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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2020

Wir holen alles nach

Wir holen alles nach
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Sina ist alleinerziehende Mutter und versucht ihren Job, den neuen Partner und ihren Sohn Elvis unter einen Hut zu bekommen. Zum Glück gibt es die Rentnerin Ellen, welche sich zusätzlich um Elvis kümmert ...

Sina ist alleinerziehende Mutter und versucht ihren Job, den neuen Partner und ihren Sohn Elvis unter einen Hut zu bekommen. Zum Glück gibt es die Rentnerin Ellen, welche sich zusätzlich um Elvis kümmert und Sina daher unterstützt. Ellen fällt auf, dass Elvis zunehmend verschlossener ist und es auch weitere Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung gibt. Doch Elvis schweigt zu allen Fragen und schient jemanden zu decken, was zu vielen Gerüchten und der Frage führt, wem man vertrauen kann.

Martina Borgers Roman ist unaufgeregt aber überzeugt vor allem durch ihre einfühlsame Art zu schreiben. Obwohl oftmals kaum etwas passiert fühlt man vor allem mit Elvis mit. Durch Martina Borgers Art zu schreiben erreichen den Leser die gesamten Emotionen und das Thema Gewalt gegen Kinder wird hier gelungen aufgearbeitet ohne dabei die Stimmung des Lesers zu drücken, aber dennoch regt es zum nachdenken an. Obwohl kaum etwas passiert und oftmals einfach nur die gemeinsam verbrachte Zeit zwischen Elvis und Ellen beschrieben wird, konnte ich das Bcuh nur schwer zur Seite legen, da es mich wirklich gefesselt hat.

Die einzelnen Protagonisten sind unfassbar gut ausgearbeitet und überzeugen daher auf ganzer Linie. Vor allem die von Altersarmut betroffene Ellen ist mir sofort ans Herz gewachsen. Aber auch Sinas Überforderung und ihr Wunsch für das Kind da zu sein, ist auf jeder Seite spürbar. Besonders gelungen finde ich, wie die Autorin das Thema Vertrauen in die Handlung einbindet. Auch ich musste mir beim Lesen oftmals die Frage stellen, wie ich in einem derartigen Verdachtsfall reagieren würde und daher fand ich die unterschiedlichen Verhaltensweisen der einzelnen Protagonisten besonders interessant.

FAZIT:
„Wir holen alles nach“ ist ein einfühlsamer Roman, welcher unaufgeregt ist aber dennoch fesselt und zum Nachdenken anregt. Mich konnten allen voran die gut ausgearbeiteten Protagonisten überzeugen, weshalb ich 5 Sterne vergebe!

Veröffentlicht am 14.04.2020

Die Toten vom Lärchensee

Die Toten vom Lärchensee
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Vor fünf Jahren ist ein Wirt im Tiroler Lärchensee ertrunken. Da das spätere Opfer zu diesem Zeitpunkt betäubt war, ist von einem Mord auszugehen. Der Innenminister will, dass dieser Fall endlich gelöst ...

Vor fünf Jahren ist ein Wirt im Tiroler Lärchensee ertrunken. Da das spätere Opfer zu diesem Zeitpunkt betäubt war, ist von einem Mord auszugehen. Der Innenminister will, dass dieser Fall endlich gelöst wird und beauftragt den Inspektor Arno Bussi mit der Lösung des Falls. Dieser beginnt mit seinen Ermittlungen und bald stirbt ein weiterer Mann. Für Arno beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, schließlich will er weitere Morde verhindern.

Joe Fischlers Tirol Krimis sind für mich immer ein besonderes Highlight, da sie in meiner Wahlheimat spielen und mit viel Lokalkolorit sowie Kopfkino punkten. Bisher kannte ich nur die Veilchen Reihe, aber auch Arno Bussi ist ein interessanter, wenn auch oftmals etwas überspitzter und konstruierter Charakter, welchen man gerne bei seinen Ermittlungen begleitet. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und überzeugt durch viel Witz und Humor. Die eine oder andere wirklich amüsante Szene lockert die Handlung deutlich auf und sorgte bei mir für einige Lacher. Allerdings ist die Spannung für einen Krimi viel zu niedrig, stellenweise sogar gar nicht vorhanden. Großteils wird dies durch die humorvollen und kurzweiligen Szenen aber ausgebügelt und man fühlt sich dennoch gut unterhalten. Dennoch fand ich ein paar Szenen zu konstruiert und überspitzt.

