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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Not so dark wie erhofft

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Eden Collins sehnt sich nach nichts anderem als nach Freunden. Als sie mit einem Stipendium an der traditionsreichen Woodford Academy ankommt, ist das ihr sehnlichster Wunsch. Nach einem tragischen Todesfall ...

Eden Collins sehnt sich nach nichts anderem als nach Freunden. Als sie mit einem Stipendium an der traditionsreichen Woodford Academy ankommt, ist das ihr sehnlichster Wunsch. Nach einem tragischen Todesfall war ihr letztes Jahr an der Highschool die reinste Qual. Sie ertrug das Getuschel, die verurteilenden Blicke und das einsame Gefühl. Jetzt möchte sie einfach nur irgendwo dazugehören und einen Neuanfang machen. Aber das erweist sich als gar nicht so einfach. Schon in ihrem ersten Kurs gerät Eden fast ins Wanken, als ein soziales Experiment ihre Geheimnisse ans Licht bringt. Und ausgerechnet William Grantham III., der sowohl faszinierende als auch abweisende Millionenerbe, bemerkt es. Dabei hatten die beiden bereits aneinandergeraten.

„Dark Ivy“ konnte mich vor allem durch seinen angenehmen Schreibstil überzeugen, der genau an den richtigen Stellen Spannung erzeugte. Die Dialoge waren voller Humor und Emotionen, was sie an sich sehr authentisch wirken ließ. Auch das Setting passte perfekt zur Geschichte und schuf eine stimmungsvolle Atmosphäre. Davon hätte ich gerne mehr gehabt oder zumindest, dass sich dieses Feeling auf die Charaktere überträgt.

Trotz dieser positiven Aspekte konnte ich jedoch mit den Hauptcharakteren Eden und William nicht richtig warm werden. Ihre Handlungen und Emotionen waren für mich nicht immer nachvollziehbar und irgendwie waren sie für mich einfach nicht wirklich anfassbar.
Auch die Nebencharaktere glänzten nicht gerade und blieben größtenteils unauffällig und eindimensional.

Die letzten Seiten und das Ende des Buches konnten mich ein wenig besänftigen, aber mir fehlte einfach ein enormer Batzen an sympathsichen Charakteren, mit denen ich mitfühlen und mitleben wollte.
Dennoch bin ich hin- und hergerissen, ob ich mich für den zweiten Teil entscheiden soll. Die Geschichte bietet viel Potenzial, aber einige Aspekte lassen mich zögern.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Gemischte Gefühle

Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch
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Baek Sehee, eine erfolgreiche Angestellte in der Social-Media-Abteilung eines großen Verlagshauses, fühlt sich ständig niedergedrückt und zweifelt an sich selbst. Sie versteckt ihre Gefühle gut, aber das ...

Baek Sehee, eine erfolgreiche Angestellte in der Social-Media-Abteilung eines großen Verlagshauses, fühlt sich ständig niedergedrückt und zweifelt an sich selbst. Sie versteckt ihre Gefühle gut, aber das belastet sie und hindert sie an tiefen Beziehungen. Als sie dennoch Lust auf ihr Lieblingsessen Tteokbokki hat, beginnt sie, darüber nachzudenken. Sie entschließt sich, einen Psychologen aufzusuchen und zeichnet ihre Gespräche und die darin erfolgten Erkenntnisse über 12 Wochen auf und bietet eine Menge Einblicke.

„Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch“ ist ein Buch, das mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Die Therapiesitzungen, die im Mittelpunkt stehen, wirkten für mich leider mehr als zusammenhangslos. Gefühlt wurden random Situationen rausgepickt, die weder mit der Situation davor noch danach zu tun haben. Es fiel mir unfassbar schwer, zu folgen, weil ich ständig das Gefühl hatte, ich könnte das Buch auch an einer x-beliebigen Stelle aufschlagen und hätte den gleichen Effekt wie wenn ich es der Reihe nach lese. Es war schwierig, einen klaren roten Faden oder eine erkennbare Charakterentwicklung festzustellen, weswegen es mir erschwert wurde, eine tiefere Verbindung zu der Protagonistin aufzubauen.

