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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2016

Ein Jugendthriller für Mädchen.

Secrets
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Das ist der erste Teil einer zusammenhängenden Triologie, die von drei verschiedenen Autorinnen geschrieben wird.

Inhalt:

Emma, Kassy und Marie sind BFFs (Best Friends Forever). Doch auf Maries Abschiedsparty, ...

Das ist der erste Teil einer zusammenhängenden Triologie, die von drei verschiedenen Autorinnen geschrieben wird.

Inhalt:

Emma, Kassy und Marie sind BFFs (Best Friends Forever). Doch auf Maries Abschiedsparty, bevor sie für ein Auslandsjahr nach Australien fliegt, ereignet sich eine Tragödie: Marie stirbt - sie ist die Klippen hinunter gestürzt. Nun fragt Emma sich, was denn genau jene Nacht geschehen ist. Mit Trauer im Herz und depressiven Gedanken im Kopf, versucht sie herauszufinden, wer die Schuld an Maries Tod trägt, was genau passiert ist und warum.



Meinung:

Der Anfang beginnt mit viel "Normalität". Emma, Marie und Kassy sind Schulmädchen, die entsprechend ihrer Jugend die Zeit vor dem Ernst des Lebens genießen. In der Partynacht, als Marie ihren Abschied feiert, geschieht dann das Unfassbare. Ab diesem Zeitpunkt ist die Geschichte von Depressivität, Trauer und Geheimniskrämerei durchzogen. Diese Merkmale haben zum Verlauf der Handlung gepasst, die Handlung war logisch aufgebaut. Für meinen Geschmack war es ein bisschen zu viel Trauer und negative Gedanken, hätte auch gerne ein Lichtblick gesehen ;).

Das Cover und der Titel wirkten geheimnisvoll auf mich und sehr fesselnd. Die Aufmachung hatte meine Neugierde geweckt und bis zum bitteren Ende des Buchs und noch weiterhinaus wurde meine Neugierde noch nicht gestillt. Denn das offene Ende wirft mehr Fragen auf, als Antworten gegeben werden.

Die Innenseiten des Buchumschlags sind sehr kreativ gestaltet. Finde ich sehr authentisch im Vergleich zu dem, was sie darstellen sollen. Der Schreibstil war flüssig zu lesen und die Seitenanzahl beläuft sich auf ca. 200 Seiten, so dass das Buch schnell gelesen ist. Aber Achtung! - Die Geschichte macht Lust auf mehr, denn die Frage, was mit Marie an dem Abend geschehen ist, wird nicht in diesem Band beantwortet. Der Leser muss also wahrscheinlich noch zwei Bände lang zappeln, bevor er die Antwort erhält.

Emma, aus deren Ich-Perspektive erzählt wird, wirkt auf mich falsch, heuchlerisch und ist keine gute Freundin. Zwar verstehe ich ihre Lage und kann ihr Handeln nachvollziehen, es ändert aber nichts daran, dass sie kein Rückgrat hat. Deshalb finde ich sie unsympathisch. Erst am Ende, als sie die Trauerrede gehalten hatte, hatte sie einiges bei mir wieder gut machen können. Denn dort hatte sie endlich ausgepackt und wenigstens in manchen Dingen die Wahrheit gesprochen.

Ich gebe dem Buch 3,8 Sterne, da das Buch und das Konzept der Triologie sehr interessant und originell war. Die Geschichte wurde auch sehr spannend konstruiert und macht neugierig auf die Fortsetzung, aber mit den Charakteren (z.B. Emma, Kassy, Daniel) konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Des Weiteren war die Atmosphäre der Geschichte zu bedrückend. Sehr viele Personen in dem Buch sind nur mit Trauern beschäftigt. Beide Kritikpunkte haben meinen Lesespaß ein wenig gemindert.

Veröffentlicht am 27.11.2016

Wow - ich bin sprachlos vor lauter Begeisterung.

KALYPTO - Die Herren der Wälder
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Wow, einfach nur wow. Aber zuerst sollte ich mit dem Inhalt beginnen:

Kalypto, das Reich der Magier existiert schon lange nicht mehr. Doch die Magier sind keinesweg verschwunden, sie schlafen den fast ...

