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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Wahnsinn!

Am Rand der Dächer
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Kurzmeinung: Ein authentischer Coming-of-Age-Roman, der sich ungern aus der Hand legen lässt.
Wahnsinn!

Eine Geschichte über Freundschaft, Veränderung und eine ganz andere Zeit.

Die Protagonisten und ...

Kurzmeinung: Ein authentischer Coming-of-Age-Roman, der sich ungern aus der Hand legen lässt.
Wahnsinn!

Eine Geschichte über Freundschaft, Veränderung und eine ganz andere Zeit.

Die Protagonisten und deren Veränderungen haben es mir total angetan. Aufgrund ihrer Authentizität habe ich die beiden direkt in mein Herz geschlossen und eine große Empathie aufgebaut. Die anfangs kindliche und eher fantasievolle Darstellung der Geschehnisse entwickelt sich schon bald in eine jugendliche und erwachsenere Wahrnehmung.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen und mich von Seite zu Seite mehr gefesselt. Er ist authentisch, flüssig und so leicht, dass die Wörter nur dahin fliegen. Das Gelesene läuft wie ein Film vor dem inneren Auge des Lesers ab und gibt einem das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein und mit allen Sinnen einzutauchen.

Ein durch und durch empfehlenswerter Roman für all diejenigen, die – ich kann es gar nicht weiter eingrenzen, weil er ein solches Meisterwerk ist – gerne lesen!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Feel-good-Geschichte!

Remember Me, Rome
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Rome kehrt nach vier Jahren in ihre Heimatstadt zurück, um ihre Tante bei einem Gourmetfestival zu unterstützen. Gar nicht so einfach auf die Vergangenheit zu treffen, aber zum Glück hat sie ihren besten ...

Rome kehrt nach vier Jahren in ihre Heimatstadt zurück, um ihre Tante bei einem Gourmetfestival zu unterstützen. Gar nicht so einfach auf die Vergangenheit zu treffen, aber zum Glück hat sie ihren besten Freund Liam an ihrer Seite. Bis sie auf Sloan trifft, der der Einstieg zu einer rasanten Achterbahnfahrt ist.

Schon nach den ersten Sätzen wurde ich komplett in die Geschichte gesaugt und hatte so gut wie keine Chance mehr, mich zu entziehen. Also gab ich mich meinem Schicksal hin, tauchte in eine Welt voller Geborgenheit, Angst, Wärme, Furst und vielem mehr ab.

Die Charaktere sind allesamt rund, authentisch und so liebevoll, dass ich niemanden davon in der Geschichte missen mochte. Jeder hatte seinen ganz besonderen Platz und leistete seinen Beitrag, um das Buch lesenwert zu gestalten.
Ganz besonders hat es mir der Nebencharakter Alick angetan, der genauso groß wie herzlich ist. An seiner Seite machte es einfach noch mehr Spaß, durch die Geschichte zu gleiten.

Der Schreibstil ist einfach der Wahnsinn. Der schmale Grat wurde für mich perfekt getroffen, um Bilder in meinen Kopf zu projezieren, ohne jedoch zu ausschweifend und verspielt zu werden.

Ich lese bevorzugt Thriller und lasse Liebesgeschichten normalerweise nicht viel Platz, da sie mir meist zu kitschig, zu künstlich und somit alles andere als authentisch sind. Hier ist es jedoch anders und ich bin unglaublich froh, Rome und all die anderen Charaktere in meinen Kopf und mein Herz zu lassen.
Kaum vorstellbar, dass diese Geschichte in nur zwei Wochen entstanden ist, aber wie die Autorin selbst in der Danksagung schrieb: Die Geschichte gab das Tempo an.

Eine starke Geschichte über Freundschaft, Liebe, Mut und Verlust. Mein Feel-good-Buch in diesen gruen Monaten.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Spannende Psychospielchen

Sie kann dich hören
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Millie Calloway hat eine neue Stelle angenommen, um ihr Studium zu finanzieren. Sie arbeitet als Haushaltshilfe für ein wohlhabendes Ehepaar aus Manhattan. Ihr Arbeitgeber Douglas Garrick scheint freundlich ...

