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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2021

Klischeehafte Weihnachtsgeschichte

Friesenwinterzauber
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Bald ist Weihnachten - die schönste Zeit des Jahres! Isabel freut sich ganz toll auf den bevorstehenden Urlaub auf Hawaii mit ihrem Freund Jens. Leider ändern sich Isabels Pläne ganz schnell und sie möchte ...

Bald ist Weihnachten - die schönste Zeit des Jahres! Isabel freut sich ganz toll auf den bevorstehenden Urlaub auf Hawaii mit ihrem Freund Jens. Leider ändern sich Isabels Pläne ganz schnell und sie möchte sich einfach nur noch verkriechen. Doch ihre Nachbarin Helma Osterfeld kommt mit einer ungewöhnlichen Bitte. Sie möchte von Isabel auf ihre Reise nach St. Peter-Ording begleitet werden. Wer muss bei der tollen Vorstellung über Meer und die zauberhafte Winterkulisse im Nordfriesland schon lange überlegen? Isabel packt ihren Koffer, schnappt sich ihren Hund und macht sich auf den Weg zum Friesenwinterabenteuer.

Ich mag Weihnachtsgeschichten sehr. Alles ist idyllisch und zauberhaft und ja, manchmal fühlt man sich wie im Märchen. "Friesenwinterzauber" konnte mich leider nicht so ganz überzeugen, weil einige Punkte für mich sehr unstimmig waren.

Fangen wir mit Isabel an. Ich konnte mit ihr nicht warm werden. Sie traf Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Sie war natürlich in der klischeehaften Opferrolle und die Reise nach St. Peter-Ording kam genau richtig. Die anderen Charaktere blieben eher im Hintergrund und ich empfand sie als nicht gut ausgearbeitet.

Dieses Buch ist ein Mix aus vielen Klischees, Zufällen und Drama und war einfach nur unrealistisch. Es gab keine Überraschungen, man konnte wirklich alles vorausahnen. Über manche Ereignisse habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt und gehofft, dass es nicht noch kitschiger wird, was leider am Ende der Fall.

Apropos Ende: das war wirklich zu viel des Guten und hat die Story einfach nur noch unrealistischer und oberflächlicher gemacht. Alles ging für meinen Geschmack zu glatt und es gab nicht wirklich ein roter Faden.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Zweiter Fall für Inga und Christian

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Hanna verläuft sich während ihrer Wanderung. Ohne Empfang, mit leerem Akku und ganz alleine da draußen kann es nicht schlimmer werden. Und dann kommt der Nachtmann. Dieser tritt maskiert an die Öffentlichkeit ...

Hanna verläuft sich während ihrer Wanderung. Ohne Empfang, mit leerem Akku und ganz alleine da draußen kann es nicht schlimmer werden. Und dann kommt der Nachtmann. Dieser tritt maskiert an die Öffentlichkeit und ist bereits zu töten, wenn die Aufgaben nicht erfüllt werden, die er gestellt hat. Alle sehen sich die Qualen der Menschen an, die in Glaskästen gefangen gehalten werden. Darunter auch Hanna.

"Die Nacht" ist der zweite Fall für Inga Björk und Christian Brand. Ich kannte den Vorgänger nicht und konnte problemlos in die Geschichte einsteigen. Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel sind voller Spannung. Es werden verschiedene Perspektiven dargestellt: Hanna, Inga, Christian und Benjamin. Hier werden Vergangenheit und Gegenwart gut miteinander vermischt und die Story wird mit jedem Kapitel klarer, was mich als Leser total gepackt hat. Für meinen Geschmack waren die Kapitel aus Ingas und Christians Sicht am wenigsten spannend. Dafür habe ich aber mit Hanna mitgefiebert und war über Benjamins Schicksal sehr neugierig.

Die Aufgaben, die der Nachtmann stellt, um seine Opfer zu retten, sind unmöglich. Das macht den Fall für Inga und Björk komplexer und schnell ist es klar, dass sie keine Zeit verlieren können, wenn sie den Täter fassen möchten. Jedes Opfer hat aber vor langer Zeit selbst eine schlimme Tat begangen und wurde dafür nicht bestraft. Ist das Ziel des Nachtmanns Gerechtigkeit oder Rache?

Ich habe das Buch sehr gern gelesen und war von der ersten Seite an total gefesselt. Für meinen Geschmack kam die Auflösung etwas schnell.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein solider Krimi

Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer
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In Egernsund wird die Leiche eines Mädchens im Küstenfeuer gefunden. In der kleinen Gemeinde, wo jeder jeden kennt, ist eine Sache klar: der Täter muss von außerhalb kommen. Das Mädchen hat türkische Wurzeln, ...

In Egernsund wird die Leiche eines Mädchens im Küstenfeuer gefunden. In der kleinen Gemeinde, wo jeder jeden kennt, ist eine Sache klar: der Täter muss von außerhalb kommen. Das Mädchen hat türkische Wurzeln, weshalb der Verdacht auf ein Ritualmord besteht. Ist der Täter wirklich ein Unbekannter?

Hier handelt es sich um den dritten Band der Krimiserie. Die ersten zwei kenne ich nicht, konnte aber sehr gut in die Geschichte reinkommen. Um die Ermittler besser kennenzulernen, wäre es wahrscheinlich sinnvoller, beim ersten Band anzufangen.

Das Hörbuch wird von Vera Teltz gelesen. Ich kannte sie als Sprecherin bisher nicht, finde aber, dass ihre etwas tiefere Stimme perfekt zu einem Krimi passt!

