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Veröffentlicht am 02.07.2018

Still und unaufgeregt

Der englische Liebhaber
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Autorin: Federica de Cesco
Erscheinungstag: 29.06.2018
Verlag: Europa Verlag
Seiten: 360 (Hardcover)

Inhalt (übernommen)

Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist ...

Autorin: Federica de Cesco
Erscheinungstag: 29.06.2018
Verlag: Europa Verlag
Seiten: 360 (Hardcover)

Inhalt (übernommen)

Münster, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Stadt ist zerstört, es ist Winter, die Menschen kämpfen um ihre Existenz. Die junge Anna hält ihre Familie mit einer Stelle als Dolmetscherin bei der britischen Besatzungsmacht über Wasser. Als sie eines Tages mit Fieber bei der Arbeit erscheint, bietet ihr der englische Captain Jeremy an, sie nach Hause zu bringen – es ist der Beginn einer leidenschaftlichen Liaison, die im Nachkriegsdeutschland verpönt ist, denn mit dem Feind lässt man sich nicht ein. Doch als Anna schwanger wird, ist Captain Jeremy verschwunden, und die Engländer verweigern ihr jede Auskunft. Vierzig Jahre später findet Annas Tochter Charlotte Tagebuchaufzeichnungen und alte Tonbandaufnahmen – und sie macht sich daran, das Geheimnis der großen verbotenen Liebe von Anna und Jeremy zu lüften. Warum verschwand er eines Tages spurlos aus Annas Leben, obwohl sie seine große Liebe war? Was ist das Geheimnis des charismatischen und so undurchschaubaren Mannes, der ihr Vater ist? Und was ist der Grund für Annas Selbstmordversuch Jahrzehnte später? Je mehr Charlotte in die Geschichte ihrer Familie eintaucht, desto lebendiger wird für sie – und die Leser – auch die deutsche Nachkriegszeit, als die europäischen Völker einander als Feinde galten und in vielen Familien das Gespenst des Nationalsozialismus noch lebendig war.

Charaktere

Das Buch kommt mit wenig Charakteren aus: Anna, Charlotte und Jeremy. Es gibt zwar noch ein paar Nebencharaktere, aber eingehen möchte ich auf die drei.
Anna lässt mich leider zwiespältig zurück. Anfangs war sie die kleine, fast schon naive junge Frau, die trotz den Entbehrungen des Krieges immer noch das Positive im Leben sah, mir als Leserin auch noch eine "Spritzigkeit" vermittelte. Sie entwickelte sich aber zu einer einsamen Frau, die so gar nichts mehr von der früheren Anna hatte. Natürlich war Verständnis und Mitleid da für alles, was sie mit- und druchmachen musste, aber sie hat sich für meinen Geschmack zu sehr auf Jeremy fokussiert, nichts anderes in ihr Leben gelassen und so wurde das Buch gegen Ende hin für mich zu traurig.

Charlotte habe ich als eine scheinbar undankbare junge Erwachsene kennen gelernt, die aber insgeheim tief verletzt und sensibel war. Sie konnte einfach ihre Gefühle nicht zeigen. Eine wundervolle Aura hat sich für mich im Zusammensein mit Stefan, ihrem Freund, verteilt.

Zu Jeremy kann und möchte ich eigentlich gar nicht viel sagen. Er konnte mich nicht überzeugen. Schwach und bequem (ja, ich weiß, das war eine andere Zeit) hat er sein Leben verbracht. Warum hat er nicht nach Anna gesucht? Warum hat er nicht alle Hebel im Bewegung gesetzt, sie wiederzusehen?

Schreibstil

Federica de Cesco hat es mit ihrem wunderbaren, fast teilweise schon poetischen Schreibstil geschafft, Emotionen zu transportieren. Wenn ich auch mit dem beiden Protagonisten nicht richtig warm wurde, hat das Buch etwas in mir ausgelöst. Ich habe nicht so sehr mit den Charakteren mitgelitten und gefühlt, sondern sie hat mich angeregt, über mich selber nachzudenken. Wie hätte ich reagiert? Was hätte ich an Annas Stelle getan?
Das Buch hat mich traurig aufgewühlt zurückgelassen

Fazit
Eine etwas andere Liebesgeschichte, die mit stillen, unaufgeregten Worten auskommt.

Veröffentlicht am 29.12.2017

irreführend, spannend und immer auf der Suche nach der Wahrheit

Woman in Cabin 10
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Autorin: Ruth Ware
Erscheinungstag: 27. Dezember 2017
Verlag: dtv premium
Seiten: 384

Inhalt (übernommen)

Die Journalistin Lo Blackwood nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffes ...

