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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Starker Tobak

Schlaft, Kinder, schlaft (Ewert Grens ermittelt 2)
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Zwei vierjährige Mädchen verschwinden am selben Tag. Jahre später werden sie für tot erklärt und die Ermittlungen damit endgültig eingestellt, sodass ihre Familien die beiden Särge zu Grabe tragen können ...

Zwei vierjährige Mädchen verschwinden am selben Tag. Jahre später werden sie für tot erklärt und die Ermittlungen damit endgültig eingestellt, sodass ihre Familien die beiden Särge zu Grabe tragen können – doch sie sind leer, denn die beiden Mädchen wurden leider nie gefunden.
Kriminalkommissar Ewert Grens fühlt sich verantwortlich und rollt die längst zu den Akten gelegten Fälle erneut auf. Er macht sich auf die Suche nach den verschwundenen Mädchen und sieht sich mit seinen Kolleg:innen vor den dunkelsten Pforten wieder: dem Darknet. Bald wird ihnen bewusst, dass der Fall alles andere als leicht wird.

Die Charaktere haben mir unwahrscheinlich gut gefallen. Sie sind für mein Empfinden sehr authentisch und anfassbar, handeln nachvollziehbar und tragen alle ihr eigenes Päckchen, das sie in sich noch runder wirken lässt. Es war kein kompletter Sympathieträger für mich dabei, bei dem ich mich wohl gefühlt hätte, aber sie sind so stark erzählt, dass es faszinierend ist, ihnen über die Schulter zu schauen.

Das Buch ist durchgehend spannend und bedrohlich, gepaart mit einer bedrückenden Atmosphäre, die mich nachhaltig noch sehr stark eingenommen hat. Auch wenn es mit seinen knapp 500 Seiten sehr umfangreich ist, hatte ich nie das Gefühl von unnötigen Längen, die das Buch unberechtigter Weise in die Länge zogen. Vielmehr kamen ständig neue Aspekte hinzu, die sich super in die Handlung einwebten.
Vor allem der Twist am Ende hat mich wirklich überrascht. Auch wenn er sich schon leise ankündigte, hat er mich eiskalt erwischt. Vor allem die Auflösung hat sich für mich in sich schlüssig angefühlt und passte, um das Gesamtbild abzurunden.

„Schlaft, Kinder, schlaft“ ist ein thematisch schweres und sehr lautes Buch, das in seiner harten, aber ungeschönt auf den Punkt gebrachten Thematik überzeugt.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Cozy Lovestory

The American Roommate Experiment – Die große Liebe findet Platz in der kleinsten Wohnung
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Rosie ist eine junge Autorin, die von mehreren Problemen geplagt wird: Nicht nur, dass sie keine Motivation findet, ihren neuen Roman zu schreiben, ihre Wohnung scheint sich gegen sie verschworen zu haben ...

Rosie ist eine junge Autorin, die von mehreren Problemen geplagt wird: Nicht nur, dass sie keine Motivation findet, ihren neuen Roman zu schreiben, ihre Wohnung scheint sich gegen sie verschworen zu haben und lässt ihr buchstäblich die Decke auf den Kopf fallen. Zum Glück ist ihre beste Freundin Lina gerade in den Flitterwochen und hat Rosie einen Ersatzschlüssel für ihre Wohnung hinterlassen. Diese fackelt nicht lange, packt ihre sieben Sachen zusammen und zieht kurzer Hand in das Apartment ihrer Freundin sein. Was Rosie jedoch nicht wusste: Lucas, Linas Cousin, hat ebenfalls Anspruch auf die Wohnung erhoben. Dieser bietet Rosie nicht nur an, die Wohnung mit ihm zu teilen, sondern schlägt ein gewagtes Experiment vor: Um Rosie Stoff für ihr neues Buch zu liefern, sollen Fakedates stattfinden. Ob das gut geht?

Ich bin direkt gut in die Geschichte gestartet und hab mich ab der ersten Seite wohlgefühlt. Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus Rosies und Lucas Sicht geschrieben, die am Ende ein gemeinsames Bild ergeben.
Ich hab den ersten Teil „Spanish Love Deception“ nicht gelesen und hatte auch nicht das Gefühl, dass mir irgendwas gefehlt hat. Die leichten Nuancen, die eventuell auf einen Vorgänger hindeuten könnten, hab ich entweder überlesen oder als nicht wichtig empfunden.

