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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Atmosphärisch

ANGST
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Mia ist eine 25jährige Schauspielstudentin, die bei einem Museumsbesuch überraschend Viktor kennenlernt, der sie zu Beginn zu faszinieren scheint. Am Ende des Abends merkt sie jedoch bereits, dass sich ...

Mia ist eine 25jährige Schauspielstudentin, die bei einem Museumsbesuch überraschend Viktor kennenlernt, der sie zu Beginn zu faszinieren scheint. Am Ende des Abends merkt sie jedoch bereits, dass sich ein ungutes Gefühl in ihr breitmacht. In den folgenden Tagen geschehen merkwürdige Dinge, die Mias Gefühl noch verstärken. Das alles können keine Zufälle sein. Was zunächst mit einem Bauchgrummeln begann, schlägt schnell in Angst um. Doch anstatt sich ihrer Opferrolle hinzugeben, dreht sie den Spieß um.

Ich bin super gut ins Buch reingekommen und mochte die Atmosphäre sofort. Es hatte von Anfang an etwas Bedrohliches, das zwar zunächst noch nicht greifbar war, aber dem man unbedingt auf die Spur gehen wollte. So wurde man durchs Buch getragen und fand kaum eine Minute, in der man hätte verschnaufen und das Buch beiseite legen können.
Für mich war nicht durchweg ein offensichtlicher Spannungsbogen vorhanden und auch wenn mir relativ bald klar geworden ist, in welche Richtung die Geschichte geht und welche Fährten wohl falsche sind, wollte ich dennoch die endgültige Auflösung wissen und die Herleitung erfahren.

Die Charaktere fand ich an sich eigentlich alle authentisch. Mias Angst war spürbar, auch wenn ihre Wandlung für mein Empfinden ein wenig zu schnell durchlaufen wurde. Dennoch find ich die Message dahinter bzw. die Intention nicht verkehrt.
Viktor wurde mir stellenweise ein wenig zu drastisch dargestellt. Ich weiß, dass das der Inbegriff von Stalking ist, aber teilweise hatte ich das Gefühl, dass es ein wenig zu gewollt gewesen ist.
Mias Mitbewohnerin Yvonne war mir von Anfang an unsympathisch, aber ich mochte einfach die Mischung zwischen Sympathie- und Antipathieträger:innen, weil es einfach authentisch ist.

Auch wenn die Geschichte für mein Empfinden noch ein wenig unvorhersehbarer hätte sein können, hab ich es einfach total genossen, den Charakteren über die Schulter zu schauen. Ich mag Mengers Schreibstil einfach wahnsinnig gern, weil er mich dazu bringt, mich voll und ganz auf den Inhalt zu fokussieren.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

& dann kam das Leben dazwischen

Cleopatra und Frankenstein
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In „Cleopatra und Frankenstein“ begleiten wir Cleo, eine Kunststudentin in ihren Zwanzigern, und Frank, einen charismatischen Werbeagentur-Inhaber in seinen Vierzigern, auf ihrer turbulenten Liebesreise. ...

In „Cleopatra und Frankenstein“ begleiten wir Cleo, eine Kunststudentin in ihren Zwanzigern, und Frank, einen charismatischen Werbeagentur-Inhaber in seinen Vierzigern, auf ihrer turbulenten Liebesreise. Die beiden scheinen perfekt füreinander zu sein, doch im Laufe der Zeit schleichen sich der Alltag und die Herausforderungen des Lebens ein. Was als romantische Liebesgeschichte begann, entwickelt sich zu einer tiefgründigen, melancholischen Lebenserzählung.

Besonders haben mir die Charaktere im Buch gefallen. Jede:r von ihnen war authentisch und hatte sein eigenes Päckchen zu tragen, was sie alle zu mehr oder weniger unvergesslichen Persönlichkeiten machte. Sie waren speziell, mitunter etwas übertrieben und gelegentlich oberflächlich, aber dennoch faszinierend. Ich hatte ständig das Gefühl, als wären sie real und konnte sie mir einfach so unendlich gut vorstellen. Sie waren so rund und facettenreich gezeichnet, dass ich wirklich jede:n auf ihre:seine spezielle Art sehr gut leiden mochte. Ich habe sie gerne begleitet und bin stumm an ihrer Seite durch ihr Leben gelaufen und war einfach nur geflasht.

Der Schreibstil der Autorin war locker, flüssig und schonungslos ehrlich, was es mir ermöglichte, sofort in die Geschichte einzutauchen. Gefühlt war keine Passage zu viel, da sie alle einen tieferen Sinn ergaben und schlichtweg wichtig für den restlichen Verlauf der Story gewesen sind. Der Inhalt des Buches ist sowohl leichtfüßig als auch tiefgründig, was nicht immer einfach zu verdauen war und auch nach Beenden des Buches noch nachhallt.

