Cover-Bild Meine Schwester, die Serienmörderin
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 11.10.2021
  • ISBN: 9783746638539
Oyinkan Braithwaite

Meine Schwester, die Serienmörderin

Roman
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

„Fiebrig heiß!“ Paula Hawkins, Autorin von „Girl on the Train“  

Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ayoola ist das Lieblingskind und unglaublich schön – doch leider hat sie die Angewohnheit, ihre Männer umzubringen. Korede ist eher praktisch veranlagt und dafür zuständig, hinter Ayoola aufzuräumen. Doch wie weit würde sie für ihre Schwester gehen?  

„Meine Schwester, die Serienmörderin“ hat die Leserinnen und Leser von England über Deutschland bis nach Nigeria begeistert. Der Roman war nominiert für den Booker Prize und wurde als bester Thriller bei den British Book Awards ausgezeichnet. Diese Geschichte ist anders: so beiläufig feministisch wie abgründig-humorvoll, "fiebrig heiß" und verdammt cool zugleich.  

„Schnell und witzig, ironisch und böse funkelnd. Dieser Thriller hat einen Skorpionstachel und seinen Stich vergisst man nicht.“ The New York Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2021

Amüsant, tödlich, bunt, wunderbar!

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Korede und ihre Schwester sind sehr gegensätzlich. Korede ist sehr strebsam und versucht als ältere Schwester ein Vorbild zu sein. Ayoola lebt stattdessen in den Tag hinein, und hat so gar keine Lust auf ...

Korede und ihre Schwester sind sehr gegensätzlich. Korede ist sehr strebsam und versucht als ältere Schwester ein Vorbild zu sein. Ayoola lebt stattdessen in den Tag hinein, und hat so gar keine Lust auf Hausfrau und Arbeit, stattdessen trifft sie sich lieber mit Männern. Die überleben leider aber Ayoola nicht, denn diese bringt ihre Liebschaften regelmäßig um. Um nicht in Verdacht zu geraten, hilft ihr Korede, die Spuren zu beseitigen. Ihr einziger Rettungsanker sind ein Komapatient und ihr Chefarzt Tade. Als sich Tade jedoch in Ayoola verliebt, und der Komapatient die Augen aufschlägt, gerät Koredes Leben aus den Fugen.

Dieses Buch hatte ich in wenigen Stunden durch. Ein Plot, der so skurril ist, dass er einen unglaublich unterhält. Oft genug dachte ich, dass die Autorin nun über ihre eigenen Twists stolpert, und doch: dieses Buch ist so unglaublich, dass es perfekt ist. Zwei Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, und sich aufgrund ihrer Exzentrik selber im Weg stehen. Ein junger Mann, der zwischen die Fugen gerät und gegen die Macht der Frauen machtlos ist.

Amüsant, tödlich, bunt, wunderbar!

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Frecher Schreibstil, spannender und makaber-humorvoller Plot, aber etwas eindimensionale Charaktere und ein vergleichsweise lahmes Ende.

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Korede und Ayoola sind Schwestern, die noch zu Hause bei ihrer Mutter wohnen. Korede ist die ältere, vernünftigere Tochter, die äußerlich eher unscheinbar ist und als Krankenschwester arbeitet. Der grazile ...

Korede und Ayoola sind Schwestern, die noch zu Hause bei ihrer Mutter wohnen. Korede ist die ältere, vernünftigere Tochter, die äußerlich eher unscheinbar ist und als Krankenschwester arbeitet. Der grazile Männerschwarm Ayoola ist als Modedesignerin tätig. Sie verführt die Männer und nun ist es zum dritten Mal passiert, dass ein Geliebter ums Leben gekommen ist. Korede fühlt sich für ihre jüngere Schwester verantwortlich und hilft ihr erneut, die Leiche zu beseitigen und alle Spuren zu verwischen, auch wenn sie inzwischen arge Zweifel hat, dass ihre Schwester, wie behauptet, in Notwehr gehandelt hat.
Als Ayoola ein Interesse für den Arzt Dr. Tade Otumu entwickelt, für den Korede heimlich schwärmt, klingeln bei ihr alle Alarmglocken. Sie kann nicht verhindern, dass sich Tade in ihre bildhübsche Schwester verliebt und lebt nun mit der Befürchtung, dass Tades letzte Tage gezählt sind.

