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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein düsterer Thriller, der unter die Haut geht

Wolfskinder
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Die spurlose Verschwinden von Rebekka, einer sechzehnjährigen Jugendlichen, wirft Fragen auf. Sie ist jedoch nicht die einzige, die in den Bergregionen vermisst wird. Smilla, eine investigative Reporterin, ...

Die spurlose Verschwinden von Rebekka, einer sechzehnjährigen Jugendlichen, wirft Fragen auf. Sie ist jedoch nicht die einzige, die in den Bergregionen vermisst wird. Smilla, eine investigative Reporterin, erkennt sofort Verbindungen zu dem Fall ihrer langjährigen Freundin Juli, die vor langer Zeit in derselben Gegend verschwand. Als ihr ein vernachlässigtes Mädchen mit frappierender Ähnlichkeit zu Juli vor das Auto rennt, werden vergessene Schmerzen wieder zum Leben erweckt. In einer abgeschiedenen Gemeinschaft namens Jakobsleiter, die hoch oben in den Bergen liegt und sich von der modernen Welt abschottet, lebt Jesse. Er und die anderen Einwohner des Bergdorfs werden von den Stadtbewohnern argwöhnisch beobachtet. Das Misstrauen gegenüber Jakobsleiter steigt unaufhörlich an und gipfelt in gewaltsamen Angriffen auf Jesse und andere unschuldige Kinder. Währenddessen stößt Smilla auf ein schockierendes Geheimnis, das alle vermeintlichen Wahrheiten ins Wanken bringt.

Vera Buck hat mit ihrem Roman "Wolfskinder" ein Werk geschaffen, das von Anfang bis Ende eine atmosphärisch dichte, leicht düstere Stimmung vermittelt. Es fiel mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Autorin setzt auf einen leichten und eleganten Schreibstil. Es gelingt ihr, die Leser:innen mit ihren sorgfältig ausgearbeiteten Charakteren sofort in ihren Bann zu ziehen. Vor allem die kleine, wilde und zugleich beunruhigende Edith weckt einerseits Mitgefühl und Sympathie, lässt andererseits aber auch Gänsehaut entstehen.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Stück für Stück werden die Geheimnisse gelüftet. Gut platzierte Cliffhanger und geschickt eingestreute Hinweise tragen zur wachsenden Spannung bei, bis sich am Ende alles überraschend anders und doch überzeugend schlüssig zusammenfügt.

„Wolfskinder“ ist ein packende Thriller, der unter die Haut geht und mich noch immer nicht loslässt. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Eine fesselnde und überzeugende Fantasy-Geschichte

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Violets Traum, Schriftgelehrte am renommierten Basgiath War College zu werden, zerplatzt jäh, da sie als Tochter der Generalin am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen muss. Das erste Jahr wird ...

Violets Traum, Schriftgelehrte am renommierten Basgiath War College zu werden, zerplatzt jäh, da sie als Tochter der Generalin am Auswahlverfahren der Drachenreiter teilnehmen muss. Das erste Jahr wird nicht einmal die Hälfte aller Bewerber überleben, denn Drachen binden sich nicht an schwache Menschen, sie fackeln sie nieder. Die meisten Kadetten wollen Violet allein aufgrund ihrer Herkunft niederstrecken – besonders Xaden, der mächtigste und skrupelloseste unter den Geschwaderführern. Und ohne Frage auch der attraktivste. Ausgerechnet ihm wird Violet unterstellt. Sie wird jeden Vorteil nutzen müssen, wenn sie überleben will. Denn am Basgiath War College haben alle eine Agenda und es gibt nur zwei Wege hinaus: den Abschluss machen oder sterben.


"Fourth Wing" war mein erster Ausflug in die Welt der Fantasy-Literatur, und ich wurde nicht enttäuscht. Von Anfang an haben mich die beeindruckenden Charaktere in ihren Bann gezogen, insbesondere die Protagonistin, deren Stärke und Tapferkeit mich überrascht haben, obwohl ihre äußere Erscheinung dies nicht vermuten ließ. Es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie sie mit Köpfchen gehandelt hat, um in dieser gefährlichen Welt zu überleben.

Auch die Nebencharaktere haben mich positiv überrascht, besonders Liam, dessen besondere Stellung ich zunächst unterschätzt hatte. Die Beziehungen zwischen den Charakteren waren gut ausgearbeitet und fesselnd, auch wenn die Romanze zwischen der Protagonistin und Xaden vorhersehbar war. Trotzdem hat sie mich in den Bann gezogen und war ein wichtiger Aspekt der Geschichte.

