht. In den folgenden Tagen geschehen merkwürdige Dinge, die Mias Gefühl noch verstärken. Das alles können keine Zufälle sein. Was zunächst mit einem Bauchgrummeln begann, schlägt schnell in Angst um. Doch anstatt sich ihrer Opferrolle hinzugeben, dreht sie den Spieß um.
Ich bin super gut ins Buch reingekommen und mochte die Atmosphäre sofort. Es hatte von Anfang an etwas Bedrohliches, das zwar zunächst noch nicht greifbar war, aber dem man unbedingt auf die Spur gehen wollte. So wurde man durchs Buch getragen und fand kaum eine Minute, in der man hätte verschnaufen und das Buch beiseite legen können.
Für mich war nicht durchweg ein offensichtlicher Spannungsbogen vorhanden und auch wenn mir relativ bald klar geworden ist, in welche Richtung die Geschichte geht und welche Fährten wohl falsche sind, wollte ich dennoch die endgültige Auflösung wissen und die Herleitung erfahren.
Die Charaktere fand ich an sich eigentlich alle authentisch. Mias Angst war spürbar, auch wenn ihre Wandlung für mein Empfinden ein wenig zu schnell durchlaufen wurde. Dennoch find ich die Message dahinter bzw. die Intention nicht verkehrt.
Viktor wurde mir stellenweise ein wenig zu drastisch dargestellt. Ich weiß, dass das der Inbegriff von Stalking ist, aber teilweise hatte ich das Gefühl, dass es ein wenig zu gewollt gewesen ist.
Mias Mitbewohnerin Yvonne war mir von Anfang an unsympathisch, aber ich mochte einfach die Mischung zwischen Sympathie- und Antipathieträger:innen, weil es einfach authentisch ist.
Auch wenn die Geschichte für mein Empfinden noch ein wenig unvorhersehbarer hätte sein können, hab ich es einfach total genossen, den Charakteren über die Schulter zu schauen. Ich mag Mengers Schreibstil einfach wahnsinnig gern, weil er mich dazu bringt, mich voll und ganz auf den Inhalt zu fokussieren.