"Meine Schwester, die Serienmördern" ist kein klassischer Thriller, sondern vielmehr ein bitterböses Psychogramm über zwei unterschiedliche Schwestern, die voneinander abhängig sind. Während Korede praktisch und ordentlich veranlagt ist, aber als unscheinbare Frau nicht wahrgenommen wird, kann sich die selbstbewusste Ayoola perfekt in Szene setzen und alle Herzen für sich erobern. Niemand ahnt, dass sie das Messer ihres verstorbenen Vaters bei sich trägt und wie viel Skrupellosigkeit hinter der schönen Fassade steckt.

Durch eine vom Patriarchat und Gewalt geprägte Kindheit sind die beiden Schwestern eng miteinander verbunden, doch als Ayoola Koredes Schwarm umgarnt, gerät ihre Solidarität ins Wanken. Eifersucht, Missgunst und Wut machen sich breit, immer hinter der schönen, aber bösen Schwester stehen zu müssen. Dieses Spannungsverhältnis kann nicht mehr lange gutgehen...

Der Roman besteht aus kurzen Kapiteln, die episodenartig das Verhältnis der beiden Schwestern aus der Sicht von Korede schildern. Gewalt von klein auf gewohnt und in einem korrupten afrikanischen Staat großgeworden, berichtet sie nüchtern und emotionslos von den Todesfällen und der Beseitigung der sterblichen Überreste der Geliebten ihrer Schwester, die sie nach der dritten Leiche als Serienmörderin definiert.
Der Roman ist kess und unterhaltsam geschrieben, auch wenn die Charaktere etwas überzeichnet sind. Als Leser*in fiebert man auf die Katastrophe hin, zu der es unweigerlich kommen muss, denn durch das Liebesdreieck spitzt sich die Situation für alle unangenehm zu.

Der Plot ist kurz und knackig, der Schreibstil frech und makaber-humorvoll. Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden und so fliegt man durch den mit nicht einmal 250 Seiten kurzen Pageturner, wobei das Ende vergleichsweise verhalten und lahm ist.
Die diametrale Darstellung der Schwestern dabei ist gelungen und absurd-unterhaltsam dargestellt. Aufgrund der jedoch etwas eindimensionalen Charakterzeichnung, die die beiden Frauen mehr über ihr Äußeres als durch ihren Intellekt definiert, würde ich das Buch nicht - wie vom Verlag beworben und in der Presse gefeiert - als feministisches Statement bezeichnen. Auch die patriarchalen Strukturen Nigerias und der Schauplatz Lagos kamen mir dafür zu wenig zum Tragen.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Perspektivwechsel der besonderen Art

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Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht, da er wie der Titel vermuten lässt, die Story von der Schwester einer Mörderin erzählt wird.

Wer jetzt aber denkt, dies nimmt dem.Buch die Spannung, ...

Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht, da er wie der Titel vermuten lässt, die Story von der Schwester einer Mörderin erzählt wird.

Wer jetzt aber denkt, dies nimmt dem.Buch die Spannung, der liegt falsch. Die Autorin erzählt die gesamte Geschichte in einer sehr packenden Art, mit tollen Charakteren und einem für mich ungewöhnlichem Setting in ihrem afrikanischem Heimatland.

Es lohnt sich auf jeden Fall zuzugreifen, denn die Geschichte lohnt sich gelesen zu werden! Den Titel finde ich, da er schon sehr viel Auskunft gibt, sehr interessant gewählt und das Cover ist gut, aber eben auf sehr untypische Weise für dieses Genre.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Kann den Erwartungen nicht ganz gerecht werden

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Um das Buch ist ein kleiner Hype entstanden, es wurde von der Presse wie auch in den sozialen Medien hoch gelobt und hat es in die Bestsellerlisten geschafft. Auch der Klappentext verspricht viel: „Beiläufig ...

Um das Buch ist ein kleiner Hype entstanden, es wurde von der Presse wie auch in den sozialen Medien hoch gelobt und hat es in die Bestsellerlisten geschafft. Auch der Klappentext verspricht viel: „Beiläufig feministisch“, „abgründig“, „wahnsinnig komisch“ – mit diesen Worten wird das Buch beworben. Meine Erwartungen waren entsprechend hoch, konnten am Ende aber nicht komplett erfüllt werden.⠀

Das Buch ist ein bunter Genre-Mix aus Krimi, Satire und Roman. An manchen Stellen fühlte ich mich an einen Tarantino Film erinnert, auch wenn es im Buch deutlich weniger blutrünstig zugeht. Wer die Mörderin ist steht natürlich schon sehr früh fest, die Spannung fußt auf der Frage wohin die Entwicklung der beiden Schwestern geht und ob sie am Ende gefasst werden.