Millie Calloway hat eine neue Stelle angenommen, um ihr Studium zu finanzieren. Sie arbeitet als Haushaltshilfe für ein wohlhabendes Ehepaar aus Manhattan. Ihr Arbeitgeber Douglas Garrick scheint freundlich zu sein und stellt keine allzu vielen Fragen über ihre Vergangenheit. Doch Millie fragt sich, warum sie nicht mit seiner Frau Wendy sprechen darf. Sie hört Weinen aus dem verschlossenen Zimmer und sieht Blutflecken auf Wendys Kleidung. Ist Douglas wirklich der fürsorgliche Ehemann, für den er sich ausgibt? Millie ist entschlossen, Wendy zu helfen, auch wenn das bedeuten könnte, dass ihr dunkelstes Geheimnis ans Licht kommt.

Ich war anfangs ein wenig misstrauisch, weil sich die ersten Seiten ganz stark wie eine Wiederholung des ersten Bandes anfühlten. Wir begleiten wieder Millie, die sich mit Putzjobs über Wasser hält, vorzugsweise bei reichen Familien. Auch diesmal wird schnell klar, dass bei ihrem neuen Arbeitgeber wieder etwas im Argen liegt. Man spürt bereits auf den ersten Seiten, dass es sich auch hier wieder um häusliche Gewalt dreht und denkt, dass man die Handlung bereits durchschaut hat, aber weit gefehlt.

Nicht nur die Geschichte, sondern auch Millie haben sich stark weiterentwickelt. Ich mag sie als Protagonistin unheimlich gern, weil sie so vielschichtig und rund erscheint. Auch wenn sie für mich persönlich nicht immer nachvollziehbar handelt, bleibt sie ihrer Rolle treu und agiert, wie es ihr Charakter vorgesehen hat.
Auch Wendy war eine wirklich spannende Persönlichkeit, die mich schnell Empathie hat empfinden lassen.
Die Einführung von Brock hab ich nicht ganz verstanden. Sein Sinn und Zweck war wahrscheinlich nur, einen Platz zu füllen, den es in meinen Augen gar nicht gebraucht hätte.

Wie beim ersten Band hat man die Bedrohung auf jeder einzelnen Seite spüren können. Es war beklemmend, gefährlich und man wartete nur drauf, dass es eskalieren würde. Spannende Wendungen, die ich so nicht vorhergesehen habe, taten ihr übriges, um den zweiten Band noch stärker werden zu lassen als den ersten.

Eine ganz klare Leseempfehlung für alle Leser:innen, die Lust auf Psychospielchen, zahlreiche unerwartete Wendungen und ein Buch haben, das man nicht aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Scharfzüngige Auseinandersetzung mit aktuellen Themen

Echtzeitalter
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Das Internat, in dem Till ist, scheint wie der perfekte Ort für ein aufregendes Abenteuer: Es liegt mitten in Wien, umgeben von einem Park mit Hügeln, Sportplätzen und einer historischen Grotte. Doch Till ...

Das Internat, in dem Till ist, scheint wie der perfekte Ort für ein aufregendes Abenteuer: Es liegt mitten in Wien, umgeben von einem Park mit Hügeln, Sportplätzen und einer historischen Grotte. Doch Till fühlt sich dort nicht wohl – weder mit dem Lehrstoff noch mit der elitären Atmosphäre. Seine Leidenschaft sind Computerspiele, besonders das Echtzeit-Strategiespiel „Age of Empires 2“. Unbekannt für seine Umgebung, ist er mit fünfzehn Jahren bereits ein Online-Star, einer der jüngsten Top-10-Spieler der Welt. Doch fragt er sich, wie echt dieses Glück eigentlich ist.

Ich hab eine Weile gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Nicht, weil mir die Thematik nicht zugesagt hat, sondern weil ich die Sprache anfangs als sehr artifiziell empfunden hab.

