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Veröffentlicht am 01.10.2023

Ein solider Reihenauftakt

Das Königreich der Lügen
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Mikael Königmann hat sich als Ziel gesetzt, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Vor Jahren gehörte die Familie Königmann zum Adel und war stets an der Seite des Königs. Seitdem aber Mikaels Vater hingerichtet ...

Mikael Königmann hat sich als Ziel gesetzt, den Namen seiner Familie reinzuwaschen. Vor Jahren gehörte die Familie Königmann zum Adel und war stets an der Seite des Königs. Seitdem aber Mikaels Vater hingerichtet wurde, hat sich alles verändert. Mikael versucht, mit Trickbetrügereien über die Runden zu kommen. Doch als er von der Unschuld seines Vaters immer mehr überzeugt wird, beginnt er in die Vergangenheit zu wühlen. Er möchte für sich und seine Familie die Wahrheit erfahren und wahren Prinzenmörder ans Licht bringen.

Ich habe diese Reihe ganz zufällig entdeckt und wurde vom Klappentext angesprochen. Den Schreibstil fand ich ganz ok und wollte der Reihe eine Chance geben. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive und wir folgen Mikael auf Schritt und Tritt. Man erfährt viel über seinen inneren Kampf, ein Königmann zu sein. Er ist stets wütend, begibt sich immer in schwierige Situationen und macht IMMER etwas, ohne zu überlegen, was es für Konsequenzen für ihn und für seine Mitmenschen haben kann. Das konnte ich oft nicht verstehen. Warum handelt er so? Er hält ganz fest an seinen Freundschaften, denn Freunde sind für ihn wie Familie. Aber ständig bringt er sie in Gefahr (und ich verstehe nicht, warum das so oft vorkommt) und sie leiden deutlich darunter. Mikael kommt immer sauber raus (wie auch immer).

Sehr oft hat sich die Geschichte gezogen. Mikael macht oft Blödsinn und der Autor beschreibt, wie schwierig eine Situation für seine Protagonisten ist. Zack, ist das Problem gelöst... Das fand ich sehr unrealistisch und oft hat es mich gestört. Als sehr positiv empfand ich aber, dass keine Liebesgeschichte im Vorder- oder Hintergrund ist. Auch das Fabrizieren fand ich sehr interessant und ich würde mir wünschen, dass es in den nächsten Bänden etwas mehr im Fokus sein wird. Ich fand es schade, dass es plötzlich nicht mehr so präsent war, als Mikael endlich erfahren hat, dass er doch Fähigkeiten besitzt. Das hat ihn irgendwie lange Zeit beschäftigt und dann war es einfach nicht mehr so wichtig. Das konnte ich wirklich nicht nachvollziehen. An sich finde ich die Nebencharaktere deutlich spannender als Mikael. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihn als Persönlichkeit nicht sehr sympathisch finde. Über Domet würde ich gerne mehr lesen. Diese Geschichte hat wirklich so viel Potenzial und ich hoffe, dass der Autor das ausnutzt.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Was war das denn?

DAS ENDE – Dein letzter Tag ist gekommen
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Eine Frau verstirbt im Straßenverkehr in Köln. Sie macht einen instabilen Eindruck und scheint, total gestört zu sein. Ein Mann wird in seiner Wohnung vor laufender Kamera ermordet - er wusste nicht, dass ...

Eine Frau verstirbt im Straßenverkehr in Köln. Sie macht einen instabilen Eindruck und scheint, total gestört zu sein. Ein Mann wird in seiner Wohnung vor laufender Kamera ermordet - er wusste nicht, dass er gefilmt wird, aber die ganze Welt konnte zusehen. Diese skurrilen Fälle bringen die Ermittler Inga Björk und Christian Brand an ihre Grenzen. Und als wäre der Druck nicht so schon hoch genug, treibt sie ihre neue, öffentlichkeitsorientierte Chefin in den Wahnsinn.

Ich weiß gar nicht, wie ich meine Meinung gescheit in Worten fassen soll. Dieser Thriller war überhaupt nicht meinen Fall, ich habe mich aber durchgequält. Ich weiß auch nicht, warum es so ist. Die Vorgänger mochte ich ganz gern, aber dieses hier...

