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Veröffentlicht am 13.11.2016

Eine solide und kurzweilige Lektüre, die gut unterhält.

Kontrolle. Macht. Tod.
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Titel: Kontrolle. Macht. Tod.
Autor: Klaus Schuker
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 28.09.2016
Aktuelle Ausgabe: 28.09.2016
Verlag: fabulus Verlag
Flexibler Einband 271 Seiten
Genre: Psychothriller angegeben, ...

Titel: Kontrolle. Macht. Tod.
Autor: Klaus Schuker
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 28.09.2016
Aktuelle Ausgabe: 28.09.2016
Verlag: fabulus Verlag
Flexibler Einband 271 Seiten
Genre: Psychothriller angegeben, Krimi mit Psychoelementen meines Erachtens
Ähnliche Bücher: Bücher um Ermittlungen von Serienmorden.


Inhalt:

Frauen werden von einem Serienmörder ins Visier genommen. Er ermordert sie auf verschiedene Weisen und legt sie aus. Privatdetektiv Molden und seine neue Bekanntschaft Greta geraten mitten hinein in die Ermittlung.

Meinung:

Der Titel passt absolut zur Geschichte. Das habe ich schon in den ersten Seiten des Buches gemerkt. Das Cover (als Printversion)
wirkt durch den Blutfleck authentisch, gruselig, düster, brutal und lässt es mir kalt den Rücken runterlaufen.
Die Printversion bietet des Weiteren noch eine Besonderheit: Die Seiten des Buches sind am Rand rot gefärbt, so dass der Buchquerschnitt an allen Seiten rot ist ausgenommen des Buchrückens. Mir persönlich gefällt es nicht so, es wirkt auf mich zu künstlich. Ich habe aber von anderen gehört, die das gut fanden.

Die Handlung hat mir mittelmäßig - gut gefallen. Ich hatte während des Lesens schon die eine oder andere Vermutung zu der Identität des Täters gehabt, ein Gesamtbild konnte ich allerdings nicht selbst konstruieren. Es war zum Teil durchschaubar für den Leser, der oft Krimi liest. Der Leser verfolgt Moldens Ermittlungen und wird ab und zu auf durchschnittliche Art und Weise in die Irre geführt, eine Raffiniertheit oder ein Genialstreich wurde vom Autor nicht geboten. Die Psychothriller - Leser könnten evtl. an den Beschreibungen der Mordvorgänge Gefallen finden. Nicht zu schockierend, aber doch so,
dass sie einen schaudern lassen. Die Handlung wird chronologisch erzählt - dazu gibt es kapitelweise immer eine Tagesangabe.

Die Charaktere wurden nicht mit einer solchen Tiefe behandelt, wie ich es mir für die Sympathieentwicklung gewünscht hätte. Sie kamen sehr flach rüber und mir hätte es wesentlich mehr gefallen, wenn die Beziehung von Molden zu Greta ein bisschen mehr Beachtung erhalten hätte. So kam dieser Handlungsstrang mir doch sehr oberflächlich erzählt und teilweise auch unglaubwürdig vor und ich wurde nicht warm mit den Protagonisten.

Der Schreibstil war für mich gut und flüssig zu lesen. Einfache, keine gekünstelte Sprache - dadurch kam ich auch sehr schnell durch das Buch.

Fazit:

Insgesamt ein solides Buch, das ein wenig besser ist, als der Durchschnitt. 3.4 Sterne dafür.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Eine gute Fantasy-Lektüre mit einer Prise Erotik und einigen Schwachpunkten

Duft des Sturms
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Das ist der dritte Band der Reihe Das Erbe der Sieben Wüsten. Dieser Band ist alleinstehend und kann ohne Vorwissen gelesen werden.

Titel: Das Erbe der Sieben Wüsten - Duft des Sturms
Autorin: Helen B. ...

Das ist der dritte Band der Reihe Das Erbe der Sieben Wüsten. Dieser Band ist alleinstehend und kann ohne Vorwissen gelesen werden.