Die Ermittlungen führen Rasmus Nyborg und Vibeke Boisen. Beide leisten eine sehr gute Arbeit und funktionieren gut als Team. Rasmus scheint die Auflösung des Falls besonders wichtig zu sein, denn das kleine Mädchen bringt die Erinnerungen an seinen Sohn hoch. Diese Kombination aus Privatleben und Ermittlungen ist der Autorin sehr gut gelungen. Es ist eine ausgewogene Mischung und beide Stränge bauen Spannung auf.

Die Auflösung kam mir nicht zu kurz (was leider in letzter oft bei Büchern der Fall ist) und war vor allem schlüssig. Was mir besonders gut gefallen hat, war das Ansprechen eines wichtigen gesellschaftlichen Themas, das leider in beiden Ländern präsent ist.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Hätte viel besser sein können

Neben wem du erwachst
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Louise erwacht und merkt, dass etwas nicht stimmt. Neben ihr liegt ein Mann, den sie nicht kennt und er atmet nicht. Was letzte Nacht geschehen ist, weiß sie leider nicht mehr. Hat sie so viel getrunken? ...

Louise erwacht und merkt, dass etwas nicht stimmt. Neben ihr liegt ein Mann, den sie nicht kennt und er atmet nicht. Was letzte Nacht geschehen ist, weiß sie leider nicht mehr. Hat sie so viel getrunken? Wer ist dieser tote Mann und warum liegt er in ihrem Bett?

Es handelt sich um den dritten Fall für Detective Chief Inspector Jonah Sheens. Als ich mit dem Buch begonnen habe, war mir das nicht bekannt und ich finde nicht, dass man die Vorgänger kennen muss, um gut in die Geschichte reinzukommen. Der Klappentext versprach einen Fall voller Spannung und Wendungen. Das war leider nicht ganz der Fall.

Die Idee an sich fand ich nicht so verkehrt. Es ging auch direkt damit los und man fragt sich, was wirklich geschehen ist. Ist Louise eine Mörderin? Was mich beim Buch sehr gestört hat, waren die Kapitel aus Louises Sicht. Mein Gott, was für ein Gejammer! Das Ganze wurde viel zu sehr von ihrer Sicht dargestellt, dabei kann man sie nicht wirklich ernst nehmen. Louise scheint ein Alkoholproblem zu haben und kann sich eigentlich an gar nichts erinnern oder nur lückenweise. Es scheint manchmal auch so, als hätte sie sogar was genommen, was ihre Erinnerungen durcheinander bringt. Die Spannung konnte nicht ganz aufgebaut werden und bis zur Hälfte hat sich das Buch wirklich stark in die Länge gezogen. Die vielen Verdächtigen haben mich als Leser auch etwas durcheinandergebracht und es war schwierig mitzurätseln.

Es war auch unmöglich, Sympathie gegen eine Person zu entwickeln. Louise ist wirklich total naiv und man möchte einfach nur den Kopf schütteln. Ihren Mann Niall fand ich auch total unsympathisch. Die beste Freundin April fand ich total seltsam und ich habe mich oft gefragt, wie man das genau Freundschaft nennen kann.

Das Buch wird auf jeden Fall nicht in Erinnerung bleiben, denn es war ein nicht so spektakulärer Krimi, der den Leser nicht so glücklich zurücklässt.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Keine Spannung und nervige Charaktere

Die verschwundenen Studentinnen
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Im College, an dem Mariana selbst studiert hat und nun ihre Nichte ebenfalls ist, wird eine Studentin tot aufgefunden. Sie macht sich auf den Weg und kaum angekommen, passieren weitere Fälle. Mariana versucht, ...

Im College, an dem Mariana selbst studiert hat und nun ihre Nichte ebenfalls ist, wird eine Studentin tot aufgefunden. Sie macht sich auf den Weg und kaum angekommen, passieren weitere Fälle. Mariana versucht, den Mörder zu finden. Dabei ist sie nach dem Tod ihres Mannes total durch den Wind und ihr Patient folgt ihr überall hin.

Nachdem mir "Die stumme Patientin" so ausgesprochen gut gefallen hat, habe ich mich auf den nächsten Thriller von Alex Michaelides gefreut. Leider war ich ziemlich enttäuscht. Der Klappentext war vielversprechend und es ging ganz gut los.

Mich hat Mariana als Figur unglaublich sehr genervt. Sie arbeitet als Psychotherapeutin, ist aber selbst überhaupt nicht in der Lage, ihr Leben normal zu führen. Sie denkt immer an die gemeinsame Zeit mit ihrem verstorbenen Mann, an den Unfall und alles, was mit ihm zu tun hat. Sie lässt sich von ihrem Patienten bedrängen und unternimmt nichts gegen sein Stalking. Ihr Verhalten ist alles andere als professionell.

Als sie dann aber mit ihren eigenen Ermittlungen in Zusammenhang mit den ermordeten Studentinnen, hat die Geschichte sehr darunter gelitten. Marianas Leben und ihre psychische Verfassung stehen viel zu sehr im Vordergrund und der Fall ist eher eine Nebensache. Das hat die Spannung leider sehr schnell sinken lassen und der Störfaktor wurde immer deutlicher.

Und dann kam das Ende. Innerhalb eines Kapitels wurde der Fall aufgelöst. Von Spannung fehlte jede Spur. Ich fand es unglaublich schade, weil ich weiß, dass es der Autor viel besser kann. Sehr schade.

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