Der Aufbau der Welt war wirklich fesselnd. Die Autorin oder der Autor hat eine faszinierende Welt geschaffen, die mit ihren Regeln und vielfältigen Natur-Settings beeindruckte. Als Einsteigerin in das Genre der Fantasy fand ich es erfreulich, wie verständlich und zugänglich diese Welt für mich war.

Alles in allem verdient "Fourth Wing" meiner Meinung nach eine glatte 5-Sterne-Bewertung. Die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende überzeugt und mich in eine fesselnde Fantasiewelt entführt. Ich kann das Buch jedemjeder empfehlen, derdie auf der Suche nach einer packenden und gut geschriebenen Fantasy-Geschichte ist.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Enttäuschend

Zwei Fremde
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Remie Yorke ist Managerin eines Hotels, das an ihrem letzten Arbeitstag von einem frühen Schneesturm heimgesucht wird und sie von der Außenwelt abschneidet. Telefon und Internet sind tot, lediglich das ...

Remie Yorke ist Managerin eines Hotels, das an ihrem letzten Arbeitstag von einem frühen Schneesturm heimgesucht wird und sie von der Außenwelt abschneidet. Telefon und Internet sind tot, lediglich das Notstromaggregat sorgt für Strom. Zum Glück muss sich Remie nicht um allzu viele Gäste kümmern, denn außer ihr sind nur zwei weitere Personen im Hotel. Bis nacheinander zwei Fremde vor der Türe stehen. Jeder von ihnen behauptet, ein Polizist zu sein, der auf der Suche nach einem geflohenen Mörder ist und sowohl Remie als auch die zwei Gäste schützen möchte. Aber nur einer von ihnen erzählt die Wahrheit und ist der richtige Polizist. Doch welcher von ihnen ist es und von dem geht Gefahr aus?

Die Idee des Buches fand ich total spannend und ansprechend. Da ich noch nichts von dem Autor gelesen hatte, war ich offen für alles. Leider hat mich das Buch letztendlich nicht überzeugen können.

Mein größer Bauchschmerzpunkt waren die unausgereiften Charaktere. Sie handelten und dachten so unglaubwürdig, dass ich eigentlich nur den Kopf schütteln konnte. Vor allem Remie war unfassbar naiv und sehr blass, obwohl ich mir von einer Protagonistin etwas anderes erwartet hatte.

Ich hatte gehofft, ein wenig selbst miträtseln zu können, welcher der beiden Fremden denn nun der Mörder und welcher der echte Polizist ist. Denn die Situation an sich hatte so viel Potenzial atmosphärisch und bedrohlich zu sein. Leider gab es kaum Möglichkeiten, das eigene Einschätzungsvermögen zu challengen. Zusätzlich war man die meiste Zeit damit beschäftigt, sich an den Kopf zu fassen und alle Charaktere infrage zu stellen.

Der Schreibstil an sich war flüssig und hätte die Basis für etwas wirklich gutes sein können, aber das Potenzial wurde verschenkt.
Auch das Ende war für mich wenig überzeugend und an vielen Stellen unglaubwürdig und unlogisch.

Schade, das schien einfach nicht mein Buch zu sein.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Alles andere als leichtfüßig

Summer of Hearts and Souls
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Vom Bordstein zur Skyline: Nachdem Beyahs Mutter an den Folgen ihres Drogenkonsums stirbt, ist Beyah gezwungen zu ihrem Vater zu ziehen. Ein Mann, den sie kaum kennt und der ein weitaus besseres Leben ...

Vom Bordstein zur Skyline: Nachdem Beyahs Mutter an den Folgen ihres Drogenkonsums stirbt, ist Beyah gezwungen zu ihrem Vater zu ziehen. Ein Mann, den sie kaum kennt und der ein weitaus besseres Leben zu haben scheint als sie. Er nimmt sie herzlich in seiner Welt auf, die Beyah zu Anfang skeptisch beäugt. Doch die Welt der Reichen ist gar nicht so oberflächlich wie Beyah vermutet hat. Ihr Nachbar Samson scheint nicht so aalglatt zu sein, wie zunächst vermutet.

Im Gegensatz zu den anderen Büchern, die ich bis jetzt von Colleen Hoover gelesen habe, ist „Summer of Hearts and Souls“ alles andere als eine leichte Liebeslektüre. Sie trägt aufgrund verschiedener Themen wie Tod, Verlust, Drogenmissbrauch, Geldnot etc. eine unfassbare Schwere in sich, die es erstmal zu verdauen gilt.

