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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bei weitem nicht so gut wie das Original

Die Monogramm-Morde
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Hercule Poirot sitzt gemütlich in seinem Stammcafe, als plötzlich eine aufgeregte junge Dame das Lokal betritt. Poirots Spürsinn ist sofort geweckt, doch die Dame will sich ihm nicht anvertrauen. Als am ...

Hercule Poirot sitzt gemütlich in seinem Stammcafe, als plötzlich eine aufgeregte junge Dame das Lokal betritt. Poirots Spürsinn ist sofort geweckt, doch die Dame will sich ihm nicht anvertrauen. Als am nächsten Tag in einem nahegelegenen Hotel drei Leichen entdeckt werden begibt er sich erneut auf Mörderjagd.

Sophie Hannah hat sich daran gewagt den berühmten belgischen Detektiv Poirot wiederzuerwecken, dabei trifft sie seinen Charakter und seine Methoden gar nicht schlecht, kommt jedoch bei weitem nicht an die große Agatha Christie heran. Der Fall wirkt einfach zu konstruiert und der Inspektor Catchpool, aus dessen Sicht dieser Fall geschildert wird, ist einfach anstrengend.

Wie es heute üblich ist leidet der ermittelnde Inspektor an seelischen Qualen, die weder zu Agatha Christies Geschichten passen, noch besonders überzeugend sind. Dafür wird jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf herumgeritten, was das Buch leider in die Länge zieht.

Auch der Fall an sich konnte mich nicht überzeugen. Anstatt mit dem üblichen „Aha-Effekt“, der die Bücher von Agatha Christie so einzigartig macht, zurückzubleiben, ist es eher ein „Naja-Effekt“.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwächer als der Vorgänger, aber empfehlenswert!

1815 – Blutfrieden
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Die Völkerschlacht von Leipzig ist vorbei. Die Truppen sind weitergezogen. Was den Menschen bleibt ist Zerstörung, Hunger und Krankheit.

Entgegen dem Titel handelt das Buch nicht nur vom Jahr 1815. Vielmehr ...

Die Völkerschlacht von Leipzig ist vorbei. Die Truppen sind weitergezogen. Was den Menschen bleibt ist Zerstörung, Hunger und Krankheit.

Entgegen dem Titel handelt das Buch nicht nur vom Jahr 1815. Vielmehr setzt es genau dort ein, wo das Buch 1813 endete, in einem Lazarett in Leipzig. Erneut erlebt der Hörer die Ereignisse dieser Zeit aus vielen verschiedenen Perspektiven, wobei diesmal die Henriette die Hauptakteurin ist.Dabei geht es auch sehr viel um ihr Liebesleben.
Dadurch ist dieser Band meiner Ansicht nach leider auch etwas schwächer als der erste. Die Autorin lässt sich durch das Beschreiben der persönlichen Geschichte zu sehr von dem historischen Geschehen ablenken. Die schon fast dokumentarische Schilderung der Ereignisse des Jahres 1813 hatte mich dort besonders gefesselt.

Dennoch ist es ein sehr gutes Hörbuch, dass einen schnell in seinen Bann zieht. Autor und Sprecherin schaffen es erneut ein sehr genaues Bild der Lebensumstände vor dem inneren Auge zu erzeugen.

Insgesamt ein sehr empfehlenswerter historischer Roman, der aber leider nicht das Niveau seines Vorgängers halten kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessante Aufarbeitung eines Stückes deutscher Geschichte

1813 – Kriegsfeuer
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1813, in Europa herrscht Krieg. Napoleon hat Europa im Sturm erobert, aber nach seinem gescheiterten Russlandfeldzug sind die Alliierten im Aufschwung. Im kleinen Königreich Sachsen stehen sich im Jahr ...

1813, in Europa herrscht Krieg. Napoleon hat Europa im Sturm erobert, aber nach seinem gescheiterten Russlandfeldzug sind die Alliierten im Aufschwung. Im kleinen Königreich Sachsen stehen sich im Jahr 1813 die Truppen gegenüber.

