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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2022

Schwächer als die Vorgänger

Dunkelschnee
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Die Leichen von zwei elfjährigen Jungs werden auf einem Feld gefunden. Der Täter hat sie in Szene gesetzt, mit einem weißen Hasen in der Mitte. Man findet keine Spuren, nur diese zwei Sätze im Tagebuch ...

Die Leichen von zwei elfjährigen Jungs werden auf einem Feld gefunden. Der Täter hat sie in Szene gesetzt, mit einem weißen Hasen in der Mitte. Man findet keine Spuren, nur diese zwei Sätze im Tagebuch des einen Jungen: "Morgen kommt der Mond. Ich habe Angst vor dem Wolf." Acht Jahre später wird ein ebenso grausames Bild im Feld bei Oslo entdeckt - die leblosen Körper zweier Jungs und einem Fuchs. Holger Munch holt sich die Hilfe der besten Polizeischülerin Mia Krüger, um diesen Fall zu lösen. Doch wird es einer so jungen Polizistin ohne Erfahrung gelingen?

Ich muss sagen, dass ich kein Fan davon bin, wenn so ein Ich-bin-eigentlich-Band-1-Buch nach drei Fällen kommt. Das geht meistens in die Hose. Aber da ich die Bücher von Samuel Bjork ganz gerne lese, wollte ich diesem "ersten Fall" für das Ermittlerduo eine Chance geben. Die Spannung war jetzt nicht überragend, aber sie war da. So ganz leicht an der Oberfläche und das Rätseln der Ermittler um diesen mysteriösen Fall war interessant zu verfolgen.

Was mir absolut nicht gefällt und ich immer bemängeln werde - warum werden so junge Leute, die frisch von der Polizeischule kommen, vergöttert? Null Ahnung, aber sie haben ja so viele Bücher gelesen und lösen Fälle einfach so! Das finde ich wirklich sehr unrealistisch. Mia hat ja quasi alleine diesen Fall gelöst und war immer am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Nääääh, so läuft es bestimmt nicht.

Ich finde auch, dass Munch nicht so dargestellt wurde, als wäre er wirklich ein erfahrener Ermittler. Er war als Figur doch recht blass und war ja quasi fast von Mia und den anderen aus dem Team abhängig. Zumindest hat er bei mir dieses Gefühl erweckt.

Am Ende hat der Autor einiges an Action für seine Charaktere parat und es ist fast schon ein bisschen zu viel auf einmal gewesen. Wenn Überraschungsmomente etwas besser auf die verschiedenen Teile verteilt wären, wäre die Spannung auch spürbarer gewesen.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Leider nur mittelmäßig

Abendrot
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Jess hat ihre Koffer gepackt und kann es kaum abwarten, bei ihrem Bruder Benjamin in Paris für eine Weile unterzukommen. Doch als sie ankommt, fehlt jede Spur von ihm, obwohl sie ein paar Stunden davor ...

Jess hat ihre Koffer gepackt und kann es kaum abwarten, bei ihrem Bruder Benjamin in Paris für eine Weile unterzukommen. Doch als sie ankommt, fehlt jede Spur von ihm, obwohl sie ein paar Stunden davor miteinander Kontakt hatten. Jess befragt alle Nachbarn und merkt bald, dass etwas in diesem Haus nicht stimmt. Es wird viel hinter geschlossenen Türen gelästert und es scheint so, als würde jeder die Wahrheit verbergen. Und dann kommt die Überraschung.

Ich mochte "Sommernacht" ganz gerne und habe mich auf "Abendrot" gefreut. Leider konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen. Ich fand, dass es sich in der Mitte ziemlich gezogen hat. Es kam andauernd zu Wiederholungen. Ach, Ben ist weg. Ach, wo ist denn der Ben. Ach, sie hat doch mit ihm gesprochen. Ach, warum hat er nichts gesagt. Ach, hat er etwas herausgefunden. Es kam immer wieder das gleiche zur Sprache und das hat einfach die Spannung weggenommen.

Oft fand ich es schwer zu verstehen, ob die Handlung vor Bens Verschwinden ist oder erst danach. Die Charaktere an sich waren interessant, aber diese haben sich auch oft nur im Kreis gedreht. Jess fand ich an sich relativ langweilig. Irgendwann hatte ich schon eine Ahnung, wie die Geschichte enden würde. Ich konnte nicht alles erraten und so gab es auch für mich eine kleine Überraschung und die Spannung ging wieder nach oben.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Schwächelt etwas

Todesnacht
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Für Ari ist vieles nicht gut gelaufen. Er und seine Freundin haben sich getrennt, mit der Klavierlehrerin läuft es auch nicht rund. Pech hat der arme junge Polizist im privaten Leben. Doch nach dem letzten ...

Für Ari ist vieles nicht gut gelaufen. Er und seine Freundin haben sich getrennt, mit der Klavierlehrerin läuft es auch nicht rund. Pech hat der arme junge Polizist im privaten Leben. Doch nach dem letzten Fall hat er sich beruflich weiterentwickelt und wird von den Kollegen nicht mehr als "der Neue" angesehen. Nach dem Tod von Elías Freysson, der von vielen in der Gemeinde gemocht wurde, steht Ari vor seiner nächsten Herausforderung. Schnell ist eine Sache klar - Elías wurde ermordet. Doch wer wollte den Tod eines Gemeindelieblings? Während seiner Ermittlungen wird Ari auf viele Geheimnisse stoßen. Und auf Gewalt.