Der Anfang an sich war gut - der reißt auch die zwei Sterne. Danach wurde es einfach nur... schlimm. Ich fand die Geschichte um die verstörte Frau und den kleinen Tim ganz spannend. Was mich beschäftigt und neugierig gemacht hat, war zu erfahren, wer ER war, dass sie so eine große Angst von ihm hatte. Die Spannung war ganz hoch! Dann kam dieser ganze interne Kram und es wurde so oft wiederholt, wie ungewöhnlich dieser Drang zur Öffentlichkeit (fand ich auch total seltsam und unpassend) ist und wie Brand und Björk die Neue nicht leiden können. Und, und, und... Spannung ging in den Keller. Als diese ganzen Namen kamen, war ich überfordert, aber ich konnte auch nicht mehr abgeholt werden. Die Fälle waren für mich sehr unlogisch und auch nicht wirklich interessant. Die anfängliche Euphorie war weg. Der Perspektivenwechsel hat zwar Tempo reingebracht, aber es wurde immer wilder und wirrer. Ich hatte keine Lust mehr auf das Ganze. Das Ende war... wie der Rest, einfach nur verwirrend. Ich habe das Motiv nicht verstanden.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Spannender Krimi

Der Feind
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Ein Mann wurde ermordet und zur Schau gestellt - gefesselt am Bett, mit einer Maske und roten Stöckelschuhe angezogen. Zur gleichen Zeit ein Amoklauf in der Frauendisco, bei dem viele verletzt und ermordet ...

Ein Mann wurde ermordet und zur Schau gestellt - gefesselt am Bett, mit einer Maske und roten Stöckelschuhe angezogen. Zur gleichen Zeit ein Amoklauf in der Frauendisco, bei dem viele verletzt und ermordet wurden, darunter Bettinas Liebste Petra. Als der nächste Mann auf der gleichen Art und Weise ermordet wird und im Internet immer mehr beunruhigende Nachrichten gefunden werden, wird der Druck für Bettina und Sandro besonders hoch. Auch Milla stößt auf interessante Geschichten und begibt sich auf dünnes Eis.

"Der Feind" ist bereits der fünfte Band, kann aber unabhängig von den Vorgängern gelesen werden. Brands Schreibstil hat mich ab der ersten Seite mitgenommen und mich bis zum Ende sehr gut unterhalten. Für mich war es tatsächlich das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe, wurde aber sofort abgeholt. Alle Charaktere fand ich sympathisch und habe mitgefiebert!

Besonders getroffen hat mich Bettinas Schicksal. Ich finde, dass die Autorin auf einer ganz tollen Art und Weise den inneren Kampf und die Gefühle ihrer Protagonistin in dieser schweren Situation zum Papier gebracht hat. Ich war überrascht, wie professionell sie in vielen Fällen gehandelt hat, obwohl ihr Kopf ganz woanders war. Und das Ende - ja, wer kann sie nicht verstehen?

Sandro und Milla fand ich als Paar sehr interessant. Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist, das Berufliche vom Privaten in ihrer Situation zu trennen, aber beide machen das ziemlich gut. Ich habe sie sehr gemocht. Auch Nebendarsteller wie Nathaniel waren gut ausgearbeitet und wurden in den Geschehnissen mit einbezogen, anstatt als statistische Hintergrundfiguren zu fungieren. Das hat die Geschichte toll abgerundet.

Einen Stern muss ich abziehen, da es oft zu Wiederholungen kam. Ja, ich kann verstehen, warum sie eingebaut wurden, aber mich haben sie ab und zu gestört. Mit 608 Seiten ist der Kriminalroman auch ein kleines bisschen zu lang für meinen Geschmack gewesen. Aber ich finde es super, dass das Ende nicht auf zwei-drei Seiten hingeklatscht wurde, sondern sinnvoll war. Jetzt muss ich mit Band 1 anfangen. :)

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Die Frauen von Troja

A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja
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Wir kennen alle die Geschichte um Troja. Die schöne goldene Stadt, die am Ende brennt. All diese Helden, die ihr Leben im Kampf verloren haben, die in Erinnerung bleiben werden. Die Helden. Aber was ist ...

