Profilbild von StephanieP

StephanieP

Lesejury Star
offline

StephanieP ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit StephanieP über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2018

Was ihr nicht seht

Was ihr nicht seht
0


Kate arbeitet als Kriegsjournalistin in den derzeit gefährlichsten Ländern der Welt. Sie scheint die dortigen Erlebnisse allerdings schwer zu verkraften, denn sie leidet unter ständig wiederkehrenden ...


Kate arbeitet als Kriegsjournalistin in den derzeit gefährlichsten Ländern der Welt. Sie scheint die dortigen Erlebnisse allerdings schwer zu verkraften, denn sie leidet unter ständig wiederkehrenden Erinnerungen, Halluzinationen und hört Stimmen. Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt sie in ihr Heimatdorf nach England zurück und wird von da an zusätzlich von den Erinnerungen ihrer traumatischen Kindheit heimgesucht. Dass ihre Schwester Sally gemeinsam mit ihrem Partner noch in dem Ort wohnt belastet Kate zusätzlich. Kate beginnt Kinderschreie zu hören und sieht immer wieder einen kleinen Jungen, doch niemand glaubt ihr. Bald stellt sie sich die Frage, ob der Juge auch nur ein Produkt ihrer Fantasie ist.



Nuala Ellwood ist es mit einem fesselnden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen einen wirklich lesenswerten Psychothriller zu verfassen. Obwohl es anfangs keine für Psychothriller typische Spannung gibt kann die Autorin den Leser schnell fesseln und bis zum Ende mitreißen. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und war richtig gefesselt, nicht zuletzt, da es einige unerwartete Wendungen gab. Durch den sehr flüssigen Schreibstil erscheint das Buch wirklich kurzweilig und lässt sich schnell lesen. Nuala Ellwood kann zudem unnötige Wiederholungen und Längen gänzlich vermeiden.



Im Buch wechseln sich Teile rund um Kate und Sally ab. Zudem finden sich in den jeweiligen Teilen Zeitsprünge. Diese sind allerdings deutlich gekennzeichnet, wodurch der Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigt wird. Dieser Aufbau hat die Handlung besonders spannend gemacht, da dadurch erst nach und nach einzelne Geschehnisse/ Geheimnisse aufgeklärt wurden.



Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch. Besonders Kates Wahnvorstellungen und Halluzinationen waren wirklich gelungen und bildlich beschrieben. Diese haben die Protagonistin Kate besonders authentisch gemacht. Mit Sally konnte ich relativ wenig anfangen, was aber an der gelungenen Beschreibung der aggressiven und alkoholkranken Frau lag.



„Was ihr nicht seht“ ist mein erstes Buch von Nuala Ellwood und es hat mir wirklich gut gefallen. Aus diesem Grund werde ich auch in Zukunft gerne zu Psychothrillern von der Autorin greifen.



FAZIT:
„Was ihr nicht seht“ ist ein gelungenes Bcuh, das mich wirklich fesseln konnte. Das Buch ist meiner Meinung nach kein typischer Psychothriller, aber dennoch wirklich lesenswert und spannend. Ich vergebe 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.05.2018

Das Meer löscht alle Spuren

Das Meer löscht alle Spuren
0

Der weltweit bekannte iranische Schriftsteller Manash flieht gemeinsam mit seiner Frau aus dem Iran nach Europa. Auf ihrer Flucht werden sie allerdings getrennt und Manash landet in einem dänischen Asylheim. ...

Der weltweit bekannte iranische Schriftsteller Manash flieht gemeinsam mit seiner Frau aus dem Iran nach Europa. Auf ihrer Flucht werden sie allerdings getrennt und Manash landet in einem dänischen Asylheim. Es gibt Hinweise, dass seine Frau nach London kam. Dort verliert sich allerdings ihre Spur. Während Journalisten aus aller Welt Interviews mit Manash wollen, ist er nur bereit ein solches Nora Sand zu geben. Die London Korrespondentin soll als Gegenleistung seine verschwundene Frau finden. Nora, deren Privatleben gerade droht aus allen Fugen zu geraten, stimmt der Suche zu. Dabei deckt sie weitreichende Verbrechen auf und begibt sowohl sich als auch viele andere Menschen in große Lebensgefahr.

Lone Theils Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Autorin kann sehr schnell Spannung aufbauen und den Leser in ihren Bann ziehen. Leider gewinnen jene Kapitel rund um Noras chaotisches Privatleben immer wieder an Überhand, wodurch die eigentlichen Ermittlungen in den Hintergrund geraten. In diesen Kapiteln kann leider die Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Die Autorin schafft es allerdings immer wieder die Spannung neu aufzubauen und unnötige Wiederholungen komplett zu vermeiden. Vor allem die unerwarteten Wendungen und der Showdown konnten mich wirklich begeistern und mitreißen.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild zu den einzelnen Charakteren machen. Vor allem Nora war mir wirklich sympathisch, obwohl sie zum Teil sehr naiv ist und unstrukturiert handelt. Ihre Beziehungsprobleme mit Andreas hätte ich in dieser Ausführlichkeit nicht gebraucht, da es der Spannung leider geschadet hat.