Die beiden Charaktere waren so authentisch, dass es sich für mich so anfühlte, als erlebe ich die Liebesgeschichte von zwei Freunden. Die beiden waren mir sofort sympathisch, haben in mir Empathie geweckt und mir das Gefühl gegeben, als würde ich sie schon eine ganze Weile kennen.

Ebenso der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er war locker, leicht und las sich extrem flüssig, sodass ich mich voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren konnte. Der setzte sich aus einer Menge Gefühle, Atmosphäre und einer geballten Prise Humor zusammen.
Ich hab mich einfach rundum wohl gefühlt und war gegen Ende hin traurig, dass das Buch schon vorbei ist.

Natürlich ist das Ende der Geschichte hervorsehbar, aber der Weg dahin hat mich auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen, deren Fahrt ich unfassbar genossen habe.

Auch wenn es nicht mein übliches Genre ist, so hatte ich wirklich Spaß, Rosies und Lucas Geschichte mitzuverfolgen.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Fesselnder Thriller

Das siebte Mädchen
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Als Chloe zwölf Jahre alt war, wurden im ländlichen Breaux Bridge sechs Mädchen entführt und ihre Leichen nie gefunden. 20 Jahre später ist Dr Chloe Davis eine angesehene Psychologin in Baton Rouge und ...

Als Chloe zwölf Jahre alt war, wurden im ländlichen Breaux Bridge sechs Mädchen entführt und ihre Leichen nie gefunden. 20 Jahre später ist Dr Chloe Davis eine angesehene Psychologin in Baton Rouge und noch immer verfolgt sie ihre schreckliche Vergangenheit. Denn der Mörder der sechs Mädchen soll niemand anderes als ihr eigener Vater gewesen sein. Schmuckstücke der Mädchen wurden damals im Elternschlafzimmer gefunden, woraufhin die Familie und auch Chloes Welt zerbrach.
Jahre später scheint ein Nachahmungstäter am Werk zu sein, doch weiß dieser Details, die nie an die Öffentlichkeit durchgedrungen sind. Ist der wahre Täter etwa noch immer auf freiem Fuß?

Ich hab sehr schnell in die Geschichte reingefunden und war von Anfang an gefesselt. Nicht nur der Klappentext, sondern auch der Schreibstil haben es mir sofort angetan. Er ist flüssig, atmosphärisch und eine gewisse Bedrohung ist auf jeder einzelnen Seite zu spüren und zieht sich bis zum Ende hinweg durch.

Auch wenn die Charaktere nicht unbedingt einen Preis für Sympathie gewonnen haben, mochte ich sie alle auf ihre eigene verschrobene Art und Weise doch irgendwie. Sie hatten ihre Ecken und Kanten, waren nahbar und gerade deswegen sehr authentisch gezeichnet.

Ab ca. der Hälfte ahnte ich zwar, in welche Richtung die Geschichte abzielen würde, jedoch tat das überraschenderweise der Spannung keinen Abbruch. Ich war dennoch absolut gefesselt von den verschiedenen Wendungen und verfolgte die Geschehnisse gebannt.

Ein wirklich guter Thriller, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Ich freu mich schon auf weitere Bücher der Autorin und werde sie auf jeden Fall im Blick behalten.

Ein spannender, wendungsreicher und fesselnder Thriller!

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Rasanter und packender Thriller

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Er nennt sich „der Mentor”. Angst will er lehren, indem er seine Opfer brutal zurichtet. Als eine junge Frau auf bestialische Weise ermordet aufgefunden wird, machen sich Hunter und Garcia sofort auf die ...

Er nennt sich „der Mentor”. Angst will er lehren, indem er seine Opfer brutal zurichtet. Als eine junge Frau auf bestialische Weise ermordet aufgefunden wird, machen sich Hunter und Garcia sofort auf die Suche nach dem Täter und eine spannende Verfolgungsjagd beginnt. Wenig später wird das zweite Opfer aufgefunden und die beiden Ermittler merken, wie ihnen die Zeit durch die Finger rinnt. Wie hängen die Opfer zusammen, was bedeuten die Verse, die bei ihnen gefunden werden und wie können sie verhindern, dass „der Mentor” weiter mordet?

Chris Carter hat mit dem 12. Band der Reihe wieder einen unglaublichen Thriller erschaffen, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. In gewohnter Manier nimmt er die Leser*innen auf eine grausame Verfolgungsjagd, die zunächst auf keinen grünen Zweig zu kommen scheint und später nicht wendungsreicher sein könnte.