Wow, einfach nur wow. Aber zuerst sollte ich mit dem Inhalt beginnen:

Kalypto, das Reich der Magier existiert schon lange nicht mehr. Doch die Magier sind keinesweg verschwunden, sie schlafen den fast ewigwährenden Schlaf und warten auf ihre Gelegenheit, ein zweites Reich zu gründen und damit Kalypto wieder auferstehen zu lassen. Zu diesem Zweck werden vier Magier entsendet, die jeweils ein Volk ausbilden. In blutigen Kriegen soll das stärkste Volk ermittelt werden, welches die Grundlage der Dienerschaft des zukünftigen Zweiten Reiches von Kalypto darstellen wird. In diesem ersten epischen Band der Triologie begleitet der Leser die Magierin Catolis mit ihrem Volk der Tarkaner auf einen Kriegszug gegen das Bergvolk des Landes Garona.

Meinung:

Ich bin immer noch ein wenig sprachlos, nachdem ich das letzte Drittel des Buches verschlungen habe.

Zu Anfang der Geschichte habe ich Schwierigkeiten gehabt, einen Lesefluss zu finden. Denn es gab viele Wörter (und vor allem neuartige Gebräuche) der dortigen Fantasiewelt, die ich nicht kannte (z.B. Schlammwelse, Flussparder und hat jemand schon mal etwas von Schwertdamen gehört?). Es kommt zu Anfang sehr viel an Informationen auf den Leser zu, doch einmal eingelesen, kann man es nicht mehr weglegen. Das verspreche ich Ihnen. Schon nach ca. 100 Seiten war ich im Bann der Geschichte gefangen, gemeinsam mit Lasnic habe ich "die Natur der Wälder gespürt", unter seiner Zerrissenheit mitgelitten, seinen Mut beim Kampf gefeiert. Gespannt habe ich Ayrins Weg zur Königin verfolgt, ihre Bürde bedauert und schließlich den Fall ihres Königreiches mit klammen Augen entgegengesehen.

Das Buch ist dem Genre High-Fantasy zuzuordnen. Die Liebhaber von "Das Lied von Eis und Feuer" (von Herr GRRM) oder "Das Spiel der Götter" (von Herr Erikson) werden diesen Auftakt einer epischen Saga zu schätzen wissen. Denn das Ausmaß der Handlung, das Tempo der Geschichte und die starken Charaktere des Buches stehen den oben genannten Werken in nichts nach.

Die Charaktere sind vielschichtig und besitzen sehr viel Tiefe. Es gibt kein Schwarz oder Weiß, nicht jeder ist herzensgut. Alle haben so ihre Makel und das macht sie so interessant. Es gibt keine "perfekten" Charaktere, weder bei den Protagonisten, noch bei den Hauptpersonen. Umso mehr erscheinen mir einige davon als sehr liebenswert und sympathisch. Wer kann Lasnic widerstehen, wenn er wieder einmal fluchen muss ("Marderscheiße"). Wer muss nicht schmunzeln, wenn der gewitzte Lord Frix in seine Trickkiste kramt und seine Gefährten rettet. Ich jedenfalls nicht. Selbst die Bösewichte finde ich sehr faszinierend. Herr Jacuba gelingt es in diesem Buch die Charaktere so zu entwickeln, dass ich sie alle auf die eine oder andere Weise schätzen gelernt habe. Ob für ihre Blutrünstigkeit, ihren Mut, ihre Geschick oder einfach ihr Leidensweg. Sie sind alle einzigartig und tragen einen erheblichen Teil zu einer unvergesslichen Geschichte bei.

Die Handlung ist sehr originell und überraschend. Zum größten Teil war die Geschichte für mich nicht vorhersehbar. Ich ließ mich überraschen und wurde überwältigt von rasanten Ereignissen, die Schlag auf Schlag kamen. "Langweilige" Stellen wurden ausgelassen, die Ereignisse, denen der Leser entgegenfiebert, wurden ihm auch nicht lange vorenthalten (z.B. Lasnics Kletterduell in Garonada). Der Spannungsbogen ist dem Autor gut gelungen, die Geschichte hat mich bis zur letzten Seite festgehalten.

Der Schreibstil war für mich ok. Der Perspektivenwechsel - die Geschichte wird aus der personalen Erzählperspektive wiedergegeben - erfolgte jedoch immer an der spannendsten Stelle und bei einem Kliffhänger, ich habe mich immer so geärgert! Aber das mal wohl ein spannendes Buch aus - man lässt den Leser zappeln.

