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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Kleines, aber feines Toolkit

Aufstehen oder liegen bleiben?
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In dem Buch geht es um Fragen, die viele von uns beschäftigen: Wie unterscheide ich zwischen normalen Stimmungsschwankungen und einer Depression? Wie kann ich mit Ängsten und Kritik umgehen? Ist Selbstvergebung ...

In dem Buch geht es um Fragen, die viele von uns beschäftigen: Wie unterscheide ich zwischen normalen Stimmungsschwankungen und einer Depression? Wie kann ich mit Ängsten und Kritik umgehen? Ist Selbstvergebung möglich? Und wie finde ich Motivation, wenn sogar das Aufstehen schwerfällt? Dr. Julie Smith, eine erfahrene klinische Psychologin, bietet in ihrem Ratgeber praktische Unterstützung für die Herausforderungen des Lebens. Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung führt sie die Leser:innen in die Grundlagen der Psychotherapie ein und teilt wertvolle Erkenntnisse, die im Alltag angewendet werden können. Das Buch ist in kurze Kapitel gegliedert, die es den Leser:innen ermöglichen, schnell die benötigte Hilfe zu finden. Es ist ein unverzichtbarer Leitfaden für die Stärkung der mentalen Gesundheit und die Bewältigung von schwierigen Zeiten.

Dr. Julie Smiths Buch bietet einen wertvollen Leitfaden für jede:n, der:die mit den Höhen und Tiefen des Lebens zu kämpfen hat. Ihre praktischen Ratschläge basieren auf einer fundierten Erfahrung als klinische Psychologin und sind in einer leicht verständlichen Sprache verfasst. Ich hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, abgehängt zu werden und mochte die Balance zwischen Studie, Erklärung und Beispielen wirklich sehr gern.

Besonders die Zusammenfassungen am Ende der Kapitel haben mir nochmal geholfen, um das Gelesen zu festigen. Ich kann mir vorstellen, dass man dadurch auch immer mal wieder im Buch blättert und schnell wichtige Infos findet, nach denen man gerade sucht.

Die kurzen Kapitel ermöglichen es den Leser:innen, schnell die benötigte Hilfe zu finden, und die Tipps sind einfach anzuwenden.

Dieses Buch ist ein toller Werkzeugkasten für die Stärkung der mentalen Gesundheit und die Bewältigung schwieriger Situationen im Alltag. Ich werd es bestimmt das eine oder andere Mal nochmal in die Hand nehmen, um an manchen Stellen vielleicht ein wenig anders zu reagieren.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ehrliche & einfühlsame Reise

Gespenster
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In „Gespenster“ schildert uns Autorin Dolly Alderton die Geschichte von Nina, einer Frau Anfang dreißig, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Während ihr Ex-Freund sich ...

In „Gespenster“ schildert uns Autorin Dolly Alderton die Geschichte von Nina, einer Frau Anfang dreißig, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Während ihr Ex-Freund sich verlobt und ihre beste Freundin bereits ihr zweites Kind erwartet, ist Nina allein und nutzt Dating-Apps. Nach zahlreichen enttäuschenden Dating-Erfahrungen scheint sie endlich den perfekten Mann in Max gefunden zu haben. Doch als Max plötzlich ohne Vorwarnung verschwindet und Nina ghostet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zu allem Unglück wird ihr Vater kurz darauf mit Demenz diagnostiziert.

Dolly nimmt uns mit auf eine ehrliche und einfühlsame Reise durch die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens. Die Protagonistin Nina steht vor den typischen Herausforderungen der Dreißiger: Beziehungen, Karriere, Familie und die Suche nach Identität. Die Geschichte ist mit viel Herz und Humor erzählt und bietet eine tiefgreifende Reflexion über Liebe, Verlust und Selbstfindung.

Der Autorin gelingt es, ihre Charaktere lebendig und authentisch zu gestalten. Auch ihre Dialoge sind treffend und mitreißend. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie sie die Emotionen und Gedanken ihrer Protagonistin einfängt und wie sie deren innere Konflikte und Ängste schildert. Ich hab mich Nina und den anderen oft so nah gefühlt, als wären es meine Freundinnen, die mir von ihren Erfahrungen berichten.

Der Roman behandelt nicht nur romantische Beziehungen, sondern auch Freundschaften und Familienbindungen auf eine tiefgründige Weise. Dabei gelingt es Alderton, eine Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit zu finden, die die Leser:innen durch die Geschichte trägt.