Autorin: Ruth Ware
Erscheinungstag: 27. Dezember 2017
Verlag: dtv premium
Seiten: 384

Inhalt (übernommen)

Die Journalistin Lo Blackwood nimmt an der Jungfernfahrt eines exklusiven Luxuskreuzfahrtschiffes an der norwegischen Küste teil. Ein wahrgewordener Traum. Doch in der ersten Nacht auf See erwacht sie von einem Geräusch aus der Nachbarkabine. Sie hört, wie etwas ins Wasser geworfen wird. Etwas Schweres, ungefähr von der Größe eines menschliches Körpers. Und die Reling ist blutverschmiert. Lo alamiert den Sicherheitsoffizier. Die Nachbarkabine ist leer, ohne das geringste Anzeichen, dass hier jemand wohnte. Keine Kleider, kein Blut, kein Eintrag ins Passagierregister. Die Frau aus der Kabine 10, mit der Lo noch am Vortag gesprochen hat, scheint nie existiert zu haben...

Charaktere

Lo erzählt "ihre" Geschichte in Ich-Form. Deswegen lernen wir sie intensiv kennen und sie nimmt den Leser mit in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Grundlegend konnte sie mich überzeugen und ich habe mit ihr mitgefiebert, doch manchmal ist sie auch ihrem normalen Verhalten ausgebrochen, was ich nicht nachvollziehen konnte. Schön war, dass sie immer an sich selber geglaubt hat.
Ich möchte noch ein Wort zu Judah, ihrem Freund verlieren. Er war der Fels in der Brandung für Lo wie auch für den Leser selbst. Er war immer wieder präsent, hat die Ruhe bewahren und gekämpft.
Leider lässt sich zu den anderen (wenigen) Charakteren im Buch nichts sagen, ohne zu spoilern.

Schreibstil

Ein Wechsel der Erzählzeit machte den Thriller noch spannender: Am Schluss jeden Teils wurde der Leser über Aktivitäten von Lo´s Familie und Freunde informiert, die ein paar Tage später gespielt haben, als wir in Lo´s Erzählung waren. Ich wusste nie, wie die Geschichte ausgeht, hab immer mit der Wahrheit gehadert und mich gefragt: War es denn die Wahrheit, oder ist eigentlich alles ganz anders?
Ich hatte etwas Bauchweh vor dem Schluss, dass er vielleicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen sein wird, aber auch hier ist Ruth Ware eine glaubwürdige Auflösung gelungen.
Wer hier allerdings einen blutigen Thriller mit vielen Leichen erwartet, könnte vielleicht etwas enttäuscht werden. Dieser Thriller spielt mit dem Leser und der Wahrheit/Halluzination und kommt fast ganz ohne Blut aus.

Fazit

Ein Thriller der etwas anderen Art, der dem Leser eine kurzweilige und Lesezeit beschert, in der er sich immer wieder fragt: Ist alles wirklich so wie es scheint? Toll!

Veröffentlicht am 23.10.2017

Eine Geschichte über Freundschaft und den Weg zu sich selber, die leider nicht ganz überzeugt hat

Der Duft von Pinienkernen
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Autorin: Emily Bold
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein (Taschenbuch)
Seiten: 368

Inhalt (übernommen)
Katrin und Greta haben schon immer alles zusammen gemacht und betreiben inzwischen ...

Autorin: Emily Bold
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein (Taschenbuch)
Seiten: 368

Inhalt (übernommen)
Katrin und Greta haben schon immer alles zusammen gemacht und betreiben inzwischen gemeinsam eine Nudelbar in München. Doch dann begeht Greta einen unverzeihlichen Fehler, und es kommt zum Bruch mit Katrin. Alles ist verloren: die gemeinsame Wohnung, die Bar, die Freundschaft. Mit dem Kochbuch ihrer verstorbenen Großmutter Vittoria im Gepäck geht Greta auf eine Reise quer durch Italien. Zwischen engen Gassen und weiten Hügeln sucht sich nach sich selbst - und den besten Rezepten von Vendig bis Neapel. Unter der Sonne Apuliens wagt sie einen letzten Versuch, ihre Freundschaft zu Katrin zu retten. Und muss lernen, ihr Herz für die Liebe zu öffnen.

Charaktere
Die Hauptprotagonistin ist Greta. Sie konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Mal davon abgesehen, dass man das nicht tut, was sie getan hat (ich kann hier leider nicht ohne zu spoilern darauf eingehen), war sie mir zu glatt, zu unreif für ihr Alter. Ich hab manchmal gedacht, ich hab einen Teenager vor mir, ansatt eine Frau mit fast 30 Jahren. Auch ihre Art zuerst auf Menschen, die ihr wichtig sind, zuzugehen und sie dann mit temperamentvollen Worten wieder im Regen stehen zu lassen und von sich zu stroßen hat mir nicht gefallen.