Es passierte so viel in dem Buch, dass ich gar nicht auf alles eingehen will, sonst wird diese Rezension noch zu einem weiteren Roman. Zum Schluss möchte ich dem Buch 5 Sterne und noch eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben. Für alle High-Fantasy-Liebhaber: Es lohnt sich!

Veröffentlicht am 27.11.2016

Leider hat mir die Geschichte überhaupt nicht gefallen.

Azur
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Inhalt:

Saphirs Welt ist die Welt der Diebe. Er ist das Gildenoberhaupt und hat unter sich eine Gruppe von Traumdieben, die nach Farben und Edelsteinen benannt sind. Jess ist eine davon. Nachts macht ...

Inhalt:

Saphirs Welt ist die Welt der Diebe. Er ist das Gildenoberhaupt und hat unter sich eine Gruppe von Traumdieben, die nach Farben und Edelsteinen benannt sind. Jess ist eine davon. Nachts macht sie die Stadt als Traumdiebin Azur unsicher, tagsüber ist sie eine unschuldig wirkende Studentin mit einem Nebenjob im Dekoladen. In ihrem Stammcafe lernt sie die Behüter, die Gesetzeswächter in Sachen Träume, kennen. Einer davon lässt ihr Herz schneller hüpfen. Doch die Gruppe der Behüter wissen nichts von ihrer wahren Identität als Diebin. Werden die Behüter, die Jess inzwischen als Freunde gewonnen hat, sich von ihr abwenden, sobald sie die Wahrheit erfahren?

Meinung:

Ich hatte aufgrund der sehr guten Rezensionen und dem Klappentext sehr hohe Erwartungen an das Buch. Leider war es für mich eine große Enttäuschung. Der Klappentext sollte doch als Appetizer für das Buch dienen. Doch im Laufe der Geschichte erschien mir der Klappentext eher wie eine Zusammenfassung der ganzen Story. Denn viel mehr passierte einfach nicht. Es gab einfach meiner Meinung nach zu wenig Handlung, stattdessen werden die Seiten mit viel kitschigem "Hach-der-macht-mich-so-an" und "Wow-die-verdreht-mir-den-Kopf" gefüllt. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Erst im letzten Fünftel des Buches hatte ich das Gefühl, es regt sich doch noch was in puncto Handlung. Doch auf eine Riesenüberraschung warte ich heute noch - der Plot war sehr einfach und vorhersehbar. Vielleicht werde ich eines Besseren belehrt im nächsten Band. Das Ende ist offen; da es eine Diologie werden soll, ist es zufriedenstellend. Der größte Mängel, der mich beim Lesen gestört hat, waren die farblos geschilderten und vor allem einseitigen Charaktere. Es gibt in diesem Buch nur schwarze Charaktere oder weiße. Ein wenig grau gibt es nicht. Selbst Jess wird als total gute Persönlichkeit dargestellt und stiehlt nur, weil sie dazu gezwungen wird. Die Protagonisten wirken auf mich sehr oberflächlich beschrieben, ebenso wie die Geschichte. Es hätte genauso gut eine Kurzgeschichte mit 40 Seiten sein können, die Handlung wäre damit schon gedeckt. Es fehlte an Tiefe, die der Geschichte Leben eingehaucht hätte. Somit konnte ich mich leider mit keinem der Protagonisten anfreunden. Der Plot war sehr originell und ich fand die Idee, Träume zu stehlen, sehr ansprechend. Doch leider war die Idee zu wenig ausgefeilt und die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Ich habe mich durch die Geschichte gequält, denn die Protagonisten hatten mich leider nur noch genervt. Ich hätte mir weniger Jess + Cedric und deren gegenseitige Anziehung gewünscht und mehr Beschreibungen, Szenen und Hintergründe zu der Diebeswelt (z.B. Warum gibt es ein ungeschriebenes Gesetz für den Verbot der Ausweitung des Territoriums der Diebesgilde außerhalb der Landesgrenzen?).

Fazit:

Die Geschichte hatte von der Idee her sehr viel Potential, doch sie wurde leider zu wenig ausgeschöpft. Die fantastische Idee wurde wenig entwickelt, stattdessen wurde die Beziehungsebene ausgefeilt und breitgetreten. Schade für so eine gute Ausgangsidee.