Einige der diskutierten Aspekte in den Therapiesitzungen haben mich zum Nachdenken angeregt und ich konnte eine gewisse Parallele zu meinen eigenen Erfahrung herstellen. Allerdings gab es auch kritische Formulierungen und Ratschläge, die ich schlichtweg unangemessen empfand und einen bitteren Beigeschmack hinterließen.

Aufgrund der uneinheitlichen Natur der Therapiesitzungen und der mangelnden Charakterentwicklung kann ich „Ich will sterben, aber Tteokbokki essen will ich auch“ nur 2 von 5 Sternen geben. Obwohl es Momente gab, die zum Nachdenken anregten, waren die negativen Aspekte für mich zu präsent, um eine höhere Bewertung zu rechtfertigen.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Subtile Bedrohung

Wenn sie wüsste
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Ein Neuanfang ist genau das, was Millie gerade braucht. Die Stelle als Haushaltshilfe für die elegante Nina kommt ihr da wie gerufen. Doch kaum ist Millie in das teure Haus eingezogen, zeigt Nina eine ...

Ein Neuanfang ist genau das, was Millie gerade braucht. Die Stelle als Haushaltshilfe für die elegante Nina kommt ihr da wie gerufen. Doch kaum ist Millie in das teure Haus eingezogen, zeigt Nina eine zunächst verborgene Seite: Sie verwüstet das Haus, unterstellt Millie Dinge, die sie nicht getan hat und widerspricht sich ständig. Ein absoluter Horror, wenn man Millie fragt. Ebenso Ninas Tochter behandelt Millie ohne jeglichen Respekt. Nur Ninas Mann Andrew, ein äußerst attraktiver Mann, ist freundlich zu Millie und bringt ihr Respekt entgegen. Von ihm muss sie sich aber aufgrund von Ninas Eifersucht so gut es geht fernhalten. Wieso wurde Millie angestellt, wenn sie jetzt nur noch schikaniert wird? Lauert dort etwa ein dunkles Geheimnis?

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hab es in einem Rutsch weggelesen. Ich mochte den Schreibstil, der durchweg bedrohlich war und mir von Seite zu Seite ein immer beklemmenderes Gefühl gab. Ich mochte die wachsende Bedrohung, die sich nach und nach an die Oberfläche gedrängt hat und mich mit Millie mitfühlen ließ. Man ahnt bereits auf der ersten Seite, dass irgendwas gleich zum Vorschein kommt und ist nonstop angespannt.

Millie hatte es mir sowieso echt angetan. Ich konnte direkt eine Bindung zu ihr aufbauen, bewältigte mit ihr ihren Alltag und ging mit ihr gemeinsam durch die Hölle, die ihr neues Umfeld ihr kreierte. Sie war für mich durchweg authentisch, weswegen ich ihr gerne über die Schulter sah.

Ich ahnte relativ schnell, in welche Richtung es denn gehen könnte, um mich komplett zu täuschen, auf eine neue Bahn einzuschießen und damit recht zu haben. Das Rad wurde nicht neu erfunden, dennoch hatte ich wirklich Spaß an dem Twist und an der Atmosphäre der ganzen Geschichte.

Ein atmosphärischer Thriller, der zwar nicht durch Action, jedoch durch subtile Bedrohung besticht.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Keinerlei Soggefahr

Die Verborgenen
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Familie Hoffmann scheint das Paradebeispiel einer perfekten Familie zu sein. Sie haben eine wunderbare Tochter, ein traumhaft schönes Haus, das in einer perfekten Idylle steht – kann das Leben noch schöner ...