Ich mag den Stil von Ragnar Jónasson eigentlich sehr gerne. In "Todesnacht" ist er sich treu geblieben. Im Buch herrscht wieder eine melancholische Atmosphäre und das Tempo ist eher langsam. Aber die Geschichte konnte mich nicht ganz so packen. Für meinen Geschmack war der private Teil etwas zu viel. Ari vermisst Kristín und sie vermisst ihn. Und das wird einfach zu oft wiederholt. Oft hat es von den Ermittlungen abgelenkt und somit die Spannung etwas runtergeschraubt.

Was mir aber gefallen hat, war die berufliche Entwicklung von Ari. In "Schneeblind" ging es oft darum, dass ihm viele nicht getraut haben, da er ganz neu bei der Polizei angefangen hat. Hier bekommt er mehr Respekt von seinen Kollegen und ich fand ihn als Ermittler deutlich strukturierter als im vorherigen Band. Am Ende kam es auch zu überraschenden Momenten, ich weiß aber nicht, ob ich es zu 100% gemocht habe. Das Buch lässt mich auf jeden Fall etwas zwiegespalten zurück. Es war ganz nett, aber in Erinnerung wird es leider nicht bleiben.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Halbherziges Ende

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Nach dem ersten Fall, an dem Max nach seiner langen Pause ermittelt hat, ist das Feuer wieder entfacht. Max ermittelt als Privatdetektiv. Eines Tages kommt eine Ex-Kollegin zu ihm und bittet ihn um Hilfe. ...

Nach dem ersten Fall, an dem Max nach seiner langen Pause ermittelt hat, ist das Feuer wieder entfacht. Max ermittelt als Privatdetektiv. Eines Tages kommt eine Ex-Kollegin zu ihm und bittet ihn um Hilfe. Ihr Neffe wird des Mordes beschuldigt, sie weiß aber, dass er das niemals tun würde. Alle Beweise belasten den Jungen aber sehr. Da der Motiv unklar ist und Max glaubt, eine Verbindung zu einem anderen Fall zu spüren. Wird er es schaffen, sich in den Kopf des Mörders zu versetzen? Oder droht er, seinen eigenen Verstand zu verlieren?

Ein neuer Fall wartet auf Max. Wie beim ersten Band handelt es sich wieder um einen kuriosen Fall, der anfangs für viel Spannung sorgt. Ab einem gewissen Punkt gab es nicht wirklich neue Erkenntnisse und das tat der Spannung nicht so gut. Dazu kamen die sich ständig wiederholenden und etwas flachen Gesprächen zwischen Max und Horst.

Ab der zweiten Hälfte nahm die Geschichte an Fahrt auf und das Buch hat mich wieder gepackt! Die Jagd wurde immer gefährlicher und ich wusste nicht, was als nächstes passieren wird. Den Schriftexperten fand ich sehr seltsam und ich finde, dass man als Ermittler zu viele Details über die Taten an einen völlig fremden Menschen preisgegeben hat.

Dann kam das Ende. Es tut mir leid, aber das war wirklich blöd. Es schien so, als hätte er keine Zeit mehr gehabt und dann klatscht er so ein halbherziges Ding einfach dahin. Das war nicht glaubwürdig, sehr schnell und überhaupt nicht nachvollziehbar.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Leider nur mittelmäßig

Die Verschwundene
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Thornfield Estates ist das Viertel der Reichen - luxuriöse Villen, glamouröse Partys und viel Geläster. Jane ist ein armes Mädchen und verdient ihr Geld als Hundesitterin. Sie träumt davon, ein Teil dieser ...

Thornfield Estates ist das Viertel der Reichen - luxuriöse Villen, glamouröse Partys und viel Geläster. Jane ist ein armes Mädchen und verdient ihr Geld als Hundesitterin. Sie träumt davon, ein Teil dieser Welt zu sein. Und das an der Seite vom gut aussehenden Eddie Rochester. Seine Frau Bea verschwand bei einem Bootsunfall zusammen mit ihrer besten Freundin Blanche und so steht keiner Jane im Wege. Sie und Eddie verlieben sich und Janes Leben scheint einfach perfekt zu werden. Doch sie spürt Beas Anwesenheit so stark und langsam kommt die Neugierde zum Vorschien. Was ist genau bei diesem Unfall passiert und wo genau ist Bea?

Die Idee ist eigentlich ganz gut. Leider hat mir die Umsetzung nicht zu 100% zugesagt. Es gab einige Längen, die sich leider auf den Spannungsbogen negativ ausgewirkt haben. Am Anfang habe ich es Jane gegönnt, endlich den Mann ihrer Träume getroffen zu haben. Ich fand, dass er nicht so verliebt gewirkt hat. Umso mehr hat es mich überrascht, als es tatsächlich zwischen Jane und Eddie ernst wurde. Dann hat man aber ein paar Details über Jane erfahren, die sie etwas unsympathisch gemacht haben. Ich fand es auch erschreckend, wie schnell sich dieses arme Mädchen in eine verwöhnte Frau verwandelt hat. Ich fand es schade, dass sie etwas geworden ist, was sie eigentlich nicht ist. Und das unglaublich schnell.

Spannend fand ich Beas Perspektive. Die Kapitel hier waren eher kurz und haben immer aufgehört, als es spannend wurde. Das waren Momente, die der Geschichte sehr gut getan haben. Darauf folgte aber wieder eine Phase des Gequatsches zwischen Jane und den anderen Frauen im Viertel. Diese waren leider langatmig und die Dialoge (auch diese von Jane und Eddie) waren eher flach.

Gegen Ende nahm die Geschichte an Tempo zu und das hat mir gut gefallen. Einiges war so, wie ich schon gedacht habe, es gab aber auch ein paar überraschende Momente. Das Ende hat mir aber nicht ganz zugesagt. Es ist ein ganz nettes Buch für zwischendurch, aber leider nicht besonders.

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