Wir kennen alle die Geschichte um Troja. Die schöne goldene Stadt, die am Ende brennt. All diese Helden, die ihr Leben im Kampf verloren haben, die in Erinnerung bleiben werden. Die Helden. Aber was ist eigentlich mit den Frauen passiert? Hinter jedem so starken Krieger steht eine liebende Ehefrau und Mutter, die ebenfalls viel Leid empfindet. Natalie Hynes gibt den Frauen von Troja eine Stimme und das, was sie zu erzählen haben, ist grauenhaft.

Ich mag Trojas Geschichte und habe schon so viel darüber gelesen und gesehen. Es ist immer wieder faszinierend und interessant. Noch nie stand aber der Fokus auf die Frauen. Ja, man weiß, dass da auch Frauen waren und die ebenfalls gelitten haben sollten. Aber man hat denen noch nie die Möglichkeit gegeben, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Hier hat jede etwas zu sagen. Königin, Tochter - sie alle empfinden Wut und leiden. Sie leiden nicht nur, weil sie alles verloren haben. Sie leiden, weil sie ihre Liebsten verloren haben. Die Männer sind verstorben, aber die Frauen bleiben. Und mit ihnen bleibt auch die Trauer und all das Leid. Sie werden versklavt und erniedrigt. Haynes fasst sie nicht mit dem Samthandschuh an. Besonders die Geschichte von Kassandra fand ich unfassbar grausam. Auch die Frauen der Griechen kommen zu Wort und sie haben ebenfalls viel zu sagen. Penelope fand ich auch sehr spannend als Figur.

Was ich schade fand, war, dass sich die Geschichte an manchen Stellen etwas gezogen hat. Ja, es werden wirklich viele Namen genannt und das fand ich an sich gar nicht so verkehrt hier. Manch eine Geschichte wurde aber doch etwas ausführlicher dargestellt. Manchmal hat sich was wiederholt. Ein Krieg ist auch mit sehr vielen Emotionen verbunden. Es wird zwar darüber geschrieben, dass die Frauen leiden. Aber trotzdem kommen die Emotionen nicht wirklich rüber und ich wurde nicht so stark mitgenommen, wie ich es mit gewünscht hätte. 3,5 Sterne für diese Interpretation.

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Liar

Liar
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Eddie Flynn wird von seinem Bekannten Leonard Howells kontaktiert und benötigt dringend Hilfe. Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, ist passiert - seine Tochter Caroline wurde entführt. Ihm wird ...

Eddie Flynn wird von seinem Bekannten Leonard Howells kontaktiert und benötigt dringend Hilfe. Das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, ist passiert - seine Tochter Caroline wurde entführt. Ihm wird vorgeworfen, sie ermordet zu haben. Alle Beweise belasten ihn stark, doch Eddie ist einer anderen Meinung. Was ist mit Caroline wirklich passiert?

Für mich bedeutet der Name "Eddie Flynn" immer eine super spannende Geschichte mit einer guten Portion Action und Humor. Ich mag Steve Cavanagh echt gerne! Auch hier liefert er wieder eine Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Der Schreibstil ist unveränderlich mitreißend und Eddie glänzt wieder in seiner... Eddieness.

Zu Beginn habe ich Leonard verdächtigt, weil er für mich nicht so greifbar war. Steve schaffte es aber wieder, einen zum Zweifeln zu bringen und irgendwann habe ich den Prozess verfolgt und habe mich so gefühlt, als würde ich selbst in der Jury sitzen und machte mir gedanklich Notizen. Auch Harry durfte nicht fehlen. Gekonnt wurde die Nebenhandlung um Harry eingefädelt und wer weiß, vielleicht war sie auch nicht so nebensächlich - ich lasse dich selbst entscheiden.

Ich bin immer wieder überrascht, wie gut Cavanagh die Dialoge im Gericht ausarbeitet. Es wird nicht langweilig und die Gefühle des Anwaltes werden gut dargestellt - nicht zu detailliert, aber auch nicht zu oberflächlich. Ich freue mich so sehr auf die Zeit, wenn ich wieder einen Fall von Eddie Flynn in den Händen halten darf. Klare Leseempfehlung!

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