Anschaulich schildert die Autorin dieses ganz besondere Kriegsjahr aus verschiedenen Perspektiven. Da ist Henriette, eine Kriegswaise die Verwundete pflegt. Der Student Felix, der sich den Truppen anschließt, eine sächsische Gräfin, die dem Charme Napoleons verfallen ist, ein sächsischer General der die Seiten wechselt und viele mehr. Durch diese vielen unterschiedlichen Perspektiven wird dem Hörer ein extrem umfassendes Bild geboten.

Keine der Kriegsparteien wird dabei glorifiziert. Auf beiden Seiten geschieht Grausames. Um zu Überleben sind sie oftmals gezwungen, gegen ihre Überzeugungen zu handeln. Damit schafft die Autorin ein Bild der Zeit das mir sehr realistisch erscheint.
Sie zeichnet dabei die Umstände so klar, dass ich die Soldaten in ihren Lagern sitzen sehen konnte, am Vorabend der Schlacht. Und das stöhnen der Verwundeten in den Lazaretten zu hören glaubte. Dass ist natürlich nicht nur der Autorin zu verdanken, sondern auch der Sprecherin, Doris Wolters, die mit einer angenehmen Stimme irgendwie genau den richtige Ton trifft.

Die vielen Perspektiven machen das Werk, aber auch zu einem sehr fordernden Buch. Ich musste mindestens eine halbe Stunde am Stück Hören um nicht den Fanden zu verlieren und die handelnden Personen immer richtig zuordnen zu können. Andererseits ging auch nicht viel mehr als eine ¾ Stunde am Stück, da ich ansonsten dem Geschehen nicht mehr in dem Maße folgen konnte, wie es notwendig war.

Für mich war es ein ganz besonderes Buch, dass ich sehr gerne gehört habe, und dass mir ein Stück deutscher Geschichte näher gebracht hat, von dem ich bisher wenig wusste. Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband „1815 Blutfrieden“.

Absolute Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbarer britischer Krimi

Inspector Jury schläft außer Haus
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Kurz vor Weihnachten werden in dem idyllischen Dorf Long Piddleton gleich zwei Fremde ermordet. Inspektor Jury wird von London aufs Land geschickt um diese Mordserie aufzuklären.
Schnell ist klar, dass ...

Kurz vor Weihnachten werden in dem idyllischen Dorf Long Piddleton gleich zwei Fremde ermordet. Inspektor Jury wird von London aufs Land geschickt um diese Mordserie aufzuklären.
Schnell ist klar, dass nur eine bestimmte Gruppe von Menschen den ersten Mord begangen haben kann und schon ist das Setting für einen klassischen Rätselkrimi geschaffen. Gemeinsam geht der Leser mit dem Inspektor auf Mörderjagd. Der Fall wird super aufgebaut, immer wieder kommen neue Indizien ans Licht die einen anderen als verdächtig erscheinen lassen und bis kurz vor Schluss war ich genauso ahnungslos wie Jury. Damit hat die Geschichte schon alles was ich von einem Krimi dieser Art erwarte.
Besonders wird diese Buch dann noch durch die liebevoll gezeichneten Charaktere, den homosexuellen Antiquitätenhändler, die nervige alte Tante, die zerbrechliche junge Frau, den liebenswerten Adligen ohne Titel und viele mehr. Jeder einzelne Charakter ist etwas ganz besonderes, und führt dazu, dass man sie sich nicht nur bildlich vorstellen kann, sondern dass man auch gerne mit Ihnen im Pub ein Bierchen trinken möchte. Für mich ein rundum gelungener Krimi.
Inspektor Jury schläft außer Haus ist der erste Krimi der Inspektor Jury Reihe und auch der Beste.
Für Fans des ruhigen britischen Krimis zum mit raten und solche die es werden wollen eine absolute Leseempfehlung.