Titel: Das Erbe der Sieben Wüsten - Duft des Sturms
Autorin: Helen B. Kraft
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 20.10.2016
Aktuelle Ausgabe: 20.10.2016
Verlag: Machandel-Verlag
Flexibler Einband 400 Seiten

Inhalt:

Natayla, Zeyndas Tochter und Cruths Enkelin ist Herrscherin über die Sieben Wüsten und Sela. Jahrhunderte sind vergangen und sie hat immer noch keine Bestie gefunden, die zu ihrem passt. Sie macht sich auf die Suche nach einem Bestienpartner, um endlich den ersehnten Nachwuchs zu erhalten, den sie sich so sehr wünscht. Auf ihrer Reise macht sie die Bekanntschaft von zwei attraktiven Männern - Lucasz und Daemyan - und einer von beiden hat den richtigen Duft. Diesen Mann mit dem Honig-Karamell-Whiskey-Duft hat ihre Bestie zum Partner erwählt. Welcher von beiden ist es?

Meinung:

Wie schon in den Vorgängerbänden, begeben wir uns in die Welt der Bestien. Doch die Tore zur Bestienwelt sind verschlossen, die Bestien leben in der Menschenwelt in einer eigenen Gemeinschaft. Das Setting ist sehr gut herausgearbeitet, schön konstruiert mit originellen Ideen. Die Reihe beinhaltet High-Fantasy der Extraklasse - ohne Elfen, Zwerge, Vampire, Riesen. Bestien sind "Gestaltwandler" und können eine Bestienform annehmen oder die Menschenform. Ich bin immer noch vom ganzen Worldbuilding, wie von der ersten Seite an, fasziniert. Originell, eigensinnig und interessant.

Dieser Band ist meines Erachtens ein wenig schwächer als die beiden Vorgängerbände aus folgenden Gründen:

- Die Handlung war an vielen Ecken vorhersehbar, hat mich nicht überraschen können.
- Natayla war für mich kein stimmiger Charakter und auch keine sympathische Protagonistin. Sie ist zum einen viel zu stur und irgendwie auch nicht besonders klug, finde ich. Sie fällt auf ziemlich viele Dinge herein, die ich aus Spoilergründen nicht näher erläuter. Doch dann setzt sie sich trotzdem durch, ohne auf andere Ratschläge zu achten, nur weil sie in der richtigen Position ist und sich das erlauben kann. Dass sie damit noch durchkommt... gefällt mir nicht so ganz. Da ist der Plot leider nicht gut gelungen.
- Alle Charaktere, außer Cruth und Barrique, haben mich nicht für sich einnehmen können. Daemyan kam mir wie Deko rüber, er hatte kaum eine größere Rolle gespielt, außer als Partner Natalyas und damit verbundene kleinere Problemsituationen. Natalya hatte, wenn auch unbeabsichtigt und ohne selbstverschulden, alle wichtigen Entscheidungen alleine getroffen, da hatte der Partner leider nichts zu sagen. (z.B. Duelle, Riskierung der Schwangerschaft) Das ist für mich keine gute Beziehung.

Es gab natürlich auch Dinge, die mir gut gefallen haben:

- Barrique! Diejenigen, die ihn kennen, wissen, was ich meine. Lustig, niedlich und sehr klug. Man muss den kleinen Kobolden einfach lieben.
- Wie anfangs erwähnt: Wundebares Setting, originelle Fantasywelt.
- Eine gute Mischung aus Romantik, Fantasy, Erotik, Abenteuer und Humor.

Fazit:

Insgesamt ein gutes Buch mit einigen Schwachpunkten. Während ich bei Band 1 und 2 restlos begeistert war, konnte mich dieser Band nur bedingt überzeugen. Trotz dieser Kritikpunkte bin ich ein großer Fan der Reihe. 3.5 Sterne für die Geschichte um Natayla und Daemyan.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Ein Meisterwerk der High-Fantasy.

Der Weg der Könige
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Titel: Der Weg der Könige
Originaltitel: The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 1)
Autor: Brandon Sanderson
Broschiert: 896 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. November 2015)


Dies ist der ...

Titel: Der Weg der Könige
Originaltitel: The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 1)
Autor: Brandon Sanderson
Broschiert: 896 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. November 2015)


Dies ist der erste Teil des ersten Buches von zehn Büchern der Reihe Sturmlicht-Chroniken. Das erste Buch der englischen Fassung ist in zwei deutsche Bände aufgeteilt.

