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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2022

Die Vergangenheit holt dich ein

Liebe mich, töte mich
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Nach einer Party vor vierzehn Jahren kam Georginas zw. Geos beste Freundin Angela nicht nach Hause zurück. Jetzt wurde ihre zerstückelte Leiche gefunden, die direkt hinter Geos Haus begraben wurde. Für ...

Nach einer Party vor vierzehn Jahren kam Georginas zw. Geos beste Freundin Angela nicht nach Hause zurück. Jetzt wurde ihre zerstückelte Leiche gefunden, die direkt hinter Geos Haus begraben wurde. Für die Polizei ist jedoch sofort klar, dass Angela Opfer des bekannten Serienmörders Calvin James geworden ist, der ehemalige Freund von Geos. Auch heute noch ist ihr klar, dass er ihre große Liebe gewesen ist.
Vierzehn Jahre hat Geo geschwiegen, doch jetzt muss sie sich ihrer fünf Jahre langen Haftstrafe stellen, denn Geo war nicht ganz unbeteiligt am Verschwinden ihrer Freundin. Doch wie viel hat sie wirklich beigetragen und woher kommen all die Nachrichten an sie? Etwa von Calvin?

Die Geschichte wird auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. So bekommt derdie Leserin einen allumfassenden Überblick der Ereignisse und deren Auswirkungen auf die heutige Zeit.
Auch die Charaktere werden sehr rund beschrieben, was sie authentisch und nachvollziehbarer werden lässt. Geo wirkt anfangs kühl und distanziert, doch wird von Seite zu Seite klarer, was es damit auf sich hat.

Ab dem letzten Drittel war die Handlung für mich leider relativ vorhersehbar, was die Geschichte aber nicht weniger spannend machte. Überraschende Wendungen taten ihr Übriges und machten "Liebe mich, töte mich" zu einem spannungsgeladenen Leseerlebnis, das mich Jennifer Hillier im Auge behalten lässt :)

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Die etwas andere Nanny

Die Nanny
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Jos Mann kommt bei einem Unfall ums Leben, weswegen sie und ihre Tochter von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt sind. Da das eigentliche Erbe in der Firma ihres verstorbenen Mannes steckt und Jo ...

Jos Mann kommt bei einem Unfall ums Leben, weswegen sie und ihre Tochter von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt sind. Da das eigentliche Erbe in der Firma ihres verstorbenen Mannes steckt und Jo nicht gleich davon profitieren kann, sieht sie sich gezwungen, bei ihrer Mutter unterzukommen und muss in ihr trostloses Kindheitshaus zurückkehren. Jo wuchs ohne Liebe in einem luxuriösen Umfeld auf, doch als eines Nachts ihre über alles geliebte Nanny verschwindet, ist nichts mehr, wie es zuvor war. 30 Jahre später steht die Nanny jedoch ohne Vorwarnung vor dem Anwesen. Ihre Rückkehr wühlt Fragen und alte Wunden auf.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus Jos und der ihrer Mutter Virginia. Hin und wieder wird die:der Leser:in in die Vergangenheit katapultiert und liest aus der Zeit um 1970/1980 rum.

Mit den Charakteren habe ich mich größtenteils schwergetan, weil sie mir nicht alle von Anfang an sympathisch gewesen sind und sich irgendwas in mir sträubte. Aber nach und nach werden kuriose Gegebenheiten aufgedeckt und somit Licht ins Dunkle gebracht. Und auch wenn ich keine Beziehung zu den Charakteren aufbauen konnte, hatte ich eine wirklich sehr kurzweilige Lesezeit.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ihm war es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass ich mich trotz manchmal schleppender Handlung, nicht durch das Buch quälen musste, sondern es gerne zur Hand nahm.

Die düstere Atmosphäre und eine gewisse Bedrohung schwingen unentwegt zwischen den Zeilen, was mir besonders gut gefallen hat.

Ich würde das Buch als einen Spannungsroman bezeichnen, der von seiner Atmosphäre lebt.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Familiendrama

Der Tod der Mrs Westaway
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Hal ist pleite. Sie bietet Tarotkartenlesungen am Pier an, doch das Geld reicht kaum zum Leben. Wie soll sie nur all ihre Rechnungen bezahlen? Aus Verzweiflung nimmt sie einen Kredit von einer äußerst ...

Hal ist pleite. Sie bietet Tarotkartenlesungen am Pier an, doch das Geld reicht kaum zum Leben. Wie soll sie nur all ihre Rechnungen bezahlen? Aus Verzweiflung nimmt sie einen Kredit von einer äußerst zwielichtigen Stelle an. Sie hätte auf ihr Gefühl hören sollen, denn schon bald will der Kreditgeber mehr als das 6-fache des Betrages zurück. Da kommt der offiziell aussehende Anwaltsbrief wie gerufen. Hals Großmutter ist gestorben und macht sie zur Erbin – doch ihre Großmutter ist schon seit mehreren Jahren tot. Ein Irrtum, der wie gerufen kommt.

Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch und lässt von Seite zu Seite eine düstere Bedrohung mitschwingen. Auch wenn der Spannungsbogen erstaunlich schwach gespannt ist, ist die Geschichte so drückend und unheilverheißend, dass ich sie kaum aus der Hand legen konnte.

Die meisten Charaktere bleiben sehr blass, jedoch bekommt dieder Leserin genau das richtige Maß an Informationen, um der Handlung gut folgen zu können.
Hal hat mir besonders gut gefallen. Sie ist eine sehr warmherzige Person, die gerade eine schwere Zeit durchmacht und für die die Ankündigung der Erbschaft ein wahrer Glücksgriff ist. Ich hab sehr schnell Sympathien zu ihr aufgebaut und konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen.

Nach und nach werden die einzelnen Scherben zu einer in sich geschlossenen Geschichte zusammengekittet, die keine Enden offen lässt.

Eine kurzweilige Geschichte, die ich zwar nicht als Thriller, aber als Spannungsroman beschreiben würde.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Rasante Story

Psychose
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Auf der Suche nach zwei verschwundenen Secret Service Agents verschlägt es Ethan Burke in das beschauliche Örtchen Wayward Pines in Idaho. Doch seine Reise beginnt mit einem Unfall, bei dem er sein Gedächtnis ...

Auf der Suche nach zwei verschwundenen Secret Service Agents verschlägt es Ethan Burke in das beschauliche Örtchen Wayward Pines in Idaho. Doch seine Reise beginnt mit einem Unfall, bei dem er sein Gedächtnis verliert. Die einzelnen Puzzleteile setzen sich erst nach und nach zusammen. Die Einwohner, die zunächst freundlich und ihm gutgesinnt erscheinen, verhalten sich zunehmend seltsam und scheinen Informationen vor ihm zurückzuhalten.

Die Geschichte wird aus Ethans Sicht geschildert, die immer wieder von früheren Erlebnissen durchbrochen wird.

Ethans Charakter hat mir sehr gut gefallen. Man erhält Einblicke in seine Gedankenwelt und fühlt sich sofort mit ihm verbunden. Ich hatte von der ersten Seite an das Gefühl, mit Ethan in seiner misslichen Lage zu stecken.
Die übrigen Charaktere bleiben blass, aber in meinen Augen braucht es dort auch keine weiteren Einblicke. Es wird schnell klar, dass mit den Einwohnern irgendetwas nicht stimmt, ohne dass man die Personen näher kennen müsste.

Die Spannung ist durchweg zu spüren. Ebenso Verzweiflung, Misstrauen und die allgegenwärtige Angst, dass in Wayward Pines irgendetwas nicht stimmt.

Der Schreibstil ist mitreißend und nimmt dieden Leserin mit auf eine Hetzjagd, die einem den Atem raubt.

Ich bin mir nicht sicher, ob mir das Ende nicht ein wenig zu viel gewesen ist, aber wenn ich mich komplett darauf einlasse, ist es eine faszinierende Idee, die noch viel Potenzial für die weiteren beiden Bände offen gelassen hat.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Atmosphärischer Thriller

Verschließ jede Tür
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Kaum zu glauben, aber die fast mittellose Jules, die gerade gekündigt wurde und sich von ihrem fremdgehenden Freund trennte, hat einen Wahnsinnsjob in Aussicht. Sie soll in einem Luxusgebäude wohnen und ...

Kaum zu glauben, aber die fast mittellose Jules, die gerade gekündigt wurde und sich von ihrem fremdgehenden Freund trennte, hat einen Wahnsinnsjob in Aussicht. Sie soll in einem Luxusgebäude wohnen und bekommt dafür eine horrende Summe. Fast geschenkt, denkt sich auch Jules. Doch was sich für ihre Freundin von Anfang an nach einem zwielichtigen Abkommen anhört, soll sich bewahrheiten.

Die Geschichte wird aus Jules Sicht geschrieben. Ich konnte sofort eine Bindung zu ihr aufbauen, da ihr Charakter sehr rund und empathisch geschrieben ist. Eine mittellose, junge Frau, die ihr Glück kaum fassen kann.
Die restlichen Charaktere bleiben ziemlich flach, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Jeder der eingeführten Charaktere scheint seine feste Daseinsberechtigung in diesem schrägen Komplott zu haben und seinen Beitrag zu leisten.

Der Schreibstil hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Er ist unaufgeregt und dennoch schwingt zwischen jeder Zeile eine nicht zu fassende Bedrohung mit, die mir durchweg ein unbehagliches Gefühl vermittelte.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da mich die Geschichte so sehr in ihren Bann zog. Ständige neue Erkenntnisse, ließen es mir eiskalt den Rücken herunterlaufen.
Und auch wenn nicht viel passierte, die offensichtliche Spannung hin und wieder auf der Strecke blieb, so war ich dennoch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Das, für mich, nicht hervorsehbare Ende setzte die Kirsche on top und beeindruckte mich auch nach Beenden des Buches eine Weile.

Alles in allem ein sehr atmosphärischer und düsterer Psychothriller, der meine Lust auf die restlichen Bücher von Riley Sager weckte.

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