Familie Hoffmann scheint das Paradebeispiel einer perfekten Familie zu sein. Sie haben eine wunderbare Tochter, ein traumhaft schönes Haus, das in einer perfekten Idylle steht – kann das Leben noch schöner sein? Doch der Schein trügt, wie so oft. Die Ehe der beiden hat Risse, ihre Tochter ist verschlossener als angenommen und sie sind nicht allein. Ein ungebetener und bislang unerkannter Gast hat sich in ihr Haus eingenistet, bedient sich an ihrem Essen, stöbert durch die Schränke und Schubladen und steht neben ihren Betten, wenn sie ruhig schlafen. Als jedoch langsam Gegenstände verschwinden und Franziska Spuren im Keller entdeckt, die auf einen Eindringling hinweisen, wächst das Misstrauen und nach und nach werden Zweifel gesät.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die zum größten Teil aus der Ich-Perspektive erzählen. An sich ein tolles Stilmittel, um den Charakteren näher zu kommen, ihre Gedanken aus erster Hand zu erfahren und ihre Emotionen zu spüren. Dennoch blieben die Charaktere sehr blass für mich und konnten keinerlei Sympathie in mir wecken. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen ich am wenigsten leiden konnte, was schon der erste Minuspunkt für mich gewesen ist. Ich brauche eine gewisse Bezugsperson, die mir Lust darauf macht, die Geschichte zu verfolgen, was hier einfach nicht der Fall gewesen ist.

Der aufkommende Spannungsbogen, der anfangs immer weiter gespannt wurde, erschlaffte erstaunlich schnell wieder und wurde auch nicht mehr angezogen. Ich bin mir unsicher, warum „Die Verborgenen“ als Thriller deklariert wurde. In meinen Augen handelt es sich um einen Roman oder meinetwegen ein Familiendrama, das sehr wenige Spannungselemente enhält.

Es ist bereits mein zweites Buch des Autors und leider konnte mich auch diese nicht packen. Mir fehlt der Sog, der mich einnimmt, nicht mehr loslässt und voll und ganz in die Geschichte zieht. Schade.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Langatmig und ausbleibende Spannung

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Lollo und ihr Mann feiern eine feuchtfröhliche Silvesterparty mit Lollos alten Schulfreundinnen Nina und Malena und deren Ehemännern. Obwohl sie sich schon längst auseinander gelebt und kaum mehr Gemeinsamkeiten ...

Lollo und ihr Mann feiern eine feuchtfröhliche Silvesterparty mit Lollos alten Schulfreundinnen Nina und Malena und deren Ehemännern. Obwohl sie sich schon längst auseinander gelebt und kaum mehr Gemeinsamkeiten haben, ist es Tradition, den Jahresanfang alle zusammen zu verbringen. Auch Lollos Tochter Jennifer und Ninas Tochter Smilla feiern eine wilde Party. Und zwar im Haus von Nina und Fredrik. Doch kurz vor Mitternacht verschwindet Jennifer aufgrund eines Streits von der Party und taucht auch nicht wieder auf. Als die Eltern am nächsten Tag erwachen, schlägt ihnen die Realität hart ins Gesicht. Pure Panik folgt, dunkle Geheimnisse kommen ans Licht. Wie gut kennen sich die Freunde? Und was ist wirklich passiert?

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Freunde erzählt. Mal aus der Sicht von Nina, Fredrik und Lollo. Zudem wurde die Geschichte durch Rückblenden aus der Vergangenheit komplettiert, die nach und nach Dinge aus Jennifers Vergangenheit ans Licht brachten.

Einzelne Charaktere lernen die Leser:innen zwar nach und nach kennen, jedoch kratzte für mich alles nur an der Oberfläche. Sie blieben für mich allesamt flach und farblos, was es mir schwer machte, mit einem von ihnen eine Beziehung aufzubauen, geschweige denn mitzufiebern oder Partei zu ergreifen. Daher erlebte ich die Geschichte relativ emotionslos und konnte mich auf keine Seite schlagen.

Ich hatte eine düstere Geschichte erwartet und bekam ein Familiendrama mit einigen Spannungselementen. Die Geschichte zog sich an etlichen Stellen stark in die Länge und gerade, als es spannend wurde, war es auch schon wieder vorbei. Der Showdown & das letzte Drittel hatten so viel Potenzial, wurden jedoch relativ seicht und schnell abgehandelt.

Eine langatmige Geschichte, der es an sympathischen Charakteren und Spannung fehlte. Leider nichts für mich.

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