Chris, der Fotograf, der im Laufe der Italienreise in ihr Leben tritt, hat für mich an der Geschichte einiges gerettet. Sympathisch und ruhig hat er den Gegenpol zu Greta geschaffen, welchen sie und ich als Leser unbedingt gebraucht habe.

Von Katrin erfahren wir leider relativ wenig. Aber auch sie war mir nicht wirklich sympathisch - ich hätte sie mir als beste Freundin nicht ausgesucht.

Schreibstil
Emily Bold hat es geschafft, mich nach Italien mitzunehmen. Die Sonne, die Gerüche und die Städte zu erleben. Leider hat sich aber die Szenerie von Reiseziel zu Reiseziel immer wiederholt: Ankommen, sofort herzlich aufgenommen werden, die besten Rezepte gefunden haben, Fotografieren und wieder gehen. Ich hätte mir mehr Nachdenken von Greta, mehr Zweifel gewünscht - für mich lief das viel zu glatt ab, alles hat immer auf Anhieb funktioniert.
Und was ich auch schade gefunden habe, dass wir so wenig über Katrin und ihre Gedanken, ihr Erleben mit der Situation erfahren haben.
Positiv erwähnen möchte ich noch das Cover: Tolle Farben, tolles Szenario, das einen schon vorab nach Italien entführt.

Fazit
Leider konnte mich das Buch, besser gesagt die Charaktere nicht überzeugen. Alles in allem habe ich mich aber doch unterhalten gefühlt und war für kurze Zeit gedanklich in Italien.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Ein Frauenporträt, das überzeugt hat!

Die Lichter von Paris
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Autorin: Eleanor Brown
Erscheinungstag: 23. Oktober 2017
Verlag: Insel-Verlag (Flexibler Einband)
Seiten: 387

Inhalt (übernommen)
Nach außen scheint es, als habe Madeleine das große Los gezogen. Sie ist ...

Autorin: Eleanor Brown
Erscheinungstag: 23. Oktober 2017
Verlag: Insel-Verlag (Flexibler Einband)
Seiten: 387

Inhalt (übernommen)
Nach außen scheint es, als habe Madeleine das große Los gezogen. Sie ist mit einem erfolgreichen Geschäftsmann verheiratet, hat ein schönes Zuhause in Chicago und keine finanziellen Sorgen. Doch Glück fühlt sich anders an. Wie schon ihre Mutter und ihre Großmutter ist sie gefangen in einem Leben, in dem für die eigenen Träume und Wünsche kein Platz mehr ist.
Als Madeleine eines Tages auf dem Dachboden ihres Elternhauses die Tagebücher ihrer Großmutter entdeckt, erfährt sie Unglaubliches: Die ebenso strenge wie elegante Margie war einst eine lebenslustige Frau, die der Enge des Elternhauses nach Europa ins wilde Paris der 20er Jahre entfloh, um frei und unabhängig als Schriftstellerin zu leben. Dort verliebte sie sich in einen charismatischen jungen Künstler und verbrachte einen glücklichen Sommer in der Pariser Bohème.
Von Margis Geschichter ermutigt, beschließt Madeleine, ihrem Leben endlich eine neue Richtung zu geben...

Charaktere
Das Buch kommt mir sehr wenig Protagonisten aus, was mir gut gefallen hat. Madeleine, Mitte dreißig, konnte mich sofort überzeugen. Ich mochte ihren Sarkasmus, ihren Humor, wie sich selber Dinge eingestehen konnte, wenn dies auch etwas Zeit benötigt hat, und ihren Mut, eingefahrene Dinge zu ändern. Auch wenn sie doch ein Leben lang zuerst unter der scheinbaren Hartherzigkeit ihrer Mutter und später unter der ihres Mannes Phillip gelitten, hat sich sich doch ein Stück Liebenswürdigkeit und Selbstbewusstsein bewahrt, das sie sehr sympathisch gemacht hat.

Margie, Madeleines Großmutter, lernen wir nur aus ihren Tagebüchern kennen. Auch sie hat mein Leserherz erobert. Von der schüchternen, fast schon eingeschüchterten Jugendlichen, wurde sie zum stolzen Schwan.
Was mir an beiden Frauen gefallen hat: Sie konnten ihr Leben trotz der Schwierigkeiten genießen und sich treiben lassen.

Mit Simone, Madeleines Mutter, bin ich nicht richtig warm geworden. Ich weiß, sie hat nichts anderes gelernt und wurde so erzogen, aber gerade deshalb sollte sie es bei ihrer Tochter besser machen wollen. Ich halte ihr zugute, dass sie es versucht hat, aber leider konnte sich nicht zu Gänze über ihren Schatten springen.