Nach der kleinen Enttäuschung des 11. Bandes hatte ich kurz die Befürchtung, dass die Luft aus dem Ermittlerduo draußen sei und es Zeit ist, Hunter und Garcia ziehen zu lassen. Ich dachte, jede Geschichte sei bereits erzählt, jeder Mord begangen und jede Grausamkeit erlebt, aber weit gefehlt.

Es gibt immer wieder Neues zu entdecken, Bedrohungen zu erleben und Gänsehautmomente, die verarbeitet werden müssen.

Die Protagonisten sind für mich wie gewohnt Sympathieträger und lassen einen von vorn bis hinten mitfiebern, die Enttäuschung und Frustration über den Stillstand der Ermittlungen erleben ebenso wie den plötzlichen Durchbruch feiern.

Der Showdown war für mich dieses Mal etwas Besonderes, weil er ein wenig von der Norm abwich und mir damit zeigte, dass auch in Band 12 noch noch etwas Neues passieren kann und die Ideen eben noch nicht aufgebraucht sind. Davon ab war er spannend, rasant und es konnten für mich alle offenen Fragen beantwortet werden. Das Motiv war für mich nachvollziehbar, jedoch für mich persönlich ein wenig ausgelutscht, vor allem weil es in einem Band schon mal thematisiert wurde. Dennoch tat das der Komplexität des Plans keinen Abbruch.

Was mich n bisschen irritiert ist, dass Hunter und Garcia immer mal wieder sagen, wie heftig die Morde doch seien und dass sie sowas in all den Jahren bei der UV noch nie erlebt hätten. Ich weiß, man muss n bisschen dramatisch sein, aber ganz ehrlich, da gab's doch schon heftigere Sachen, die Carter da vom Stapel gelassen hat. Nicht, dass die Morde nicht auch grausam wären, aber dieser Drang, sich immer wieder übertreffen zu müssen à la „uff, das war jetzt das Heftigste, was ich je gesehen hab“, ist ein spürbarer Druck, den es für mich gar nicht bräuchte. Spannung und Bedrohung kommen für mich so oder so auf.

Der Schreibstil ist für mich wie immer sehr angenehm, flüssig, atmosphärisch, bedrohlich, rasant und unglaublich spannend.

Wer eine wirklich gute Thriller-Reihe sucht, der ist mit Carter auch nach Band 12 immer noch sehr gut bedient :)

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Klassischer Carter!

Der Vollstrecker
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Inhalt
Ein Priester wird geköpft, seiner Leiche ein Hundekopf aufgesetzt. Eine Frau verbrennt bei lebendigem Leibe in einem verlassenen Haus. Eine weitere wird an den Füßen aufgehängt und in ihrer eigenen ...

Inhalt
Ein Priester wird geköpft, seiner Leiche ein Hundekopf aufgesetzt. Eine Frau verbrennt bei lebendigem Leibe in einem verlassenen Haus. Eine weitere wird an den Füßen aufgehängt und in ihrer eigenen Badewanne ertränkt. Detective Robert Hunter und sein Kollege Garcia sind auf der Jagd nach einem brutalen und gewissenlosen Killer. Ein Killer ohne Erbarmen, der weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.


Meine Meinung
Der Klappentext spricht mal wieder Bände: Bestialische Grausamkeiten, ein rasantes Tempo und wieder einmal das sympathische Ermittlerduo Hunter & Garcia.

Der Schreibstil von Carter ist einmalig und so unglaublich atmosphärisch, dass er mir von Seite zu Seite das Blut in den Adern gefrieren lässt. Es ist mir beinahe unmöglich, das Licht zu löschen. Jedes einzelne Geräusch lässt mich zusammenzucken und vor Angst erstarren.
Die Mischung aus Grausamkeiten, Alltag und Humor ist so gut ausbalanciert, dass es sich so authentisch anfühlt, als würde ich keinen Roman lesen, sondern mich mittendrin befinden. Wirklich toll.


Chris Carter versteht es seine Leser in die Abgründe der menschlichen Psyche zu führen.

Fesselnd, spannend & unfassbar grausam.

Fazit
Chris Carter Bücher sind einfach ein Muss für jeden blutrünstigen & bestialischen Thrillerfan!

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