Alles in allem habe ich die Geschichte sehr genossen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Wer eine fesselnde und authentische Liebesgeschichte sucht, wird mit „Cleopatra und Frankenstein“ sicherlich nicht enttäuscht sein und noch lange in Erinnerungen schwelgen.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Nicht so stark wie erwartet

Nachtjagd
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"Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ist ein Kriminalroman, der den Leser in die düstere Welt der norwegischen Kriminalpolizei entführt. Die Geschichte beginnt mit dem grausamen Mord an einem Mann, der auf bestialische ...

"Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ist ein Kriminalroman, der den Leser in die düstere Welt der norwegischen Kriminalpolizei entführt. Die Geschichte beginnt mit dem grausamen Mord an einem Mann, der auf bestialische Weise gefoltert wurde. Dieser brutale Fall zieht den pensionierten Polizisten Kripos, Anton Brekke, wieder in die Welt des Verbrechens. Brekke ist ein eigenwilliger Ermittler mit einer beeindruckenden Intuition und einem ausgeprägten Sinn für das Böse. Er wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als er den Fall eines Serienkillers wieder aufnehmen muss, den er vor Jahren nicht lösen konnte.

Der Schreibstil von Jan-Erik Fjell ist packend und atmosphärisch. Er versteht es, die düstere Stimmung der Geschichte gekonnt einzufangen und den Leser in die Ermittlungen hineinzuziehen. Die Beschreibungen der Orte, Charaktere und Ermittlungsarbeit sind gut ausgearbeitet und verleihen der Geschichte eine gewisse Authentizität.

Die Charaktere in "Nachtjagd" sind relativ blass und auch nicht immer vollständig ausgearbeitet. Anton Brekke ist ein Protagonist mit viel Potenzial, ein erfahrener Ermittler, der ganz klischeehaft jedoch mit persönlichen Dämonen kämpft. Sein Partner, der junge und ehrgeizige Henrik Holme, bildet einen interessanten Kontrast zu Brekke. Leider bleiben viele der Nebencharaktere blass und könnten mehr Tiefe vertragen.

Die Handlung des Buches ist spannend und rätselhaft. Die Jagd nach dem Serienmörder führt zu zahlreichen Wendungen und falschen Fährten, was die Spannung jedoch nicht wirklich hochhalten kann. Es gibt Phasen, in denen die Geschichte ins Stocken gerät und sich zäh liest. Hier hätte eine straffere Erzählung die Lesefreude steigern können.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die auffällige Männerdominanz in der Geschichte. Die weiblichen Charaktere sind eher unterrepräsentiert, nehmen nur die Nebenrollen ein und werden sehr sexistisch thematisiert. Absolute red Flag.

Insgesamt ist "Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ein solider Kriminalroman mit einer düsteren Atmosphäre und einem faszinierenden Ermittlerduo. Trotz einiger Schwächen in der Charakterentwicklung und dem Spannungsbogen bietet das Buch eine spannende und rätselhafte Geschichte, die Krimifans sicherlich genießen werden. Das Buch hat definitiv Potenzial, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Serie in den kommenden Bänden entwickelt. Mit einer strafferen Erzählung und mehr Vielfalt in den Charakteren könnte sie noch stärker werden. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen für "Nachtjagd".

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Luft nach oben

Throne of Glass – Die Erwählte
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Celaena Sardothien ist jung, attraktiv und hat eine Todesstrafe über sich hängen. Doch dann tritt Captain Chaol Westfall auf den Plan und bietet ihr eine einzige Möglichkeit, dem Tod zu entkommen. Kronprinz ...

Celaena Sardothien ist jung, attraktiv und hat eine Todesstrafe über sich hängen. Doch dann tritt Captain Chaol Westfall auf den Plan und bietet ihr eine einzige Möglichkeit, dem Tod zu entkommen. Kronprinz Dorian hat sie ausgewählt, an einem lebensgefährlichen Turnier teilzunehmen. Wenn sie es schafft, 23 erfahrene Kämpfer für ihn zu besiegen, wird sie ihre Freiheit zurückerlangen. Während des Trainings mit Captain Westfall entwickelt sie nicht nur ihre Kampffertigkeiten, sondern auch Gefühle für ihn. Der Kronprinz weckt ebenfalls ihr Interesse. Aber die Zeit, über ihre Emotionen nachzudenken, ist knapp bemessen. Denn im Schloss lauert eine äußerst bedrohliche, mörderische Präsenz im Dunkeln.