Die Charaktere fand ich allesamt faszinierend. Ich mochte Till, seine inneren Konflikte, die Zerissenheit, seine Beziehung zu seinen Freunden, seinen Eltern und schließlich zum weiblichen Geschlecht.
Ich mocht die Jungenfreundschaften untereinander, die zwar relativ derb, aber auch eben einfach sehr real und rund dahergekommen sind.

Ich mocht die Auseinandersetzung des veralteten Drills, der seelischen Grausamkeiten und allgemein dem Umgang am Internat total. Ich fand sie kritisch, aber auf den Punkt gebracht. Besonders gefallen hat mir, dass nicht nur mir als Leserin bewusst wurde, dass dort einiges falsch läuft, sondern auch, dass die Charaktere sich dessen bewusst gewesen sind. Es war schockierend, schmerzhaft, aber auch genau deswegen authentisch und schonungslos ehrlich.

Mir hat das Aufgreifen der Gaming-Thematik super gut gefallen. Ich mocht die Auseinandersetzung, die Übertragung von Tills Faszination, seiner Begeisterung – ich konnt einfach komplett mitgehen.
Ich mocht die scharfzüngige Darstellung zwischen Literatur und Politik, Gesellschaft und einfach noch so viel mehr.

Ich war sehr gern an der Seite der Charaktere und muss ehrlich zugeben, dass ich sie ein wenig vermisse. Auch wenn das Ende für mich ein wenig zu unaufgeregt und plätschernd dahin floss, hab ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Ehrliche & einfühlsame Reise

Gespenster
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In „Gespenster“ schildert uns Autorin Dolly Alderton die Geschichte von Nina, einer Frau Anfang dreißig, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Während ihr Ex-Freund sich ...

In „Gespenster“ schildert uns Autorin Dolly Alderton die Geschichte von Nina, einer Frau Anfang dreißig, die mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert ist. Während ihr Ex-Freund sich verlobt und ihre beste Freundin bereits ihr zweites Kind erwartet, ist Nina allein und nutzt Dating-Apps. Nach zahlreichen enttäuschenden Dating-Erfahrungen scheint sie endlich den perfekten Mann in Max gefunden zu haben. Doch als Max plötzlich ohne Vorwarnung verschwindet und Nina ghostet, bricht für sie eine Welt zusammen. Zu allem Unglück wird ihr Vater kurz darauf mit Demenz diagnostiziert.

Dolly nimmt uns mit auf eine ehrliche und einfühlsame Reise durch die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens. Die Protagonistin Nina steht vor den typischen Herausforderungen der Dreißiger: Beziehungen, Karriere, Familie und die Suche nach Identität. Die Geschichte ist mit viel Herz und Humor erzählt und bietet eine tiefgreifende Reflexion über Liebe, Verlust und Selbstfindung.

Der Autorin gelingt es, ihre Charaktere lebendig und authentisch zu gestalten. Auch ihre Dialoge sind treffend und mitreißend. Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie sie die Emotionen und Gedanken ihrer Protagonistin einfängt und wie sie deren innere Konflikte und Ängste schildert. Ich hab mich Nina und den anderen oft so nah gefühlt, als wären es meine Freundinnen, die mir von ihren Erfahrungen berichten.

Der Roman behandelt nicht nur romantische Beziehungen, sondern auch Freundschaften und Familienbindungen auf eine tiefgründige Weise. Dabei gelingt es Alderton, eine Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit zu finden, die die Leser:innen durch die Geschichte trägt.

Die Handlung ist gut strukturiert und zieht die Leser:innen von Anfang bis Ende in den Bann. Die unerwarteten Wendungen und die Tiefe der Charakterentwicklung machen „Gespenster“ zu einem fesselnden Leseerlebnis.

Insgesamt ist es ein berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mit seiner Authentizität und Tiefe beeindruckt und eine klare Empfehlung für Leser:innenist, die nach einer mitreißenden Geschichte über Liebe, Verlust und Selbstfindung suchen.

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