Normalerweise hänge ich mich nicht an Titeln von Büchern auf, aber in diesem Fall finde ich den Titel komplett unpassend. Mich stört der Titel, da man von einer anderen Geschichte ausgeht, als es der Fall ist. Der Originaltitel wiederum hätte mir übersetzt viel besser gefallen und hätte meiner Meinung nach auch besser zur Handlung gepasst.

„Das Meer löscht alle Spuren“ ist bereits der zweite Teil rund um Nora Sand. Ich kenne den ersten Teil bisher nicht und hatte dennoch keinerlei Probleme in die Handlung einzusteigen oder ihr zu folgen. Es werden zwar immer wieder kurze Bezüge zum ersten Teil hergestellt, diese haben aber weder meinen Lesefluss noch mein Verständnis negativ beeinflusst.

FAZIT:
„Das Meer löscht alle Spuren“ ist ein gelungener Kriminalroman, der aktuell sehr relevante und interessante Themen geschickt mit einer Kriminalhandlung verbindet. Nora ist mir trotz ihrer zum Teil etwas gutgläubigen Art sehr sympathisch und ich würde mich freuen ein weiteres Buch mit ihr zu lesen. Allerdings waren mir in diesem Teil die Kapitel rund um ihr Privatleben zu viel, wodurch die Spannung leider nicht durchgehend gehalten werden konnte. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Schönbrunner Finale

Schönbrunner Finale
0

Im letzten Kriegsjahr 1918 werfen italienische Flieger Flugzettel über Wien ab. Während der Großteil der Bevölkerung dies gebannt verfolgt wird ein Mann in der Nähe des Naschmarkts umgebracht. Joseph Maria ...

Im letzten Kriegsjahr 1918 werfen italienische Flieger Flugzettel über Wien ab. Während der Großteil der Bevölkerung dies gebannt verfolgt wird ein Mann in der Nähe des Naschmarkts umgebracht. Joseph Maria Nechyba beginnt zu ermitteln und kommt bald einem möglichen Täter auf die Spur. Die Ermittlungen gestalten sich für Nechyba allerdings sehr schwierig, da das Ende von Österreich- Ungarn droht.


Gerhard Loibelsbergers Schreibstil ist flüssig und bildlich. Obwohl im Buch immer wieder Morde geschehen und Nechyba ermittelt steht meiner Meinung nach die Gesellschaft im Vordergrund. Die gesellschaftliche Entwicklung im Krieg, die Verrohtheit und Gewaltbereitschaft Einzelner sowie der Kampf ums Überleben sind wirklich glaubwürdig dargestellt und konnten mich fesseln. Die eigentlichen Ermittlungen geraten durch die ausführlichen Beschreibungen der Gesellschaft allerdings immer wieder in den Hintergrund, wodurch das Buch zwar fesselnd ist, aber keine für Krimis typische Spannung entsteht. Obwohl ich die Kapitel rund um die gesellschaftliche Entwicklung sehr lesenswert fand nahmen mir persönlich die Szenen rund ums Essen und die Lebensmittelknappheit hin und wieder zu viel Platz ein.


Obwohl es bereits mehrere Teile rund um den sympathischen Ermittler Joseph Maria Nechyba gibt und ich keinen Vorgängerband kenne, hatte ich keinerlei Probleme in die Handlung einzusteigen und dieser bis zum Ende zu folgen. Es wird kein Bezug auf die Vorgängerbände genommen oder Vorwissen vorausgesetzt. Meiner Meinung nach lässt sich dieses Buch komplett als eigenständige Handlung lesen.


Besonders gut gefällt mir, dass der Autor immer wieder österreichische Begriffe und Dialekt in die Dialoge einfließen lässt. Da sich auf der jeweiligen Seite eine Fußzeile mit der Bedeutung und zusätzlich am Ende des Buches ein Glossar findet, wird der Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigt. Ganz im Gegenteil macht dies die Protagnisten und Gespräche besonders authentisch.


„Schönbrunner Finale“ ist mein zweites Buch von Gerhard Loibelsberger. Auch mit diesem Buch konnte mich der Autor überzeugen. Vor allem die geschichtlichen Details wirkten sehr gut recherchiert und haben die Handlung besonders authentisch gemacht. Auch in Zukunft werde ich gerne zu Büchern des Autors greifen.