Schreibstil
Wir befinden uns abwechselnd von Kapitel zu Kapitel in der "Gegenwart" von Madeleine (1999) und im Margies Leben von 1919 bis 1924. Ich habe super in die Geschichte gefunden und war von der Bildhaftigkeit der Sprache überrascht. Sie hat es geschafft, dass ich beim Lesen in Paris der 20er Jahre befand und eine kleine Sehnsucht in mir heraufbeschworen, dass ich mir gewünscht habe, ich könnte dieses Paris auch heute noch erleben.
Gefallen haben mir auch die Beschreibung Madeleines Gedankengänge, an denen sie uns teilhaben ließ. Haben wir uns nicht alle schon mal auf der Suche nach uns selbst befungen? Ich finde, diese Suche, dieses Zweifeln, aber auch die positiven Dinge, die dabei passieren, hat Eleanor Brown perfekt eingefangen.
Sie hat mir gezeigt, dass wir uns von unseren weiblichen Vorfahren nicht allzusehr unterscheiden und dass die wichtigen Dinge im Leben einer Frau auch vor 100 Jahren die gleichen waren: Wer bin ich? Wer will ich sein? Wie werde ich glücklich? Wie lebe ich meine Träume?

Fazit
Ein tolles Buch über das Sich-selbst-Finden, über die Beziehung von Mutter und Tochter und natürlich über Paris zur Bohème-Zeit - unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 05.10.2017

Kopfkino vom Feinsten: Rau und intensiv

Durch alle Zeiten
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Autorin: Helga Hammer
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein fünf (Hardcover)
Seiten: 272

Inhalt (übernommen)

Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Auf einer Hochzeit ...

Autorin: Helga Hammer
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein fünf (Hardcover)
Seiten: 272

Inhalt (übernommen)

Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Auf einer Hochzeit verliebt sie sich in Niklas. Ihre Liebe leben sie heimlich, denn Niklas ist bereits mit einer anderen, standesgemäßeren Frau verlobt. Enttäuscht verlässt Elisabeth ihre Heimat und geht als Kindermädchen nach England. Als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zurück und merkt, dass sie ein Kind erwartet. Sie heiratet Martin, der nicht ahnt, dass seine schöne junge Frau nicht von ihm schwanger ist.
Elisabeths einfaches wie hartes Leben ist geprägt von bigotter Moral - und der Sehnsucht nach der alles erfüllenden Liebe.

Charaktere
Elisabeth nimmt als Hauptprotagonistin den größten Raum im Buch ein. Wir erfahren abwechselnd von Kapitel zu Kapitel ihre Gesichte von der Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau. Sie konnte mein Leserherz erobern und ich habe mit ihr mitgelitten und mitgefühlt. Allerdings war ich manchesmal über ihre extrovertierte Art überrascht. Aber sie war grundsätzlich stark, hat immer das beste aus ihrer Situation gemacht und was mir am besten gefallen hat: Sie ist immer zu sich und ihrer Meinung gestanden und hat dadurch auch auch die Konzequenzen getragen.
Manchmal fand ich sie zu feige, aber das habe ich ihrer Sehnsucht nach der Liebe und dem Glück zugeschrieben und diese kleine Schwäche hat sie zu einer normalen Frau gemacht.
Leider hat sie in ihrem Leben immer die falschen Männer für sie getroffen, aber sie hat die Hoffnung auf ihr persönliches Glück nie aufgegeben.

Erwähnen möchte ich auch noch ihre Tochter Marta und ihren Sohn Franz. Die beiden waren tolle Kinder, die trotz ihrer kargen Kindheit zu tollen Erwachsenen wurden und die Geschichte hervorragend "abgerundet" haben.

Schreibstil
Helga Hammer ist ein tolles Buch gelungen, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Aufkleber auf dem Buch "Kopfkino-Edition" hat nicht zu viel versprochen: Ich war gedanklich mit Elisabeth auf dem Brandstätter-Hof in den Schladminger Alpen. Dieses Szenario hat für mich eine wichtige Komponente im Buch ausgemacht: Die Rauheit der Berge, die herrlich beschriebene Landschaft hat die Intensität der Geschichte verstärkt. Kurze klare Sätze, eine tolle Sprache und übersichtliche Kapitel haben mich mit den genau richtigen Informationen versorgt. Einziges Manko: Das Buch war zu kurz! Ich hatte zwar zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich irgendetwas verpasst hätte, oder dass mir wichtige Infos fehlen, aber ich hätte gerne länger in Elisabeths Leben geschwelgt. Mir ist es schon lange nicht mehr passiert, dass es mir richtig leid tat, als ich das Buch nach der letzten Seite zugeklappt habe.
Einzig und allein das Cover hat mir nicht zugesagt. Für mich passt das nicht zum Inhalt des Buches. Hier hätte ich mir eine Bergkulisse, eine Alm oder ähnliches vorgestellt.

Fazit
Ein tolles Buch über eine besondere Frau in einem majestätischen Szenario - ein kleines Juwel und ein Lesehighlight in diesem Jahr!