Vor allem die Charaktere Beyah und Samson haben einige schwere Päckchen zu tragen, die sie daran hindern, unbeschwerte Anfang 20-Jährige zu sein. Man erfährt immer mehr von den beiden und wie stark sie einfach schon die Grenze zum Erwachsenenleben überschritten haben.
Samson ist lange Zeit ein Mysterium, der nur eine Handvoll Informationen über sich preis gibt, was von Anfang an eine gewisse Anziehung und Spannung erzeugt. Dadurch, dass aber so viele Details zurückgehalten werden, wurde es auch schnell langatmig und hin und wieder auch einfach mühselig. Erst am Ende werden seine Geheimnisse freigelegt, die zwar einen unerwarteten Twist bieten, mich aber bis dahin schon fast verloren hatten.

Im Gegensatz zu der Schwere der Protagonistin stehen die Nebencharaktere, die für mich alle leicht, beschwingt und unfassbar sympathisch rüberkamen. Ich mochte die Leichtigkeit und Unbesorgtheit, die sie immer wieder einbrachten und damit der Geschichte ein wenig die Schwere nehmen konnten. Ohne sie wäre die Balance für mich auf jeden Fall ins Unangenehme gekippt.

Ich mochte den Schreibstil, der, unabhängig der Schwere des Buches, wieder sehr leichtfüßig und flüssig daherkam. Hoover weiß einfach, wie sie eine angenehme Atmosphäre und ein tolles Setting schaffen kann, in das man am liebsten gern selbst eintauchen würde.

Eine nette Geschichte, die zwar mehr als vorhersehbar gewesen ist, in der Mitte starke Längen einzubüßen hatte, aber mich dennoch unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 28.06.2023

Selbstbestimmung, Stärke & so viel mehr

Eine Frage der Chemie
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Elizabeth Zott ist eine Frau, die auf mehreren Ebenen beeindruckt. Sie ist Wissenschaftlerin und muss sich tagtäglich gegen ihre männlichen Kollegen behaupten, hat mit Vorurteilen gegen Frauen zu kämpfen ...

Elizabeth Zott ist eine Frau, die auf mehreren Ebenen beeindruckt. Sie ist Wissenschaftlerin und muss sich tagtäglich gegen ihre männlichen Kollegen behaupten, hat mit Vorurteilen gegen Frauen zu kämpfen und wird nicht müde, sich dafür einzusetzen, Frauen nicht als Sexobjekte oder niedere Lebewesen abzustempeln, die sich nur in der Küche aufhalten und um die Kinder kümmern sollten. Calvin Evans, ein einsamer und gleichermaßen brillanter Nobelpreiskandidat, scheint der Einzige zu sein, der in Elizabeth mehr sieht und sich unsterblich in sie verliebt. Doch wie das Leben manchmal so spielt, landet Elizabeth nicht im Labor, sondern in einer TV-Show mit dem Namen „Essen um sechs“, in der sie ihre Liebe zur Chemie mit dem Kochen vereint.

Ich mochte die Geschichte um Elizabeth, ihren Hund mit dem ungewöhnlichen Namen, ihre Tochter und all den Frauen, die sie inspirierte so unglaublich gern. Ich war gern an ihrer Seite, bestreitete ihren Alltag, kämpfte mit ihr gegen Vorurteile, Männer und all den Stolpersteinen, die sich ihr in den Weg legten.
Sie als Protagonistin war einfach Liebe pur. Ich mochte ihre Stärke, ihren unverkennbar ehrlichen Charakter, die Tatsache, dass sie sich nicht verstellen wollte und auch ihrer Tochter genau diese Werte weitergab. Auch wenn sie sehr harsch und unnahbar wirkte, konnte ich direkt eine Bindung zu ihr aufbauen und hab sie sofort ins Herz geschlossen.

Ich war ein klein wenig überfordert von Halbsiebens Rolle. Ich mochte die Geschichte um ihn, die Namensbegründung und die Tatsache, dass er ein vollwertiges Familienmitglied war. Aber es fühlte sich immer ein wenig seltsam an, in seinem Kopf zu sein und war für mich persönlich hart an der Grenze dazu, dass dieses Stilmittel einfach zu viel wurde. Dennoch konnte die Balance gerade so gehalten werden, sodass ich ein Auge zudrücke, weil es der Geschichte auch hin und wieder eine Prise Humor bescherte.

In ihrem Debüt schaffte es Bonnie Garmus für mich, einen unglaublichen Tiefgang zu schaffen, der immer mit einem zwinkernden Auge gelesen werden konnte. Eine Geschichte voller Hürden, Emanzipation, Selbstverwirklichung, Liebe, Verlust und Stärke.

Ich wünschte, ich hätte die Geschichte viel früher gelesen, weil sie noch immer nachklingt.

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