Veröffentlicht am 27.11.2016

Gruselig und lesenswert - ein All-Age-Roman

Wasser
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Inhalt:

Eine Freundschaft, die einem mächtigen Gegner trotzen muss. In den 80ern: Lucie, Paul, Mark, Dirk und Sasch sind enge Freunde, sind eine Bande. Als Kaltz sich ihnen anschließt, stirbt er unter ...

Inhalt:

Eine Freundschaft, die einem mächtigen Gegner trotzen muss. In den 80ern: Lucie, Paul, Mark, Dirk und Sasch sind enge Freunde, sind eine Bande. Als Kaltz sich ihnen anschließt, stirbt er unter mysteriösen Umständen. Die Bande wird misstrauisch und suchen nach ihm sowie nach weiteren in der Vergangenheit vermissten Kindern. Dabei werden sie von mächtigen und starken Gegnern verfolgt, da sie alle eine Rolle in dieser Geschichte haben (der Krieger, der Seher, der Anführer, die Frau, der Weise). Diese Gegner haben nur ein Ziel: diese Kinder tot zu sehen, mit allen Mitteln.

Meinung:

Das Buch enthält eine gruselige Horrorgeschichte in den 80er Jahren. Im Buch werden viele Zusammenhänge zu der Zeit hergestellt. Trotz jugendlicher Protagonisten, ich möchte eher sagen, noch Kinder, ist das Buch eher weniger für Kinder geeignet, da man beim Lesen richtig viel Angst bekommen kann. Denn viele Horrorelemente bzw. Szenen sind meiner Meinung nach sehr furchteinflößend und haarsträubend geschildert.

Das Buch geht schon wehmütig los. Man merkt am Ton der Erzählung, dass der gute Zustand dieser Freundschaft, die Unbeschwertheit, die Unbefangenheit und die Unbekümmertheit der Bande schon sehr bald auf die Probe gestellt wird. Bald gibt es erste Tote und nach und nach kommt ein wenig Licht ins Dunkel. Es bleibt sehr lange mysteriös und dadurch wird es sehr spannend für den Leser(Was war mit den Toten in 1952? Wo ist Kaltz? Wer hat Toto ermordet? Wieso kann Dirk Geister sehen?). Aber mit jeder Seite löst sich mit Hilfe der Bande die Geheimnisse ein wenig auf. Währenddessen werden sie immer vom "Wasser" bedroht, welches nicht nur der Bande, sondern auch mir einen gehören Schrecken einjagt.

Der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen. Das Buch (ebook-Version) hat einige Fehler, über die man aber hinwegsehen kann. Herr Voss versteht es, eine bedrohliche, furchterregende, horrorhafte Stimmung zu beschwören und doch gleichzeitig den Zusammenhalt der Bande, ihre Freundschaft und auch ihre Unsicherheit gegenüber der Zukunft in diesen Zeiten des Umbruchs, da sie bald von der Schule abgehen, hervorzuheben. Während der gesamten Geschichte hindurch habe ich diesen Wehmut gespürt, da ich gemerkt habe, die Bande, die zu Anfang noch total unbeschwert war, wird nicht mehr die gleiche sein. Das, was sie erleben, setzt ihnen zu und stellt alle Mitglieder auf eine harte Probe.

Die Protagonisten sind sympathisch, man erhält Einblicke in deren Privatleben außerhalb der Bande. Nicht jedes Bandenmitglied hat eine glückliche Kindheit, sie haben alle eine individuelle Familiensituation, mit der sie sich zurechtfinden müssen. Dadurch sind sie mir alle an Herz gewachsen, denn sie sind alle auf ihre Weise gezeichnet und trotzdem finden sie gemeinsam zueinander, eine Freundschaft, die durch dick und dünn hält, ein Zusammenhalt, den man selten findet.

(Achtung: Nächster Abschnitt ist ein dicker Spoiler!!!)

Das Ende fand ich ein wenig schade, denn die Bösen werden nicht bestraft, dabei hätten sie es verdient. Das Ende bleibt mehr oder weniger offen. Ich sehe aber ein, dass ein anderes Ende vielleicht gar nicht zur Geschichte gepasst hätte. Somit ist es ein zufriedenstellendes und zur Geschichte harmonisches Ende, was mich aber traurig zurücklässt. Denn der Verlust der Unbeschwertheit der Kinder am Ende der Geschichte hat mich besonders mitgenommen. Am Ende wird nicht alles aufgeklärt, vieles bleibt offen und manche Fragen sollte der Leser sich selbst beantworten, dieser Aspekt würde ich als Pluspunkt werten, da die Kinder, die Geschichte und die Handlung einfach Ecken und Kanten hat. Da ist es nur logisch und macht das Buch zu einer runden Sache, wenn nicht alles auf Anhieb klappt (auch für den Leser).