Der Schreibstil von Sarah J. Maas ist lebendig und bildhaft. Sie schafft es, die Leser in die fantastische Welt von Erilea eintauchen zu lassen, ohne dass es künstlich wirkt. Die Beschreibungen der Orte, die Charaktere und die magischen Elemente sind gut ausgearbeitet und lassen die Welt lebendig werden.

Die Charaktere in der Geschichte sind vielschichtig und interessant. Celaena ist eine faszinierende Protagonistin, eine begnadete Kämpferin, aber auch eine verletzliche junge Frau, die mit ihrer düsteren Vergangenheit kämpft. Captain Chaol Westfall ist geheimnisvoll und loyal, während Kronprinz Dorian eine interessante Entwicklung durchläuft. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind humorvoll und emotional, was dazu beiträgt, dass sie greifbarer und realer wirken.

Die Handlung des Buches ist voller Spannung und Action, besonders während des Wettbewerbs, bei dem Celaena gegen andere Kämpfer antreten muss. Die Prüfungen sind aufregend und gefährlich, aber leider werden einige dieser Szenen zu schnell abgehandelt, was schade ist, da sie das Potenzial für mehr Spannung und Tiefe gehabt hätten.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Celaena in manchen Momenten übermäßig selbstbewusst und gelassen erscheint, was nicht immer zur Ernsthaftigkeit der Situation passt. Man hätte sich gewünscht, dass sie sich ihrer bedrohlichen Lage bewusster ist.

Insgesamt ist "Throne of Glass" ein vielversprechender Start in die Serie, der eine faszinierende Welt, interessante Charaktere und eine spannende Handlung bietet. Obwohl es einige Längen in der Erzählung gibt und die Hauptfigur gelegentlich unrealistisch selbstsicher wirkt, gibt es definitiv Potenzial für die kommenden Bände. Die Geschichte endet mit vielen offenen Fragen, die die Neugierde der Leser wecken und Lust auf mehr machen. Sarah J. Maas hat eine fesselnde Welt geschaffen, die darauf wartet, weiter erkundet zu werden.

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Veröffentlicht am 01.09.2023

Enttäuschend

Meine Schwester, die Serienmörderin
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In „Meine Schwester die Serienmörderin“ stehen zwei Schwestern im Mittelpunkt, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Ayoola, das unumstrittene Lieblingskind, besticht durch ihre atemberaubende Schönheit. ...

In „Meine Schwester die Serienmörderin“ stehen zwei Schwestern im Mittelpunkt, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Ayoola, das unumstrittene Lieblingskind, besticht durch ihre atemberaubende Schönheit. Doch unter dieser bezaubernden Fassade verbirgt sich ein düsteres Geheimnis – sie hat die makabre Angewohnheit, ihre Liebhaber zu ermorden. Auf der anderen Seite steht Korede, die praktisch veranlagte Schwester, die immer wieder dazu gezwungen ist, die Spuren von Ayoolas Verbrechen zu beseitigen.

„Meine Schwester, die Serienmörderin“ konnte mich leider überhaupt nicht begeistern. Die Geschichte zog sich zäh dahin und ich musste mich regelrecht zwingen, weiterzulesen und in eine Leseflaute reinzustürzen. Ein großer Teil dieses Missfallens resultierte aus dem holprigen Schreibstil, der wohl auf die Übersetzung zurückzuführen ist. Die erwartete Spannung blieb fast gänzlich aus und ich fand die Handlung insgesamt enttäuschend im Vergleich zum vielversprechenden Klappentext.

Ein weiterer Minuspunkt waren die Charaktere und das nicht vorhandene Engagement ihnen gegenüber. Sie wirkten sehr blass und konnten keinerlei Empathie in mir wecken. Es war wirklich kein einziger Charakter dabei, der irgendeine Gefühlsregung in mir hervorrufen konnte, um mich bei der Stange zu halten. Ehrlich gesagt waren sie mir schlichtweg egal, weshalb mir ihr Verbleib oder das Fortschreiten der Story einfach wirklich egal gewesen ist.

Insgesamt war „Meine Schwester, die Serienmörderin“ für mich eine Enttäuschung, und ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte die Erwartungen erfüllt, die der Klappentext geweckt hatte. Leider konnte sie mich weder inhaltlich noch sprachlich überzeugen und ich bleibe mit vielen Fragezeichen zurück, was die Geschichte eigentlich erzielen wollte. Schade, dass sie mich so gar nicht abholen konnte.

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