FAZIT:
„Schönbrunner Finale“ ist meiner Meinung nach kein typischer Krimi. Vielmehr wird ein Bild der kriegsmüden Bevölkerung aufgezeigt, die zum Teil um das nackte Überleben kämpfen muss. Mir persönlich waren es allerdings etwas zu viele Szenen rund um die Lebensmittelknappheit zum Ende des Krieges. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und die authentische Handlung konnte mich überzeugen. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 25.04.2018

Riskante Manöver

Riskante Manöver
0

Mats Holms lebt in Berlin und arbeitet gemeinsam mit Laura May in der Krisen PR. Dabei hilft er sowohl Politikern, Konzernen als auch Prominenten. Um seine Arbeit zufriedenstellend erledigen zu können ...

Mats Holms lebt in Berlin und arbeitet gemeinsam mit Laura May in der Krisen PR. Dabei hilft er sowohl Politikern, Konzernen als auch Prominenten. Um seine Arbeit zufriedenstellend erledigen zu können ist er darauf angewiesen, dass er die Wahrheit von seinen Klienten erfährt. Ein großer Pharmaziekonzern ruft Mats zur Hilfe, da nach der Einnahme eines Medikaments mehrere Kinder erkrankt, beziehungsweise verstorben sind. Zudem wird dem Konzern unterstellt, dass sie die Medikamentenstudie in Indien durchgeführt haben. Plötzlich verschwindet eine Mitarbeiterin des Unternehmens spurlos und der Informant wird tot aufgefunden.

Birand Bingüls Schreibstil ist fesselnd und flüssig. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen. Leider gab es immer wieder Längen, wodurch die Spannung nicht durchgehend gehalten werden konnte. Der Autor hat es allerdings geschafft jedes Mal erneut Spannung aufzubauen.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben. Als Leser kann man schnell Sympathie oder Antipathie für die Charaktere entwickeln. Besonders gelungen finde ich, dass Mats nicht der typische Kommissar ist, wie man ihn in den meisten Kriminalromanen/ Thrillern findet. Mats ist Journalist und hat einige eher unsympathische Seiten an sich. Dies macht die Handlung besonders authentisch und interessant. Ebenso gelungen finde ich, dass man im Laufe des Buches mehr zum Leben und der Vergangenheit der einzelnen Charaktere erfährt.

„Riskante Manöver“ ist mein erstes Buch von Birand Bingül. Es hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen und vor allem den Hauptprotagonisten Mats fand ich sehr interessant. Ebenso gelungen fand ich den Fall mit dem Pharmaziekonzern. Ich hoffe auf einen weiteren Fall für Mats und eine Fortsetzung.

FAZIT:
„Riskante Manöver“ ist ein gelungenes Buch, das allerdings zum Teil unnötige Längen aufweist. Dies hat zur Folge, dass die Spannung leider nicht durchgehend gehalten werden kann und immer wieder einbricht. Vor allem der Hauptprotagonist Mats konnte mich allerdings überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 21.04.2018

Tiefer denn die Hölle

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
0

Martin Bauer arbeitet als Polizeiseelsorger und wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In dem Bergwerk wurde eine mit Honig übergossene Leiche gefunden. Als der Polizist und Kollege ...

Martin Bauer arbeitet als Polizeiseelsorger und wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In dem Bergwerk wurde eine mit Honig übergossene Leiche gefunden. Als der Polizist und Kollege von Martin, Rüdiger Vaals, die Leiche sieht erleidet er einen Herzinfarkt. Schnellerhärtet sich der Verdacht, dass Rüdiger den Toten kannte. Doch was hatten die beiden Männer miteinander zu tun?

Das Autorenduo Peter Gallert und Jörg Reiter haben einen meiner Meinung nach etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Ich konnte der Handlung zwar sofort folgen, brauchte aber circa bis zur Hälfte des Buches, bis ich mich mit dem Schreibstil anfreunden konnte. Die Autoren können sehr schnell Spannung aufbauen und diese auch durch geschickte Wendungen problemlos bis zum Ende aufrecht erhalten. Längen und unnötige Wiederholungen werden gänzlich vermieden.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und vielschichtig. Trotzdem konnte ich mit Martin Bauer anfangs eher weniger anfangen. Im Laufe des Buches wurde er mir allerdings immer sympathischer und ich konnte sein Verhalten auch immer besser verstehen und nachvollziehen. Besonders gelungen finde ich die Einblicke in das Leben einzelner Protagonisten. Dies macht die Handlung besonders authentisch ohne dabei den Fall und die Ermittlungen in den Hintergrund zu rücken.

„Tiefer denn die Hölle“ ist bereits der zweite Teil rund um den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Ich kenne den Vorgänger bisher noch nicht. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme in die Handlung einzusteigen und konnte ihr problemlos bis zum Ende folgen. Ich wurde zudem auch schnell mit den einzelnen Protagonisten vertraut.

FAZIT:
„Tiefer denn die Hölle“ ist ein gelungener Kriminalroman, der vor allem durch eine fesselnde Ermittlung und einen spannenden Todesfall überzeugen kann. Da ich anfangs Schwierigkeiten mit dem meiner Meinung nach eher gewöhnungsbedürftigen Schreibstil hatte vergebe ich 4 Sterne!