Zusammenfassung:

Ein Soldat und meisterhafter Kämpfer wird "unverschuldet" versklavt und gerät in die unterste Ebene der Gesellschaft. Ein Kriegsherr will die Armee und das Reich aufgrund von Visionen vereinen. Ein Assassine in Weiß jagt Könige und Oberhäupter. Eine Adlige begibt sich in die Vormundschaft einer Gelehrten, um sie zu bestehlen.

Vier verschiedene Handlungsstränge, die langsam sich zu einer Geschichte verbinden.

Meinung:

Meisterlich geschrieben und spannend erzählt. Der Weg der Könige war mein erstes Buch von Brandon Sanderson. Für mich war die Lektüre ein Weg voller Spannung, Mitfiebern, Mitleiden.

Die Geschichte ist so gut erzählt und die Schauplätze sind so anschaulich beschrieben, dass man wirklich die Bilder wortwörtlich vor Augen hat.
Die Charaktere sind liebenswert und haben ihre eigenen Macken. Diese machen sie jedoch umso einzigartiger und sympathischer.
Die Handlung ist mitreißend und durchaus klug konstruiert mit überraschenden Elementen, mit denen man nicht rechnet.
Die Magie bzw. das Magiesystem ist gut ausgeklügelt und originell. Ebenso wie die Handlungsschauplätze. Man hat das Gefühl, etwas Neuartiges zu lesen (keine Trolle, Elfen, Vampire etc.).

Zu diesem Buch kann ich nur sagen: Originell, meisterhaft und zum Verlieben.

Ich möchte das Buch jedem empfehlen, der auf High-Fantasy steht. Hierdurch bin ich zu Herr Sandersons Fan geworden und verschlinge seine Bücher geradezu (manche auch mehrmals ;)).

Anmerkung für diejenigen, die ein Vergleich mit Herr George R.R. Martins Werk "A song of ice and fire" haben wollen:

1. Der erotische Aspekt und die Grausamkeit/Brutalität sind bei Herr Sandersons Buch weniger stark ausgesprägt (bis jetzt gab es keine explizite Szene). Das ist aber angenehm in soweit, dass diese Punkte auch gar nicht notwendig sind, um den Leser zu fesseln. Brandon Sanderson legt eher Wert auf den Plot und sein sogenanntes "Worldbuilding" mit dem Magiesystem, eine neue Welt, neue Formen der Gesellschaft und neue Völker. Herr Martins Schwerpunkt liegt eher auf den Intrigen und darauf basierende Handlungen. (Mein Eindruck)

2. Für mich erscheint die Saga von Herr Martin sehr ausufernd. Ich sehe da kein Ende in Sicht und viele Handlungsstränge enden, neue kommen hinzu. Bei Herr Sanderson habe ich das Gefühl, alle Handlungen führen zu einer Geschichte. Am Anfang weiß man zwar noch nicht soo viel und wird erst langsam herangeführt an die Hauptgeschichte, aber es passt zumindest alles zusammen. Man braucht aber auch viel Geduld, sich in die fantastische Welt hereinzufinden. Aber das lohnt sich! Herr Sanderson sagt persönlich, dass er seit 10 jahren diese Geschichte schreiben wollte, sodass er wohl genug Zeit hatte, die ganze Geschichte auszufeilen.

3. Gemeinsamkeiten: Beide Reihen gehören der High-Fantasy an. Mit eigener Welt, vielen fantastischen Charakteren (die auch nicht nur schwarz oder nur weiß sind) und originellen Ideen.

Anzumerken ist, dass "Der Weg der Könige" und "Der Pfad der Winde" im englischen Original ein Buch sind. Das wurde im Deutschen aufgrund der Länge der Übersetzung geteilt. Wer die ganze Handlung und den vollen Spannungsbogen von Band 1 lesen möchte, der sollte vielleicht lieber die englische Version nehmen oder gleich beide deutsche Teile kaufen. Denn "Der Weg der Könige" endet mit einem gewaltigen Kliffhänger.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Eine bewegende und spannende Kriminalgeschichte vor dem Hintergrund Vietnams.

Hanoi Hospital
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Titel: Hanoi Hospital
Autor: David Frogier de Ponlevoy
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2015
Verlag : Conbook Medien
ISBN: 9783943176919
Flexibler Einband 320 Seiten
Sprache: Deutsch

Inhalt:

Vietnam ...