FAZIT:
„Die Toten vom Lärchensee“ ist kein typischer Krimi, da beinahe durchgehend die Spannung fehlt. Stattdessen überzeugt das Buch durch viel Witz und Humor. Ich fühlte mich trotz einiger sehr überspitzter Szenen gut unterhalten und vergebe daher 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.04.2020

Verkauft

Verkauft
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Die Psychiaterin Alma und ihre Mutter beginnen in einem Mordfall auf eigene Faust zu ermitteln, denn dieser Mord wird offiziell als Ehrenmord hingestellt, aber es finden sich in diesem mysteriösen Fall ...

Die Psychiaterin Alma und ihre Mutter beginnen in einem Mordfall auf eigene Faust zu ermitteln, denn dieser Mord wird offiziell als Ehrenmord hingestellt, aber es finden sich in diesem mysteriösen Fall zahlreiche Ungereimtheiten. Das Hobbyermitlerteam sucht engagiert nach den Hintergründen der Tat und eine vielversprechende Spur führt in ein Asylheim.

Constanze Dennig hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil, wodurch sich dieser Kriminalroman schnell lesen lässt. Die Autorin kann schnell Spannung aufbauen und diese beinahe durchgehend halten, allerdings wird diese nie nervenzerreißend. Es finden sich einige unerwartete Wendungen, welche die Spannung stellenweise etwas erhöhen. Besonders gut hat mir die Thematik des Buches gefallen, da die Grundlage ein aktuelles Thema ist. Asylpolitik wird immer wieder aufgegriffen und alles in allem ist das Szenario des Buches erstaunlich glaubwürdig und vorstellbar. Im Buch finden sich immer wieder Wiener Ausdrücke, welche ich problemlos verstehen konnte, allerdings sind diese auch in der Fußzeile erklärt.

Die einzelnen Hauptprotagonisten sind leider die Schwachstelle dieses Buches und nicht ganz so ausgereift die die Handlung. Einerseits wirken Alma und ihre Mutter sehr taff und eigenständig, andererseits allerdings kommen immer wieder unbeholfene Seiten zum Vorschein. Dadurch entstehen auch einige Fettnäpfchen, welche die zwei Frauen nicht auslassen. Mich konnten sie aber leider nicht ganz überzeugen, da sie nicht authentisch, stellenweise sogar sehr konstruiert, wirkten.

FAZIT:
„Verkauft“ ist ein hochaktueller Kriminalroman, welcher das brisante Thema Asylpolitik gelungen aufgreift und ein glaubwürdiges Szenario erschafft. Leider konnten mich persönlich die zwei Hauptprotagonistinnen nicht ganz überzeugen, da hier viel Potenzial verschenkt wurde. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 08.04.2020

20000 Meilen unter dem Meer

20000 Meilen unter dem Meer
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Angeblich soll ein Seeungeheuer in den Weltmeeren sein Unwesen treiben. Ein Schiff mit Besatzung, unter ihnen auch der Meeresforscher Aronnax, macht sich auf den Weg dieses zu töten. Wider erwarten handelt ...

Angeblich soll ein Seeungeheuer in den Weltmeeren sein Unwesen treiben. Ein Schiff mit Besatzung, unter ihnen auch der Meeresforscher Aronnax, macht sich auf den Weg dieses zu töten. Wider erwarten handelt es sich bei dem vermeintlichen Ungeheuer um das U- Boot Nautilus unter der Führung von Käpten Nemo. Durch ein Unglück landet Aronnax im U-Boot und bereist die faszinierenden Unterwasserwelten. Doch er muss bald feststellen, dass das U-Boot ein Gefängnis ist und er wünscht sich diesem zu entkommen.