Die Handlung ist gut strukturiert und zieht die Leser:innen von Anfang bis Ende in den Bann. Die unerwarteten Wendungen und die Tiefe der Charakterentwicklung machen „Gespenster“ zu einem fesselnden Leseerlebnis.

Insgesamt ist es ein berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mit seiner Authentizität und Tiefe beeindruckt und eine klare Empfehlung für Leser:innenist, die nach einer mitreißenden Geschichte über Liebe, Verlust und Selbstfindung suchen.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Unsympathische Charaktere, kaum Spannung, meh

Saving Sophie - Ihr letzter Moment könnte auch Deiner sein.
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Nach einem Abend im Club wird die 17-jährige Sophie stark betrunken von der Polizei aufgegriffen. Was zunächst wie eine wilde Party mit Freunden aussieht, wird für ihre Eltern bald zum Albtraum: Sophies ...

Nach einem Abend im Club wird die 17-jährige Sophie stark betrunken von der Polizei aufgegriffen. Was zunächst wie eine wilde Party mit Freunden aussieht, wird für ihre Eltern bald zum Albtraum: Sophies beste Freundin Amy ist in dieser Nacht nicht nach Hause gekommen, und Sophie hat keinerlei Erinnerung an den Abend. Als kurz darauf die Leiche eines jungen Mädchens gefunden wird und Sophie sich immer mehr zurückzieht, beginnt ihre Mutter Karen, erste Zweifel zu hegen: Was ist wirklich in jener Nacht passiert? Weiß Sophie mehr, als sie zugibt? Oder schwebt sie womöglich in Gefahr?

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Einmal aus der von Sophie, deren beste Freundin verschwunden ist. Ebenso erzählt Karen, Sophies Mutter. Die Leser:innen erhalten auch Einblicke in die Ermittlungsarbeit und schauen DI Wade über die Schulter. Auch eine niemandem zugeordnete Perspektive erhält Raum.

Die unterschiedlichen Perspektiven fand ich an sich eigentlich ganz nett, weil ich Einblicke in die Protagonistinnen bekam. Den Blickwinkel von DI Wade fand ich jedoch nur bedingt hilfreich. Sie spielte eine so geringe Rolle, dass sie eigentlich nur über ihre kurzen Kapitel in die Geschichte verwebt wurde. Tatsächlich hätte ich sie nicht gebraucht, da die Polizei in der Geschichte sowieso nicht wirklich einen großen Beitrag leistet.

Die Charaktere an sich haben mir leider nicht sonderlich zusagen können. Ich mochte Sophie nicht, ihre Mutter fand ich auch schwierig, die Nebencharaktere waren zu belanglos oder von vornerein Antihelden, sodass ich mit niemandem wirklich andocken konnte.
Ich hatte mir auch von Karens Charakter einfach mehr erhofft. Sie ist ans Haus gefesselt, aber kann auf einmal über ihren Schatten springen? Sie hat Panikattacken, aber irgendwie war mir das alles ein wenig zu flapsig, platt und klischeebehaftet behandelt. Ich versteh, dass ein Motiv gesucht wurde, um sie ans Haus zu binden, aber die Auseinandersetzung schien mir einfach nicht richtig zu sein.
Ich hab die Charaktere und ihre Handlungen einfach so oft angezweifelt, dass sie für mich komplett an Authentizität verloren haben.

Die Spannung war so semi vorhanden und konnte auch beim Showdown nicht wirklich aufkommen. Natürlich wollte ich wissen, was in jener Nacht passiert ist, aber letztendlich war es mir auch ein wenig egal, weil alles zu konstuiert, zu übertrieben und schlichtweg zu gewollt rüberkam. Es war einfach nicht meine Geschichte.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Abgebrochen

Totenkalt
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Martin Milne wird seit drei Tagen vermisst, als Sergeant Logan McRae und sein Team eine grausame Entdeckung machen. Sie finden eine Leiche, nackt, gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf, in ...

Martin Milne wird seit drei Tagen vermisst, als Sergeant Logan McRae und sein Team eine grausame Entdeckung machen. Sie finden eine Leiche, nackt, gefesselt und mit einer Plastiktüte über dem Kopf, in einem Wald nahe der schottischen Küste. Doch es ist nicht Martin Milne - es ist sein Geschäftspartner. Kurz zuvor wurde in der Nähe die Studentin Emily Benton ermordet aufgefunden. Gibt es eine Verbindung zwischen den Fällen? Die Ermittlungen werden von DCI Roberta Steel geleitet, die mit ihrem Team aus Aberdeen in das Küstenstädtchen Banff kommt. Steel war früher McRaes Vorgesetzte, und ihre Beziehung ist äußerst angespannt. Nun müssen sie zusammenarbeiten, um die beiden Morde aufzuklären. Oder sind es bereits drei Morde? Martin Milne bleibt weiterhin verschwunden.