Titel: Hanoi Hospital
Autor: David Frogier de Ponlevoy
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2015
Verlag : Conbook Medien
ISBN: 9783943176919
Flexibler Einband 320 Seiten
Sprache: Deutsch

Inhalt:

Vietnam unserer Zeit: Korruption, Elend, aber auch turbulente Straßen und eine vielschichtige Kultur prägen dieses Land. Anne, ein deutsch-vietnamesisches Mädchen, absolviert ein Praktikum in Vietnam. Gemeinsam mit ihrer Cousine Linh, einer jungen Journalistin, kommen sie einem Komplott auf die Spur: eine Todesserie erschüttert Hanoi. Was hat es mit den Patienten, die alle die gleichen Todessymptome, auf sich?

Meinung:

Wow! Dieses Buch hat mich einfach umgehauen. Das Cover hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Das Grün erinnert mich an Natur, Reisfelder und Grashalme - diese Eindrücke kann man sehr gut mit Vietnam verbinden. Vietnam ist ein faszinierendes Land und vor diesem Hintergrund wird die Geschichte aus Sicht mehrerer Personen erzählt. Zum Schluss ergibt sich ein durchaus logisches und gut durchdachtes Bild. Das Buch beinhaltet eine Kriminalgeschichte mit vielen Informationen zum Land, zur Kultur, zu der Geschichte und zu den Menschen Vietnams. Dabei gelang dem Autor eine gute Mischung zwischen Schilderung von Land und Leute und der Spannung der Krimihandlung zu finden, so dass das Buch nie langweilig wurde. An manchen Stellen hatte es mir einfach Spaß gemacht, über die vietnamesische Kultur zu lesen, die Krimihandlung kam dabei nicht zu kurz. Allerdings ist zu bemerken, dass dies kein Buch des Whodoneit-Genre ist.

Es wurde aus Sicht von Tuan viel über das Elend der Armen und über die Korruption geschildert. Seine Geschichte war eine tragische Geschichte, die mich sehr gerührt hat. Menschen werden vom Umfeld beeinflusst, vom Schicksal gebeutelt und von Elend gezeichnet. Ich war fassungslos und bewegt über manche Dinge, die im Buch erzählt wurden, beispielsweise wie alles seinen Fokus auf das Geld hat oder wie Tuan betrogen und benutzt wurde. Auf der anderen Seite sind Anne und Linh zwei junge erfolgreiche Frauen, die zu Anfang der Geschichte noch ein wenig unsicher, evtl. auch naiv und unwissend sind, die sich aber im Laufe der Handlung rasant entwickeln. Das ist ein Punkt, der mir sehr positiv aufgefallen ist - die Charakterentwicklung ist stetig und glaubwürdig. Ich habe es sehr genossen, die Protagonisten auf dem Weg ihrer Selbstfindung zu begleiten. Die Geschichte ist anschaulich beschrieben und bewegend erzählt. Die Charaktere und die Handlung wirken lebendig, man taucht in die Geschichte ein und wird mitgerissen. Der Autor schafft es, ein Stück Kultur Vietnams so zu schildern, dass man sie glatt schmecken kann. Positiv sticht auch die gute Recherchearbeit hervor. Man erfährt sehr viel über das Land, die Leute und das Leben dort. Das Ende ist zufriedenstellend, es ist nicht unbedingt ein Happy-End, aber viele Fragen werden aufgeklärt und man erkennt ein zusammenhängendes Bild. Es ist auf jeden Fall ein sehr spannendes, bewegendes Buch, welches jedes der fünf Sterne voll verdient hat.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Ein wunderbarer Kinderkrimi in Afrika, der auch gut für Erwachsene geeignet ist.

Thabo. Detektiv & Gentleman 1. Der Nashorn-Fall
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Titel: Thabo - Detektiv und Gentleman: Der Nashorn-Fall
Autorin: Kirsten Boie
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 22.02.2016
Verlag : Oetinger
Fester Einband 304 Seiten

Das ist der erste Band zu der Kinderbuch-Reihe ...