Ich empfehle die Geschichte jedem, der keine Angst vor bösen Geistern hat und auf jugendlichen Protagonisten steht. Des Weiteren sollte man darauf eingestellt sein, dass die Geschichte in der Retrozeit sich abspielt. Das Buch ist dem Horror bzw. auch Thriller einzuordnen. Ich war absolut gefesselt von der Geschichte, nachdem ich mich eingelesen hatte, deshalb gebe ich dem Buch unter Berücksichtigung einer Schwachstellen 4.5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.11.2016

So lustig! Unbedingt die Fußnoten lesen!

Das Schlossgespinst
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Inhalt:

Rechtsanwalt Fickel ist karrieremäßig keine bedeutende Person. Mit dem Mord an Frau Elfriede Langguth, der ehemaligen Bürgermeisterin, in dem kleinen Städtchen Meiningen gerät Herr Fickel in einen ...

Inhalt:

Rechtsanwalt Fickel ist karrieremäßig keine bedeutende Person. Mit dem Mord an Frau Elfriede Langguth, der ehemaligen Bürgermeisterin, in dem kleinen Städtchen Meiningen gerät Herr Fickel in einen Strudel spannender Ereignisse, in dem er sich mittreiben lässt und trotzdem mit heiler Haut davonkommt. Herr Fickels Exfrau, die Oberstaatsanwältin und sein komplettes Gegenteil, mischt ordentlich in der Handlung mit und sorgt für manche Lacher.

Meinung:

Ein Regionalkrimi von köstlichstem Humor! Das Cover und der Titel wollen nicht so recht zur kriminalen Handlung passen, aber dem Lesespaß tut es keinen Abbruch. Die Geschichte besitzt eine gut durchdachte Handlung und wird von sprachlicher und inhaltlicher Kreativität (z.B. Herr Fickel beim Maskenball), unterhaltsamem Humor und reichem Hintergrundwissen (zahlreiche Anspielungen auf die DDR) solide gestützt.

Das Buch hatte mich von der ersten Seite an fest im Griff. Denn die Handlung wird gepackt erzählt und ich musste alle paar Minuten lachen. Der sprachliche Humor und die konstruierten Witze kamen flüssig und natürlich rüber, so dass ich mich an keiner Stelle gelangweilt habe.

Trotz des Krimi-Genres bin ich angenehm angetan, dass die Morde bzw. die Toten nicht zu blutig und brutal dargestellt werden. Zwar gibt es auch unappetitliche Szenen, die jedoch mehr witzig als eklig waren (dem Autor sei Dank!).

Das Ende ist für mich total überraschend gewesen. Denn der Leser wird einige Zeit durch die vielen Verdächtigen und dem Verlauf der Ermittlungen an der Nase herumgeführt. Doch die Auflösung des Falls erscheint logisch und stellt den Leser zufrieden.

Die Charaktere habe ich nun allesamt ins Herz geschlossen. Alle haben so ihre Macken und Schwachstellen, dennoch kommen sie sympathisch rüber und vor allem menschlich. Bei dem Hund Erich, Herr Fickel, Kommissar Recknagel und Frau Gundelwein habe ich mich wohlgefühlt. Gerne begegne ich ihnen in einem anderen Abenteuer.

Gelungen fand ich die zahlreichen Fussnoten, an die ich mich zwar erst gewöhnen musste - denn ich lese hier ja kein Sachbuch (!) - , aber sie waren durchaus informativ und unterhaltsam. Beispielsweise stand bei homo homini lupus als Fussnote: "Sinngemäß: Der Ossi ist des Ossis Wolf". (S. 268) Der Autor hatte hier sehr gute Recherchearbeit geleistet.

Dieses Buch ist Herr Fickels dritte Fall, nach dieser Lektüre stehen Band 1 und Band 2 ab sofort auf meiner Wunschliste. 5 Sterne für diesen spannenden und witzigen Krimi.