Jules Vernes „20000 Meilen unter dem Meer“ ist eine fantasievolle, zum Teil etwas mystische, Erzählung, welche Jung und Alt gleichermaßen begeistert. Als Hörer wird man in atemberaubende Unterwasserwelten entführt, begegnet beeindruckenden Fischen, jagt Seeungeheuer und entdeckt das sagenumwobene Atlantis. Aber auch die eine oder andere actionreiche Seeschlacht darf nicht fehlen. Da auch Fakten und wissenschaftliche Hintergründe nicht zu kurz kommen, lernt man sogar noch etwas über die Geschichte der Seefahrt, die Unterwasserbewohner und einige Länder. Allerdings sind gerade diese lehrreichen Passagen oftmals zu ausschweifend erzählt, wodurch sie zu langatmig erschienen und die eigentliche Reise mit dem U-Boot in den Hintergrund rückt. Ansonsten konnte mich das Hörbuch fesseln und es erschien mir im Großen und Ganzen kurzweilig und es war ein unterhaltsamer und zugleich lehrreicher Zeitvertreib.

FAZIT:
„20000 Meilen unter dem Meer“ ist ein zeitloser Klassiker, welcher seine Zuhörer sowohl gut unterhält als auch interessantes Wissen vermittelt. Die Umsetzung als Hörbuch ist gut gelungen, allen voran der Sprecher und dessen Lesetempo konnten mich überzeugen. Besonders gut gefällt mir, dass der Sprecher ausnahmslos jedem Protagonisten seinen ganz eigenen Charakter verleiht. Da es allerdings hin und wieder kleinere Längen gab, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 08.04.2020

Das Mädchen aus Brooklyn

Das Mädchen aus Brooklyn
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Raphaël und Anna sind verlobt und scheinen das perfekte Paar zu sein. Doch Anna weigert sich ihrem Verlobten von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Wenige Wochen vor der geplanten Hochzeit ringt sie sich ...

Raphaël und Anna sind verlobt und scheinen das perfekte Paar zu sein. Doch Anna weigert sich ihrem Verlobten von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Wenige Wochen vor der geplanten Hochzeit ringt sie sich durch und zeigt Raphaël ein Foto von drei Leichen. Sie sagt, dass sie dafür verantwortlich ist. Nachdem sich bei Raphaël der erste Schock gelegt hat, will er mit Anna darüber sprechen, doch diese ist spurlos verschwunden. Gemeinsam mit seinem Freund Marc, welcher ein ehemaliger Polizist ist, macht er sich auf die Suche nach seiner Verlobten und schnell steht fest, dass der Schlüssel in Annas Vergangenheit liegt. Die beiden Männer decken ein Verbrechen auf, das für alle Beteiligten weitreichende Folgen hat.

Guillaume Musso schafft es wieder einmal ein flüssiges Buch zu verfassen, welches seine Leser komplett fesseln und mitreißen kann. Obwohl die Spannung nie wirklich hoch ist und der Großteil des Buches aus Ermittlungsarbeit besteht, konnte es mich dennoch komplett in seinen Bann ziehen. Im Mittelteil kommt es zu ein paar Längen, welche allerdings durch die unerwarteten aber schlüssigen Wendungen beinahe komplett wett gemacht werden. Die Auflösung ist schockierend, aber ebenso glaubwürdig.

Die einzelnen Protagonisten wirken im Großen und Ganzen authentisch, wenn auch eher blass. Raphaël, Anna und Marc stehen im Mittelpunkt und können überzeugen. Alle anderen Charaktere bleiben eher Randfiguren und machen teilweise einen etwas konstruierten Eindruck (allen voran Zorah). Etwas gestört hat mich, dass Anna die Erlebnisse in ihrer Vergangenheit und auch die aktuellen Geschehnisse so leicht weggesteckt hat. Dies erschien mir doch etwas unrealistisch. Gerade Marc war mir sehr sympathisch und daher habe ich seine Ermittlungen und die Suche nach Anna gerne verfolgt.

FAZIT:
„Das Mädchen aus Brooklyn“ ist zwar nicht das stärkste Buch von Musso, aber es ist fesselnd und mitreißend. Da es im Mittelteil ein paar Längen gibt und mich nicht alle Protagonisten überzeugen konnten, vergebe ich 4 Sterne!

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