Ich weiß, dass es sich hierbei um eine Reihe handelt und ich hab mich bewusst dafür entschieden, dennoch den 12 (?) Band zu beginnen. Einfach, weil er hier lag. Ich hab damit gerechnet, nicht überall den Durchblick zu haben, Vorgeschichten nicht zu kennen, Beziehungen eventuell nicht nachvollziehen zu können – darauf war ich komplett vorbereitet, dieses Risiko geht man einfach ein, wenn man nicht bei Band 1 startet.

Das hier war aber fernab von jeglichen Vorstellungen, die ich hatte. Es waren so viele Charaktere, die einfach allesamt unsympathisch gewesen sind. Ich wär noch damit klargekommen, wenn ich sie nicht voneinander hätte unterscheiden können, aber mir kann keiner sagen, dass ALLE im Clinch miteinander sind und deswegen sich ALLE ALLEN gegenüber wie die größten Arschlöcher aufführen.
I know z. B. muss sich ne Frau eventuell in einer von Männern dominierten Stelle durchsetzen und ein wenig härter kommunizieren, aber ich fand's irgendwann einfach nur noch albern. Keiner hat ohne Beleidigungen und dämliche Klischeeausagen agieren können, sodass ich ab der Hälfte dann abgebrochen hab.

Ich hab mich wirklich lang gequält und eigentlich hat mich der Fall auch okayish interessiert, aber die Charaktere waren mir einfach zu stumpf, zu idiotisch und schlichtweg wollt ich mir das einfach nicht geben und meine Zeit lieber in schöne oder spannende Geschichten investieren :)

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Character-driven Spannungsroman

The Hike
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Die vier Freundinnen Maggie, Liz, Helena und Joni entscheiden sich, dem Alltag zu entfliehen und gemeinsam in der wilden Natur Norwegens zu wandern. Zwischen hohen Bergen, klaren Seen, dichten Wäldern ...

Die vier Freundinnen Maggie, Liz, Helena und Joni entscheiden sich, dem Alltag zu entfliehen und gemeinsam in der wilden Natur Norwegens zu wandern. Zwischen hohen Bergen, klaren Seen, dichten Wäldern und abgelegenen Hütten begeben sie sich auf ein Abenteuer, bei dem sie nur auf sich selbst gestellt sind. Doch während der Wanderung werden sie nicht nur körperlich gefordert, sondern auch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Denn die Natur birgt auch eine düstere Seite: Vor einem Jahr ist eine Frau in den Bergen verschwunden, und irgendjemand weiß genau, was mit ihr passiert ist und ist entschlossen, das Geheimnis um ihr Verschwinden zu wahren.

Die Geschichte wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonistinnen erzählt, wodurch wir die vier nach und nach besser kennenlernen, ihre Gedankengänge verfolgen können und ihren Geheimnissen langsam auf die Spur kommen.

Die Charaktere haben mir unwahrscheinlich gut gefallen. Nach „One of the girls“ hatte ich gehofft, dass „The Hike“ ähnlich character-driven ausfällt und die Spannung nicht unbedingt durch die Geschichte, sondern die einzelnen Charaktere aufgebaut wird – und ich wurde nicht enttäuscht. Ich mochte es total, dass wir die vier nach und nach besser kennenlernen, in ihre geheimen Gedanken und Sorgen eingeweiht werden und schlichtweg an ihren Leben teilnehmen können. Jede für sich hatte ganz spezielle Charakterzüge, die für mich komplett authentisch und nachvollziehbar gewesen sind. Ich hab ihre Emotionen gespürt, ihre Sorgen und Ängste geteilt und war stille Mitwisserin ihrer Geheimnisse.

Die Mischung aus Plot und Naturbeschreibungen hat für mich gut gepasst. Ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendwo zu viel erzählt wurde und sich dadurch einzelne Stellen in die Länge gezogen haben. Es las sich flüssig, angenehm und die Seiten flogen nur so dahin.

Einen kleinen Punktabzug gab es für mich, weil ich das ganze Geplänkel um Jonis Karriere nicht wirklich mochte, obwohl ich weiß, dass es zu ihrem Charakter dazu gehört. Ebenso das zentrale Thema gegen Ende war einfach nicht meins, obwohl es dennoch gut nachvollziehbar gewesen ist.

Ein solider Spannungsroman, der sehr charakterfokussiert ist und seine Spannung anhand dessen aufbaut.

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