Titel: Thabo - Detektiv und Gentleman: Der Nashorn-Fall
Autorin: Kirsten Boie
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 22.02.2016
Verlag : Oetinger
Fester Einband 304 Seiten

Das ist der erste Band zu der Kinderbuch-Reihe "Thabo - Detektiv und Gentleman"

Inhalt:

Thabo, ein Junge aus Swasiland, möchte gerne Gentleman oder Privatdetektiv werden oder am besten beides. Er bekommt die Gelegenheit, Erfahrung in Detektivarbeit zu sammeln, als sich ein Nashornmord im Lion Park ereignet, bei dem das Horn gestohlen wird. Um seinen Onkel von jeglichem Verdacht zu befreien, sucht er gemeinsam mit seinen Freunden Sifiso und Emma nach Spuren in diesem Kriminalfall. Bald kommt er dem Täter auf die Spur, doch er ahnt nicht, dass es gefährlich werden kann.

Meinung:

Ein sehr schönes Buch, das meiner Meinung nach eher für einen Erwachsenen geeignet ist, der Kinderbücher mag, als für Kinder. Durch den langwierigen Schreibstil, der durchaus sehr schöne Informationen zum Alltagsleben in Afrika übermittelt, könnte das Buch für Kinder zu langatmig und uninteressant sein. Für mich als Erwachsene ist das Buch jedoch eine tiefsinnige und informative Lektüre, die mich für kurze Zeit nach Afrika entführt hat.

Die Krimihandlung ist nicht besonders genial ausgefeilt. In der Mitte des Buches konnte ich schon erahnen, wer der Täter war. Aber nicht die Kriminalhandlung macht das Buch so lesenswert, sondern die Darstellung der Lebensweise in Afrika. Insbesondere die unbekümmerte, manchmal naive aber sehr charmante Schilderung aus Sicht eines Kindes, welches andere Länder nur als Filmen kennt und denkt, dass England evtl. zu wenig Kinder hat. Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive des Jungen geschrieben und zeichnet sich durch einen großen Bezug zum Leser aus: der Leser wird oft angesprochen, so dass man den Eindruck hat, man ist mitten in der Geschichte drin.

Im Buch werden wichtige Themen angesprochen, die ich als tiefsinnig erachte und die es verdienen, dass man darüber auch zweimal nachdenkt. Beispielsweise hatte Thabo Sifisos jüngerem Bruder versprochen, aus einer Plastiktüte ein Fußball zu basteln - für dortige Kinder ein durchaus wertvolles Spielzeug. Was in den Industrieländern als Müll angesehen wird, ist in einem armen Land wie Swasiland noch lange nicht Müll.

Frau Boie gelingt es, einen Bruchteil der Kultur und der Sichtweise sowie der Lebensweise der dortigen Bewohner glaubhaft und vor allem farbenprächtig und interessant zu beschreiben. Ich habe mich so gefühlt, als hätte ich dort meine Ferien in der Lodge verbracht und die Geschichte miterlebt. Viele Beschreibungen der dortigen Verhältnisse zum Thema Wetter, zu Tieren, zu Polizisten,... sind anschaulich und geben eine authentisch wirkende Einsicht in das Leben und der Gesellschaft in Afrika.

Die Protagonisten (Thabo, Sifiso, Emma, Tante Agatha, ...) sind allesamt sympathisch beschrieben und haben alle ihren Charme, dass man sie einfach mögen muss. Sifiso muss sich um seine Geschwister kümmern, Tante Agatha kann mit Technik wenig anfangen, Emma ist eine Frühaufsteherin, Thabo träumt davon, Detektiv zu werden. Diese Charaktere passen so wundervoll in die Geschichte und vor allem vor den Hintergrund Afrikas hinein, dass die Geschichte durch sie einfach einzigartig wird - charmant, spaßig und liebenswert.

Hinten im Buch ist ein zweieinhalb-seitiges Glossar zu finden. Dort sind viele afrikanische Begriffe aufgeführt, die in der Geschichte verwendet werden. Mich hat der Einbau von afrikanischen Wörtern nicht gestört, im Gegenteil - ich fand es sehr positiv, denn durch das Glossar konnte ich alles verstehen und durch diese Schreibweise der Autorin wirkt die Geschichte viel authentischer und der Leser ist näher am Geschehen.

Das Buch ist sehr empfehlenswert für Erwachsene, die Kinderkrimis mögen. Von mir gibt es 4,4* zu diesem Buch.