Die Autorin erzählt ihre rasante Geschichte dabei in sehr kurzen Kapiteln. Die Ich-Erzählerin bleibt dabei immer etwas distanziert und kommentiert die Ereignisse recht lässig und trocken, was ich unterhaltsam fand. Auch der Stil von Braithwaite hat mir sehr gut gefallen, sie braucht nicht viele Worte und setzt diese sehr gezielt ein.

Die Kapitel spielen abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit, so dass der Leser nach und nach die Geschichte der beiden Schwestern kennenlernt und zu ahnen beginnt wie eine von ihnen zur Serienmörderin wurde. Über die Motive kann der Leser dennoch nur spekulieren. Es gibt einige Andeutungen, doch für tiefere Einblicke in die Seele der Serienmörderin ist in der Story kein Platz. Dafür ist ein wenig Gesellschaftskritik ist enthalten, die Autorin wirft einen kritischen Blick auf die Rolle der Frau oder die Bestechlichkeit der Polizei. Den auf dem Klappentext angekündigten Feminismus konnte ich allerdings nirgends entdecken.

Schade fand ich, dass die regelmäßig verwendeten nigerianische Begriffe und Ausdrücke nicht erklärt werden. An diesen Stellen muss man entweder zu Google greifen oder darüber hinweglesen. Hier hätte ich mir dringend ein Glossar mit Erklärungen/Übersetzungen gewünscht.

Fazit
Die Idee ist super, insgesamt kann das Buch die durch den Hype entstandenen hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen. Ich habe es trotzdem gerne gelesen und wurde sehr kurzweilig unterhalten.

Veröffentlicht am 28.02.2024

Sisters

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In Lagos, Nigeria, leben die Schwestern Korede und Ayoola. Unterschiedlicher können Schwestern kaum sein. Korede, die Ältere, arbeitet als Krankenschwester und Ayoola ist in erster Linie hübsch. Das sehen ...

In Lagos, Nigeria, leben die Schwestern Korede und Ayoola. Unterschiedlicher können Schwestern kaum sein. Korede, die Ältere, arbeitet als Krankenschwester und Ayoola ist in erster Linie hübsch. Das sehen natürlich die Männer und nicht immer ist es zu ihrem Vorteil, Ayoolas Schönheit zu bemerken. Denn manchmal erfolgt der Anruf von Ayoola bei ihrer Schwester. Sie hat ihn umgebracht. Und Korede räumt auf, so wie sie es immer tut. So gerne möchte sich Korede jemandem anvertrauen, aber wem soll sie erzählen, dass die kleine Schwester schon mehrere Männer auf dem Gewissen hat.

Geschwister können doch was Schönes sein, sich gegenseitig unterstützen, sich den Rücken frei halten. Nur wenn es etwas einseitig wird, könnte es zu Unzufriedenheit kommen. Korede hat langsam genug vom Aufräumen, aber sie kann Ayoola auch nicht im Stich lassen. Also ärgert sie sich und hilft. Als Ayoola sich an einen Arzt aus Koredes Krankenhaus heranmacht, würde Korede am Liebsten was unternehmen. Aber sie ist chancenlos. Kaum hat Tade, in den Korede heimlich verliebt ist, die Augen auf Ayoola geworfen, ist es um ihn geschehen. Koredes Andeutungen zu Ayoolas wahrem Charakter fallen nicht auf fruchtbaren Boden. Und Korede steht vor der unlösbaren Aufgabe, ihre Schwester nicht verraten zu wollen und gleichzeitig den Arzt zu schützen.

Man mag sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn die Schwester anruft und mal eben mitteilt, dass ihr Freund irgendwie tot ist. Wie sich dann daraus eine Art Charakterstudie von Korede und Ayoola entwickelt, ist schon beeindruckend.. Wieso handeln die Schwestern so? Nicht im Einzelnen wird das geklärt, aber es wird in Rückblenden ein Eindruck vermittelt, was zu soweas geführt haben kann. Auch erhält man einen Einblick in die nigerianische Familienstruktur. Manchmal gibt es dabei etwas zu schmunzeln, jedoch manchmal bleibt einem das Schmunzeln auch im Halse stecken. Mit den Männern, die sich von Ayoolas Fassade blenden lassen, kann man nicht viel Mitleid haben. Von Ayoola wünscht man sich, sie würde das Messer in der Tasche lassen und Korede wünscht man, sie solle jemanden treffen, der nicht sofort ihrer Schwester verfällt. Gerade wegen der Widersinnigkeit fühlt man sich schließlich gut unterhalten.